GETPWNAM(3) | Linux-Programmierhandbuch | GETPWNAM(3) |
BEZEICHNUNG¶
getpwnam, getpwnam_r, getpwuid, getpwuid_r - Eintrag in Passwortdatei abfragenÜBERSICHT¶
#include <sys/types.h> #include <pwd.h>struct passwd *getpwnam(const char *name);struct passwd *getpwuid(uid_t uid);int getpwnam_r(const char *name, struct passwd *pwd,char *puffer, size_t pufferlaenge, struct passwd **ergebnis);int getpwuid_r(uid_t uid, struct passwd *pwd,char *puffer, size_t pufferlaenge, struct passwd **ergebnis);
Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):
_POSIX_C_SOURCE >= 1 ||
_XOPEN_SOURCE || _BSD_SOURCE || _SVID_SOURCE || _POSIX_SOURCE
BESCHREIBUNG¶
Die Funktion getpwnam() gibt einen Zeiger auf eine Struktur zurück, die aus einem Datensatz herausgelöste Felder aus der Passwort-Datenbank enthält (z.B. die lokale Passwortdatei, NIS und LDAP), die zum Benutzername name passen. Die Funktion getpwnam() gibt einen Zeiger auf eine Struktur zurück, die aus einem Datensatz herausgelöste Felder aus der Passwort-Datenbank enthält, die zur Benutzer-ID uid passen. Die Struktur passwd ist in <pwd.h> wie folgt definiert:struct passwd { char *pw_name; /* Benutzername */ char *pw_passwd; /* Passwort des Benutzers */ uid_t pw_uid; /* Benutzer-ID */ gid_t pw_gid; /* Gruppen-ID */ char *pw_gecos; /* Benutzerinformationen */ char *pw_dir; /* Home-Verzeichnis */ char *pw_shell; /* Anmelde-Shell */ };
Weitere Informationen über die Felder dieser Struktur finden Sie unter passwd(5). Die Funktionen getpwnam_r() und getpwuid_r() erhalten die gleichen Informationen wie getpwnam() und getpwuid(), speichern aber die empfangene passwd-Struktur an dem Platz, auf den pwd zeigt. Die Zeichenkettenfelder, auf die die Mitglieder der passwd-Struktur zeigen, werden im Puffer puffer der Länge pufferlaenge gespeichert. Ein Zeiger auf das Ergebnis (im Erfolgsfall) oder NULL (im Fall, dass kein Eintrag gefunden wurde oder ein Fehler auftrat) wird in *ergebnis gespeichert. Der Aufruf
sysconf(_SC_GETPW_R_SIZE_MAX)
RÜCKGABEWERT¶
Die Funktionen getpwnam() und getpwuid() geben einen Zeiger auf eine passwd-Struktur oder NULL zurück, falls kein passender Eintrag gefunden wird oder ein Fehler auftritt. Wenn ein Fehler auftritt wird errno entsprechende gesetzt. Falls errno nach dem Aufruf geprüft werden soll, sollte es vor dem Aufruf auf Null gesetzt werden. Der Rückgabewert könnte auf einen statischen Bereich zeigen und von nachfolgenden Aufrufen von getpwent(3), getpwnam() oder getpwuid(3) überschrieben werden. (Übergeben Sie den zurückgegebenen Zeiger nicht an free(3).) Bei Erfolg geben getpwnam_r() und getpwuid_r() Null zurück und setzten *ergebnis auf pwd. Falls kein passender Passwort-Datensatz gefunden wurde, geben diese Funktionen 0 zurück und speichern NULL in *ergebnis. Im Fall eines Fehlers wird eine Fehlernummer zurückgegeben und NULL in *ergebnis gespeichert.FEHLER¶
- 0 oder ENOENT oder ESRCH oder EBADF oder EPERM oder …
- Der angegebene name oder die uid wurde nicht gefunden
- EINTR
- Es wurde ein Signal abgefangen.
- EIO
- E/A-Fehler
- EMFILE
- Im aufrufenden Prozess wurde bereits die maximale Anzahl (OPEN_MAX) Dateien geöffnet.
- ENFILE
- Im System wurde bereits die maximale Anzahl Dateien geöffnet.
- ENOMEM
- Der Speicher reicht nicht aus, um ihn für die Struktur passwd zu reservieren.
- ERANGE
- Der für den Puffer bereitgestellte Platz reicht nicht aus.
ANMERKUNGEN¶
Die Benutzer-Passwortdatenbank bezieht sich meistens auf /etc/passwd. Bei aktuellen Systemen bezieht sie sich jedoch außerdem auf netzwerkweite Datenbanken, die NIS, LDAP und andere lokale Datenbanken benutzen. Dies ist in /etc/nsswitch.conf konfiguriert.DATEIEN¶
- /etc/passwd
- lokale Passwortdatenbank
- /etc/nsswitch.conf
- Konfigurationsdatei für Systemdatenbanken und Namens-Dienst-Umschalter (»Name Service Switch«)
KONFORM ZU¶
SVr4, 4.3BSD, POSIX.1-2001. Das Feld pw_gecos ist in POSIX nicht spezifiziert, aber in den meisten Implementierungen vorhanden.ANMERKUNGEN¶
Die unter »RÜCKGABEWERT« angegebene Formulierung stammt von POSIX.1-2001. Sie lautet nicht Fehler »nicht gefunden« und gibt daher nicht an, welchen Wert errno in dieser Situation haben könnte. Dies macht es aber unmöglich Fehler zu erkennen. Es kann argumentiert werden, dass errno von POSIX unverändert bleiben sollte, wenn ein Eintrag nicht gefunden wird. Experimente auf verschiedenen UNIX-Systemen zeigen aber, dass viele verschieden Werte in dieser Situation auftreten: 0, ENOENT, EBADF, ESRCH, EWOULDBLOCK, EPERM und wahrscheinlich andere.BEISPIEL¶
Das folgende Programm demonstriert den Gebrauch von getpwnam_r(), um den volständigen Benutzernamen und die Benutzer-ID für den als Befehlszeilenargument angegebenen Benutzernamen herauszufinden.#include <pwd.h> #include <stdio.h> #include <stdlib.h> #include <unistd.h> #include <errno.h> int main(int argc, char *argv[]) { struct passwd pwd; struct passwd *ergebnis; char *puffer; size_t puffergroesse; int s; if (argc != 2) { fprintf(stderr, "Aufruf: %s Benutzername\n", argv[0]); exit(EXIT_FAILURE); } puffergroesse = sysconf(_SC_GETPW_R_SIZE_MAX); if (puffergroesse == -1) /* Wert war unklar */ puffergroesse = 16384; /* Sollte mehr als genug sein */ buf = malloc(puffergroesse); if (puffer == NULL) { perror("malloc"); exit(EXIT_FAILURE); } s = getpwnam_r(argv[1], &pwd, puffer, puffergroesse, &ergebnis); if (ergebnis == NULL) { if (s == 0) printf("Nicht gefunden\n"); else { errno = s; perror("getpwnam_r"); } exit(EXIT_FAILURE); } printf("Name: %s; UID: %ld\n", pwd.pw_gecos, (long) pwd.pw_uid); exit(EXIT_SUCCESS); }
SIEHE AUCH¶
endpwent(3), fgetpwent(3), getgrnam(3), getpw(3), getpwent(3), getspnam(3), putpwent(3), setpwent(3), nsswitch.conf(5), passwd(5)KOLOPHON¶
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux- man-pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, finden sich unter http://www.kernel.org/doc/man-pages/.ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schulze <joey@infodrom.org> und Chris Leick <c.leick@vollbio.de> erstellt.23. April 2012 | GNU |