.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 1992 Drew Eckhardt (drew@cs.colorado.edu), March 28, 1992 .\" .\" SPDX-License-Identifier: Linux-man-pages-copyleft .\" .\" Modified by Michael Haardt (michael@moria.de) .\" Modified Sat Jul 24 14:29:17 1993 by Rik Faith (faith@cs.unc.edu) .\" Modified 961203 and 001211 and 010326 by aeb@cwi.nl .\" Modified 001213 by Michael Haardt (michael@moria.de) .\" Modified 13 Jun 02, Michael Kerrisk .\" Added note on nonstandard behavior when SIGCHLD is ignored. .\" Modified 2004-11-16, mtk, Noted that the nonconformance when .\" SIGCHLD is being ignored is fixed in Linux 2.6.9; other minor changes .\" Modified 2004-12-08, mtk, in Linux 2.6 times() return value changed .\" 2005-04-13, mtk .\" Added notes on nonstandard behavior: Linux allows 'buf' to .\" be NULL, but POSIX.1 doesn't specify this and it's nonportable. .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH times 2 "30. März 2023" "Linux man\-pages 6.05.01" .SH BEZEICHNUNG times \- Abfrage der Prozesszeiten .SH BIBLIOTHEK Standard\-C\-Bibliothek (\fIlibc\fP, \fI\-lc\fP) .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBclock_t times(struct tms *\fP\fIPuffer\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG \fBtimes\fP() speichert die aktuellen Prozesszeiten in der Struktur \fItms\fP, auf die \fIPuffer\fP weist. Die \fItms\fP\-Struktur wird in \fI\fP wie folgt definiert: .PP .in +4n .EX struct tms { clock_t tms_utime; /* Benutzer\-Zeit */ clock_t tms_stime; /* System\-Zeit */ clock_t tms_cutime; /* Benutzer\-Zeit der Kindprozesse */ clock_t tms_cstime; /* System\-Zeit der Kindprozesse */ }; .EE .in .PP Das Feld \fItms_utime\fP enthält die CPU\-Zeit, die mit dem Ausführen von Anweisungen des aufrufenden Prozesses verbracht wurde. Das Feld \fItms_stime\fP enthält die im Kernel verbrachte CPU\-Zeit während der Ausführung von Aufgaben im Namen des aufrufenden Prozesses. .PP Das Feld \fItms_cutime\fP enthält die Summe der \fItms_utime\fP\- und \fItms_cutime\fP \-Werte für alle Kindprozesse, auf deren Abschluss gewartet wurde. Das Feld \fItms_cstime\fP enthält die Summe der \fItms_stime\fP\- und \fItms_cstime\fP\-Werte für alle Kindprozesse, auf deren Abschluss gewartet wurde. .PP Zeiten für beendete Kindprozesse (und ihre Nachkommen) werden in dem Moment hinzugefügt, wenn \fBwait\fP(2) oder \fBwaitpid\fP(2) deren Prozesskennung zurückgeben. Insbesondere werden die Zeiten der Enkel, auf die die Kinder nicht gewarten haben, nicht erfasst. .PP Alle Zeiten werden in Uhrticks angegeben. .SH RÜCKGABEWERT \fBtimes\fP() gibt die Zahl der Ticks an, die seit einem beliebigen Punkt in der Vergangenheit abgelaufen sind. Der Rückgabewert kann den möglichen Bereich von Typ \fIclock_t\fP überlaufen. Tritt ein Fehler auf, wird \fI(clock_t)\ \-1\fP zurückgegeben und \fIerrno\fP gesetzt, um den Fehler anzuzeigen. .SH FEHLER .TP \fBEFAULT\fP \fItms\fP zeigt außerhalb des adressierbaren Adressraums des Prozesses. .SH VERSIONEN Unter Linux kann das Argument \fIPuffer\fP als NULL angegeben werden, worauf \fBtimes\fP() nur ein Funktionsergebnis zurückgibt. Dieses Verhalten wird aber nicht von POSIX beschrieben und die meisten UNIX\-Implementierungen erfordern einen von NULL verschiedenen Wert für \fIPuffer\fP. .SH STANDARDS POSIX.1\-2008. .SH GESCHICHTE POSIX.1\-2001, SVr4, 4.3BSD. .PP In POSIX.1\-1996 wird das Symbol \fBCLK_TCK\fP (definiert in \fI\fP) als veraltet erwähnt. Es ist jetzt überholt. .PP .\" See the description of times() in XSH, which says: .\" The times of a terminated child process are included... when wait() .\" or waitpid() returns the process ID of this terminated child. Falls in Linux\-Versionen vor 2.6.9 \fBSIGCHLD\fP \fBSIG_IGN\fP zugeordnet ist, werden die Zeiten der beendeten Kindprozesse automatisch in den Feldern \fItms_cstime\fP und \fItms_cutime\fP eingetragen, obwohl POSIX.1\-2001 sagt, dass dies nur geschehen soll, wenn der aufrufende Prozess (mit \fBwait\fP(2)) auf seine Kindprozesse wartet. Diese Nichtübereinstimmung wurde in Linux 2.6.9 und später behoben. .PP .\" .PP .\" On older systems the number of clock ticks per second is given .\" by the variable HZ. Unter Linux hat sich der »beliebige Punkt in der Vergangenheit«, auf den sich der Rückgabewert von \fBtimes\fP() bezieht, über die Kernel\-Versionen geändert. Unter Linux 2.4 und früher war dieser Punkt der Moment, an dem das System gestartet wurde. Seit Linux 2.6 ist dieser Punkt \fI(2\[ha]32/HZ) \- 300\fP Sekunden vor Systemstart. Diese Variabilität zwischen Kernel\-Versionen (und über UNIX\-Implementierungen) und die Tatsache, dass der Rückgabewert den Bereich \fIclock_t\fP überlaufen lassen kann, bedeutet, dass eine portable Anwendung klug daran tut, diesen Wert nicht zu verwenden. Um Änderungen der verstrichenen Zeit zu messen, verwenden Sie stattdessen \fBclock_gettime\fP(2). .PP SVr1\-3 gibt \fIlong\fP zurück und Bestandteile der Struktur sind vom Typ \fItime_t\fP, obwohl sie Uhrticks speichern und nicht Sekunden seit dem Beginn der Unix\-Zeit. V7 verwendete \fIlong\fP für die Bestandteile der Struktur, weil es damals noch keinen Typ \fItime_t\fP gab. .SH ANMERKUNGEN Die Zahl der Uhrticks pro Sekunde kann wie folgt bestimmt werden: .PP .in +4n .EX sysconf(_SC_CLK_TCK); .EE .in .PP Beachten Sie, dass auch \fBclock\fP(3) einen Wert vom Typ \fIclock_t\fP zurückgibt. Die Maßeinheit für diesen Wert ist \fBCLOCKS_PER_SEC\fP, nicht die von \fBtimes\fP() verwendeten Uhrticks. .SH FEHLER .\" The problem is that a syscall return of -4095 to -1 .\" is interpreted by glibc as an error, and the wrapper converts .\" the return value to -1. .\" http://marc.info/?l=linux-kernel&m=119447727031225&w=2 .\" "compat_sys_times() bogus until jiffies >= 0" .\" November 2007 Eine Beschränkung in den Linux\-Konventionen für Systemaufrufe für einige Architekturen (insbesondere i386) bewirkt unter Linux 2.6 ein kleines Zeitfenster (41 Sekunden) kurz nach dem Systemstart, in dem \fBtimes\fP() \-1 zurückgeben und damit fälschlicherweise anzeigen kann, dass ein Fehler auftrat. Dasselbe Problem kann auftreten, wenn der Rückgabewert den größten in \fBclock_t\fP speicherbaren Wert überschreitet. .SH "SIEHE AUCH" \fBtime\fP(1), \fBgetrusage\fP(2), \fBwait\fP(2), \fBclock\fP(3), \fBsysconf\fP(3), \fBtime\fP(7) .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Ralf Demmer , Martin Eberhard Schauer und Mario Blättermann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .