BEZEICHNUNG¶
statfs, fstatfs - Dateisystemstatistiken ermitteln
ÜBERSICHT¶
#include <sys/vfs.h> /* oder <sys/statfs.h> */
int statfs(const char *path, struct statfs
*buf);
int fstatfs(int fd, struct statfs *buf);
BESCHREIBUNG¶
Die Funktion
statfs() gibt Informationen über ein eingehängtes
Dateisystem zurück.
Path ist der Pfadname einer Datei in dem
eingehängten Dateisystem.
buf ist ein Zeiger auf eine Struktur
statfs, die ungefähr wie folgt definiert ist:
#if __WORDSIZE == 32 /* Wortgröße des Systems */
# define __SWORD_TYPE int
#else /* __WORDSIZE == 64 */
# define __SWORD_TYPE long int
#endif
struct statfs {
__SWORD_TYPE f_type; /* Typ des Dateisystems (siehe unten) */
__SWORD_TYPE f_bsize; /* optimale Übertragungsblockgröße */
fsblkcnt_t f_blocks; /* gesamte Datenblöcke im Dateisystem */
fsblkcnt_t f_bfree; /* freie Blöcke im Dateisystem */
fsblkcnt_t f_bavail; /* freie Blöcke verfügbar für
nicht privilegierte Nutzer */
fsfilcnt_t f_files; /* gesamte Dateiknoten im Dateisystem */
fsfilcnt_t f_ffree; /* freie Dateiknoten im Dateisystem */
fsid_t f_fsid; /* Dateisystemkennung */
__SWORD_TYPE f_namelen; /* maximale Länge für Dateinamen */
__SWORD_TYPE f_frsize; /* Fragmentgröße (seit Linux 2.6) */
__SWORD_TYPE f_spare[5];
};
Dateisystemtypen:
ADFS_SUPER_MAGIC 0xadf5
AFFS_SUPER_MAGIC 0xADFF
BEFS_SUPER_MAGIC 0x42465331
BFS_MAGIC 0x1BADFACE
CIFS_MAGIC_NUMBER 0xFF534D42
CODA_SUPER_MAGIC 0x73757245
COH_SUPER_MAGIC 0x012FF7B7
CRAMFS_MAGIC 0x28cd3d45
DEVFS_SUPER_MAGIC 0x1373
EFS_SUPER_MAGIC 0x00414A53
EXT_SUPER_MAGIC 0x137D
EXT2_OLD_SUPER_MAGIC 0xEF51
EXT2_SUPER_MAGIC 0xEF53
EXT3_SUPER_MAGIC 0xEF53
EXT4_SUPER_MAGIC 0xEF53
HFS_SUPER_MAGIC 0x4244
HPFS_SUPER_MAGIC 0xF995E849
HUGETLBFS_MAGIC 0x958458f6
ISOFS_SUPER_MAGIC 0x9660
JFFS2_SUPER_MAGIC 0x72b6
JFS_SUPER_MAGIC 0x3153464a
MINIX_SUPER_MAGIC 0x137F /* urspr. Minix */
MINIX_SUPER_MAGIC2 0x138F /* 30-Zeichen-Minix */
MINIX2_SUPER_MAGIC 0x2468 /* Minix V2 */
MINIX2_SUPER_MAGIC2 0x2478 /* Minix V2, 30-Zeichen-Namen */
MSDOS_SUPER_MAGIC 0x4d44
NCP_SUPER_MAGIC 0x564c
NFS_SUPER_MAGIC 0x6969
NTFS_SB_MAGIC 0x5346544e
OPENPROM_SUPER_MAGIC 0x9fa1
PROC_SUPER_MAGIC 0x9fa0
QNX4_SUPER_MAGIC 0x002f
REISERFS_SUPER_MAGIC 0x52654973
ROMFS_MAGIC 0x7275
SMB_SUPER_MAGIC 0x517B
SYSV2_SUPER_MAGIC 0x012FF7B6
SYSV4_SUPER_MAGIC 0x012FF7B5
TMPFS_MAGIC 0x01021994
UDF_SUPER_MAGIC 0x15013346
UFS_MAGIC 0x00011954
USBDEVICE_SUPER_MAGIC 0x9fa2
VXFS_SUPER_MAGIC 0xa501FCF5
XENIX_SUPER_MAGIC 0x012FF7B4
XFS_SUPER_MAGIC 0x58465342
_XIAFS_SUPER_MAGIC 0x012FD16D
Keiner weiß, was
f_fsid enthalten soll (siehe aber auch weiter
unten)
Felder, die für ein bestimmtes Dateisystem nicht definiert sind, sind auf 0
gesetzt.
fstatfs() gibt die gleichen Informationen über eine
offene Datei zurück, die über den Deskriptor
fd definiert
ist.
RÜCKGABEWERT¶
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1
zurückgegeben und
errno entsprechend gesetzt.
FEHLER¶
- EACCES
- (statfs()) Eine Komponente des Pfad-Präfix darf
nicht durchsucht werden. (Siehe auch path_resolution(7).)
- EBADF
- (fstatfs()) fd ist kein gültiger
Deskriptor für eine geöffnete Datei.
- EFAULT
- buf oder path zeigen auf eine ungültige
Adresse.
- EINTR
- Dieser Aufruf wurde durch ein Signal unterbrochen.
- EIO
- Ein E/A-Fehler trat während des Lesens vom Dateisystem
auf.
- ELOOP
- (statfs()) Bei der Auflösung von path
wurden zu viele symbolische Verknüpfungen gefunden.
- ENAMETOOLONG
- (statfs()) path ist zu lang.
- ENOENT
- (statfs()) Die Datei, auf die sich path
bezieht, existiert nicht.
- ENOMEM
- Zu wenig Kernelspeicher verfügbar.
- ENOSYS
- Das Dateisystem unterstützt diesen Aufruf nicht.
- ENOTDIR
- (statfs()) Eine Komponente des Pfad-Präfix von
path ist kein Verzeichnis.
- EOVERFLOW
- Einige Werte waren zu groß, um in der
zurückgelieferten Struktur dargestellt zu werden.
Linux-spezifisch. Das Linux-
statfs() wurde von der 4.4BSD-Variante
inspiriert (verwendet aber nicht die gleiche Struktur).
ANMERKUNGEN¶
Die ursprünglichen Systemaufrufe
statfs() und
fstatfs()
wurden nicht unter Berücksichtigung extrem großer
Dateigrößen entwickelt. Entsprechend fügte Linux 2.6 die neuen
Systemaufrufe
statfs64() und
fstatfs64() hinzu, die eine neue
Struktur
statfs64 einsetzen. Die neue Struktur enthält die
gleichen Felder wie die ursprüngliche Struktur
statfs, aber die
Größe der verschiedenen Felder wurde erhöht, um
größere Dateigrößen zu berücksichtigen. Die
Glibc-Wrapperfunktionen
statfs() und
fstatfs() gehen transparent
mit den Kernel-Unterschieden um.
Auf einigen Systemen existiert nur
<sys/vfs.h>, auf anderen
Systemen existiert auch
<sys/statfs.h>, wobei erstere letztere
einbindet. Daher ist wahrscheinlich das Einbinden der ersteren die beste Wahl.
LSB missbilligte die Bibliotheksaufrufe
statfs() und
fstatfs() und
informiert uns, dass stattdessen
statvfs(2) und
fstatvfs(2)
verwendet werden sollte.
Das Feld f_fsid¶
Solaris, Irix und POSIX verfügen über einen Systemaufruf
statvfs(2), der eine (in
<sys/statvfs.h> definierte)
struct statvfs zurückliefert, die ein
unsigned long
f_fsid enthält. Linux, SunOS, HP-UX, 4.4BSD verfügen
über einen Systemaufruf
statfs(), der eine (in
<sys/vfs.h> definierte)
struct statfs zurückliefert,
die ein
fsid_t f_fsid enthält, wobei
fsid_t als
struct { int val[2]; } definiert ist. Das gleiche gilt für
FreeBSD, außer dass es die Include-Datei
<sys/mount.h>
verwendet.
Die allgemeine Idee ist, dass
f_fsid irgendetwas enthält, mit dem
das Paar (
f_fsid,
ino) eindeutig eine Datei bestimmt. Einige
Betriebssysteme verwenden (eine Variante) der Gerätenummer oder
kombinieren die Gerätenummer mit dem Typ des Dateisystems. Mehrere
Betriebssysteme beschränken die Ausgabe des
f_fsid-Felds auf den
Superuser (und setzen es für normale Benutzer auf 0), da dieses Feld in
dem Datei-Handle des Dateisystems verwendet wird, wenn es per NFS exportiert
wurde und seine Freigabe somit ein Sicherheitsproblem ist.
In einigen Betriebssystemen kann
fsid als zweites Argument für den
Systemaufruf
sysfs(2) verwandt werden.
SIEHE AUCH¶
stat(2),
statvfs(2),
path_resolution(7)
KOLOPHON¶
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux-
man-pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler
gemeldet werden können, finden sich unter
http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother
<krd@gulu.net>, Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> und Martin
Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> erstellt.
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