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- buster 2.12-1
- buster-backports 4.2.0-1~bpo10+2
- testing 4.2.0-1
- unstable 4.9.1-7
SYSTEMD.TIMER(5) | systemd.timer | SYSTEMD.TIMER(5) |
BEZEICHNUNG¶
systemd.timer - Zeitgeber-Unit-KonfigurationÜBERSICHT¶
Zeitgeber.timerBESCHREIBUNG¶
Eine Unit-Konfigurationsdatei, deren Namen auf ».timer« endet, kodiert Informationen über einen durch Systemd gesteuerten und überwachten Zeitgeber für die Zeitgeber-basierte Aktivierung.Diese Handbuchseite führt die für diesen Unit-Typ spezifischen Konfigurationsoptionen auf. Siehe systemd.unit(5) für die gemeinsamen Optionen aller Unit-Konfigurationsdateien. Die gemeinsamen Konfigurationseinträge werden in den generischen Abschnitten »[Unit]« und »[Install]« konfiguriert. Die Zeitgeber-spezifischen Konfigurationsoptionen werden in dem Abschnitt »[Timer]« konfiguriert.
Für jede Zeitgeberdatei muss eine passende Unit-Datei existieren, welche die zu aktivierende Unit, wenn der Zeitgeber abläuft, beschreibt. Beispiel: Eine Zeitgeberdatei foo.timer aktiviert einen passenden Dienst foo.service. Die zu aktivierende Unit kann mit Unit= (siehe unten) gesteuert werden.
Beachten Sie, dass die Unit, die der Zeitgeber aktivieren soll, nicht neu gestartet wird, wenn sie beim Ablaufen des Zeitgebers bereits aktiv ist, sondern einfach weiterläuft. In diesem Fall gibt es kein Konzept des Startens neuer Dienste-Instanzen. Daher sind Dienste mit gesetztem RemainAfterExit= (die damit aktiv bleiben, selbst wenn sich der Hauptprozess des Dienstes beendet hat) in der Regel keine guten Kandidaten für die Aktivierung über wiederholende Zeitgeber, da sie nur einmal aktiviert werden und dann für immer verbleiben.
AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN¶
Implizite Abhängigkeiten¶
Die folgenden Abhängigkeiten werden implizit hinzugefügt:Standardabhängigkeiten¶
Die folgenden Abhängigkeiten werden hinzugefügt, es sei denn, DefaultDependencies=no ist gesetzt:OPTIONEN¶
Zeitgeberdateien müssen einen Abschnitt [Timer] enthalten, der Informationen über den durch sie definierten Zeitgeber transportiert. Die für den Abschnitt [Timer] von Zeitgeber-Units spezifischen Optionen sind die folgenden:OnActiveSec=, OnBootSec=, OnStartupSec=, OnUnitActiveSec=, OnUnitInactiveSec=
Tabelle 1. Einstellungen und ihre Startpunkte
Einstellung | Bedeutung |
OnActiveSec= | Definiert einen Zeitgeber relativ zu dem Moment, zu dem die Zeitgeber-Unit selbst aktiviert wurde. |
OnBootSec= | Definiert einen Zeitgeber relativ zum Zeitpunkt des Systemstarts. Für die Systemverwalterinstanz wird dies in Containern auf OnStartupSec= abgebildet, wodurch beide äquivalent werden. |
OnStartupSec= | Definiert einen Zeitgeber relativ zum erstmaligen Start des Diensteverwalters. Für System-Zeitgeber-Units ist dies sehr ähnlich zu OnBootSec=, da der Systemdiensteverwalter im Allgemeinen sehr früh im Systemstartprozess gestartet wird. Es ist hauptsächlich nützlich, wenn dies in Units konfiguriert wird, die im benutzerbezogenen Diensteverwalter laufen, da der Benutzerdiensteverwalter im Allgemeinen nur beim erstmaligen Anmelden und nicht bereits während des Systemstarts gestartet wird. |
OnUnitActiveSec= | Definiert einen Zeitgeber relativ zu dem Zeitpunkt, zu dem die Unit, die der Zeitgeber aktiviert, letztmalig aktiviert wurde. |
OnUnitInactiveSec= | Definiert einen Zeitgeber relativ zu dem Zeitpunkt, zu dem die Unit, die der Zeitgeber aktiviert, letztmalig deaktiviert wurde. |
Mehrere Anweisungen vom gleichen oder von verschiedenen Typen können kombiniert werden. In diesem Fall werden die Zeitgeber-Units auslösen, wannimmer einer der festgelegten Zeitgeber-Ausdrücke abläuft. Beispielsweise ist es durch Kombination von OnBootSec= und OnUnitActiveSec= möglich, einen Zeitgeber zu definieren, der in regelmäßigen Abständen abläuft und jedes Mal einen bestimmten Dienst aktiviert. Desweiteren können sowohl monotone Zeit- als auch kalendarische OnCalendar=-Ausdrücke in der gleichen Zeitgeber-Unit kombiniert werden.
Die Argumente für die Anweisung sind in Sekunden konfigurierte Zeitspannen. Beispiel: »OnBootSec=50« bedeutet 50 s nach Systemstart. Das Argument kann auch Zeiteinheiten enthalten. Beispiel: »OnBootSec=5h 30min« bedeutet 5 Stunden und 30 Minuten nach Systemstart. Für Details über die Syntax von Zeitspannen, siehe systemd.time(7).
Falls ein mit OnBootSec= oder OnStartupSec= konfigurierter Zeitgeber bereits in der Vergangenheit liegt, wenn die Zeitgeber-Unit aktiviert wird, wird er sofort ablaufen und die konfigurierte Unit wird gestartet. Dies ist bei Zeitgebern, die in anderen Anweisungen definiert sind, nicht der Fall.
Es gibt monotone Zeitgeber, die von der Standarduhrzeit und Zeitzonen unabhängig sind. Falls der Computer vorübergehend suspendiert wird, pausiert auch die monotone Uhr. Beachten Sie, dass eine andere monotone Uhr ausgewählt wird, die während der Systemsuspendierung weiter fortschreitet, falls WakeSystem= verwandt wird, und die daher als Auslöser zum Wiederaufnehmen des Systems verwandt werden kann.
Falls einer dieser Optionen die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Liste der Zeitgeber zurückgesetzt (sowohl monotoner Zeitgeber als auch OnCalendar=-Zeitgeber, siehe unten) und alle vorhergehenden Zuweisungen haben keine Auswirkung.
Beachten Sie, dass Zeitgeber nicht notwendigerweise zu dem exakten Zeitpunkt, der mit diesen Einstellungen konfiguriert ist, auslaufen. Sie unterliegen der Einstellung AccuracySec= (siehe weiter unten).
OnCalendar=
Beachten Sie, dass Zeitgeber nicht notwendigerweise zu dem exakten Zeitpunkt, der mit dieser Einstellung konfiguriert ist, auslaufen. Sie unterliegen der Einstellung AccuracySec= (siehe weiter unten).
Kann mehr als einmal angegeben werden, wodurch die Zeitgeber-Unit ausgelöst wird, wannimmer einer der festgelegten Ausdrücke abläuft. Desweiteren können Kalender-Zeitgeber und monotone Zeitgeber (siehe oben) in der gleichen Zeitgeber-Unit kombiniert werden.
Falls einer dieser Optionen die leere Zeichenkette zugewiesen wird, wird die Liste der Zeitgeber zurückgesetzt (sowohl OnCalendar=-Zeitgeber als auch monotone Zeitgeber, siehe oben) und alle vorhergehenden Zuweisungen haben keine Auswirkung.
AccuracySec=
Bechten Sie, dass diese Einstellung primär eine Energiesparoption ist, die das Vereinigen des Aufwachens von CPUs ermöglicht. Sie sollte nicht mit RandomizedDelaySec= (siehe unten) durcheinandergebracht werden, die einen zufälligen Wert zu dem Zeitpunkt hinzufügt, an dem der Zeitgeber das nächste Mal ablaufen soll und dessen Zweck das Gegenteil ist: um das Ablaufen von Zeitgeberereignissen über eine längere Periode zu strecken, um Lastspitzen zu reduzieren. Lesen Sie weiter unten weitere Details und Erklärungen, wie beide Einstellungen zusammenwirken.
RandomizedDelaySec=
OnClockChange=, OnTimezoneChange=
Unit=
Persistent=
Verwenden Sie systemctl clean --what=state … auf der Zeitgeber-Unit, um den durch diese Option verwalteten Zeitstempel auf der Platte zu entfernen. Verwenden Sie diesen Befehl insbesondere bevor Sie eine Zeitgeber-Unit deinstallieren. Siehe systemctl(1) für Details.
WakeSystem=
Beachten Sie, dass diese Funktionalität Privilegien benötigt und daher im Allgemeinen nur im Systemdiensteverwalter verfügbar ist.
Beachten Sie, dass das Verhalten monotoner Uhrzeitgeber (wie mit OnActiveSec=, OnBootSec=, OnStartupSec=, OnUnitActiveSec=, OnUnitInactiveSec= konfiguriert, siehe oben) abhängig von dieser Option geändert wird. Falls falsch, wird eine monotone Uhr verwandt, die während der Systemsuspendierung pausiert ((CLOCK_MONOTONIC), falls wahr, wird eine andere monotone Uhr verwandt, die während der Systemsupendierung weiterläuft (CLOCK_BOOTTIME), siehe clock_getres(2) für Details.
RemainAfterElapse=
SIEHE AUCH¶
systemd(1), systemctl(1), systemd.unit(5), systemd.service(5), systemd.time(7), systemd.directives(7), systemd-system.conf(5), prctl(2)ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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