.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 1983, 1991 The Regents of the University of California. .\" and Copyright (C) 2009, 2010, 2014, 2015, Michael Kerrisk .\" All rights reserved. .\" .\" SPDX-License-Identifier: BSD-4-Clause-UC .\" .\" @(#)setregid.2 6.4 (Berkeley) 3/10/91 .\" .\" Modified Sat Jul 24 09:08:49 1993 by Rik Faith .\" Portions extracted from linux/kernel/sys.c: .\" Copyright (C) 1991, 1992 Linus Torvalds .\" May be distributed under the GNU General Public License .\" Changes: 1994-07-29 by Wilf .\" 1994-08-02 by Wilf due to change in kernel. .\" 2004-07-04 by aeb .\" 2004-05-27 by Michael Kerrisk .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH setreuid 2 "30. März 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG setreuid, seteuid \- reale und/oder effektive Benutzer\- oder Gruppenkennung setzen .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBint setreuid(uid_t \fP\fIruid\fP\fB, uid_t \fP\fIeuid\fP\fB);\fP \fBint setregid(gid_t \fP\fIrgid\fP\fB, gid_t \fP\fIegid\fP\fB);\fP .fi .PP .RS -4 Mit Glibc erforderliche Feature\-Test\-Makros (siehe \fBfeature_test_macros\fP(7)): .RE .PP \fBsetreuid\fP(), \fBsetregid\fP(): .nf .\" || _XOPEN_SOURCE && _XOPEN_SOURCE_EXTENDED _XOPEN_SOURCE >= 500 || /* Seit Glibc 2.19: */ _DEFAULT_SOURCE || /* Glibc <= 2.19: */ _BSD_SOURCE .fi .SH BESCHREIBUNG \fBsetreuid\fP() setzt die realen und effektiven Benutzerkennungen des aufrufenden Prozesses. .PP Wird ein Wert von \-1 für entweder die reale oder effektive Benutzerkennung angegeben, so wird erzwungen, dass diese Kennung unverändert bleibt. .PP Unprivilegierte Prozesse dürfen die effektive Benutzerkennung nur auf die reale, die effektive oder die gespeicherte set\-user\-ID setzen. .PP Unprivilegierte Benutzer dürfen nur die reale Benutzerkennung auf die reale Benutzerkennung oder die effektive Benutzerkennung setzen. .PP Wenn die reale Benutzerkennung gesetzt ist (d.h. \fIruid\fP nicht \-1 ist) oder die effektive Benutzerkennung auf einen Wert gesetzt ist, der nicht gleich der vorherigen realen Benutzerkennung ist, so wird die gespeicherte set\-user\-ID auf die neue effektive Benutzerkennung gesetzt. .PP Vollkommen analog setzt \fBsetregid\fP() die reale und die effektive Gruppenkennung des aufrufenden Prozesses und alles oben gesagte bleibt gültig, wenn »Gruppe« anstatt »Benutzer« verwandt wird. .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP gesetzt, um den Fehler anzuzeigen. .PP \fIHinweis\fP: In manchen Fällen kann \fBsetresuid\fP() selbst dann fehlschlagen, wenn die UID des Aufrufenden 0 ist; es ist ein gravierender Sicherheitsfehler, wenn der Test auf einen Fehlschlag von \fBsetresuid\fP() nicht ausgeführt wird. .SH FEHLER .TP \fBEAGAIN\fP Der Aufruf würde die reale UID des Aufrufenden ändern (das heißt, \fIruid\fP würde nicht mit der realen UID des Aufrufenden übereinstimmen), aber es gab einen temporären Fehlschlag beim Zuweisen der nötigen Datenstrukturen des Kernels. .TP \fBEAGAIN\fP \fIruid\fP entspricht nicht der realen UID des Aufrufenden, und dieser Aufruf würde die Prozesse mit der realen Benutzerkennung \fIruid\fP die Ressourcenbegrenzung \fBRLIMIT_NPROC\fP des Aufrufenden übersteigen lassen. Seit Linux 3.1 tritt dieser Fehler nicht mehr auf (aber robuste Anwendungen sollten die Möglichkeit dieses Fehlers prüfen); siehe die Beschreibung von \fBEAGAIN\fP in \fBexecve\fP(2). .TP \fBEINVAL\fP Eine oder mehrere der Zielbenutzer\- oder Gruppenkennungen ist in diesem Benutzer\-Namensraum unzulässig. .TP \fBEPERM\fP Der aufrufende Prozess ist nicht privilegiert (unter Linux: hat nicht die notwendige Capability in seinem Namensraum: \fBCAP_SETUID\fP im Falle von \fBsetreuid\fP() oder \fBCAP_SETGID\fP im Falle von \fBsetregid\fP()) und eine andere Änderung als (i) Vertauschen der effektiven mit der realen Benutzerkennung (Gruppenkennung) oder (ii) Setzen einer dieser auf den Wert des Anderen oder (iii) Setzen der effektiven Benutzerkennung (Gruppenkennung) auf den Wert der gespeicherten set\-user\-ID (gespeicherten set\-group\-ID) wurde angestrebt. .SH VERSIONEN POSIX.1 beschreibt nicht alle möglichen UID\-Änderungen, die Linux für einen nicht privilegierten Prozess zulässt. Für \fBsetreuid\fP() kann die effektive Benutzerkennung auf den Wert der realen Benutzerkennung oder die gespeicherte set\-user\-ID gesetzt werden. Es ist nicht spezifiziert, ob unprivilegierte Prozesse die reale Benutzerkennung auf die reale Benutzerkennung, die effektive Benutzerkennung oder die gespeicherte set\-user\-ID setzen dürfen. Für \fBsetregid\fP() kann die reale Gruppenkennung auf den Wert der gespeicherten set\-group\-ID geändert werden und die effektive Gruppenkennung kann auf den Wert der realen Gruppenkennung oder der gespeicherten set\-group\-ID geändert werden. Die genauen Details, welche Kennungsänderungen zulässig sind, unterscheiden sich implementierungsabhängig. .PP POSIX.1 macht keine Angaben zum Effekt dieser Aufrufe auf die gespeicherten Werte von set\-user\-ID und set\-group\-ID. .SH STANDARDS POSIX.1\-2008. .SH GESCHICHTE POSIX.1\-2001, 4.3BSD (erschien zuerst in 4.2BSD). .PP Das Setzen der effektiven Benutzerkennung (Gruppenkennung) auf die gespeicherte set\-user\-ID (set\-group\-ID) ist seit Linux 1.1.37 (1.1.38) möglich. .PP .\" Die ursprünglichen Linux\-Systemaufrufe \fBsetreuid\fP() und \fBsetregid\fP() unterstützten nur 16\-Bit\-Benutzer\- und Gruppenkennungen. Entsprechend fügte Linux 2.4 \fBsetreuid32\fP() und \fBsetregid32\fP() hinzu, die 32\-Bit\-Kennungen unterstützen. Die Wrapper\-Funktionen \fBsetreuid\fP() und \fBsetregid\fP() von Glibc gehen damit transparent über Kernelversionen hinweg um. .SS "Unterschiede C\-Bibliothek/Kernel" Auf der Kernelebene sind Benutzer\- und Gruppenkennungen Attribute pro Thread. POSIX verlangt aber, dass sich alle Threads in einem Prozess die gleichen Berechtigungsnachweise teilen. Die NPTL\-Threading\-Implementierung behandelt die POSIX\-Anforderungen durch Bereitstellung von Wrapper\-Funktionen für die verschiedenen Systemaufrufe, die die UIDs und GIDs der Prozesse ändern. Diese Wrapper\-Funktionen (darunter die für \fBsetreuid\fP() und \fBsetregid\fP()) verwenden eine signalbasierte Technik, um sicherzustellen, dass bei der Änderung der Berechtigungsnachweise eines Threads auch alle anderen Threads des Prozesses ihre Berechtigungsnachweise ändern. Für Details siehe \fBnptl\fP(7). .SH "SIEHE AUCH" \fBgetgid\fP(2), \fBgetuid\fP(2), \fBseteuid\fP(2), \fBsetgid\fP(2), \fBsetresuid\fP(2), \fBsetuid\fP(2), \fBcapabilities\fP(7), \fBcredentials\fP(7), \fBuser_namespaces\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother , Martin Eberhard Schauer , Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .