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RLINETD.CONF(5) | rlinetd 0.9 | RLINETD.CONF(5) |
NAME¶
rlinetd.conf - Rlinetd-KonfigurationsdateiBESCHREIBUNG¶
rlinetd.conf enthält Konfigurationsinformationen für rlinetd. Es gibt eine kleine Anzahl von ähnlichen Konstrukten auf höchster Ebene, die sich im wesentlichen darin unterscheiden, welche Optionen sinnvollerweise mit ihnen verwandt werden können. Alle Zeichenketten werden mit dem Zeichen " maskiert. In einigen Situationen (z.B. den Direktiven log, exec und chroot) gibt es eine Reihe von Variablen, die in der Zeichenkette ersetzt werden können....
}
Dieses Konstrukt beschreibt einen Dienst. Der Parameter
Name ist nur für die bequeme Benennung da, er dient nur dazu,
Protokollmeldungen zu unterscheiden und stellt eine Vorgabe für
Optionen dar, die logischerweise einen Namen als Argument erwarten.
enabled
log "Name" {
Dieses Konstrukt erlaubt das leichte Aktivieren oder
Deaktivieren eines Dienstes. Das Argument kann entweder yes oder
no (ja oder nein) lauten. Der Standardwert lautet yes. Wird es
auf no gesetzt, ist der Dienst deaktiviert.
Beispiel:
port
enabled no;
Die Liste der Ports, für die der Dienst
verfügbar gemacht werden soll. Die Ports können entweder als
Zeichenkette oder im numerischen Format angegeben werden. Falls nicht
angegeben, ist die Vorgabe der Name des Dienstes, solange es sich nicht um
einen RPC-Dienst handelt, in dessen Falle der Wert des Ports dynamisch vom
System zugewiesen wird.
Beispiel:
interface
port "telnet", "rcmd", 56,
99;
Dies gibt an, an welche Schnittstelle die
aufgeführten Ports gebunden werden sollen. Es erwartet eine Liste von
IP-Adressen als Argument, entsprechend der konfigurierten Adressen der
benötigten Schnittstellen. Falls dieses Schlüsselwort nicht
angegeben ist oder falls ihm der besondere Wert any zugewiesen wurde,
wird es an alle verfügbaren Schnittstellen gebunden.
Beispiele:
exec
interface 192.168.1.1, 192.168.1.2;
interface any;
Dies legt den Aufruf des Dienstes fest. Eine Reihe von
Ersetzungen können innerhalb der Zeichenkette vorgenommen werden, bitte
lesen Sie hierzu Zeichenketten-Modifikatoren unten.
Beispiel:
server
exec "/usr/sbin/in.telnetd -d";
Dies legt das auszuführende Programm fest, falls
von exec verschieden.
Beispiel:
protocol
server "/usr/sbin/tcpd";
Dies legt das Socket-Protokoll fest, das beim Warten auf
Verbindungen auf Ports für diesen Dienst verwandt wird. Das Argument
kann entweder tcp oder udp sein. Die Vorgabe ist tcp.
Beispiel:
user
protocol tcp;
Dies legt die Benutzer-ID (»userid«) fest,
unter der dieser Dienst laufen soll. Es akzeptiert ein Argument entweder in
symbolischer oder numerischer Form. Falls group (siehe unten) nicht
angegeben ist, wird die Gruppen-ID (groupid) auf die primäre Gruppe des
Benutzers gesetzt.
Beispiel:
group
user "nobody";
Dies legt die Gruppen-ID (groupid) fest, unter der dieser
Dienst laufen soll. Es akzeptiert ein Argument entweder in symbolischer oder
numerischer Form.
Beispiel:
backlog
group "system";
Dies ist das »backlog«-Argument, das an den
Systemaufruf listen(2) übergeben wird.
Beispiel:
instances
backlog 30;
Dies gibt die maximale Anzahl an Dienstinstanzen an, die
gleichzeitig laufen können. Der Standardwert für diese Variable
ist 40.
Beispiel:
wait
instances 50;
Diese Direktive emuliert das wait-Verhalten von
inetd(8). Das Argument kann entweder yes oder no (ja oder
nein) lauten. Der Standardwert ist no. Wird diese Direktive auf
yes gesetzt, wird auch der Wert der Option instances auf 1
zurückgesetzt.
Beispiel:
nice
wait yes;
Dies gibt die Prozesspriorität an, unter der
dieser Dienst laufen soll. Das Argument wird direkt an den Systemaufruf
setpriority(2) übergeben. Der Wert kann negativ sein.
Beispiel:
rpc
nice -5;
Dies gibt an, dass der Dienst im portmap(8)-Mapper
als RPC-Dienst registriert werden soll. Es akzeptiert eine Liste von
Argumenten wie folgt:
rpc {
chroot
name "Zeichenkette"; version
3,6,9-15,22;
}
Der Parameter name ist optional und wird standardmäßig auf
den Namen des Dienstes gesetzt.Dies gibt das Wurzelverzeichnis für den Dienst an.
Das Zeichenkettenargument kann Modifikatoren akzeptieren, wie dies unten in
Zeichenketten-Modifikatoren dargestellt ist.
Beispiel:
log
chroot "/tftpboot/%O";
Diese Direktive erwartet zwei Argumente. Das erste muss
entweder der symbolische Name einer vorher angegebenen log-Direktive
(siehe unten) oder das nicht maskierte Wort syslog sein. In letzterem
Fall wird eine Meldung mittels des Systemaufrufs syslog(3)
protokolliert. Das zweite Argument ist die zu protokollierende Nachricht. Sie
unterliegt den unten in Zeichenketten-Modifikatoren beschriebenen
Modifikatoren.
Beispiel:
tcpd
log syslog "Dienst von %O
abgeschlossen";
Diese Direktive führt dazu, dass die von
tcp_wrappers angegebenen Zugriffskontrollen angewandt werden. Dies hat den
gleichen Effekt, wie den Aufruf eines Dienstes mit dem Argument
/usr/sbin/tcpd (oder wo auch immer sich tcpd(8) befindet)
für server. Es spart allerdings den zusätzlichen Schritt
des Programmstarts. Es akzeptiert bis zu zwei zusätzliche Argumente.
Das erste ist der Name des Dienstes, der beim Prüfen gegen die Regeln
verwandt werden soll, und das zweite ist ein Anweisungsblock, der beim
Zutreffen von Regeln ausgeführt werden soll. Falls kein Name angegeben
wird, wird als Vorgabe der Name des Dienstes verwandt. Falls der
Anweisungsblock nicht angegeben wird, wird als Vorgabe »exit;«
verwandt.
Beispiele:
exit
tcpd "in.telnetd";
tcpd { exec "/usr/local/bin/winnuke %O"; }
tcpd "Sinnlos" { echo "Hallo Jungs, kommt rein."; }
tcpd "trotzig" { echo "500 Zugriff von %O verweigert."; exit; }
Diese Direktive ist nur in einem Anweisungsblock
für die Direktive tcpd sinnvoll. Beachten Sie: Wenn Sie diese
nicht verwenden (und keine andere beendende Direktive wie exec angeben)
dann wird der Dienst nie beendet.
Beispiel:
capability
exit;
Diese Direktive gibt die Fähigkeiten
(»capabilities«) an, über die der Dienst bei der
Ausführung verfügen sollte. Das Argument ist eine Zeichenkette,
die direkt an cap_from_text(3) weitergegeben wird. Diese Beschreibung
ist ziemlich lausig, aber diese Funktionalität nützt Ihnen
sowieso nicht viel, solange Sie die Datei »README.capabilities«
noch nicht gelesen haben.
Beispiel:
rlimit
capability "cap_setuid=ep";
Diese Direktive erwartet zwei Argumente. Das erste ist
ein Symbol, das die Art der benötigten Begrenzung angibt. Diese werden
unten aufgeführt. Das zweite Argument wird in einem von zwei Formaten
erwartet. Es kann entweder ein einzelner numerischer Wert sein. In diesem Fall
werden sowohl die weichen als auch die harten Grenzen (»soft and hard
limits«) der besagte Ressource auf diesen Wert gesetzt. Alternativ kann
es eine Liste in der folgenden Form sein:
rlimit type {
initgroups
soft x; hard y;
}
In dem Fall werden die harten und weichen Begrenzungen entsprechend gesetzt. In
jedem Fall kann das Wort unlimited anstelle eines numerischen Wertes
angegeben werden und damit jede Begrenzung entfernt werden. Die Werte werden
direkt an den Systemaufruf setrlimit(2) übergeben und sollten
aus diesem Kontext heraus angegeben werden.
Arten:
cpu, fsize, data, stack, core, rss, nproc, nofile,
memlock
Beispiel:
rlimit cpu 15;
Das Argument kann entweder yes oder no (ja
oder nein) lauten. Diese Direktive führt zum Aufruf von
initgroups(3) beim Dienstestart, womit die zusätzlichen Gruppen
des Dienstes entsprechend der Datei /etc/group gesetzt werden.
Beispiel:
family
initgroups yes;
Diese Direktive gibt die Protokollfamilie an, für
die Rlinetd Sockets für diesen Dienst binden soll. Derzeit kann dies
entweder ipv4 oder ipv6 sein. Falls nicht angegeben, ist die
Vorgabe etwas für das System angemessenes.
Beispiel:
banner
family ipv6;
Diese Direktive erlaubt es Ihnen, eine Datei für
eine Verbindung auszugeben.
Beispiel:
echo
banner "/etc/nologin";
Diese Direktive erlaubt es, eine dynamisch generierte
Zeile für diese Verbindung hinzuzufügen.
Beispiel:
filter
echo "500 Dienst von Ihrer IP aus verweigert
(%O)";
Diese Direktive erlaubt es, ein
Linux-Socket-Filterprogramm anzugeben, das dem Socket zugeordnet wird, an dem
auf Anfragen gewartet wird. So ein Programm kann mit einem Werkzeug wie
lsfcc(1) erstellt werden.
Beispiel:
chargen
filter
"/usr/local/lib/rlinetd/filters/privport";
Diese Direktive führt eine Endlosschleife aus, bei
der Daten an jede Verbindung ausgegeben werden. Falls kein Argument
übergeben wird, wird eine Teilmenge der druckbaren Zeichen ausgegeben.
Allerdings kann ein Dateiname als Argument übergeben werden, wobei dann
der Inhalt der Datei in der Schleife ausgegeben wird.
Beispiel:
chargen "/usr/local/lib/spam";
...
}
Dieses Konstrukt beschreibt ein Protokollierziel. Der
Parameter Name wird als Argument für die Direktive log in
service-Konfigurationen verwandt.
path
defaults {
Dies gibt den Dateinamen für diese Protokolldatei
an.
Beispiel:
mode
path "/var/log/service.log";
Dies gibt die Dateirechte für die Protokolldatei
an. Das Argument muss numerisch sein und lautet 0640, falls nicht angegeben.
Beispiel:
user
mode 0600;
Dies gibt die UID der Protokolldatei an. Es kann entweder
als numerische UID oder als Benutzername angegeben werden.
Beispiel:
group
user "adm";
Dies gibt die GID der Protokolldatei an. Es kann entweder
als numerische GID oder als Benutzername angegeben werden.
Beispiel:
group "adm";
...
}
Dieses Konstrukt erwartet die gleichen Parameter wie die
Deklaration von service. Anstatt allerdings einen Dienst anzugeben,
werden die Vorgaben für alle im Folgenden angegebenen Dienste
gesetzt.
directory "Pfad" "passen" "ignorieren";
Dieses Konstrukt gibt ein Verzeichnis an, das
zusätzliche auszuwertende Konfigurationsdateien enthält. Die
Auswertung dieser zusätzlichen Dateien beginnt erst, nachdem die
aktuelle Datei abgeschlossen wurde. Die Argumente match und
ignore sind optional und werden, falls angegeben, benutzt, um die
Dateien im Verzeichnis zu filtern. Dateinamen müssen auf den
regulären Ausdruck match passen (falls dieser angegeben ist) und
dürfen nicht auf den regulären Ausdruck ignore passen
(falls dieser angegeben ist). In allen Fällen werden Dateinamen, die
mit einem Punkt (».«) beginnen, übersprungen. In
Verzeichnisse wird nicht rekursiv abgestiegen.
Zeichenketten-Modifikatoren¶
Es gibt eine Reihe von Variablen, die in Argumenten für einige Direktiven ersetzt werden können. Obwohl sie alle an den gleichen Stellen verwandt werden können, sind die von einigen ermittelten Informationen in bestimmten Fällen nicht verfügbar.- %O
- die Quell-IP-Adresse dieser Verbindung
- %P
- der Quell-Port dieser Verbindung
- %C
- die gesamte verwandte CPU-Zeit
- %U
- die verwandte Benutzer-CPU-Zeit
- %S
- die System-CPU-Zeit
- %r
- maximale »resident set size«
- %m
- Größe des gemeinsam benutzten Speichers (»shared memory«)
- %d
- Größe des nicht gemeinsam benutzen Datenbereichs (»unshared data«)
- %s
- Größe des nicht gemeinsam genutzten Stapelspeichers
- %f
- Speicherseiten-Rückforderungen (»page reclaims«)
- %F
- Seitenfehler (»page faults«)
- %p
- Swaps
- %i
- Blockeingabeoperationen
- %o
- Blockausgabeoperationen
- %n
- versandte Nachrichten
- %c
- empfangene Nachrichten
- %k
- empfangene Signale
- %w
- freiwillige Kontextumschaltungen
- %w
- unfreiwillige Kontextumschaltungen
- %e
- Exit-Code
- %t
- Laufzeit
- %M
- Die aktuelle Zeit wird in Sekunden seit der Epoche 1980 dargestellt und in Netzreihenfolge als 32-Bit-Wort ausgegeben. Sie hat absolut keine andere Verwendung, als Inetd-artige Zeitfunktionalität bereitzustellen.
- %I
- aktuelles Datum und Zeit, im Schöndruck-ctime(3)-Format
SIEHE AUCH¶
rlinetd(8), hosts_access(5)AUTOR¶
Diese Handbuchseite wurde von Mikolaj J. Habryn <dichro-doc@rcpt.to> geschrieben. Geändert von Robert Luberda <robert@debian.org>.ÜBERSETZUNG¶
Diese Übersetzung wurde 2011 von Helge Kreutzmann erstellt. Sie unterliegt der GNU GPL Version 2 (oder neuer). Um die englische Originalversion zu lesen, geben Sie »man -L C BEFEHL« ein. Fehler in der Übersetzung melden Sie bitte über die Fehlerdatenbank (BTS) von Debian oder indem Sie eine E-Mail an < debian-l10-german@lists.debian.org>, schreiben.11. November 2013 | Debian |