'\" t .\" Title: su .\" Author: [see the "AUTHOR(S)" section] .\" Generator: Asciidoctor 2.0.20 .\" Date: 2024-04-27 .\" Manual: Dienstprogramme für Benutzer .\" Source: util-linux 2.40 .\" Language: English .\" .TH "SU" "1" "2024-04-27" "util\-linux 2.40" "Dienstprogramme für Benutzer" .ie \n(.g .ds Aq \(aq .el .ds Aq ' .ss \n[.ss] 0 .nh .ad l .de URL \fI\\$2\fP <\\$1>\\$3 .. .als MTO URL .if \n[.g] \{\ . mso www.tmac . am URL . ad l . . . am MTO . ad l . . . LINKSTYLE blue R < > .\} .SH "BEZEICHNUNG" su \- einen Befehl unter anderer Benutzer\- und Gruppenkennung ausführen .SH "ÜBERSICHT" .sp \fBsu\fP [options] [\fB\-\fP] [\fIuser\fP [\fIargument\fP...]] .SH "BESCHREIBUNG" .sp \fBsu\fP allows commands to be run with a substitute user and group ID. .sp Wenn beim Aufruf kein \fIBenutzer\fP angegeben wird, öffnet \fBsu\fP standardmäßig eine interaktive Shell als_root_. Wenn ein \fIBenutzer\fP angegeben wird, können zusätzliche \fIArgumente\fP übergeben werden, wobei diese an die Shell weitergeleitet werden. .sp Aus Gründen der Abwärtskompatibilität wechselt \fBsu\fP standardmäßig nicht das aktuelle Verzeichnis und setzt lediglich die Umgebungsvariablen \fBHOME\fP und \fBSHELL\fP (plus \fBUSER\fP und \fBLOGNAME\fP, falls der Ziel\-\fIBenutzer\fP nicht Root ist). Es wird empfohlen, stets die Option \fB\-\-login\fP (statt deren Kurzform \fB\-\fP zu verwenden, um durch Mischen der Umgebungen verursachte Nebenwirkungen zu vermeiden. .sp Diese Version von \fBsu\fP verwendet PAM zur Authentifizierung sowie für die Benutzerkonten\- und Sitzungsverwaltung. Einige der in anderen \fBsu\fP\-Implementationen verfügbaren Konfigurationsoptionen, wie die Unterstützung für eine Gruppe »wheel«, müssen über PAM konfiguriert werden. .sp \fBsu\fP is mostly designed for unprivileged users, the recommended solution for privileged users (e.g., scripts executed by root) is to use non\-set\-user\-ID command \fBrunuser\fP(1) that does not require authentication and provides separate PAM configuration. If the PAM session is not required at all then the recommended solution is to use command \fBsetpriv\fP(1). .sp Beachten Sie, dass \fBsu\fP in allen Fällen PAM (\fBpam_getenvlist\fP(3)) zum endgültigen Ändern der Umgebung verwendet. Die Befehlszeilenoptionen wie \fB\-\-login\fP oder \fB\-\-preserve\-environment\fP wirken sich auf die Umgebung aus, bevor sie von PAM verändert wird. .sp Seit Version 2.38 setzt \fBsu\fP die Ressourcenbegrenzungen RLIMIT_NICE, RLIMIT_RTPRIO, RLIMIT_FSIZE, RLIMIT_AS und RLIMIT_NOFILE des Prozesses zurück. .SH "OPTIONEN" .sp \fB\-c\fP, \fB\-\-command\fP=\fIBefehl\fP .RS 4 übergibt den \fIBefehl\fP mit der Option \fB\-c\fP an die Shell. .RE .sp \fB\-f\fP, \fB\-\-fast\fP .RS 4 übergibt \fB\-f\fP an die Shell, was abhängig von der jeweiligen Shell nützlich sein kann oder nicht. .RE .sp \fB\-g\fP, \fB\-\-group\fP=\fIGruppe\fP .RS 4 gibt die primäre Gruppe an. Diese Option ist nur für den Benutzer Root verfügbar. .RE .sp \fB\-G\fP, \fB\-\-supp\-group\fP=\fIGruppe\fP .RS 4 gibt eine ergänzende Gruppe an. Diese Option ist nur für den Benutzer Root verfügbar. Die erste angegebene ergänzende Gruppe wir auch als primäre Gruppe verwendet, falls die Option \fB\-\-group\fP nicht angegeben ist. .RE .sp \fB\-\fP, \fB\-l\fP, \fB\-\-login\fP .RS 4 Start the shell as a login shell with an environment similar to a real login. .sp Note that on systemd\-based systems, a new session may be defined as a real entry point to the system. However, \fBsu\fP does not create a real session (by PAM) from this point of view. You need to use tools like \fBsystemd\-run\fP or \fBmachinectl\fP to initiate a complete, real session. .sp \fBsu\fP does: .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} löscht alle Umgebungsvariablen außer \fBTERM\fP und jene, die durch \fB\-\-whitelist\-environment\fP angegeben wurden. .RE .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} initialisiert die Umgebungsvariablen \fBHOME\fP, \fBSHELL\fP, \fBUSER\fP, \fBLOGNAME\fP und \fBPATH\fP. .RE .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} wechselt in das Home\-Verzeichnis des Zielbenutzers. .RE .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} setzt argv[0] der Shell auf »\fB\-\fP«, um die Shell zur Anmelde\-Shell zu machen. .RE .RE .sp \fB\-m\fP, \fB\-p\fP, \fB\-\-preserve\-environment\fP .RS 4 erhält die gesamte Umgebung, was bedeutet, dass weder \fBHOME\fP noch \fBSHELL\fP, \fBUSER\fP oder \fBLOGNAME\fP gesetzt werden. Diese Option wird ignoriert, wenn die Option \fB\-\-login\fP angegeben ist. .RE .sp \fB\-P\fP, \fB\-\-pty\fP .RS 4 erzeugt ein Pseudo\-Terminal für die Sitzung. Das unabhängige Terminal erhöht die Sicherheit, da der Benutzer sein Terminal nicht mit der ursprünglichen Sitzung gemeinsam nutzt. Dadurch wird es möglich, \fBTIOCSTI\fP\-Terminalinjizierung via ioctl und weitere Sicherheitsangriffe gegen Terminal\-Dateideskriptoren zu verhindern. Die gesamte Sitzung kann auch in den Hintergrund verschoben werden, (zum Beispiel \fBsu \-\-pty\fP \fB\-\fP \fIBenutzername\fP \fB\-c\fP \fIAnwendung\fP \fB&\fP). Wenn das Pseudo\-Terminal aktiviert ist, dann fungiert \fBsu\fP als Proxy zwischen den Sitzungen (Standardein\- und \-ausgabe werden synchronisiert). .sp Diese Funktion ist vorwiegend für interaktive Sitzungen gedacht. Falls die Standardeingabe kein Terminal ist, sondern beispielsweise eine Pipe (zum Beispiel \fBecho "date" | su \-\-pty\fP), dann wird der \fBECHO\fP\-Schalter für das Pseudo\-Terminal deaktiviert, um unordentliche Ausgaben zu vermeiden. .RE .sp \fB\-s\fP, \fB\-\-shell\fP=\fIShell\fP .RS 4 Run the specified \fIshell\fP instead of the default. If the target user has a restricted shell (i.e., not listed in \fI/etc/shells\fP), the \fB\-\-shell\fP option and the \fBSHELL\fP environment variables are ignored unless the calling user is root. .sp The shell to run is selected according to the following rules, in order: .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} die durch \fB\-\-shell\fP angegebene Shell .RE .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} die in der Umgebungsvariable \fBSHELL\fP angegebene Shell, wenn die Option \fB\-\-preserve\-environment\fP nicht verwendet wird .RE .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} die im »passwd«\-Eintrag des Zielbenutzers angegebene Shell .RE .sp .RS 4 .ie n \{\ \h'-04'\(bu\h'+03'\c .\} .el \{\ . sp -1 . IP \(bu 2.3 .\} /bin/sh .RE .RE .sp \fB\-\-session\-command=\fP\fIBefehl\fP .RS 4 ist gleichbedeutend mit \fB\-c\fP, erzeugt aber keine neue Sitzung (davon wird abgeraten). .RE .sp \fB\-T\fP, \fB\-\-no\-pty\fP* .RS 4 Do not create a pseudo\-terminal, opposite of \fB\-\-pty\fP and \fB\-P\fP. Note that running without a pseudo\-terminal opens the security risk of privilege escalation through TIOCSTI/TIOCLINUX ioctl command injection. .RE .sp \fB\-w\fP, \fB\-\-whitelist\-environment\fP=\fIListe\fP .RS 4 setzt die in der Kommata\-getrennten Liste angegebenen Umgebungsvariablen nicht zurück, wenn die Umgebung für \fB\-\-login\fP bereinigt wird. Die Positivliste wird für die Umgebungsvariablen \fBHOME\fP, \fBSHELL\fP, \fBUSER\fP, \fBLOGNAME\fP und \fBPATH\fP ignoriert. .RE .sp \fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP .RS 4 zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. .RE .sp \fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP .RS 4 zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .RE .SH "SIGNALE" .sp Nach dem Empfang von \fBSIGINT\fP, \fBSIGQUIT\fP oder \fBSIGTERM\fP beendet \fBsu\fP seinen Kindprozess und anschließend sich selbst mit dem empfangenen Signal. Der Kindprozess wird durch \fBSIGTERM\fP beendet, nach einem fehlgeschlagenen Versuch und zwei Sekunden Verzögerung wird der Kindprozess mit \fBSIGKILL\fP getötet. .SH "KONFIGURATIONSDATEIEN" .sp \fBsu\fP reads the \fI/etc/default/su\fP and \fI/etc/login.defs\fP configuration files. The following configuration items are relevant for \fBsu\fP: .sp \fBFAIL_DELAY\fP (Zahl) .RS 4 gibt die Verzögerung in Sekunden im Falle eines Authentifizierungsfehlers an. Die Zahl muss eine nichtnegative Ganzzahl sein. .RE .sp \fBENV_PATH\fP (Zeichenkette) .RS 4 definiert die Umgebungsvariable \fBPATH\fP für einen normalen Benutzer. Der Vorgabewert ist _/usr/local/bin:/bin:/usr/bin*. .RE .sp \fBENV_ROOTPATH\fP (Zeichenkette), \fBENV_SUPATH\fP (Zeichenkette) .RS 4 definiert die Umgebungsvariable \fBPATH\fP für root. \fBENV_SUPATH\fP hat Vorrang. Der Vorgabewert ist \fI/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin\fP. .RE .sp \fBALWAYS_SET_PATH\fP (boolescher Wert) .RS 4 Wenn auf \fIyes\fP gesetzt und \fB\-\-login\fP und \fB\-\-preserve\-environment\fP nicht angegeben wurden, initialisiert \fBsu\fP die Umgebungsvariable \fBPATH\fP. .sp Die Umgebungsvariable \fBPATH\fP kann auf Systemen, auf denen \fI/bin\fP und \fI/sbin\fP in \fI/usr\fP zusammengeführt sind, anders sein. Diese Variable wird auch von der Befehlszeilenoption \fB\-\-login\fP und den PAM\-Systemeinstellungen (z.B. \fBpam_env\fP(8)) beeinflusst. .RE .SH "EXIT\-STATUS" .sp \fBsu\fP normally returns the exit status of the command it executed. If the command was killed by a signal, \fBsu\fP returns the number of the signal plus 128. .sp Von \fBsu\fP selbst erzeugte Rückgabewerte: .sp 1 .RS 4 Allgemeiner Fehler vor dem Ausführen des angeforderten Befehls .RE .sp 126 .RS 4 Der angeforderte Befehl konnte nicht ausgeführt werden .RE .sp 127 .RS 4 Der angeforderte Befehl wurde nicht gefunden .RE .SH "DATEIEN" .sp \fI/etc/pam.d/su\fP .RS 4 Standard\-PAM\-Konfigurationsdatei .RE .sp /etc/pam.d/su\-l .RS 4 PAM\-Konfigurationsdatei, falls \fB\-\-login\fP angegeben wurde .RE .sp \fI/etc/default/su\fP .RS 4 Befehlsspezifische Logindef\-Konfigurationsdatei .RE .sp \fI/etc/login.defs\fP .RS 4 Globale Logindef\-Konfigurationsdatei .RE .SH "ANMERKUNGEN" .sp Aus Sicherheitsgründen protokolliert \fBsu\fP alle fehlgeschlagenen Anmeldeversuche in der \fIbmtp\fP\-Datei, schreibt jedoch nichts in die \fIlastlog\fP\-Datei. Diese Lösung erlaubt die Steuerung des Verhaltens von \fBsu\fP durch die PAM\-Konfiguration. Wenn Sie das Modul \fBpam_lastlog\fP(8) zur Ausgabe von Warnmeldungen zu fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen verwenden wollen, dann muss \fBpam_lastlog\fP(8) so konfiguriert werden, dass es ebenfalls die \fIlastlog\fP\-Datei aktualisiert. Zum Beispiel durch: .RS 3 .ll -.6i .sp session required pam_lastlog.so nowtmp .br .RE .ll .SH "GESCHICHTE" .sp Der Befehl \fBsu\fP wurde aus dem \fBsu\fP der GNU Coreutils abgeleitet, das auf einer Implementation von David MacKenzie basiert. Die Version für Util\-linux wurde von Karel Zak restrukturiert. .SH "SIEHE AUCH" .sp \fBsetpriv\fP(1), \fBlogin.defs\fP(5), \fBshells\fP(5), \fBpam\fP(8), \fBrunuser\fP(1) .SH "FEHLER MELDEN" .sp Nutzen Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf \c .URL "https://github.com/util\-linux/util\-linux/issues" "" "." .SH "VERFÜGBARKEIT" .sp Der Befehl \fBsu\fP ist Teil des Pakets util\-linux, welches aus dem \c .URL "https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util\-linux/" "Linux\-Kernel\-Archiv" "" heruntergeladen werden kann.