BEZEICHNUNG¶
setreuid, seteuid - reale und/oder effektive Benutzer- oder Gruppen-ID setzen
ÜBERSICHT¶
#include <sys/types.h>
#include <unistd.h>
int setreuid(uid_t ruid, uid_t euid);
int setregid(gid_t rgid, gid_t egid);
Mit Glibc erforderliche Makros (siehe
feature_test_macros(7)):
setreuid(),
setregid():
_BSD_SOURCE ||
_XOPEN_SOURCE >= 500 ||
_XOPEN_SOURCE && _XOPEN_SOURCE_EXTENDED
BESCHREIBUNG¶
setreuid() setzt die reale und effektive Benutzer-ID des aufrufenden
Prozesses.
Wird ein Wert von -1 für entweder die reale oder effektive Benutzer-ID
angegeben, so wird erzwungen, dass diese ID unverändert bleibt.
Unprivilegierte Prozesse dürfen die effektive Benutzer-ID nur auf die
reale, die effektive oder die gespeicherte gesetzte Benutzer-ID setzen.
Unprivilegierte Benutzer dürfen nur die reale Benutzer-ID auf die reale
Benutzer-ID oder die effektive Benutzer-ID setzen.
Wenn die reale Benutzer-ID oder die effektive Benutzer-ID auf einen Wert
geändert wird, der nicht gleich der vorherigen realen Benutzer-ID ist, so
wird die gesicherte Benutzer-ID auf die neue effektive Benutzer-ID gesetzt.
Vollkommen analog setzt
setregid() die reale und die effektive Gruppen-ID
des aufrufenden Prozesses und alles oben gesagte bleibt gültig, wenn
»Gruppe« anstatt »Benutzer« verwandt wird.
RÜCKGABEWERT¶
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1
zurückgegeben und
errno entsprechend gesetzt.
FEHLER¶
- EPERM
- Der aufrufende Prozess ist nicht privilegiert (Linux: hat
im Fall von setreuid() nicht die CAP_SETUID-Capability oder
im Fall von setregid() nicht die CAP_SETGID-Capability) und
eine andere Änderung als (i) Vertauschen der effektiven mit der
realen Benutzer-ID oder (ii) Setzen einer dieser auf den Wert den anderen
oder (iii) Setzen der effektiven Benutzer-ID (Gruppen-ID) auf den Wert der
gesicherten Benutzer-ID wurde angestrebt.
POSIX.1-2001, 4.3BSD (die Funktionsaufrufe
setreuid() und
setregid() erschienen erstmalig in 4.2BSD).
ANMERKUNGEN¶
Das Setzen der effektiven Benutzer-ID (Gruppen-ID) auf die gesicherte
Benutzer-ID (Gruppen-ID) ist möglich seit Linux 1.1.37 (1.1.38).
POSIX.1 beschreibt nicht alle möglichen ID-Änderungen, die unter Linux
für einen nicht privilegierten Prozess zulässig sind. Für
setreuid() kann die effektive Benutzer-ID auf den Wert der realen
Benutzer-ID oder die gespeicherte Set-User-ID gesetzt werden. Es ist nicht
spezifiziert, ob unprivilegierte Prozesse die reale Benutzer-ID auf die reale
Benutzer-ID [sic], die effektive Benutzer-ID oder die gespeicherte Set-User-ID
setzen dürfen. Für
setregid() kann die reale Gruppen-ID auf
den Wert der gespeicherten Set-Group-ID geändert werden und die effektive
Gruppen-ID kann auf den Wert der realen Gruppen-ID oder der gespeicherten
Set-Group-ID geändert werden. Die genauen Details, welche
ID-Änderungen zulässig sind, unterscheiden sich
implementierungsabhängig.
POSIX.1 macht keine Angaben zum Effekt dieser Aufrufe auf die gespeicherten
Werte von Set-User-ID und Set-Group-ID.
Die ursprünglichen Linux-Systemaufrufe
setreuid() und
setregid() unterstützten nur 16-Bit-Benutzer- und Gruppen-IDs.
Entsprechend fügte Linux 2.4
setreuid32() und
setregid32()
hinzu, die 32-Bit-IDs unterstützen. Die Wrapper-Funktionen
setreuid() und
setregid() von Glibc gehen damit transparent
über Kernelversionen hinweg um.
SIEHE AUCH¶
getgid(2),
getuid(2),
seteuid(2),
setgid(2),
setresuid(2),
setuid(2),
capabilities(7)
KOLOPHON¶
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux-
man-pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler
gemeldet werden können, finden sich unter
http://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother
<krd@gulu.net>, Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> und Martin
Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> erstellt.
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