BEZEICHNUNG¶
hosts - statische Tabelle für die Auflösung von Rechnernamen
ÜBERSICHT¶
/etc/hosts
BESCHREIBUNG¶
Diese Handbuchseite beschreibt das Format der Datei
/etc/hosts. Diese
einfache Textdatei ordnet in jeder Zeile einer IP-Adresse einen Rechnernamen
zu. Für jeden einzelnen Rechner sollte eine Zeile mit folgenden Angaben
enthalten sein:
IP-Adresse kanonischer_Rechnername [Aliasse]
Die Felder eines Eintrags werden durch eine beliebige Anzahl von Leerzeichen
und/oder Tabulatoren getrennt. Kommentare werden durch »#«
eingeleitet; sämtlicher Text vom »#« bis zum Zeilenende wird
ignoriert. Rechnernamen dürfen nur alphanumerische Zeichen, Minus-Zeichen
»-« und Punkte ».« enthalten. Sie müssen mit einem
Buchstaben beginnen und mit einem alphanumerischen Zeichen enden. Aliasse
bieten die Möglichkeit, Namensänderungen, abweichende Schreibweisen,
abgekürzte Rechnernamen oder generische Rechnernamen (zum Beispiel
localhost) zu benutzen.
Der Berkeley Internet Name Domain (BIND) Server implementiert den
Internet-Name-Server für UNIX-Systeme. Er erweitert die Datei
/etc/hosts und die damit verbundene Namensauflösung und macht den
Rechner dadurch unabhängig von der Aktualität und
Vollständigkeit von
/etc/hosts.
Auch wenn auf modernen Systemen die Rechnertabelle von DNS ersetzt wurde, wird
sie immer noch viel verwendet für:
- Hochfahren des Systems
- Die meisten Systeme verfügen über eine kleine
Rechnertabelle, die Namens- und Adressinformation für die wichtigsten
Rechner im lokalen Netz enthält. Dies ist dann nützlich, wenn
der DNS noch nicht läuft, zum Beispiel beim Systemstart.
- NIS
- Wird NIS verwendet, dient die Rechnertabelle als
Ausgangsbasis für die NIS-Rechnerdatenbank. Obwohl NIS mit DNS
verwendet werden kann, verwendet die Mehrzahl der NIS-Rechner aber
sicherheitshalber eine Rechnertabelle mit Einträgen für alle
lokalen Rechner.
- Isolierte Systeme
- In sehr kleinen, unabhängigen Netzen wird gern eine
Rechnertabelle anstelle des DNS eingesetzt. DNS bietet kaum einen Vorteil,
wenn das Netz nicht mit dem Internet verbunden ist und sich das lokale
Netz selten ändert.
DATEIEN¶
/etc/hosts
ANMERKUNGEN¶
Änderungen dieser Datei wirken sich sofort aus, außer wenn sie von
Programmen zwischengespeichert wird.
Geschichtliche Anmerkungen¶
In RFC 952 wurde das ursprüngliche Format der Rechnertabelle
veröffentlicht, das sich aber seither geändert hat.
Vor der Einführung des DNS war in dem damals gerade den Kinderschuhen
entwachsenen Internet die Rechnertabelle die einzige Möglichkeit,
Rechnernamen aufzulösen. Diese Datei konnte aus der offiziellen
Rechner-Datenbank, die vom Network Information Control Center (NIC) gepflegt
wurde, erstellt werden. Es waren allerdings oft lokale Änderungen
notwendig, um sie bezüglich inoffizieller Aliasse und/oder unbekannter
Rechner auf den neuesten Stand zu bringen. Das NIC pflegt die
hosts.txt-Dateien nicht mehr, allerdings konnten zum Zeitpunkt der Erstellung
dieser Handbuchseite (circa 2000) im WWW historische hosts.txt-Dateien
gefunden werden. Der Verfasser fand drei aus den Jahren 1992, 1994 und 1995.
BEISPIEL¶
127.0.0.1 localhost
192.168.1.10 foo.mydomain.org foo
192.168.1.13 bar.mydomain.org bar
146.82.138.7 master.debian.org master
209.237.226.90 www.opensource.org
SIEHE AUCH¶
hostname(1),
resolver(3),
resolver(5),
hostname(7),
named(8), Internet RFC 952
KOLOPHON¶
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux-
man-pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler
gemeldet werden können, finden sich unter
http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard
Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public
License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird
KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken
Sie bitte eine E-Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.