.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 1997 Martin Schulze (joey@infodrom.north.de) .\" Much of the text is copied from the manpage of resolv+(8). .\" .\" SPDX-License-Identifier: GPL-2.0-or-later .\" .\" 2003-08-23 Martin Schulze Updated according to glibc 2.3.2 .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH host.conf 5 "8. März 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG host.conf \- Konfigurationsdatei des Resolvers .SH BESCHREIBUNG Die Datei \fI/etc/host.conf\fP enthält spezielle Konfigurationsinformationen der Resolverbibliothek. Sie sollte je Zeile ein Konfigurations\-Schlüsselwort enthalten, gefolgt von der entsprechenden Konfigurationsinformation. Die folgenden Schlüsselwörter werden erkannt: .TP \fItrim\fP Dieses Schlüsselwort kann öfter als einmal angegeben werden. Ihm sollte jedesmal eine Liste von Domains folgen, die durch Doppelpunkte »:«, Semikolons »;« oder Kommata »,« getrennt sind mit einem führenden Punkt. Wenn \fItrim\fP gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek automatisch den genannten Domain\-Namen vom Ende jedes Rechnernamens abschneiden, der mittels DNS aufgelöst wurde. Dies ist zur Benutzung mit lokalen Rechnern und Domains gedacht. (In diesem Zusammenhang wird \fItrim\fP keine Rechnernamen beeinflussen, die mittels NIS oder der \fBhosts\fP(5)\-Datei gesammelt wurden. Es sollte darauf geachtet werden, dass sichergestellt ist, dass der erste Rechnername für jeden Eintrag in der Hosts\-Datei vollständig qualifiziert oder unqualifiziert ist, je nachdem, was für die lokale Installation geeignet ist.) .TP \fImulti\fP Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Wenn es auf \fIon\fP gesetzt ist, gibt die Resolverbibliothek alle für den gesuchten Host gültigen Adressen aus \fI/etc/hosts\fP zurück, anstatt nur des ersten. Standardmäßig ist dies auf \fIoff\fP gesetzt, da es einen beträchtlichen Leistungsverlust auf Sites mit großen Hosts\-Dateien verursacht. .TP \fIreorder\fP Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Wenn es auf \fIon\fP gesetzt ist, versucht die Resolverbibliothek die Adressen so zu sortieren, dass lokale Adressen (d.h. Adressen im selben Teilnetz) bei Anfragen über \fBgethostbyname\fP(3) als erste aufgelistet werden. Dieses wirkt sich auf alle Methoden zur Namensauflösung aus. Dieser Wert ist standardmäßig \fIoff\fP. .SH UMGEBUNGSVARIABLEN Die folgenden Umgebungsvariablen können benutzt werden, um es Anwendern zu ermöglichen, das in \fI/etc/host.conf\fP konfigurierte Verhalten außer Kraft zu setzen: .TP \fBRESOLV_HOST_CONF\fP Falls diese Variable so gesetzt ist, verweist sie auf eine Datei, die an Stelle von \fI/etc/host.conf\fP gelesen wird. .TP \fBRESOLV_MULTI\fP hebt den Befehl \fImulti\fP auf .TP \fBRESOLV_REORDER\fP hebt den Befehl \fIreorder\fP auf .TP \fBRESOLV_ADD_TRIM_DOMAINS\fP eine Liste von Domains, die durch Doppelpunkte »:«, Semikolons »;« oder Kommata »,« getrennt sind mit einem führenden Punkt, die zu der Liste der Domains hinzugefügt wird, die gekürzt werden soll .TP \fBRESOLV_OVERRIDE_TRIM_DOMAINS\fP eine Liste von Domains, die durch Doppelpunkte »:«, Semikolons »;« oder Kommata »,« getrennt sind mit einem führenden Punkt, die die Domain\-Liste ersetzt, die gekürzt werden soll .SH DATEIEN .TP \fI/etc/host.conf\fP Konfigurationsdatei des Resolvers .TP \fI/etc/resolv.conf\fP Konfigurationsdatei des Resolvers .TP \fI/etc/hosts\fP Lokale Rechner\-Datenbank .SH ANMERKUNGEN Im Vergleich zur Originalimplementierung bestehen folgende Unterschiede. Ein neuer Befehl \fIspoof\fP und eine neue Umgebungsvariable \fBRESOLV_SPOOF_CHECK\fP können Argumente, wie \fIoff\fP, \fInowarn\fP und \fIwarn\fP aufnehmen. Es können überall Zeilenkommentare erscheinen und nicht nur am Anfang einer Zeile. .SS Geschichtliches Die Datei \fBnsswitch.conf\fP(5) ist die moderne Art, um die Reihenfolge der Rechnerermittlungen zu steuern. .PP In Glibc 2.4 und früher wurde das folgende Schlüsselwort erkannt: .TP \fIorder\fP Dieses Schlüsselwort gibt an, nach welcher Methode die Namensauflösung durchgeführt werden soll. Es können eine oder mehrere Methoden durch Kommata getrennt angegeben werden. Gültige Methoden sind: \fIbind\fP, \fIhosts\fP und \fInis\fP. .TP \fBRESOLV_SERV_ORDER\fP hebt den Befehl \fIorder\fP auf. .PP .\" commit 7d68cdaa4f748e87ee921f587ee2d483db624b3d Seit Glibc 2.0.7 und bis einschließlich Glibc 2.24 wurden die folgenden Schlüsselwörter und Umgebungsvariablen erkannt, aber nie implementiert: .TP \fInospoof\fP Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Wenn es auf \fIon\fP gesetzt ist, versucht die Resolverbibliothek das Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit von \fBrlogin\fP und \fBrsh\fP zu verbessern. Dies funktioniert so:Nachdem für einen Rechnernamen die Adresse gefunden wurde, wird geprüft, ob für diese Adresse auch genau dieser Rechnername gefunden werden kann. Stimmen die beiden Rechnernamen nicht überein, schlägt die Namensauflösung fehl. Dieser Wert ist standardmäßig \fIoff\fP. .TP \fIspoofalert\fP Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Falls diese Option auf \fIon\fP gesetzt und gleichzeitig die Option \fInospoof\fP gesetzt ist, protokolliert die Resolverbibliothek eine Warnung wegen des Fehlers mit Hilfe von Syslog. Dieser Wert ist standardmäßig \fIoff\fP. .TP \fIspoof\fP Gültige Werte sind \fIoff\fP, \fInowarn\fP und \fIwarn\fP. Falls diese Option auf \fIoff\fP gesetzt ist, sind verschleierte Adressen erlaubt und es werden keine Warnungen mit Hilfe von Syslog ausgesandt. Wenn diese Option auf \fIwarn\fP gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek versuchen das Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit zu erhöhen und eine Warnung wegen des Fehlers mit Hilfe von Syslog zu protokollieren. Falls diese Option auf \fInowarn\fP gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek versuchen das Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit zu erhöhen, aber keine Warnungen mit Hilfe von Syslog auszusenden. Wenn diese Option auf sonst etwas gesetzt wird, entspricht dies der Einstellung \fInowarn\fP. .TP \fBRESOLV_SPOOF_CHECK\fP hebt die Befehle \fInospoof\fP, \fIspoofalert\fP und \fIspoof\fP auf die gleiche Art auf, wie der Befehl \fIspoof\fP ausgewertet wird. Gültige Werte sind \fIoff\fP, \fInowarn\fP und \fIwarn\fP. .SH "SIEHE AUCH" \fBgethostbyname\fP(3), \fBhosts\fP(5), \fBnsswitch.conf\fP(5), \fBresolv.conf\fP(5), \fBhostname\fP(7), \fBnamed\fP(8) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schmitt und Chris Leick erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .