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APT-TRANSPORT-HTTP(1) APT APT-TRANSPORT-HTTP(1)

NAME

apt-transport-https - APT-Transportmethode zum Herunterladen mittels HTTP-Sicherheitsprotokoll (HTTPS)

BESCHREIBUNG

Diese APT-Transportmethode ermöglicht die Verwendung von Depots, auf die mittels des HTTP-Sicherheitsprotokolls (HTTPS), auch unter HTTP über TLS bekannt, zugegriffen werden kann. Es ist standardmäßig seit APT 1.5 verfügbar und war zuvor im Paket apttransport-https verfügbar. Beachten Sie, dass eine Transportmethode niemals direkt durch einen Benutzer aufgerufen wird, jedoch von APT-Werkzeugen basierend auf der Konfiguration des Benutzers.

HTTP selbst ist ein unverschlüsseltes Transportprotokoll (vergleichen Sie apt-transport-http(1)), das, wie es das angehängte S angibt, in eine verschlüsselte Ebene, bekannt als Transport Layer Security (TLS), eingepackt wird, um eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bereitzustellen. Ein Angreifer mit ausreichenden Fähigkeiten kann die Kommunikationspartner immer noch beobachten und eine tiefere Analyse der verschlüsselten Kommunikation könnte immer noch wichtige Einzelheiten offenbaren. Einen Überblick über alternative Transportmethoden finden Sie in der sources.list(5).

OPTIONEN

Das HTTPS-Protokoll basiert auf dem HTTP-Protokoll, daher sind alle von apt-transport-http(1) unterstützten Optionen auch mittels Acquire::https verfügbar und haben dieselben Voreinstellungen, wie die, die für Acquire::http angegeben wurden. Diese Handbuchseite wird nur die Optionen beschreiben, die einzig für HTTPS gelten.

Serveranmeldedaten

Standardmäßig werden alle Zertifikate, denen das System vertraut (siehe das Paket ca-certificates), für die Prüfung des Serverzertifikats benutzt. Eine alternative Zertifizierungstelle (CA) kann mit der Option Acquire::https::CAInfo und der zugehörigen rechnerspezifischen Option Acquire::https::CAInfo::Rechner konfiguriert werden. Die Option CAInfo gibt eine Datei an, die aus CA-Zertifikaten (im PEM-Format) besteht, die zur Erstellung der Kette aneinandergereiht wurde, die APT zur Prüfung des Pfads bis zur Wurzel (dem selbstsignierten Zertifikat) benutzen soll. Falls der ferne Server während des Austauschs die ganze Kette bereitstellt, muss die Datei nur das Wurzelzertifikat enthalten. Andernfalls wird die ganze Kette benötigt. Falls Sie mehrere Zertifizierungstellen unterstützen müssen, besteht die einzige Möglichkeit darin, alles aneinander zu hängen.

Eine benutzerdefinierte Zertifikatwiderrufsliste (CRL) kann mit den Optionen Acquire::https::CRLFile beziehungsweise Acquire::https::CRLFile::Rechner konfiguriert werden. Wie bei der vorherigen Option muss eine Datei im PEM-Format angegeben werden.

Sicherheit deaktivieren

Wenn bei der Authentifizierung des Servers die Prüfung des Zertifikats aus irgendeinem Grund fehlschlägt (abgelaufen, zurückgezogen, Mann in der Mitte, usw.) scheitert der Verbindungsaufbau. Dies ist offenkundig das, was Sie auf jeden Fall wollen und der Vorgabewert (»true«) der Option Acquire::https::Verify-Peer und was ihre rechnerspezifische Variante bereitstellt. Falls Sie genau wissen, was Sie tun, ermöglicht Ihnen das Setzen dieser Variable auf »false«, die Prüfung des Partnerzertifikats zu überspringen und den Austausch erfolgreich durchzuführen. Nochmals – diese Option dient nur der Fehlersuche und zu Testzwecken, da sie alle durch die Verwendung von HTTPS bereitgestellte Sicherheit entfernt.

Ebenso kann die Option Acquire::https::Verify-Host und ihre rechnerspezifischen Variante zum Deaktivieren einer Sicherheitsfunktionalität verwendet werden: Das vom Server bereitgestellte Zertifikat enthält die Identität des Servers, der dem DNS-Namen entsprechen sollte, der zum Zugriff darauf benutzt wird. Standardmäßig wird, wie von RFC 2818 verlangt, der Name des Spiegelservers mit der im Zertifikat gefundenen Identität geprüft. Dieses Standardverhalten ist sicher und sollte nicht geändert werden, falls Sie jedoch wissen, dass der Server, den Sie verwenden, einen DNS-Namen hat, der nicht der Identität in seinem Zertifikat entspricht, können Sie die Option auf »false« setzen, wodurch das Vergleichen verhindert wird.

Client-Authentifizierung

Abseits der unterstützten passwortbasierten Authentifizierung (siehe apt_auth.conf(5)) unterstützt HTTPS auch die Authentifizierung auf Basis von Client-Zertifikaten mittels Acquire::https::SSLCert und Acquire::https::SSLKey. Sie sollten jeweils auf den Dateinamen des X.509-Client-Zertifikats und des zugehörigen (unverschlüsselten) privaten Schlüssels gesetzt werden, beide im PEM-Format. In der Praxis wird die Verwendung der rechnerspezifischen Varianten der beiden Optionen wärmstens empfohlen.

BEISPIELE

Acquire::https {
	Proxy::example.org "DIRECT";
	Proxy "socks5h://apt:pass@127.0.0.1:9050";
	Proxy-Auto-Detect "/usr/local/bin/apt-https-proxy-auto-detect";
	No-Cache "true";
	Max-Age "3600";
	No-Store "true";
	Timeout "10";
	Dl-Limit "42";
	Pipeline-Depth "0";
	AllowRedirect "false";
	User-Agent "Mein APT-HTTPS";
	SendAccept "false";
	CAInfo "/Pfad/zu/ca/certs.pem";
	CRLFile "/Pfad/zu/all/crl.pem";
	Verify-Peer "true";
	Verify-Host::broken.example.org "false";
	SSLCert::example.org "/Pfad/zu/client/cert.pem";
	SSLKey::example.org "/Pfad/zu/client/key.pem"
};

SIEHE AUCH

apt-transport-http(1) apt.conf(5) apt_auth.conf(5) sources.list(5)

FEHLER

APT-Fehlerseite[1]. Wenn Sie einen Fehler in APT berichten möchten, lesen Sie bitte /usr/share/doc/debian/bug-reporting.txt oder den reportbug(1)-Befehl. Verfassen Sie Fehlerberichte bitte auf Englisch.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung wurde 2009 von Chris Leick <c.leick@vollbio.de> in Zusammenarbeit mit dem deutschen l10n-Team von Debian <debian-l10n-german@lists.debian.org> angefertigt.

Beachten Sie, dass diese Übersetzung Teile enthalten kann, die nicht übersetzt wurden. Dies ist so, damit kein Inhalt verloren geht, wenn die Übersetzung hinter dem Originalinhalt hinterherhängt.

AUTOR

APT-Team

FUßNOTEN

1.
APT-Fehlerseite
11 Mai 2018 APT 2.6.1