.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright 1993 Rickard E. Faith (faith@cs.unc.edu) .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH getpid 2 "30. März 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG getpid, getppid \- gibt die Prozessidentifikation zurück .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBpid_t getpid(void);\fP \fBpid_t getppid(void);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG \fBgetpid\fP() gibt die Prozesskennung (PID) des aufrufenden Prozesses zurück. (Dies wird oft von Routinen benutzt, die einen eindeutigen Namen einer temporären Datei erzeugen.) .PP \fBgetppid\fP() liefert die Prozesskennung des Elternprozesses des aufrufenden Prozesses zurück. Dies wird entweider die Kennung des Prozesses, der diesen Prozess mittels \fBfork\fP() erstellte, oder, falls dieser Prozess bereits beendet wurde, die Kennung des Prozesses, an der neue Elternprozess für diesen Prozess geworden ist (entweder \fBinit\fP(1) oder ein mittels der Aktion \fBprctl\fP(2) \fBPR_SET_CHILD_SUBREAPER\fP definierter »subreaper«\-Prozess). .SH FEHLER Diese Funktionen sind immer erfolgreich. .SH VERSIONEN Unter Alpha wird statt eines Paars von \fBgetpid\fP()\- und \fBgetppid\fP()\-Systemaufrufen ein einzelner Systemaufruf \fBgetxpid\fP() bereitgestellt, der ein Paar von realen und effektiven PIDs bereitstellt. Die Glibc\-Wrapper\-Funktionen \fBgetpid\fP() und \fBgetppid\fP() gehen damit transparent um. Siehe \fBsyscall\fP(2) für Details im Hinblick auf Registerabbildungen. .SH STANDARDS POSIX.1\-2008. .SH GESCHICHTE POSIX.1\-2001, 4.3BSD, SVr4. .SS "Unterschiede C\-Bibliothek/Kernel" .\" The following program demonstrates this "feature": .\" .\" #define _GNU_SOURCE .\" #include .\" #include .\" #include .\" #include .\" #include .\" #include .\" .\" int .\" main(int argc, char *argv[]) .\" { .\" /* The following statement fills the getpid() cache */ .\" .\" printf("parent PID = %ld\n", (intmax_t) getpid()); .\" .\" if (syscall(SYS_fork) == 0) { .\" if (getpid() != syscall(SYS_getpid)) .\" printf("child getpid() mismatch: getpid()=%jd; " .\" "syscall(SYS_getpid)=%ld\n", .\" (intmax_t) getpid(), (long) syscall(SYS_getpid)); .\" exit(EXIT_SUCCESS); .\" } .\" wait(NULL); .\"} Von Glibc 2.3.4 bis einschließlich 2.24 speicherte die Glibc\-Wrapper\-Funktion für \fBgetpid\fP() PIDs temporär, um zusätzliche Systemaufrufe zu vermeiden, wenn ein Prozess \fBgetpid\fP() mehrmals aufruft. Normalerweise war dieses Zwischenspeichern nicht sichtbar, aber das korrekte Funktionieren beruhte auf der Unterstützung in den Wrapper\-Funktionen für \fBfork\fP(2), \fBvfork\fP(2) und \fBclone\fP(2): Wenn eine Anwendung die Glibc\-Wrapper für diese Systemaufrufe durch Benutzung von \fBsyscall\fP(2) umging, dann würde ein Aufruf von \fBgetpid\fP() im Kindprozess den falschen Wert zurückliefern (um es zu präzisieren: Er wird die PID des Elternprozesses zurückgeben). Zusätzlich gab es Fälle, bei dem \fBgetpid\fP() den falschen Wert sogar dann zurückgab, wenn \fBclone\fP(2) über die Glibc\-Wrapper\-Funktion aufgerufen wurde. (Für die Besprechung eines solchen Falles siehe FEHLER in \fBclone\fP(2).) Desweiteren war die Komplexität des Zwischenspeichercodes über die Jahre eine Quelle mehrerer Fehler innerhalb der Glibc. .PP .\" commit c579f48edba88380635ab98cb612030e3ed8691e .\" https://sourceware.org/glibc/wiki/Release/2.25#pid_cache_removal .\" FIXME . .\" Review progress of https://bugzilla.redhat.com/show_bug.cgi?id=1469757 Aufgrund der vorgenannten Probleme ist der PID\-Zwischenspeichercode seit Glibc 2.25 entfernt; Aufrufe von \fBgetpid\fP() lösen immer den tatsächlichen Systemaufruf aus, statt einen zwischengespeicherten Wert zurückzuliefern. .SH ANMERKUNGEN Falls sich der Elternprozess des aufrufenden Prozesses in einem anderen PID\-Namensraum befindet (siehe \fBpid_namespaces\fP(7)), gibt \fBgetppid\fP() 0 zurück. .PP Aus der Sicht des Kernels ist die PID (die sich alle Threads in einem Multithreaded\-Prozess teilen) manchmal auch als Thread\-Gruppenkennung (TGID) bekannt. Dies steht im Gegensatz zu der Kernel Thread ID (TID), die für jeden Thread eindeutig ist. Für weitere Details siehe \fBgettid\fP(2) und die Diskussion des Schalters \fBCLONE_THREAD\fP in \fBclone\fP(2). .SH "SIEHE AUCH" \fBclone\fP(2), \fBfork\fP(2), \fBgettid\fP(2), \fBkill\fP(2), \fBexec\fP(3), \fBmkstemp\fP(3), \fBtempnam\fP(3), \fBtmpfile\fP(3), \fBtmpnam\fP(3), \fBcredentials\fP(7), \fBpid_namespaces\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Stefan Janke , Chris Leick , Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .