.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright 1993 Rickard E. Faith (faith@cs.unc.edu) .\" and Copyright 2005-2007, Michael Kerrisk .\" Portions extracted from /usr/include/sys/socket.h, which does not have .\" any authorship information in it. It is probably available under the GPL. .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\" .\" Other portions are from the 6.9 (Berkeley) 3/10/91 man page: .\" .\" Copyright (c) 1983 The Regents of the University of California. .\" All rights reserved. .\" .\" SPDX-License-Identifier: BSD-4-Clause-UC .\" .\" Modified Mon Oct 21 23:05:29 EDT 1996 by Eric S. Raymond .\" Modified 1998 by Andi Kleen .\" $Id: bind.2,v 1.3 1999/04/23 19:56:07 freitag Exp $ .\" Modified 2004-06-23 by Michael Kerrisk .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH bind 2 "3. Mai 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG bind \- verbindet einen Namen mit einem Socket .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBint bind(int \fP\fIsockdd\fP\fB, const struct sockaddr *\fP\fIadr\fP\fB,\fP \fB socklen_t \fP\fIadrlänge\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG Wenn ein Socket mit \fBsocket\fP(2) erstellt wird, existiert er in einem Namensraum (Adressfamilie), ihm wurde aber noch keine Adresse zugewiesen. \fBbind\fP() weist die von \fIadr\fP angegebene Adresse dem Socket zu, auf den der Dateideskriptor \fIsockdd\fP weist. \fIadrlänge\fP gibt die Größe der durch \fIadr\fP bestimmten Adress\-Struktur in Byte an. Traditionell wird diese Operation als »Zuweisen eines Namens zu einem Socket« bezeichnet. .PP Es ist normalerweise notwendig, eine lokale Adresse mittels \fBbind\fP() zuzuweisen, bevor ein \fBSOCK_STREAM\fP\-Socket Verbindungen annehmen kann (siehe \fBaccept\fP(2)). .PP Die verwendeten Regeln für die Bindung/Zuweisung von Namen variieren zwischen den Adressfamilien. Ziehen Sie für detaillierte Informationen die Handbuch\-Einträge in Abschnitt 7 zu Rate. Für \fBAF_INET\fP siehe \fBip\fP(7), für \fBAF_INET6\fP siehe \fBipv6\fP(7), für \fBAF_UNIX\fP siehe \fBunix\fP(7), für \fBAF_APPLETALK\fP siehe \fBddp\fP(7), für \fBAF_PACKET\fP siehe \fBpacket\fP(7), für \fBAF_X25\fP siehe \fBx25\fP(7) und für \fBAF_NETLINK\fP siehe \fBnetlink\fP(7). .PP Die tatsächlich für das \fIadr\fP\-Argument übergebene Struktur wird von der Adressfamilie abhängen. Die \fIsockaddr\fP\-Struktur ist ungefähr wie folgt definiert: .PP .in +4n .EX struct sockaddr { sa_family_t sa_family; char sa_data[14]; } .EE .in .PP Der einzige Zweck dieser Struktur ist die Typumwandlung des in \fIadr\fP übergebenen Zeigers, um Compiler\-Warnungen zu vermeiden (siehe die folgenden BEISPIELE). .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP gesetzt, um den Fehler anzuzeigen. .SH FEHLER .TP \fBEACCES\fP .\" e.g., privileged port in AF_INET domain Die Adresse ist geschützt und der Benutzer ist nicht der Super\-User. .TP \fBEADDRINUSE\fP Die angegebene Adresse wird schon verwendet. .TP \fBEADDRINUSE\fP (Internet\-Domain\-Sockets) Die Portnummer wurde in der Socket\-Adressstruktur als Null angegeben, aber beim Versuch, einen flüchtigen Port zu binden, wurde festgestellt, dass alle Portnummern im flüchtigen Port\-Bereich in Benutzung sind. Siehe die Erläuterungen zu \fI/proc/sys/net/ipv4/ip_local_port_range\fP \fBip\fP(7). .TP \fBEBADF\fP \fIsockdd\fP ist kein zulässiger Dateideskriptor. .TP \fBEINVAL\fP .\" This may change in the future: see .\" .I linux/unix/sock.c for details. Der Socket ist schon an eine Adresse gebunden. .TP \fBEINVAL\fP \fIadrlänge\fP ist falsch oder \fIadr\fP ist keine gültige Adresse für die Domain des Sockets. .TP \fBENOTSOCK\fP Der Dateideskriptor \fIsockdd\fP zeigt nicht auf ein Socket. .PP Die folgenden Fehlermeldungen sind spezifisch für UNIX Domain Sockets (AF_UNIX): .TP \fBEACCES\fP Eine Komponente des Pfad\-Präfix darf nicht durchsucht werden. (Siehe auch \fBpath_resolution\fP(7).) .TP \fBEADDRNOTAVAIL\fP Es wurde eine nicht vorhandene Schnittstelle angefordert oder die Adresse war keine lokale Adresse. .TP \fBEFAULT\fP \fIadr\fP zeigt aus dem vom Benutzer adressierbaren Adressraum heraus. .TP \fBELOOP\fP Bei der Auflösung von \fIadr\fP wurden zu viele symbolische Verknüpfungen gefunden. .TP \fBENAMETOOLONG\fP \fIadr\fP ist zu lang. .TP \fBENOENT\fP Eine Komponente in dem Verzeichnispräfix des Socket\-Pfadnames existiert nicht. .TP \fBENOMEM\fP Es war nicht genügend Kernelspeicher verfügbar. .TP \fBENOTDIR\fP Eine Komponente des Pfad\-Präfixes ist kein Verzeichnis. .TP \fBEROFS\fP Der Inode des Sockets würde sich auf einem nur lesbaren (read\-only) Dateisystem befinden. .SH STANDARDS POSIX.1\-2008. .SH GESCHICHTE .\" SVr4 documents an additional .\" .B ENOSR .\" general error condition, and .\" additional .\" .B EIO .\" and .\" .B EISDIR .\" UNIX-domain error conditions. POSIX.1\-2001, SVr4, 4.4BSD (\fBbind\fP() erschien zuerst in 4.2BSD). .SH FEHLER .\" FIXME Document transparent proxy options Die transparenten Proxy\-Optionen sind nicht beschrieben. .SH BEISPIELE Ein Beispiel für die Verwendung von \fBbind\fP() mit Internet Domain Sockets finden Sie in \fBgetaddrinfo\fP(3). .PP .\" listen.7 refers to this example. .\" accept.7 refers to this example. .\" unix.7 refers to this example. Das folgende Beispiel zeigt, wie ein Stream Socket in die UNIX\-Domain (\fBAF_UNIX\fP) eingebunden wird und Verbindungen annimmt: .PP .\" SRC BEGIN (bind.c) .EX #include #include #include #include #include #include \& #define MY_SOCK_PATH "/ein_Pfad" #define LISTEN_BACKLOG 50 \& #define handle_error(msg) \e do { perror(msg); exit(EXIT_FAILURE); } while (0) \& int main(void) { int sfd, cfd; socklen_t peer_addr_size; struct sockaddr_un my_addr, peer_addr; \& sfd = socket(AF_UNIX, SOCK_STREAM, 0); if (sfd == \-1) handle_error("socket"); \& memset(&my_addr, 0, sizeof(my_addr)); my_addr.sun_family = AF_UNIX; strncpy(my_addr.sun_path, MY_SOCK_PATH, sizeof(my_addr.sun_path) \- 1); \& if (bind(sfd, (struct sockaddr *) &my_addr, sizeof(my_addr)) == \-1) handle_error("bind"); \& if (listen(sfd, LISTEN_BACKLOG) == \-1) handle_error("listen"); \& /* Nun können wir eingehende Verbindungen (nicht gleichzeitig) mittels accept(2) annehmen. */ \& peer_addr_size = sizeof(peer_addr); cfd = accept(sfd, (struct sockaddr *) &peer_addr, &peer_addr_size); if (cfd == \-1) handle_error("accept"); \& /* Code für den Umgang mit eingehenden Verbindungen … */ \& if (close(sfd) == \-1) handle_error("close"); \& if (unlink(MY_SOCK_PATH) == \-1) handle_error("unlink"); } .EE .\" SRC END .SH "SIEHE AUCH" \fBaccept\fP(2), \fBconnect\fP(2), \fBgetsockname\fP(2), \fBlisten\fP(2), \fBsocket\fP(2), \fBgetaddrinfo\fP(3), \fBgetifaddrs\fP(3), \fBip\fP(7), \fBipv6\fP(7), \fBpath_resolution\fP(7), \fBsocket\fP(7), \fBunix\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Hanno Wagner , Martin Eberhard Schauer und Mario Blättermann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. 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