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sane-dmc(5) SANE Scanner Access Now Easy sane-dmc(5)

BEZEICHNUNG

sane-dmc - Backend für die Mikroskop-Digitalkamera von Polaroid

BESCHREIBUNG

Die Bibliothek sane-dmc implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum Zugriff auf die Mikroskop-Digitalkamera von Polaroid.

GERÄTENAMEN

Dieses Backend erwartet Gerätenamen der folgenden Form:

Spezialdatei

Die angegebene Spezialdatei ist der UNIX-Pfadname eines Spezialgeräts, das dem Scanner entspricht. Der Name des Spezialgeräts muss ein generisches SCSI-Gerät oder ein symbolischer Link zu so einem Gerät sein. Unter Linux könnte ein solcher Gerätename beispielsweise /dev/sga oder /dev/sge sein.

ABBILDMODI

Die Polaroid DMC unterstützt eine Reihe von Abbildmodi. Dieser Treiber unterstützt fünf der Abbildmodi:

Dieser Modus entspricht dem 801-mal-600-Pixel Vollfarben-Vollbildabbild.
Dieser Modus entspricht dem 270-mal-201-Pixel Graustufen-Sucherabbild.
Dieser Modus entspricht dem 1599-mal-600-Pixel »rohen« Abbild von dem CCD. Es ist in Graustufen, wobei die Pixel horizontal abwechselnd in roten, grünen und blauen Streifen wechseln. Die Pixel sind doppelt so hoch wie breit, daher ist das Abbild verzerrt.
Dieser Modus entspricht dem 80-mal-60-Pixel Vollfarben-Miniaturbild.
Das Abbild ist ein 1599-mal-1200-Pixel Vollfarben-Abbild, das durch Filtern und Interpolieren des »rohen« Abbildes erstellt wurde. Die Filterung und Interpolation erfolgt in Software, daher ist dieser Modus sehr langsam. Auch legt dieser Modus Beschränkungen auf, wie das Bild gelesen wird, was bedeutet, dass der »Vorschau«-Modus von xscanimage(1) in Super-Auflösung nicht funktioniert. (xcam(1) und der nicht-Vorschaumodus von scanimage(1) und xscanimage(1) funktionieren allerdings problemlos.)

WEITERE EINSTELLUNGEN

Diese Einstellung passt die Empfindlichkeit der Kamera an. Sie können das Äquivalent zu 25, 50 oder 100 ASA auswählen.
Sie können eine Belichtungszeit zwischen 8 und 1000 Millisekunden auswählen. Die Belichtungszeit wird in Schritten von 32 Mikrosekunden unterteilt.
Sie können folgende Weißabgleiche auswählen: »Daylight«, »Incandescent« oder »Fluorescent«. Diese Einstellung entspricht mehr oder weniger der »Farbtemperatur«-Einstellung in der Windows- oder Mac-Software von Polaroid.

KONFIGURATION

Der Inhalt der Datei dmc.conf ist eine Liste von Gerätenamen, die DMC-Scannern entsprechen. Leere Zeilen und solche, die mit einer Raute (#) beginnen, werden ignoriert. Nachfolgend ist eine Beispielkonfiguration gezeigt:

/dev/scanner
# Dies ist ein Kommentar
/dev/sge

DATEIEN

/etc/sane.d/dmc.conf
Die Backend-Konfigurationsdatei (siehe auch die nachfolgende Beschreibung von SANE_CONFIG_DIR).
/usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-dmc.a
Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.
/usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-dmc.so
Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).

UMGEBUNGSVARIABLEN

Diese Umgebungsvariable gibt eine Liste von Verzeichnissen an, die die Konfigurationsdatei enthalten können. Auf *NIX-Systemen sind die Verzeichnisse durch Doppelpunkte (:) getrennt, unter OS/2 durch Semikola (;). Falls diese Variable nicht gesetzt ist, wird in zwei Standardverzeichnissen nach der Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem Verzeichnis-Trennzeichen endet, dann werden die Standardverzeichnisse nach den explizit angegebenen Verzeichnissen durchsucht. Wenn Sie beispielsweise SANE_CONFIG_DIR auf »/tmp/config:« setzen, wird in den Verzeichnissen »tmp/config«, ».« und »/etc/sane.d« gesucht (in dieser Reihenfolge).
Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die Debug-Stufe für dieses Backend. Beispielsweise bewirkt ein Wert von 128 die Anzeige sämtlicher Debug-Ausgaben. Kleinere Werte reduzieren die Ausführlichkeit.

FEHLER

In den Modi »Vollbild« und »roh« muss das Abbild in Einheiten ganzer Zeilen gelesen werden. Der Treiber führt in diesen Modi kein Puffern durch; falls Sie sane_read bitten, eine nicht ganzzahlige Anzahl an Zeilen zu lesen, könnte es weniger lesen, als Sie erbeten hatten. Falls Sie sane_read bitten, weniger als eine Zeile zu lesen, liefert es SANE_STATUS_INVAL zurück.

Im Modus »Super-Auflösung« müssen Abbilder in Einheiten von zwei Zeilen gelesen werden (3198 Pixel oder 9594 byte). Falls Sie versuchen, weniger als zwei Zeilen zu lesen, erhalten Sie SANE_STATUS_INVAL. Der Super-Auflösung-Modus ist sehr langsam.

In den Modi »Sucher« und »Miniaturbild« muss das gesamte Abbild in einer SCSI-Übertragung eingelesen werden. In diesem Fall puffert der Treiber und Sie können das Abbild in beliebig kleinen Schritten lesen.

SIEHE AUCH

sane(7), sane-scsi(5)

AUTOR

David F. Skoll

Das Backend wurde aus sane-hp(5) von David Mosberger abgeleitet.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer.

13. Juli 2008