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CHROOT(2) Linux-Programmierhandbuch CHROOT(2)

BEZEICHNUNG

chroot - Wurzelverzeichnis wechseln

ÜBERSICHT

#include <unistd.h>
 
int chroot(const char *pfad);
 

Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):
 
chroot():
Seit Glibc 2.2.2:
_BSD_SOURCE ||
    (_XOPEN_SOURCE >= 500 ||
        _XOPEN_SOURCE && _XOPEN_SOURCE_EXTENDED) &&
    !(_POSIX_C_SOURCE >= 200112L || _XOPEN_SOURCE >= 600)
    

Bis Glibc 2.2.2: Keine
    

BESCHREIBUNG

chroot() wechselt das Wurzelverzeichnis des aufrufenden Prozesses in das durch pfad festgelegte. Dieses Verzeichnis wird für Pfadnamen verwendet, die mit / beginnen. Das Wurzelverzeichnis wird an alle Kindprozesse des aufrufenden Prozesses vererbt.
 
Nur ein privilegierter Prozess kann chroot() aufrufen (Linux: einer mit der Fähigkeit CAP_SYS_CHROOT).
 
Dieser Aufruf ändert einen Bestandteil des Pfadauflösungsprozesses und tut sonst nichts.
 
Dieser Aufruf ändert nicht das aktuelle Arbeitsverzeichnis, so dass sich ' .' nach dem Aufruf außerhalb des Baums mit der Wurzel bei ' /' befinden kann. Insbesondere kann der Superuser dem »chroot-Gefängnis« entfliehen wie folgt:
mkdir foo; chroot foo; cd ..
 
Dieser Aufruf schließt keine gesöffneten Datei-Deskriptoren. Solche Datei-Deskriptoren könnten Zugriff auf Dateien außerhalb des Chroot-Baumes gewähren.

RÜCKGABEWERT

Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

FEHLER

In Abhängigkeit vom Dateisystem können andere Fehlerwerte zurückgegeben werden. Die häufigsten Fehler sind hier aufgelistet:
EACCES
Die Sucherlaubnis auf einem Teil des Pfad-Präfix wurde verweigert. (Siehe auch path_resolution(7).)
EFAULT
pfad befindet sich außerhalb Ihres verfügbaren Adressbereichs.
EIO
Es ist ein E/A-Fehler aufgetreten.
ELOOP
Es wurden zu viele symbolische Verweise bei der Auflösung von pfad vorgefunden.
ENAMETOOLONG
pfad ist zu lang.
ENOENT
Die Datei existiert nicht.
ENOMEM
Es war zu wenig Kernelspeicher verfügbar.
ENOTDIR
Ein Teil von pfad ist kein gültiges Verzeichnis.
EPERM
Der Aufrudende verfügt nicht über ausreichende Privilegien

KONFORM ZU

SVr4, 4.4BSD, SUSv2 (als ALTLAST markiert). Diese Funktion ist nicht Teil von POSIX.1-2001.

ANMERKUNGEN

Ein Kindprozess, der mit fork(2) erstellt wurde, erbt das Wurzelverzeichnis seines Elternprozesses. Das Wurzelverzeichnis wird von execve(2) unverändert gelassen.
 
FreeBSD verfügt über einen stärkeren Systemaufruf: jail().

SIEHE AUCH

chdir(2), path_resolution(7)

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux- man-pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, finden sich unter http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
 

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Ralf Demmer <rdemmer@rdemmer.de> und Chris Leick <c.leick@vollbio.de> erstellt.
 
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
 
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.
20. September 2010 Linux