.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH NFS.CONF 5 .SH BEZEICHNUNG nfs.conf \- allgemeine Konfiguration für NFS\-Daemons und \-Dateien .SH ÜBERSICHT \fI/etc/nfs.conf\fP .SH BESCHREIBUNG .PP Diese Datei enthält die Site\-spezifische Konfiguration für verschiedene NFS\-Daemons und andere Prozesse. Die meiste Konfiguration kann auch über Befehlszeilenargumente an Prozesse übergeben werden, aber eine zentrale Datei kann bequemer sein. Insbesondere ermöglicht dies eine konsistente Konfiguration über verschiedene Prozesse hinweg. .PP Wenn Befehlszeilenoptionen übergeben werden, dann setzen diese die in dieser Datei festgelegten Werte außer Kraft. Wenn diese Datei einen bestimmten Parameter nicht angibt und keine Befehlszeilenoption übergeben wird, stellt jedes Werkzeug seine eigenen Vorgabewerte bereit. .PP Das Dateiformat unterstützt mehrere Abschnitte, von denen jeder mehrere Wertzuweisungen enthalten kann. Ein Abschnitt wird durch eine Zeile eingeleitet, die den Abschnittsnamen in eckigen Klammern enthält, also würde .RS \fB[global]\fP .RE einen Abschnitt namens \fBglobal\fP einleiten. Eine Wertzuweisung ist eine einzelne Zeile mit dem Namen des Werts, einem Gleichheitszeichen und einer Einstellungen für den Wert, also würde .RS \fBthreads = 4\fP .RE den Wert namens \fBthreads\fP im aktuellen Abschnitt auf \fB4\fP setzen. Vorangestellte und angehängte Leerräume sowie Tabulatoren werden ebenso wie ignoriert wie Leerräume und Tabulatoren vor und hinter dem Gleichheitszeichen. Außerdem werden einzelne und doppelte Anführungszeichen entfernt, die den zugewiesenen Wert umgeben. Falls sich dadurch eine leere Zeichenkette ergibt, wird die gesamte Zuweisung ignoriert. .PP Jede mit \fB#\fP oder \fB;\fP beginnende Zeile sowie alle Leerzeilen werden ignoriert. .PP Falls der zugewiesene Wert mit einem \fB$\fP beginnt, dann wird die darauf folgende Zeichenkette als Name aufgefasst und im Abschnitt \fB[environment]\fP oder in der Prozessumgebung danach gesucht (siehe \fBenviron\fP(7)). Der gefundene Wert wird für diesen Wert verwendet. .PP Der Wertname \fBinclude\fP ist eine Besonderheit. Falls ein Abschnitt .RS \fBinclude = /ein/Dateiname\fP .RE enthält, dann wird die genannte Datei gelesen und alle darin gefundenen Wertzuweisungen zum aktuellen Abschnitt hinzugefügt. Falls die Datei Abschnittsüberschriften enthält, dann werden neue Abschnitte angelegt, so als ob die einbezogene Datei anstelle der \fBinclude\fP\-Zeile stehen würde. Beginnt der Dateiname mit einem Bindestrich, dann wird dieser entfernt, bevor die Datei geöffnet wird, und wenn die Datei nicht existiert, dann wird keine Warnung ausgegeben. Normalerweise löst eine nicht vorhandene einzubeziehende Datei eine Warnung aus. .PP Bei der Suche nach Abschnitten und Wertnamen wird Groß\-/Kleinschreibung nicht berücksichtigt. Wo ein boolescher Wert erwartet wird, kann entweder \fBtrue\fP, \fBt\fP, \fByes\fP, \fBy\fP, \fBon\fP oder \fB1\fP als »true« verwendet werden. Analog dazu kann entweder \fBfalse\fP, \fBf\fP, \fBno\fP, \fBn\fP, \fBoff\fP oder \fB0\fP für »false« verwendet werden. Groß\-/Kleinschreibung wird hierbei nicht berücksichtigt. .SH ABSCHNITTE Die folgenden Abschnitte sind verschiedenen Programmen bekannt und können die angegebenen benannten Werte enthalten. Die meisten Abschnitte können auch einen \fBdebug\fP\-Wert enthalten, der einer von (oder eine Kombination mehrerer von) \fBgeneral\fP, \fBcall\fP, \fBauth\fP, \fBparse\fP oder \fBall\fP sein darf. Wenn eine Liste angegeben wird, dann sollten die Elemente der Liste durch Kommata getrennt werden. Die Werte \fB0\fP und \fB1\fP werden ebenfalls akzeptiert, wobei durch »0« die Debug\-Stufe nicht verändert wird und »1« gleichbedeutend mit der Angabe von »all« ist. .TP \fBgeneral\fP Erkannte Werte: \fBpipefs\-directory\fP. Siehe \fBblkmapd\fP(8), \fBrpc.idmapd\fP(8) und \fBrpc.gssd\fP(8) fÜr Details. .TP \fBexports\fP Erkannte Werte: \fBrootdir\fP. Das Setzen von \fBrootdir\fP auf einen gültigen Pfad veranlasst den NFS\-Server so zu agieren, als wenn der übergebene Pfad allen exportierten Einträgen vorangestellt wäre. Wenn beispielsweise \fBrootdir=/meine/Wurzel\fP und es in /etc/exports einen Eintrag für \fB/Dateisystem\fP gibt, dann ist der Client in der Lage, den Pfad als \fB/Dateisystem\fP einzuhängen, aber auf dem Server wird dies zum Pfad \fB/meine/Wurzel/Dateisystem\fP aufgelöst. .TP \fBexportd\fP Erkannte Werte: \fBmanage\-gids\fP, \fBthreads\fP, \fBcache\-use\-ipaddr\fP, \fBttl\fP, \fBstate\-directory\-path\fP Siehe \fBexportd\fP(8) für Details. Beachten Sie, dass die Einstellung \fB\[dq]debug = auth\[dq]\fP für \fBexportd\fP gleichbedeutend mit der Option \fB\-\-log\-auth\fP ist. .TP \fBnfsdcltrack\fP Erkannte Werte: \fBstoragedir\fP. Das Programm \fBnfsdcltrack\fP wird direkt vom Linux\-Kernel ausgeführt, wobei keine Möglichkeit besteht, Befehlszeilenargumente zu übergeben. Daher ist die Konfigurationsdatei der einzige Weg, dieses Programm zu konfigurieren. Siehe \fBnfsdcltrack\fP(8) für Details. .TP \fBnfsd\fP Erkannte Werte: \fBthreads\fP, \fBhost\fP, \fBscope\fP, \fBport\fP, \fBgrace\-time\fP, \fBlease\-time\fP, \fBudp\fP, \fBtcp\fP, \fBvers3\fP, \fBvers4\fP, \fBvers4.0\fP, \fBvers4.1\fP, \fBvers4.2\fP, \fBrdma\fP, Versions\- und Protokollwerte sind boolesche Werte, wie oben beschrieben. Sie werden auch von \fBrpc.mountd\fP verwendet. Threads und die zwei Zeitangaben sind Ganzzahlen. \fBport\fP und \fBrdma\fP sind Dienstnamen oder Nummern. In \fBrpc.nfsd\fP(8) finden Sie Details hierzu. .TP \fBmountd\fP Erkannte Werte: \fBmanage\-gids\fP, \fBdescriptors\fP, \fBport\fP, \fBthreads\fP, \fBreverse\-lookup\fP, \fBcache\-use\-ipaddr\fP, \fBttl\fP, \fBstate\-directory\-path\fP, \fBha\-callout\fP. Diese werden zusammen mit den Protokoll\- und Versionswerten im Abschnitt \fB[nfsd]\fP zur Konfiguration von \fBmountd\fP verwendet. Siehe \fBrpc.mountd\fP(8) für Details. Beachten Sie, dass die Einstellung \fB\[dq]debug = auth\[dq]\fP für \fBmountd\fP gleichbedeutend mit der Option \fB\-\-log\-auth\fP ist. Der Wert \fBstate\-directory\-path\fP im Abschnitt \fB[mountd]\fP wird auch von \fBexportfs\fP(8) verwendet. .TP \fBstatd\fP Erkannte Werte: \fBport\fP, \fBoutgoing\-port\fP, \fBname\fP, \fBstate\-directory\-path\fP, \fBha\-callout\fP. Siehe \fBrpc.statd\fP(8) für Details. .TP \fBlockd\fP Erkannte Werte: \fBport\fP und \fBudp\-port\fP. Siehe \fBrpc.statd\fP(8) für Details. .TP \fBsm\-notify\fP Erkannte Werte: \fBretry\-time\fP, \fBoutgoing\-port\fP und \fBoutgoing\-addr\fP. Siehe \fBsm\-notify\fP(8) für Details. .TP \fBgssd\fP Erkannte Werte: \fBverbosity\fP, \fBrpc\-verbosity\fP, \fBuse\-memcache\fP, \fBuse\-machine\-creds\fP, \fBuse\-gss\-proxy\fP, \fBavoid\-dns\fP, \fBlimit\-to\-legacy\-enctypes\fP, \fBcontext\-timeout\fP, \fBrpc\-timeout\fP, \fBkeytab\-file\fP, \fBcred\-cache\-directory\fP, \fBpreferred\-realm\fP, \fBset\-home\fP. Siehe \fBrpc.gssd\fP(8) für Details. .TP \fBsvcgssd\fP Erkannte Werte: \fBprincipal\fP. Siehe \fBrpc.svcgssd\fP(8) für Details. .TP \fBexportfs\fP Nur \fBdebug=\fP wird erkannt. .TP \fBnfsrahead\fP Erkannte Werte: \fBnfs\fP, \fBnfsv4\fP und \fBdefault\fP. Siehe \fBnfsrahead\fP(5) für Details. .SH DATEIEN .TP 10n \fI/etc/nfs.conf\fP Standard\-Konfigurationsdatei für den NFS\-Client .TP 10n \fI/etc/nfs.conf.d\fP Wenn dieses Verzeichnis existiert und Dateien mit der Endung ».conf« enthält, werden diese zum Setzen von Konfigurationsvariablen verwendet. Diese Dateien setzen die in /etc/nfs.conf gesetzten Variablen außer Kraft. .SH "SIEHE AUCH" \fBnfsdcltrack\fP(8), \fBrpc.nfsd\fP(8), \fBrpc.mountd\fP(8), \fBnfsmount.conf\fP(5). .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .