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September 2010" "" Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG system \- einen Shell\-Befehl ausführen .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .sp \fBint system(const char *\fP\fIbefehl\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG \fBsystem\fP() führt einen in \fIbefehl\fP angegebenen Befehl durch Aufruf von \fB/bin/sh \-c\fP \fIbefehl\fP aus und kehrt zurück nachdem der Befehl abgeschlossen wurde. Während der Ausführung des Befehls wird \fBSIGCHLD\fP blockiert und sowohl \fBSIGINT\fP als auch \fBSIGQUIT\fP werden ignoriert. .SH RÜCKGABEWERT Im Fehlerfall wird \-1 (z.B. \fBfork\fP(2) fehlgeschlagen) und andernfalls der Status des Befehls zurückgegeben. Dieser letztgenannte Rückgabestatus hat das in \fBwait\fP(2) spezifizierte Format. In dem Fall, dass \fI/bin/sh\fP nicht ausgeführt werden konnte, wird der Exit\-Status der des Befehls sein, der \fIexit(127)\fP aufrief. .PP Falls der Wert von \fIbefehl\fP NULL ist, gibt \fBsystem\fP() eine Wert ungleich Null zurück, wenn die Shell verfügbar ist und Null, wenn nicht. .PP \fBsystem\fP() beeinflusst nicht den Wartestatus anderer Kindprozesse. .SH "KONFORM ZU" C89, C99, POSIX.1\-2001. .SH ANMERKUNGEN .PP Falls das Feature\-Test\-Makro \fB_XOPEN_SOURCE\fP definiert wurde (vor dem Einbinden \fIirgendwelcher\fP Header\-Dateien), dann werden die in \fBwait\fP(2) beschriebenen Makros (\fBWEXITSTATUS\fP(), etc.) durch das Einbinden von \fI\fP zur Verfügung gestellt. .PP Wie erwähnt, ignoriert \fBsystem\fP() \fBSIGINT\fP und \fBSIGQUIT\fP. Dies kann dazu führen, dass Programme, die es in einer Schleife aufrufen, nicht mehr unterbrochen werden können, sofern sie nicht aufpassen, dass sie selbst den Exit\-Status des Kindprozesses prüfen. Z.B. .br .nf while (etwas) { int ret = system("foo"); if (WIFSIGNALED(ret) && (WTERMSIG(ret) == SIGINT || WTERMSIG(ret) == SIGQUIT)) break; } .fi .PP Benutzen Sie \fBsystem\fP() nicht von einem Programm mit SUID\- oder SGID\-Rechten, da unbekannte Werte für einige Umgebungsvariablen benutzt werden könnten, die möglicherweise die Systemintegrität untergraben. Benutzen Sie stattdessen die Funktionen der \fBexec\fP(3)\-Familie, jedoch nicht \fBexeclp\fP(3) oder \fBexecvp\fP(3). Genaugenommen wird \fBsystem\fP() aus Programmen mit SUID\- oder SGID\-Rechten nicht richtig auf Systemen funktionieren, auf denen \fI/bin/sh\fP Bash in der Version 2 vorliegt, da Bash 2 beim Start Privilegien verwirft. (Debian benutzt eine veränderte Bash, die dies unterlässt, wenn sie als \fBsh\fP aufgerufen wird. .PP In Glibc\-Versionen vor 2.1.3 wurde die Verfügbarkeit von \fI/bin/sh\fP genaugenommen nicht überprüft, wenn \fIbefehl\fP NULL war. Stattdessen wurde angenommen, es sei verfügbar und \fBsystem\fP() gab in diesem Fall immer 1 zurück. Seit Glibc 2.1.3 wird diese Überprüfung durchgeführt, da, obwohl POSIX.1\-2001 eine entsprechende Implementierung benötigt, um eine Shell zur Verfügung zu stellen, diese Shell nicht verfügbar oder ausführbar sein könnte, wenn das aufrufende Programm vorher \fBchroot\fP(2) aufrief (was nicht durch POSIX.1\-2001 spezifiziert ist). .PP Es ist möglich, dass der Shell\-Befehl 127 zurückgibt. Dies ist kein eindeutiger Indikator dafür, dass der Aufruf von \fBexecve\fP(2) fehlschlug. .SH "SIEHE AUCH" \fBsh\fP(1), \fBsignal\fP(2), \fBwait\fP(2), \fBexec\fP(3) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, finden sich unter http://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother und Chris Leick erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .