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RENAME(2) Linux-Programmierhandbuch RENAME(2)

BEZEICHNUNG

rename - den Namen oder die Lage einer Datei ändern

ÜBERSICHT

#include <stdio.h>
 
int rename(const char *oldpath, const char *newpath);

BESCHREIBUNG

rename() benennt eine Datei um und verschiebt sie in ein anderes Verzeichnis, wenn nötig. Alle anderen Hard Links (erstellt mittels link(2)) sind nicht betroffen, ebenso offene Dateideskriptoren für oldpath.
 
Falls newpath schon existiert, wird er in einem atomaren Schritt überschrieben (für Ausnahmen siehe der Abschnitt FEHLER), so dass ein anderer Prozess jederzeit auf newpath zugreifen kann.
 
Falls oldpath und newpath bestehende Hard Links zu derselben Datei sind, tut rename() nichts und meldet eine erfolgreiche Ausführung.
 
Wenn newpath schon existiert, aber das Umbenennen aus irgendeinem Grund fehlschlägt, garantiert rename(), dass newpath an Ort und Stelle erhalten bleibt.
 
oldpath kann ein Verzeichnis angeben. In diesem Fall darf newpath nicht existieren oder muss ein leeres Verzeichnis angeben.
 
Allerdings gibt es beim Überschreiben wahrscheinlich ein Zeitfenster, zu dem sowohl oldpath als auch newpath auf die Datei zeigen, die umbenannt werden soll.
 
Falls oldpath auf einen symbolischen Link zeigt, wird der Link umbenannt; falls newpath auf einen symbolischen Link zeigt, wird der Link überschrieben.

RÜCKGABEWERT

Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

FEHLER

EACCES
Für das Verzeichnis, das oldpath oder newpath enthält, wurden Schreibrechte verweigert oder für eines der Verzeichnisse im Pfad-Präfix von oldpath oder newpath wurde nicht gestattet, dort zu suchen oder oldpath ist ein Verzeichnis und verwehrt die Schreiberlaubnis (benötigt, um den Eintrag .. zu aktualisieren). (Siehe auch path_resolution(7).)
EBUSY
Das Umbenennen scheitert, weil oldpath oder newpath ein Verzeichnis ist, das von einem anderen Prozess (vielleicht als aktuelles Arbeitsverzeichnis oder als Root-Verzeichnis oder weil es zum Lesen geöffnet ist) oder vom System genutzt wird (zum Beispiel als Einhängepunkt) und das System dies als Fehler betrachtet. (Beachten Sie, dass es keine Verpflichtung gibt, in solchen Fällen EBUSY zurückzugeben — es ist nichts falsch daran, die Umbenennung trotzdem durchzuführen— aber es ist erlaubt, EBUSY zurückzugeben, wenn das System solche Situationen nicht anderweitig verarbeiten kann.q)
EFAULT
oldpath oder newpath zeigt aus dem Benutzer-Adressraum heraus.
EINVAL
Der neue Pfadname enthielt ein Pfad-Präfix des alten, oder allgemeiner, es wurde versucht, ein Verzeichnis als Unterverzeichnis von sich selbst zu erzeugen.
EISDIR
newpath ist ein existierendes Verzeichnis, aber oldpath ist kein Verzeichnis.
ELOOP
Bei der Auflösung von oldpath oder newpath wurden zu viele symbolische Verknüpfungen gefunden.
EMLINK
oldpath hat schon die maximale Anzahl Links, oder es war ein Verzeichnis und das Verzeichnis, welches newpath enthält, hat schon die maximale Anzahl Links.
ENAMETOOLONG
oldpath oder newpath war zu lang.
ENOENT
Der von oldpath angegebene Link existiert nicht oder eine Verzeichniskomponente von newpath existiert nicht oder oldpath oder newpath ist eine leere Zeichenkette.
ENOMEM
Zu wenig Kernelspeicher verfügbar.
ENOSPC
Das Gerät, welches die Datei enthält, hat keinen Platz für einen neuen Verzeichniseintrag.
ENOTDIR
Eine als Verzeichnis benutzte Komponente von oldpath oder newpath ist in der Tat kein Verzeichnis. Oder oldpath ist ein Verzeichnis und newpath existiert, ist aber kein Verzeichnis.
ENOTEMPTY oder EEXIST
newpath ist ein nicht leeres Verzeichnis, d.h. es enthält außer ».« und »..« weitere Einträge.
EPERM oder EACCES
Das Verzeichnis, das oldpath enthält, hat das Sticky-Bit ( S_ISVTX) gesetzt und die effektive Benutzer-ID des Prozesses ist weder die Benutzer-ID der zu löschenden Datei noch die des beinhaltenden Verzeichnisses und der Prozess ist nicht privilegiert (Linux: verfügt nicht über die CAP_FOWNER-Capability); oder newpath ist eine vorhandene Datei und ihr übergeordnetes Verzeichnis hat das Sticky-Bit gesetzt und die effektive Benutzer-ID des Prozesses ist weder die Benutzer-ID der zu ersetzenden Datei noch des beherbergenden Verzeichnisses und der Prozess ist nicht privilegiert (Linux: verfügt nicht über die CAP_FOWNER-Capability) oder das pathnname beherbergende Dateisystem unterstützt nicht die Umbenennung des angeforderten Typs.
EROFS
Die angegebene Datei befindet sich auf einem nur lesbaren (read-only) Dateisystem.
EXDEV
oldpath und newpath befinden sich nicht auf demselben eingehängten Dateisystem. (Linux erlaubt es Dateisystemen, an mehreren Stellen eingehängt zu sein, aber rename() funktioniert nicht über verschiedene Einhängepunkte hinweg, selbst falls dasselbe Dateisystem an beiden Stellen eingehängt ist.)

KONFORM ZU

4.3BSD, C89, C99, POSIX.1-2001.

FEHLER

Auf NFS-Dateisystemen kann bei einer fehlgeschlagenen Operation nicht davon ausgegangen werden, dass die Datei nicht umbenannt wurde. Falls der Server die Datei umbenennt und dann abstürzt, gibt der erneut übertragene RPC, der nach dem Wiederanlaufen des Servers verarbeitet wird, einen Fehler zurück. Von der Anwendung wird erwartet, dies zu berücksichtigen. Siehe link(2) für ein ähnliches Problem.

SIEHE AUCH

mv(1), chmod(2), link(2), renameat(2), symlink(2), unlink(2), path_resolution(7), symlink(7)

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux- man-pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, finden sich unter http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
 

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Elmar Jansen <ej@pumuckel.gun.de>, Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> und Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> erstellt.
 
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
 
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30. März 2009 Linux