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.TH HOST.CONF 5 "23. Juli 2015" Linux Linux\-Systemverwaltung
.SH BEZEICHNUNG
host.conf \- Konfigurationsdatei des Resolvers
.SH BESCHREIBUNG
Die Datei \fI/etc/host.conf\fP enthält spezielle Konfigurationsinformationen
der Resolverbibliothek. Sie sollte je Zeile ein Konfigurations\-Schlüsselwort
enthalten, gefolgt von der entsprechenden Konfigurationsinformation. Die
folgenden Schlüsselwörter werden erkannt:
.TP
\fItrim\fP
Dieses Schlüsselwort kann öfter als einmal angegeben werden. Ihm sollte
jedesmal eine Liste von Domains folgen, die durch Doppelpunkte »:«,
Semikolons »;« oder Kommata »,« getrennt sind mit einem führenden
Punkt. Wenn \fItrim\fP gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek automatisch den
genannten Domain\-Namen vom Ende jedes Rechnernamens abschneiden, der mittels
DNS aufgelöst wurde. Dies ist zur Benutzung mit lokalen Rechnern und Domains
gedacht. (In diesem Zusammenhang wird »trim« keine Rechnernamen
beeinflussen, die mittels NIS oder der Hosts\-Datei gesammelt wurden. Es
sollte darauf geachtet werden, dass sichergestellt ist, dass der erste
Rechnername für jeden Eintrag in der Hosts\-Datei vollständig qualifiziert
oder unqualifiziert ist, je nachdem, was für die lokale Installation
geeignet ist.)
.TP
\fImulti\fP
Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Wenn es auf \fIon\fP gesetzt ist, gibt die
Resolverbibliothek alle für den gesuchten Host gültigen Adressen aus
\fI/etc/hosts\fP zurück, anstatt nur des ersten. Standardmäßig ist dies auf
\fIoff\fP gesetzt, da es einen beträchtlichen Leistungsverlust auf Sites mit
großen Hosts\-Dateien verursacht.
.TP
\fIreorder\fP
Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Wenn es auf \fIon\fP gesetzt ist, versucht
die Resolverbibliothek die Adressen so zu sortieren, dass lokale Adressen
(d.h. Adressen im selben Teilnetz) bei Anfragen über \fBgethostbyname\fP(3) als
erste aufgelistet werden. Dieses wirkt sich auf alle Methoden zur
Namensauflösung aus. Dieser Wert ist standardmäßig \fIoff\fP.
.SH UMGEBUNGSVARIABLEN
Die folgenden Umgebungsvariablen können benutzt werden, um es Anwendern zu
ermöglichen, das in \fI/etc/host.conf\fP konfigurierte Verhalten außer Kraft zu
setzen:
.TP
\fBRESOLV_HOST_CONF\fP
Falls diese Variable so gesetzt ist, verweist sie auf eine Datei, die an
Stelle von \fI/etc/host.conf\fP gelesen wird.
.TP
\fBRESOLV_MULTI\fP
hebt den Befehl \fImulti\fP auf
.TP
\fBRESOLV_REORDER\fP
hebt den Befehl \fIreorder\fP auf
.TP
\fBRESOLV_ADD_TRIM_DOMAINS\fP
eine Liste von Domains, die durch Doppelpunkte »:«, Semikolons »;« oder
Kommata »,« getrennt sind mit einem führenden Punkt, die zu der Liste der
Domains hinzugefügt wird, die gekürzt werden soll
.TP
\fBRESOLV_OVERRIDE_TRIM_DOMAINS\fP
eine Liste von Domains, die durch Doppelpunkte »:«, Semikolons »;« oder
Kommata »,« getrennt sind mit einem führenden Punkt, die die Domain\-Liste
ersetzt, die gekürzt werden soll
.SH DATEIEN
.TP
\fI/etc/host.conf\fP
Konfigurationsdatei des Resolvers
.TP
\fI/etc/resolv.conf\fP
Konfigurationsdatei des Resolvers
.TP
\fI/etc/hosts\fP
Lokale Rechner\-Datenbank
.SH ANMERKUNGEN
Im Vergleich zur Originalimplementierung bestehen folgende Unterschiede. Ein
neuer Befehl \fIspoof\fP und eine neue Umgebungsvariable \fBRESOLV_SPOOF_CHECK\fP
können Argumente, wie \fIoff\fP, \fInowarn\fP und \fIwarn\fP aufnehmen. Es können
überall Zeilenkommentare erscheinen und nicht nur am Anfang einer Zeile.
.SS Geschichtliches
Die Datei \fBnsswitch.conf\fP(5) ist die moderne Art, die Reihenfolge der
Rechnerabfragen zu steuern.
.PP
In Glibc 2.4 und früher wurde das folgende Schlüsselwort erkannt:
.TP
\fIorder\fP
Dieses Schlüsselwort gibt an, nach welcher Methode die Namensauflösung
durchgeführt werden soll. Es können eine oder mehrere Methoden durch Kommata
getrennt angegeben werden. Gültige Methoden sind: \fIbind\fP, \fIhosts\fP und
\fInis\fP.
.TP
\fBRESOLV_SERV_ORDER\fP
hebt den Befehl »order« auf
.PP
Seit Glibc 2.0.7 wurden die folgenden Schlüsselwörter und Umgebungsvariablen
erkannt aber nie implementiert:
.TP
\fInospoof\fP
Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Wenn es auf \fIon\fP gesetzt ist, versucht
die Resolverbibliothek das Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um
die Sicherheit von \fBrlogin\fP und \fBrsh\fP zu verbessern. Dies funktioniert
so:Nachdem für einen Rechnernamen die Adresse gefunden wurde, wird geprüft,
ob für diese Adresse auch genau dieser Rechnername gefunden werden
kann. Stimmen die beiden Rechnernamen nicht überein, schlägt die
Namensauflösung fehl. Dieser Wert ist standardmäßig \fIoff\fP.
.TP
\fIspoofalert\fP
Gültige Werte sind \fIon\fP und \fIoff\fP. Falls diese Option auf \fIon\fP gesetzt
und gleichzeitig die Option \fInospoof\fP gesetzt ist, protokolliert die
Resolverbibliothek eine Warnung wegen des Fehlers mit Hilfe von
Syslog. Dieser Wert ist standardmäßig \fIoff\fP.
.TP
\fIspoof\fP
Gültige Werte sind \fIoff\fP, \fInowarn\fP und \fIwarn\fP. Falls diese Option auf
\fIoff\fP gesetzt ist, sind verschleierte Adressen erlaubt und es werden keine
Warnungen mit Hilfe von Syslog ausgesandt. Wenn diese Option auf \fIwarn\fP
gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek versuchen das Verschleiern von
Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit zu erhöhen und eine Warnung
wegen des Fehlers mit Hilfe von Syslog zu protokollieren. Falls diese Option
auf \fInowarn\fP gesetzt ist, wird die Resolverbibliothek versuchen das
Verschleiern von Rechnernamen zu verhindern, um die Sicherheit zu erhöhen,
aber keine Warnungen mit Hilfe von Syslog auszusenden. Wenn diese Option auf
sonst etwas gesetzt wird, entspricht dies der Einstellung \fInowarn\fP.
.TP
\fBRESOLV_SPOOF_CHECK\fP
hebt die Befehle \fInospoof\fP, \fIspoofalert\fP und \fIspoof\fP auf die gleiche Art
auf, wie der Befehl \fIspoof\fP ausgewertet wird. Gültige Werte sind \fIoff\fP,
\fInowarn\fP und \fIwarn\fP.
.SH "SIEHE AUCH"
\fBgethostbyname\fP(3), \fBhosts\fP(5), \fBnsswitch.conf\fP(5), \fBresolv.conf\fP(5),
\fBhostname\fP(7), \fBnamed\fP(8)
.SH KOLOPHON
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.SH ÜBERSETZUNG
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