BEZEICHNUNG¶
asctime, ctime, gmtime, localtime, mktime - Datum und Zeit in
aufgeschlüsselte Zeit oder ASCII umwandeln
ÜBERSICHT¶
#include <time.h>
char *asctime(const struct tm *tm);
char *asctime_r(const struct tm *tm, char *puffer);
char *ctime(const time_t *timep);
char *ctime_r(const time_t *timep, char *puffer);
struct tm *gmtime(const time_t *timep);
struct tm *gmtime_r(const time_t *timep, struct tm *ergebnis);
struct tm *localtime(const time_t *timep);
struct tm *localtime_r(const time_t *timep, struct tm *ergebnis);
time_t mktime(struct tm *tm);
Mit Glibc erforderliche Makros (siehe
feature_test_macros(7)):
asctime_r(),
ctime_r(),
gmtime_r(),
localtime_r():
_POSIX_C_SOURCE >= 1 ||
_XOPEN_SOURCE || _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE || _POSIX_SOURCE
BESCHREIBUNG¶
Die Funktionen
ctime(),
gmtime() und
localtime()
benötigen ein Argument des Datentyps
time_t, welches die
Kalenderzeit darstellt. Wenn sie als absoluter Zeitwert interpretiert wird,
stellt sie die Unixzeit dar, die Sekunden, die seit dem 1. Januar 1970,
00:00.00 Uhr koordinierter Weltzeit (UTC) verstrichen sind.
Die Funktionen
asctime() und
mktime() benötigen jeweils ein
Argument das eine aufgeschlüsselte Zeitangabe darstellt, die in Jahr,
Monat, Tag usw. aufgeteilt ist.
Aufgeschlüsselte Zeit wird in der Struktur
tm gespeichert, die in
<time.h> wie folgt definiert ist:
struct tm {
int tm_sec; /* Sekunden */
int tm_min; /* Minuten */
int tm_hour; /* Stunden */
int tm_mday; /* Monatstag */
int tm_mon; /* Monat */
int tm_year; /* Jahr */
int tm_wday; /* Wochentag */
int tm_yday; /* Jahrestag */
int tm_isdst; /* Sommerzeit */
};
Die Elemente der Struktur
tm sind:
- tm_sec
- die Anzahl der Sekunden nach der vollen Minute,
normalerweise im Bereich 0 bis 59, kann aber bis zu 60 sein, um
Schaltsekunden zu erlauben.
- tm_min
- die Anzahl der Minuten nach der vollen Stunde, im Bereich 0
bis 59.
- tm_hour
- die Anzahl der Stunden nach Mitternacht, im Bereich 0 bis
23.
- tm_mday
- der Tag des Monats, im Bereich 1 bis 31.
- tm_mon
- die Anzahl der Monate seit Januar, im Bereich 0 bis
11.
- tm_year
- die Anzahl der Jahre nach 1900.
- tm_wday
- die Anzahl der Tage seit Sonntag, im Bereich 0 bis 6.
- tm_yday
- die Anzahl der Tage seit dem 1. Januar, im Bereich 0 bis
365.
- tm_isdst
- ein Schalter, der anzeigt, ob in der angegebenen Zeit
Sommerzeit ist. Der Wert ist in der Sommerzeit positiv, Null wenn nicht
und negativ wenn die Information nicht verfügbar ist.
Der Aufruf
ctime(t) entspricht
asctime(localtime(t )). Er konvertiert die Kalenderzeit
t in eine durch Null beendete Zeichenkette der Form
"Wed Jun 30 21:49:08 1993\n"
Die Abkürzungen für die Wochentage sind »Sun«,
»Mon«, »Tue«, »Wed«, »Thu«,
»Fri«, und »Sat«. Die Abkürzungen für die Monate
sind »Jan«, »Feb«, »Mar«, »Apr«,
»May«, »Jun«, »Jul«, »Aug«,
»Sep«, »Oct«, »Nov«, und »Dec«. Der
Rückgabewert zeigt auf eine statisch reservierte Zeichenkette, die durch
nachfolgende Aufrufe von Datums- und Zeitfunktionen überschrieben werden
darf. Die Funktion setzt auch die externen Variablen
tzname,
timezone und
daylight (siehe
tzset(3)) mit Informationen
über die aktuelle Zeitzone. Die ablaufinvariante Version
ctime_r()
tut dasselbe, speichert aber die Zeichenkette in einem vom Benutzer
gelieferten Zeichenkettenpuffer, der Platz für mindestens 26 Byte haben
sollte.
tzname,
timezone und
daylight müssen nicht
gesetzt sein.
Die Funktion
gmtime() wandelt die Kalenderzeit
timep in eine
aufgeschlüsselte Entsprechung der Zeit um, die in koordinierter Weltzeit
(UTC) ausgedrückt wird. Sie kann NULL zurückgeben, wenn das Jahr
nicht in eine Ganzzahl passt. Der Rückgabewert zeigt auf eine statisch
reservierte Struktur, die von nachfolgenden Aufrufen irgendwelcher Datums- und
Zeitfunktionen überschrieben werden kann. Die Funktion
gmtime_r()
tut das gleiche, speichert aber die Daten in einer vom Benutzer gelieferten
Struktur.
Die Funktion
localtime() wandelt die Kalenderzeit
timep in eine
aufgeschlüsselte Entsprechung der Zeit um, ausgedrückt relativ zu
der vom Benutzer angegebenen Zeitzone. Die Funktion arbeitet, als ob sie
tzset(3) aufrufen würde und setzt die externen Variablen
tzname auf die Informationen über die aktuelle Zeitzone,
timezone auf die Differenz zwischen koordinierter Weltzeit (UTC) und
der lokalen Standardzeit in Sekunden und
daylight auf einen Wert
ungleich Null, falls während einem Teil des Jahres Sommerzeitregeln
gelten. Der Rückgabewert zeigt auf eine statisch reservierte Struktur,
die von nachfolgenden Aufrufen irgendwelcher Datums- und Zeitfunktionen
überschrieben werden kann. Die Funktion
localtime_r() tut das
gleiche, speichert aber die Daten in einer vom Benutzer gelieferten Struktur.
tzname,
timezone und
daylight müssen nicht gesetzt
sein.
Die Funktion
asctime() wandelt den aufgeschlüsselten Zeitwert
tm in eine durch Null beendete Zeichenkette mit dem gleichen Format wie
ctime(). Der Rückgabewert zeigt auf eine statisch reservierte
Zeichenkette, die von nachfolgenden Aufrufen irgendwelcher Datums- und
Zeitfunktionen überschrieben werden kann. Die Funktion
asctime_r()
tut das gleiche, speichert aber die Zeichenkette in einem vom Benutzer
gelieferten Zeichenkettenpuffer, der Platz für mindestens 26 Byte haben
sollte.
Die Funktion
mktime() wandelt die aufgeschlüsselten Zeitstruktur,
die als lokale Zeit ausgedrückt wird, in eine Entsprechung der
Kalenderzeit. Die Funktion ignoriert die Werte, die der Aufrufende in den
Feldern
tm_wday und
tm_yday mitgegeben hat, egal ob in der Zeit
der mitgegebenen Struktur
tm Sommerzeit ist oder nicht: Ein positiver
Wert bedeutet, dass Sommerzeit ist, Null bedeutet, dass keine Sommerzeit ist
und ein negativer Wert bedeutet, dass
mktime() (mit
Zeitzoneninformationen und Systemdatenbanken) versuchen sollte zu bestimmen,
ob zur angegebenen Zeit Sommerzeit ist oder nicht.
Die Funktion
mktime() ändert die Felder der Struktur
tm wie
folgt:
tm_wday und
tm_yday werden auf die Werte gesetzt, die vom
Inhalt anderer Felder bestimmt werden; falls Elemente der Stuktur
außerhalb ihres erlaubten Intervalls liegen, werden sie normalisiert (so
dass zum Beispiel der 40. Oktober auf 9. November geändert wird);
tm_isdst wird (unabhängig vom anfänglichen Wert) auf einen
positiven Wert beziehungsweise 0 gesetzt, um anzuzeigen, ob zur angegebenen
Zeit Sommerzeit ist oder nicht. Der Aufruf von
mktime() setzt
außerdem die Variable
tzname mit Informationen über die
aktuelle Zeitzone.
Falls die angegebene aufgeschlüsselte Zeit nicht als Kalenderzeit (Unixzeit
in Sekunden) dargestellt werden kann, gibt
mktime()
(time_t) -1 zurück und verändert die Elemente der
aufgeschlüsselten Zeitstruktur nicht.
RÜCKGABEWERT¶
Jede dieser Funktionen gibt den beschriebenen Wert oder NULL zurück (-1 im
Fall von
mktime()), falls ein Fehler entdeckt wurde.
POSIX.1-2001. C89 und C99 spezifizieren
asctime(),
ctime(),
gmtime(),
localtime() und
mktime(). POSIX.1-2008
kennzeichnet
asctime_r(),
ctime() und
ctime_r() als
veraltet und empfiehlt stattdessen die Benutzung von
strftime(3).
ANMERKUNGEN¶
Die vier Funktionen
asctime(),
ctime(),
gmtime() und
localtime() geben einen Zeiger auf statische Daten zurück und sind
daher nicht sicher für Threads. Die für Threads sicheren Versionen
asctime_r(),
ctime_r(),
gmtime_r() und
localtime_r
werden durch SUSv2 spezifiziert und sind seit Libc 5.2.5 verfügbar.
POSIX.1-2001 sagt: »Die Funktionen
asctime(),
ctime(),
gmtime() und
localtime() sollen Rückgabewerte in einem von
zwei statischen Objekten liefern: einer aufgeschlüsselten Zeit und einem
Feld des Typs
char. Das Ausführen irgendeiner der Funktionen
könnte die zurückgegebene Information überschreiben, die von
diesen beiden Objekten durch andere Funktionen zurückgegeben
wurden.« Dies kann in der Glibc-Implementierung vorkommen.
In vielen Implementierungen, einschließlich Glibc, wird a 0 in
tm_mday als letzter Tag des vorhergehenden Monats interpretiert.
Die Glibc-Version von
struct tm hat zusätzliche Felder.
long tm_gmtoff; /* Sekunden östlich von UTC */
const char *tm_zone; /* Abkürzung der Zeitzone */
definiert, wenn
_BSD_SOURCE gesetzt war bevor
<time.h>
eingebunden wurde. Dies ist eine BSD-Erweiterung, die in 4.3BSD-Reno enthalten
ist.
Gemäß POSIX.1-2004 wird
localtime() benötigt, um sich so
zu verhalten, als sei
tzset(3) aufgerufen worden, während
localtime_r() nicht diese Anforderung stellt. Für portierbaren
Code sollte
tzset(3) vor
localtime_r() aufgerufen werden.
SIEHE AUCH¶
date(1),
gettimeofday(2),
time(2),
utime(2),
clock(3),
difftime(3),
strftime(3),
strptime(3),
timegm(3),
tzset(3),
time(7)
KOLOPHON¶
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux-
man-pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler
gemeldet werden können, finden sich unter
http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother
<krd@gulu.net> und Chris Leick <c.leick@vollbio.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public
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