.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH NFS.SYSTEMD 7 .SH BEZEICHNUNG nfs.systemd \- NFS\-Dienste mittels Systemd verwalten. .SH ÜBERSICHT nfs\-utils.service .br nfs\-server.service .br nfs\-client.target .br \fIetc\fP .SH BESCHREIBUNG Das Paket \fInfs\-utils\fP stellt eine Reihe von Unit\-Dateien für \fIsystemd\fP bereit, über die die verschiedenen Dienste gestartet und verwaltet werden können. Diese Unit\-Dateien stellen sicher, dass die Dienste in der richtigen Reihenfolge gestartet werden und die Voraussetzungen erfüllt sind, bevor abhängige Dienste gestartet werden. Da es recht viele Unit\-Dateien gibt, ist es nicht sofort ersichtlich, wie bestimmte Ergebnisse am besten erzielt werden können. In den folgenden Unterabschnitten wird versucht, die Fälle abzudecken, die höchstwahrscheinlich am häufigsten vorkommen. .SS Konfiguration Die Standard\-Systemd\-Unit\-Dateien bieten keine leichte Möglichkeit, beliebige Befehlszeilenargumente an Daemons zur Konfiguration deren Verhaltens zu übergeben. In vielen Fällen können solche Konfigurationen durch die Vornahme von Änderungen an \fI/etc/nfs.conf\fP oder anderen Konfigurationsdateien durchgeführt werden. Wenn das nicht zweckmäßig ist, könnte eine Distribution Systemd\-»Ergänzungsdateien« bereitstellen, die die \fBExecStart=\fP\-Einstellung zum Starten des Programmes mit anderen Argumenten ersetzen. Beispielsweise würde eine Ergänzungsdatei \fBsystemd/system/nfs\-mountd.service.d/local.conf\fP, die .RS .nf [Service] EnvironmentFile=/etc/sysconfig/nfs ExecStart= ExecStart= /usr/sbin/rpc.mountd $RPCMOUNTDOPTS .fi .RE enthält, dazu führen, dass die Unit \fBnfs\-mountd.service\fP das Programm \fIrpc.mountd\fP unter Verwendung der Argumente ausführt, deren Wert für \fBRPCMOUNTDOPTS\fP in \fI/etc/sysconfig/nfs\fP bereitgestellt wird. Dies erlaubt die nahtlose Integration mit existierenden Konfigurationswerkzeugen. .SS "Aktivierung von Unit\-Dateien" Es gibt drei Unit\-Dateien, die dafür gedacht sind, manuell gestartet zu werden. Alle anderen werden automatisch nach Bedarf gestartet. Diese drei sind: .TP \fBnfs\-client.target\fP Diese Datei sollte auf jedem Rechner aktiviert werden, der jemals als NFS\-Client dient. Es entsteht kaum Aufwand beim transparenten Aktivieren, jedes Mal wenn NFS\-Client\-Software installiert wird. .TP \fBnfs\-server.service\fP Diese muss aktiviert sein, um NFS\-Dienste für Clients bereitstellen zu können. Sie wird gestartet und konfiguriert die erforderlichen Daemons in der nötigen Reihenfolge. .TP \fBnfs\-blkmap.service\fP Der Daemon \fBblkmapd\fP ist nur auf NFS\-Clients erforderlich, die pNFS (paralleles NFS) und insbesondere das Layout\-Protokoll \fBblocklayout\fP verwenden. Wenn Sie diese spezielle Erweiterung für NFS verwenden könnten, sollte die Unit \fBnfs\-blkmap.service\fP aktiviert sein. .PP Mehrere andere Units, wie \fIrpc\-gssd.service\fP, die als optional betrachtet werden könnten, achten darauf, nur zu starten, falls die benötigte Konfigurationsdatei existiert. \fIrpc\-gssd.service\fP startet nicht, falls die (normalerweise in \fI/etc\fP liegende) Datei \fIkrb5.keytab\fP nicht existiert. .SS "Neustarten von NFS\-Diensten" Die meisten NFS\-Daemons können jederzeit neu gestartet werden. Sie werden sämtlichen benötigten Zustand neu laden und weiterhin Anfragen bedienen. Allerdings wird dies selten benötigt. .PP Wenn Konfigurationsänderungen erfolgen, ist schwer feststellbar, welche Dienste neu gestartet werden müssen, damit die Konfiguration wirksam wird. Der einfachste und oft beste Ansatz ist, alles neu zu starten. Dabei hilft die bereitgestellte Unit \fBnfs\-utils.service\fP. Sie erklärt geeignete Abhängigkeiten zu anderen Units, so dass .RS \fBsystemctl restart nfs\-utils\fP .RE alle laufenden NFS\-Daemons neu startet. Dadurch werden alle Konfigurationsänderungen wirksam, außer an den in \fI/etc/fstab\fP oder \fI/etc/nfsmount.conf\fP aufgeführten Einhängeoptionen. Einhängeoptionen können nur durch Aushängen und erneutes Einhängen des Dateisystems geändert werden. Dies kann störend sein und sollte nur durchgeführt werden, wenn der Nutzen den Aufwand rechtfertigt. Der Befehl .RS \fBumount \-a \-t nfs; mount \-a \-t nfs\fP .RE sollte alle NFS\-Dateisysteme aus\- und neu wieder einhängen. .SS "Unerwünschte Dienste maskieren" Es kommt selten vor, dass einige Dienste von der Ausführung abgehalten werden sollen, obwohl sie normalerweise Teil eines funktionierenden NFS\-Systems sind. Dies kann zur Reduzierung der Systemlast auf das absolut minimal notwendige oder zur Reduzierung der Angriffsfläche, durch Vermeidung von Daemons, die nicht absolut notwendig sind, erforderlich sein. .PP Auf drei bestimmte Dienste kann dies zutreffen: \fIrpcbind\fP, \fIidmapd\fP und \fIrpc\-gssd\fP. \fIrpcbind\fP ist nicht Teil des Pakets \fInfs\-utils\fP, wird aber von mehreren NFS\-Diensten verwandt. Allerdings wird es \fBnicht\fP benötigt, wenn nur NFSv4 im Einsatz ist. Falls ein Standort niemals NFSv3 (oder NFSv2) verwendet und nicht möchte, dass \fIrpcbind\fP ausgeführt wird, dann sollte Folgendes ausgeführt werden: .RS \fBsystemctl mask rpcbind\fP .RE Dadurch wird \fIrpcbind\fP deaktiviert und die verschiedenen NFS\-Dienste, die davon abhängen (und nur für NFSv3 erforderlich sind), werden den Start verweigern, ohne die Aktionen der NFSv4\-Dienste zu beeinflussen. Insbesondere \fIrpc.statd\fP wird nicht laufen, wenn \fIrpcbind\fP maskiert ist. .PP \fIidmapd\fP ist nur für NFSv4 erforderlich, und selbst in diesem Fall nicht, wenn der Client und der Server sich darüber geeinigt haben, Benutzerkennungen statt Benutzernamen zum Identifizieren der Dateieigentümer zu verwenden. Falls \fIidmapd\fP nicht gebraucht wird und nicht gewünscht ist, kann er mit folgendem Befehl maskiert werden: .RS \fBsystemctl mask idmapd\fP .RE Falls die Datei \fIkrb5.keytab\fP vorhanden ist, wird davon ausgegangen, dass \fIrpc\-gssd\fP benötigt wird. Falls an einem Standort die Datei vorhanden sein muss, aber \fIrpc\-gssd\fP nicht ausgeführt werden soll, dann kann es wie folgt maskiert werden: .RS \fBsystemctl mask rpc\-gssd\fP .RE .SH DATEIEN /etc/nfs.conf .br /etc/nfsmount.conf .br /etc/idmapd.conf .SH "SIEHE AUCH" \fBsystemd.unit\fP(5), \fBnfs.conf\fP(5), \fBnfsmount.conf\fP(5). .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .