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STTY(1) Dienstprogramme für Benutzer STTY(1)

BEZEICHNUNG

stty - Terminaleinstellungen ändern und anzeigen

ÜBERSICHT

stty [-F GERÄT | --file=GERÄT] [EINSTELLUNG]…
stty [-F GERÄT | --file=GERÄT] [-a|--all]
stty [-F GERÄT | --file=GERÄT] [-g|--save]

BESCHREIBUNG

Merkmale des Terminals ausgeben oder ändern.

Die obligatorischen Argumente für Optionen sind für deren Kurz- und Langform gleich.

-a, --all
Alle aktuellen Einstellungen in menschenlesbarer Form ausgeben
-g, --save
Alle aktuellen Einstellungen lesbar für stty ausgeben
-F, --file=GERÄT
Das angegebene GERÄT anstelle der Standardeingabe öffnen und benutzen
--help
Diese Hilfe anzeigen und beenden
--version
Versionsinformation anzeigen und beenden

Ein optionales »-« vor EINSTELLUNG bedeutet Verneinung. Ein »*« markiert nicht POSIX‐konforme Einstellungen. Das darunterliegende System bestimmt, welche Einstellungen zur Verfügung stehen.

Sonderzeichen:

* discard-ZEICHEN
ZEICHEN schaltet das Verwerfen der Ausgabe um
EOF-ZEICHEN
ZEICHEN wird ein Dateiende senden (Eingabe beenden)
EOL-ZEICHEN
ZEICHEN wird die Zeile beenden
* EOL2-ZEICHEN
alternatives ZEICHEN zum Beenden der Zeile
Erase-ZEICHEN
ZEICHEN löscht das zuletzt eingetippte Zeichen.
Intr-ZEICHEN
ZEICHEN wird ein Unterbrechungssignal senden.
Kill-ZEICHEN
ZEICHEN wird die aktuelle Zeile löschen.
* lnext-ZEICHEN
ZEICHEN wird das nächste Zeichen maskiert eingeben.
Quit-ZEICHEN
ZEICHEN wird ein Beenden‐Signal senden.
* rprnt-ZEICHEN
ZEICHEN wird die aktuelle Zeile neu ausgeben.
Start-ZEICHEN
ZEICHEN wird mit der Ausgabe nach einem Stopp erneut anfangen.
Stop-ZEICHEN
ZEICHEN wird die Ausgabe stoppen.
Susp-ZEICHEN
ZEICHEN wird ein Terminalstoppsignal senden.
* swtch-ZEICHEN
ZEICHEN wird zu einer anderen Shell‐Ebene wechseln.
* werase-ZEICHEN
ZEICHEN wird das zuletzt getippte Wort löschen.

Spezielle Einstellungen:

N
Ein‐ und Ausgabegeschwindigkeit auf N Baud setzen
* cols N
Dem Kernel mitteilen, dass das Terminal N Spalten hat
* columns N
Dasselbe wie cols N
* [-]drain
Auf Übertragung warten, bevor die Einstellungen angewandt werden (standardmäßig aktiviert)
ispeed N
Eingabegeschwindigkeit auf N setzen
* line N
»line discipline« N benutzen
min N
Mit -icanon, N Zeichen als Minimum für ein vollständiges Lesen setzen
ospeed N
Ausgabegeschwindigkeit auf N setzen
* rows N
Dem Kernel mitteilen, dass dieses Terminal N Zeilen hat
* size
Die Anzahl Zeilen und Spalten entsprechend des Kernels ausgeben
speed
Die Terminal‐Geschwindigkeit ausgeben
time N
Mit -icanon, die Zeitüberschreitung für Lesen auf N Zehntelsekunden setzen

Steuerungseinstellungen:

[-]clocal
Modem-Steuersignale ausschalten
[-]cread
Empfang von Eingaben erlauben
* [-]crtscts
RTS/CTS‐Datenflusskontrolle einschalten
csN
Zeichengröße auf N Bits setzen, N in [5..8]
[-]cstopb
Zwei Stopp‐Bits pro Zeichen benutzen (eins mit »-«)
[-]hup
Ein Hangup‐Signal senden, wenn der letzte Prozess das TTY schließt
[-]hupcl
Dasselbe wie [-]hup
[-]parenb
Paritätsbit in der Ausgabe erzeugen und Paritätsbit in der Eingabe erwarten
[-]parodd
Ungerade Parität setzen (oder gerade Parität mit »-«)
* [-]cmspar
»haftende« Parität setzen (mark/space)

Einstellungen für die Eingabe:

[-]brkint
Pausen verursachen ein Unterbrechungssignal
[-]icrnl
Wagenrücklauf (CR) in Zeilenvorschub umwandeln
[-]ignbrk
Pausenzeichen ignorieren
[-]igncr
Wagenrücklauf ignorieren
[-]ignpar
Zeichen mit Paritätsfehlern ignorieren
* [-]imaxbel
Piepen und einen vollen Eingabepuffer nicht bei einem Zeichen leeren
[-]inlcr
Zeilenvorschub in Wagenrücklauf (CR) umwandeln
[-]inpck
Eingabeprüfung der Parität erlauben
[-]istrip
Höchstes Bit (das 8.) der Eingabezeichen löschen
* [-]iutf8
Eingabezeichen als UTF-8 annehmen
* [-]iuclc
Groß- in Kleinbuchstaben umwandeln
* [-]ixany
Jedes Zeichen startet Ausgabe neu, nicht nur das Startzeichen.
[-]ixoff
Das Senden von Start‐/Stoppzeichen erlauben
[-]ixon
XON/XOFF‐Flusssteuerung einschalten
[-]parmrk
Paritätsfehler markieren (mit einer 255‐0‐Zeichenfolge)
[-]tandem
Dasselbe wie [-]ixoff

Einstellungen für die Ausgabe:

* bsN
Verzögerungsstil für Backspace, N in [0..1]
* crN
Verzögerungsstil für Wagenrücklauf (CR), N in [0..3]
* ffN
Verzögerungsstil für Seitenvorschub, N in [0..1]
* nlN
Verzögerungsstil für Zeilenvorschub, N in [0..1]
* [-]ocrnl
Wagenrücklauf (CR) in Zeilenvorschub umwandeln
* [-]ofdel
Löschzeichen zum Auffüllen anstelle von Nullbyte-Zeichen (NUL) benutzen
* [-]ofill
Füllzeichen anstelle von Zeitverzögerungen benutzen
* [-]olcuc
Klein‐ in Großbuchstaben umwandeln
* [-]onlcr
Zeilenvorschub in Wagenrücklauf (CR) umwandeln
* [-]onlret
Zeilenvorschub führt Wagenrücklauf (CR) durch
* [-]onocr
Keinen Wagenrücklauf (CR) in der ersten Spalte ausgeben
[-]opost
Ausgabe nachbearbeiten
* tabN
Horizontale Tabulatorverzögerung, N in [0..3]
* tabs
Dasselbe wie tab0
* -tabs
Dasselbe wie tab3
* vtN
Vertikale Tabulatorverzögerung, N in [0..1]

Lokale Einstellungen:

[-]crterase
Löschzeichen als Backspace‐Leerzeichen‐Backspace ausgeben
* crtkill
Ganze Zeil mit Echoprt‐ und Echoe‐Einstellungen löschen
* -crtkill
Zeile mit Echoctl‐ und Echok‐Einstellungen löschen
* [-]ctlecho
Steuerzeichen in Hutnotation ausgeben (»^c«)
[-]echo
Eingabezeichen ausgeben
* [-]echoctl
Dasselbe wie [-]ctlecho
[-]echoe
Dasselbe wie [-]crterase
[-]echok
Zeilenvorschub nach Killzeichen ausgeben
* [-]echoke
Dasselbe wie [-]crtkill
[-]echonl
Zeilenvorschub ausgeben, auch wenn keine anderen Zeichen ausgegeben werden
* [-]echoprt
Gelöschte Zeichen rückwärts zwischen »\« und »/« ausgeben
* [-]extproc
»LINEMODE« aktivieren; nützlich für Verbindungen mit hoher Latenz
* [-]flusho
Ausgabe verwerfen
[-]icanon
Besondere Zeichen einschalten: Erase, Kill, Werase, Rprnt
[-]iexten
Sonderzeichen einschalten, die nicht POSIX‐konform sind
[-]isig
Interrupt‐, Quit‐ und Suspend‐Sonderzeichen erlauben
[-]noflsh
Entleerung nach Interrupt‐ und Quit‐Sonderzeichen ausschalten
* [-]prterase
Dasselbe wie [-]echoprt
* [-]tostop
Hintergrundjobs stoppen, die versuchen, auf das Terminal schreiben
* [-]xcase
Mit Icanon, Großbuchstaben mit »\« maskieren

Kombinierte Einstellungen:

* [-]LCASE
Dasselbe wie [-]lcase
cbreak
Dasselbe wie -icanon
-cbreak
Dasselbe wie icanon
cooked
Dasselbe wie brkint ignpar istrip icrnl ixon opost isig icanon und Eof‐ und Eol‐Zeichen mit ihren Vorgabewerten
-cooked
Dasselbe wie raw
crt
Dasselbe wie echoe echoctl echoke
dec
Dasselbe wie echoe echoctl echoke -ixany intr ^c erase 0177 kill ^u
* [-]decctlq
Dasselbe wie [-]ixany
ek
Erase‐ und Killzeichen auf ihre Vorgabewerte setzen
evenp
Dasselbe wie parenb -parodd cs7
-evenp
Dasselbe wie -parenb cs8
* [-]lcase
Dasselbe wie xcase iuclc olcuc
litout
Dasselbe wie -parenb -istrip -opost cs8
-litout
Dasselbe wie parenb istrip opost cs7
nl
Dasselbe wie -icrnl -onlcr
-nl
Dasselbe wie icrnl -inlcr -igncr onlcr -ocrnl -onlret
oddp
Dasselbe wie parenb parodd cs7
-oddp
Dasselbe wie -parenb cs8
[-]parity
Dasselbe wie [-]evenp
pass8
Dasselbe wie -parenb -istrip cs8
-pass8
Dasselbe wie parenb istrip cs7
raw
Dasselbe wie -ignbrk -brkint -ignpar -parmrk -inpck -istrip -inlcr -igncr -icrnl -ixon -ixoff -icanon -opost -isig -iuclc -ixany -imaxbel -xcase min 1 time 0
-raw
Dasselbe wie cooked
sane
Dasselbe wie cread -ignbrk brkint -inlcr -igncr icrnl icanon iexten echo echoe echok -echonl -noflsh -ixoff -iutf8 -iuclc -ixany imaxbel -xcase -olcuc -ocrnl opost -ofill onlcr -onocr -onlret nl0 cr0 tab0 bs0 vt0 ff0 isig -tostop -ofdel -echoprt echoctl echoke -extproc -flusho, all special characters to their default values

Die TTY‐Leitung handhaben, die mit der Standardeingabe verbunden ist. Ohne Argumente, die Baud‐Rate, »line discipline« und Abweichungen von »stty sane« ausgeben. In den Einstellungen wird ZEICHEN wörtlich genommen oder codiert wie in ^c, 0x37, 0177 oder 127; spezielle Werte ^- oder undef werden benutzt, um Sonderzeichen zu auszuschalten.

AUTOR

Geschrieben von David MacKenzie.

FEHLER BERICHTEN

Onlinehilfe für GNU coreutils: <http://www.gnu.org/software/coreutils/>
Berichten Sie Fehler in der Übersetzung von stty an <http://translationproject.org/team/de.html>

COPYRIGHT

Copyright © 2016 Free Software Foundation, Inc. Lizenz GPLv3+: GNU GPL Version 3 oder neuer <http://gnu.org/licenses/gpl.html>.
Dies ist freie Software: Sie können sie verändern und weitergeben. Es gibt KEINE GARANTIE, soweit gesetzlich zulässig.

SIEHE AUCH

Vollständige Dokumentation unter: <http://www.gnu.org/software/coreutils/stty>
oder lokal verfügbar mit: info '(coreutils) stty invocation'

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Karl Eichwalder <ke@suse.de>, Lutz Behnke <lutz.behnke@gmx.de>, Michael Schmidt <michael@guug.de>, Michael Piefel <piefel@debian.org>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de>, Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

Februar 2017 GNU coreutils 8.26