.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 2009 Linux Foundation, written by Michael Kerrisk .\" .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH libc 7 "5. Februar 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG libc \- Überblick über C\-Standardbibliotheken für Linux .SH BESCHREIBUNG Der Begriff »Libc« wird allgemein als Abkürzung für die »Standard\-C\-Bibliothek« verwendet. Sie ist eine Bibliothek von Standardfunktionen, die von allen C\-Programmen (und manchmal auch von Programmen in anderen Sprachen) verwendet werden können. Bedingt durch die geschichtliche Entwicklung (siehe unten) ist die Verwendung des Begriffs »Libc« als Verweis auf die Standard\-C\-Bibliothek für Linux nicht ganz eindeutig. .SS Glibc Die mit Abstand meistverwandte C\-Bibliothek unter Linux ist die .UR http://www.gnu.org\:/software\:/libc/ GNU C\-Bibliothek .UE , die oft auch als \fIGlibc\fP bezeichnet wird. Dies ist die C\-Bibliothek, die heutzutage in allen großen Linux\-Distributionen verwendet wird. Es ist auch die C\-Bibliothek, deren Einzelheiten in den entsprechenden Seiten des Projekts \fIman\-pages\fP (vor allem in Abschnitt 3 des Handbuchs) dokumentiert sind. Dokumentation für die Glibc steht auch im Glibc\-Handbuch zur Verfügung, das Sie mit dem Befehl \fIinfo libc\fP einsehen können. Version 1.0 der Glibc wurde im September 1992 veröffentlicht. (Ihr gingen 0.x\-Versionen voran.) Die nächste Hauptversion von Glibc war 2.0 zu Beginn des Jahres 1997. .PP Der Pfadname \fI/lib/libc.so.6\fP (oder etwas ähnliches) ist üblicherweise ein symbolischer Link auf den Speicherort der Glibc\-Bibliothek. Die Eingabe dieses Pfadnamens veranlasst Glibc dazu, verschiedene Informationen über die auf Ihrem System installierte Version auszugeben. .SS "Linux libc" Zu Anfang bis Mitte der 1990er Jahre gab es einige Zeit eine Abspaltung (Fork) von der Glibc 1.x, die \fILinux libc\fP. Sie wurde von den Linux\-Entwicklern gestartet, die die Entwicklung der Glibc zu dieser Zeit als nicht für die Erfordernisse von Linux angemessen empfanden. Oft wurde von dieser Bibliothek (nicht eindeutig) einfach als »Libc« gesprochen. Linux libc veröffentlichte die Hauptversionen 2, 3, 4 und 5 sowie darüber hinaus viele Nebenversionen dieser Veröffentlichungen. Linux libc4 war die letzte Version, die das Binärformat a.out verwendete und die erste Version, die (grundlegende) Unterstützung für Laufzeit\-Bibliotheken bereitstellte. Linux libc 5 war die erste Version, die das Binärformat ELF unterstützte; diese Version verwendete als »soname« für die Laufzeit\-Bibliothek \fIlibc.so.5\fP.Einige Zeit war Linux libc die Standard\-C\-Bibliothek zahlreicher Linux\-Distributionen. .PP Ungeachtet der ursprünglichen Motivation der Entwicklung der Linux Libc war bei der Veröffentlichung von Glibc 2.0 (1997) diese der Linux Libc klar überlegen. Alle wichtigen Linux\-Distributionen, die die Linux Libc nutzten, wechselten bald wieder zur Glibc. Um das Durcheinander mit den Linux\-Libc\-Versionen zu vermeiden, verwendeten Glibc 2.0 und neuer den Soname \fIlibc.so.6\fP für dynamische Bibliotheken. .PP Da dieser Wechsel vor langer Zeit vollzogen wurde, kümmern sich die \fIman\-pages\fP nicht mehr um die Dokumentation von Details der Linux libc. Gleichwohl finden sich in wenigen Handbuchseiten Spuren der Geschichte, insbesondere als Referenzen auf \fIlibc4\fP und \fIlibc5\fP. .SS "Weitere C\-Bibliotheken" Es gibt verschiedene andere, weniger verbreitete C\-Bibliotheken für Linux. Diese Bibliotheken sind im Allgemeinen kleiner als die Glibc, sowohl in Bezug auf Funktionen als auch auf Speicherbedarf. Oft werden sie zur Erzeugung kleiner Binärdateien genutzt und zielen auf die Entwicklung für eingebettete Linux\-Systeme. Zu diesen Bibliotheken gehören die .UR http://www\:.uclibc\:.org/ \fIuClibc\fP .UE , .UR http://www\:.fefe\:.de/\:dietlibc/ \fIdietlibc\fP .UE und .UR http://www\:.musl\-libc\:.org/ \fImusl libc\fP .UE . Einzelheiten dieser Bibliotheken werden vom Projekt \fIman\-pages\fP abgedeckt, wenn sie bekannt sind. .SH "SIEHE AUCH" \fBsyscalls\fP(2), \fBgetauxval\fP(3), \fBproc\fP(5), \fBfeature_test_macros\fP(7), \fBman\-pages\fP(7), \fBstandards\fP(7), \fBvdso\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .