.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright 1993 David Metcalfe (david@prism.demon.co.uk) .\" .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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März 2012" "" Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG tzset, tzname, timezone, daylight \- initialisiert Informationen zur Zeitumstellung (Sommer\-/Winterzeit) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .sp \fBvoid tzset (void);\fP .sp \fBextern char *\fP\fItzname\fP\fB[2];\fP \fBextern long \fP\fItimezone\fP\fB;\fP \fBextern int \fP\fIdaylight\fP\fB;\fP .fi .sp .in -4n Mit Glibc erforderliche Makros (siehe \fBfeature_test_macros\fP(7)): .in .sp \fBtzset\fP(): _POSIX_C_SOURCE\ >=\ 1 || _XOPEN_SOURCE || _POSIX_SOURCE .br \fItzname\fP: _POSIX_C_SOURCE\ >=\ 1 || _XOPEN_SOURCE || _POSIX_SOURCE .br \fItimezone\fP: _SVID_SOURCE || _XOPEN_SOURCE .br \fIdaylight\fP: _SVID_SOURCE || _XOPEN_SOURCE .SH BESCHREIBUNG Die Funktion \fBtzset\fP() initialisiert die Variable \fItzname\fP abhängig von der Umgebungsvariable \fBTZ\fP. Diese Funktion wird automatisch von den anderen Funktionen aufgerufen, die Zeiten in Abhängigkeit von der Zeitzone umrechnen. In einer System\-V\-artigen Umgebung werden auch die folgenden Variablen gesetzt: \fItimezone\fP (Sekunden westlich von UTC) sowie \fIdaylight\fP (0, falls diese Zeitzone keine Sommerzeit hat oder ungleich 0, falls es eine Zeit des Jahres gibt, in der die Sommerzeit gilt). .PP Sollte die Umgebungsvariable \fBTZ\fP nicht gesetzt sein, wird \fItzname\fP mit bestmöglicher Näherung aus der lokalen Zeit der »Wanduhr« (local wall clock time) initialisiert. Dabei wird auf die Datei \fIlocaltime\fP im systemweiten Zeitzonenverzeichnis (siehe unten) zurückgegriffen, dessen Format in \fBtzfile\fP(5) beschrieben wird. (Man sieht häufig an dieser Stelle auch \fI/etc/localtime\fP, einen symbolischen Link zur richtigen Datei im Zeitzonenverzeichnis.) .PP Falls die Umgebungsvariable \fBTZ\fP gesetzt ist, jedoch ihr Wert »leer« ist oder das Format (siehe unten) des Wertes nicht interpretiert werden kann, so wird die »Coordinated Universal Time« (UTC) benutzt. .PP Der Wert von \fBTZ\fP kann in einem von drei Formaten vorliegen. Das erste Format wird benutzt, wenn in der lokalen Zeitzone keine Sommerzeit vorgesehen ist: .sp .RS \fIstd offset\fP .RE .sp Die Zeichenkette \fIstd\fP definiert den Namen der Zeitzone. Er besteht aus wenigstens drei Buchstaben. Die Zeichenkette \fIoffset\fP folgt unmittelbar und beschreibt den Wert, der hinzu addiert werden muss, um Coordinated Universal Time (UTC) zu erhalten. Der \fIoffset\fP ist positiv für Zeitzonen westlich des Nullmeridians (Greenwich) und negativ für Zeitzonen östlich davon. Die Stunde muss zwischen 0 und 24 liegen, die Minuten zwischen 0 und 59, die Sekunden ebenfalls. .PP Das zweite Format wird benutzt, wenn es eine Sommerzeit gibt: .sp .RS \fIstd offset dst [offset],start[/time],end[/time]\fP .RE .sp Die Spezifikation sieht keine Leerzeichen zwischen den Elementen vor. Die am Anfang stehenden \fIstd\fP und \fIoffset\fP spezifizieren wie oben beschrieben die Zeitzone. Die Zeichenketten \fIdst\fP und \fIoffset\fP bezeichnen den Namen und den Offset der zugehörigen Sommerzeit. Falls der Offset weggelassen wird, wird die Sommerzeit als eine Stunde vor der Standardzeit angenommen. .PP Das Feld \fIstart\fP definiert den Beginn der Sommerzeit und \fIend\fP bezeichnet das Zurückschalten zur Normalzeit. Diese Felder können die folgenden Formate haben: .TP J\fIn\fP Dies definiert den Julianischen Tag, wobei \fIn\fP zwischen 1 und 365 liegt. Schalttage werden nicht gezählt. Der 29. Februar kann nicht dargestellt werden; der 28. Februar ist Tag 59, der 1. März ist immer Tag 60. .TP \fIn\fP Dies definiert einen null\-basierten Julianischen Tag, wobei \fIn\fP zwischen 0 und 365 liegt. Der 29. Februar wird in Schaltjahren gezählt. .TP M\fIm\fP.\fIw\fP.\fId\fP Dies beschreibt Tag \fId\fP (0 <= \fId\fP <= 6) in Woche \fIw\fP (1 <= \fIw\fP <= 5) von \fIm\fP (1 <= \fIm\fP <= 12). Woche 1 ist die erste Woche, in der Tag \fId\fP vorkommt und Woche 5 ist die letzte Woche, in der Tag \fId\fP vorkommt. Tag 0 ist ein Sonntag. .PP Die \fItime\fP\-Felder beschreiben in der gerade gültigen lokalen Zeit den Zeitpunkt, an dem der Wechsel zur anderen Zeit stattfindet. Ohne Angabe eines Wertes gilt die Voreinstellung 02:00:00. Hier ist ein Beispiel für Neuseeland, wo die Standardzeit (NZST) 12 Stunden früher als UTC und die Sommerzeit (NZDT) 13 Stunden früher als UTC ist. Die Sommerzeit gilt vom ersten Sonntag im Oktober bis zum dritten Sonntag im März und die Wechsel finden zur voreingestellten Zeit von 02:00:00 Uhr statt: .nf TZ="NZST\-12:00:00NZDT\-13:00:00,M10.1.0,M3.3.0" .fi .PP Das dritte Format gibt an, dass die Zeitzoneninformationen aus einer Datei gelesen werden sollen: .sp .RS :[filespec] .RE .sp Wird hier keine Datei angegeben, so wird die Datei \fIlocaltime\fP im Zeitzonenverzeichnis gelesen. Die Zeitzonendateien finden sich im Verzeichnis \fI/usr/share/zoneinfo\fP. Das Dateiformat ist in \fBtzfile\fP(5) dokumentiert. Mit \fIfilespec\fP wird eine andere Datei im \fBtzfile\fP(5)\-Format angegeben, aus der die Zeitzoneninformationen gelesen werden sollen. Sollte \fIfilespec\fP nicht mit einem a \(aq/\(aq beginnen, so wird der Pfad relativ zum Zeitzonenverzeichnis angenommen. .PP Hier ist ein Beispiel, wiederum für Neuseeland: .nf TZ=":Pacific/Auckland" .fi .SH DATEIEN Wo die Daten für die Zeitzonen gesucht werden, ist von der Version der (G)Libc abhängig. Libc4 und Libc5 verwenden \fI/usr/lib/zoneinfo\fP und wird seit libc\-5.4.6 \fI/usr/share/zoneinfo\fP ausprobieren, wenn das fehlschlägt. Seit Glibc2 gilt: wenn die Variable \fBTZDIR\fP existiert, wird sie als Basisverzeichnis benutzt. Die Voreinstellung hängt von der Installation ab, ist jedoch meistens \fI/usr/share/zoneinfo\fP. .LP Dieses Zeitzonenverzeichnis enthält die Dateien .nf localtime lokale Zeitzonendatei posixrules Regeln für TZ nach POSIX .fi .LP Häufig ist \fI/etc/localtime\fP ein symbolischer Link auf die Datei \fIlocaltime\fP oder auf die korrekte Zeitzonendatei im systemweiten Zeitzonenverzeichnis. .SH "KONFORM ZU" SVr4, POSIX.1\-2001, 4.3BSD. .SH ANMERKUNGEN Beachten Sie bitte, dass die Variable \fIdaylight\fP nicht bedeutet, dass im Moment Sommerzeit herrscht. Sie beschrieb früher die Nummer eines Algorithmus (siehe die Variable \fItz_dsttime\fP in \fBgettimeofday\fP(2)). Sie ist seit vielen Jahren obsolet, wird jedoch von SUSv2 vorausgesetzt. .LP BSD4.3 beinhaltete eine Routine \fBchar *timezone(\fP\fIzone\fP\fB, \fP\fIdst\fP\fB)\fP, die den Namen der Zeitzone zurückgab, der dem ersten Argument (Minuten westlich von UTC) entsprach. Wenn das zweite Argument 0 war, wurde der Standardname verwendet, ansonsten die Sommerzeit\-Version. .SH "SIEHE AUCH" \fBdate\fP(1), \fBgettimeofday\fP(2), \fBtime\fP(2), \fBctime\fP(3), \fBgetenv\fP(3), \fBtzfile\fP(5) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.42 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, finden sich unter http://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Walter Harms , Tobias Quathamer und Martin Eberhard Schauer erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .