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KERNEL-IMG.CONF(5) Debian-GNU/Linux-Handbuch KERNEL-IMG.CONF(5)

BEZEICHNUNG

kernel-img.conf - Site-weite Konfigurationsdatei für Kernel-Image-Pakete

ÜBERSICHT

/etc/kernel-img.conf

BESCHREIBUNG

Die Datei /etc/kernel-img.conf ist eine einfache Datei, die vor dem Installationsprozess des Kernel-Images eingesehen wird, um lokale Optionen zu ermöglichen, die einige Aspekte der Installation behandeln und die Vorgaben, die im Image selbst eingebaut sind, außer Kraft setzen.

Das Format der Datei ist ein einfaches Paar VAR = WERT. Boole'sche Werte können als Yes, True, 1 und No, False, 0 angegeben werden und berücksichtigen keine Groß-/Kleinschreibung. Diese Datei wird unter bestimmten Umständen automatisch durch das Installationsskript erstellt.

Momentan werden folgende vom Benutzer veränderbaren Variablen unterstützt:

MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein Skript, das während der Installation ausgeführt werden soll. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin, oder /usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Bevor Sie dieses Skript aufrufen, soll die Umgebungsvariable STEM auf den Wert des Arguments --stem (oder den Standardwert, linux) gesetzt werden und KERNEL_PACKAGE_VERSION soll auf die Version von kernel-package gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst. Fehler im Skript sollen das Fehlschlagen von »postinst« verursachen. Da vor dem Aufruf des Skripts Debconf benutzt wird, sollte das Skript keine Diagnosenachrichten auf die Standardausgabe ausgeben – solange »postinst« db_stop aufruft, stellt Debconf die Standardausgabe nicht wieder her, daher verschwinden Nachrichten an die Standardausgabe. Ein Beispielskript für Grub-Benutzer liegt im Verzeichnis /usr/share/doc/kernel-package/. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/postinst.d ausgeführt.
MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein Skript, das in »postrm« (das ist, nachdem das Image entfernt wurde) ausgeführt wird, nachdem all Entfernungsaktionen durchgeführt wurden. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder /usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll auf die Version von kernel-package gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst. Fehler im Skript sollen ein Warnung ausgeben, aber ansonsten ignoriert werden. Da vor dem Aufruf des Skripts Debconf benutzt wird, sollte das Skript keine Diagnosenachrichten auf die Standardausgabe ausgeben – solange »postinst« db_stop aufruft, stellt Debconf die Standardausgabe nicht wieder her, daher verschwinden Nachrichten an die Standardausgabe. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/postrm.d ausgeführt.
MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein Skript, das vor dem Entpacken des Pakets ausgeführt werden soll und benutzt werden kann, um in zusätzliche Prüfungen einzufließen. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder /usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll auf die Version von kernel-package gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/preinst.d ausgeführt.
MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein Skript, das vor dem Entfernen der Paketdateien ausgeführt wird (falls irgendwelche hinzugefügten Dateien entfernt werden können). Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder /usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll auf die Version von kernel-package gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst. Fehler im Skript sollen das Fehlschlagen von »prerm« verursachen. Da vor dem Aufruf des Skripts Debconf benutzt wird, sollte das Skript keine Diagnosenachrichten auf die Standardausgabe ausgeben – solange »postinst« db_stop aufruft, stellt Debconf die Standardausgabe nicht wieder her, daher verschwinden Nachrichten an die Standardausgabe. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/prerm.d ausgeführt.
MISSBILLIGT: Anders als die anderen Hook-Variablen ist dies für ein Skript gedacht, das während der Vorinstallation (»post inst«) eines Dokumentations-, Header- oder Quellpakets ausgeführt wird. Die Verwendung dieses Hooks ist nun missbilligt, das Vorinstallationsskript für das Headers-Skript soll nur den »header_postinst_hook« ausführen. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder /usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll auf die Version von kernel-package gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst. Fehler im Skript sollen das Fehlschlagen von »postinst« verursachen. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/postinst.d ausgeführt.
MISSBILLIGT: Anders als die anderen Hook-Variablen ist dies für ein Skript gedacht, das nur während der Vorinastallation (»post inst«) eines Header-Pakets ausgeführt wird. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder /usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll auf die Version von kernel-package gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst. Fehler im Skript sollen das Fehlschlagen von »postinst« verursachen. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/header_postinst.d ausgeführt.
Falls gesetzt, soll »preinst« stillschweigend versuchen, /lib/modules/version aus dem Weg zu räumen, wenn die gleiche Version wie das Image installiert wird. Benutzung auf eigene Gefahr. Diese Variable ist standardmäßig nicht gesetzt.
Diese Variable kann benutzt werden, um die Warnung abzuschalten, wenn ein Kernel-Image installiert wird, das die gleiche Version hat wie das aktuell laufende. Falls die Liste der Module geändert wurde, könnten sich die Modulabhängigkeiten geändert haben und die Module für den neuen Kernel werden möglicherweise nicht korrekt auf dem laufenden Kernel ausgeführt, falls sich das ABI in der Zwischenzeit geändert hat. Es ist empfehlenswert, den Rechner neu zu starten und dieser Hinweis soll Sie daran erinnern. Falls Sie wissen, was Sie tun, können Sie diese Variable auf »no« setzen. Standardmäßig ist diese Variable gesetzt.
Diese Option manipuliert den von aktuellen Kerneln erstellten Bauverweis. Falls der Verweis defekt ist und die entsprechenden Kernel-Header auf dem System installiert zu sein scheinen, soll ein neuer symbolischer Verweis erstellt werden, der darauf zeigt. Vorgabe ist, den Bauverweis erneut zu verknüpfen (YES).
Diese Option manipuliert den durch aktuelle Kernel erstellten Bauverweis. Falls der Verweis defekt ist, soll ein neuer symbolischer Verweis erstellt werden, der auf die Kernel-Header-Daten in /usr/src verweist, unabhängig davon, ob sie installiert sind oder nicht. Standardmäßig ist sie nicht gesetzt, damit keine potentiell defekten Verweise erstellt werden.
Diese Option manipuliert den durch aktuelle Kernel erstellten Quellverweis. Falls der Verweis defekt ist, wird er bei der Installation gelöscht. Vorgabe ist, den Quellverweis wieder zu verknüpfen (löschen) (YES).
Diese Option wurde für die Leute eingebaut, die durch die Warnung über das vorher existierende Verzeichnis /lib/modules/$version erheblich irritiert wurden. Dieses Verzeichnis könnte zu einem alten oder nicht mehr existierenden Kernel-Image-Paket gehören. In diesem Fall können Probleme mit übriggebliebenen Modulen in diesem Verzeichnisbaum auftreten oder das Verzeichnis könnte aufgrund eines unabhängigen Modulpakets zu Recht existieren, das für diese Kernel-Version installiert wird und bereits entpackt wurde. In diesem letzeren Fall ist die Existenz des Verzeichnisses ungefährlich. Falls Sie diese Variable setzen, haben Sie nicht länger die Möglichkeit abzubrechen, falls ein vorher existierendes Modulverzeichnis /lib/modules/$version entdeckt wird. Dies ist standardmäßig nicht gesetzt.
Falls gesetzt, wird nach einem Depmod-Problem im Vorinstallationsskript nicht gefragt, ob fortgesetzt werden soll. Dies erleichtert automatische Installationen, könnte allerdings ein Problem mit dem Kernel-Image verbergen. Eine Diagnose wird immer noch ausgegeben. Dies ist standardmäßig nicht gesetzt.

DATEIEN

The file described here is /etc/kernel-img.conf. Also, there are example scripts suitable for dropping into /etc/kernel/*.d installed in /usr/share/doc/kernel-common/examples.

SIEHE AUCH

make(1), make-kpkg(1), kernel-pkg.conf(5), The GNU Make manual

BUGS

Es gibt hier keine Bugs. Jede Ähnlichkeit damit ist Wahn. Wirklich.

AUTOR

Diese Handbuchseite wurde von Manoj Srivastava <srivasta@debian.org> für das Debian-GNU/Linux-System geschrieben.

20. August 2009 Debian