.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright 1993, 1994, 1995 by Theodore Ts'o. All Rights Reserved. .\" This file may be copied under the terms of the GNU Public License. .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH FSCK 8 "Februar 2009" util\-linux System\-Administration .SH BEZEICHNUNG fsck \- Linux\-Dateisysteme prüfen und reparieren .SH ÜBERSICHT \fBfsck\fP [\fB\-lsAVRTMNP\fP] [\fB\-r\fP [\fIfd\fP]] [\fB\-C\fP [\fIfd\fP]] [\fB\-t\fP \fIDateisystemtyp\fP] [\fIDateisystem\fP\&…\&] [\fB\-\-\fP] [\fIdateisystemspezifische\-Optionen\fP] .SH BESCHREIBUNG \fBfsck\fP wird zum Überprüfen und optional zum Reparieren von einem oder mehreren Linux\-Dateisystemen verwendet. Das \fIDateisystem\fP kann ein Gerätename (zum Beispiel \fI/dev/hdc1\fP, \fI/dev/sdb2\fP), ein Einhängepunkt (zum Beispiel \fI/\fP, \fI/usr\fP, \fI/home\fP) oder eine Ext2\-Dateisystembezeichnung oder ein UUID\-Bezeichner sein (zum Beispiel UUID=8868abf6\-88c5\-4a83\-98b8\-bfc24057f7bd or LABEL=root). .PP Falls in der Befehlszeile keine Dateisysteme angegeben werden und auch die Option \fB\-A\fP nicht angegeben ist, überprüft \fBfsck\fP die Dateisysteme in \fI/etc/fstab\fP nacheinander. Dies ist gleichbedeutend mit der Option \fB\-As\fP. .PP Der Rückgabewert von \fBfsck\fP ergibt sich aus den folgenden Bedingungen: .PP .RS .PD 0 .TP \fB0\fP Es treten keine Fehler auf. .TP \fB1\fP Dateisystemfehler wurden korrigiert .TP \fB2\fP System sollte neu gestartet werden .TP \fB4\fP Dateisystemfehler wurden nicht korrigiert .TP \fB8\fP Betriebsfehler .TP \fB16\fP Aufruf\- oder Syntaxfehler .TP \fB32\fP Fsck auf Benutzerwunsch abgebrochen .TP \fB128\fP Fehler in Laufzeitbibliothek .PD .RE .PP Der beim Überprüfen mehrerer Dateisysteme zurückgegebene Exit\-Code ist das bitweise ODER der Rückgabewerte für jedes der überprüften Dateisysteme. .PP Eigentlich ist \fBfsck\fP eine simple Oberfläche für die diversen unter Linux verfügbaren Werkzeuge zum Überprüfen von Dateisystemen (\fBfsck\fP.\fIDateisystemtyp\fP). Nach den dateisystemspezifischen Prüfprogrammen wird zuerst in der Umgebungsvariable PATH gesucht und dann in »/sbin«. .PP Weitere Details hierzu finden Sie in den Handbuchseiten der dateisystemspezifischen Prüfprogramme. .SH OPTIONEN .TP \fB\-l\fP sperrt das gesamte Plattenlaufwerk mit einem exklusiven \fBflock\fP(2) mittels der Sperrdatei /run/fsck/.lock. Diese Option kann nur mit einem einzelnen Gerät verwendet werden, das bedeutet, dass sich die Optionen \fB\-A\fP und \fB\-l\fP gegenseitig ausschließen. Dies wird empfohlen, wenn mehrere Instanzen von \fBfsck(8)\fP gleichzeitig ausgeführt werden. Diese Option wird ignoriert, wenn Sie mit mehreren Geräten ausgeführt oder auf nicht\-rotierende Platten angewendet werden soll. \fBfsck\fP sperrt die zugrunde liegenden Geräte nicht, wenn es zum Überprüfen von gestapelten Geräten verwendet wird (zum Beispiel MD oder DM) – diese Funktion ist noch nicht implementiert. .TP \fB\-r\fP\ [\fIfd\fP] meldet Statistiken für jede Dateisystemüberprüfung, wenn sie beendet ist. Diese Statistiken enthalten den Exit\-Status, die maximale bearbeitete Größe (in Kilobytes), die vergangene Gesamtzeit und die System\-CPU\-Zeit, die für die Dateisystemüberprüfung erforderlich war. Zum Beispiel: /dev/sda1: status 0, rss 92828, real 4.002804, user 2.677592, sys 0.86186 Grafische Frontends können einen Dateisystemdeskriptor \fIfd\fP angeben. In diesem Falls werden die Informationen des Fortschrittsbalkens an diesen Dateideskriptor in einem maschinenlesbaren Format gespeichert. Beispiel: /dev/sda1 0 92828 4.002804 2.677592 0.86186 .TP \fB\-s\fP serialisiert die \fBfsck\fP\-Operationen. Dies ist eine gute Idee, wenn Sie mehrere Dateisysteme prüfen wollen und die Prüfprogramme im interaktiven Modus ausgeführt werden. Beachten Sie, dass \fBe2fsck\fP(8) per Vorgabe im interaktiven Modus ausgeführt wird. Um es im nicht\-interaktiven Modus auszuführen, müssen Sie entweder eine der Optionen \fB\-p\fP oder \fB\-a\fP angeben, wenn Fehler automatisch korrigiert werden sollen, oder die Option \fB\-n\fP, wenn nicht. .TP \fB\-t\fP\fI Dateisystem\-Liste\fP gibt den Typ oder die Typen der zu überprüfenden Dateisysteme an. Wenn die Option \fB\-A\fP angegeben ist, dann werden nur die in der \fIDateisystem\-Liste\fP enthaltenen Dateisysteme überprüft. Der Parameter \fIDateisystem\-Liste\fP ist eine durch Kommata getrennte Liste der Dateisysteme einschließlich Optionsangaben. Allen Dateisystemen in dieser Liste kann ein Negationsoperator \fBno\fP oder \fB!\fP vorangestellt werden, welcher bewirkt, dass nur die in der \fIDateisystemliste\fP nicht enthaltenen Dateisysteme überprüft werden. Falls keinem der in der \fIDateisystem\-Liste\fP enthaltenen Dateisysteme ein solcher Negationsoperator vorangestellt ist, dann werden nur die aufgelisteten Dateisysteme überprüft. .sp In der durch Kommata getrennten \fIDateisystem\-Liste\fP können Optionen angegeben werden. Sie müssen das Format \fBopts=\fP\fIDateisystemoption\fP haben. Falls eine Optionsangabe vorhanden ist, dann werden nur Dateisysteme überprüft, für die die \fIDateisystemoption\fP in deren Einhängeoptionen in \fI/etc/fstab\fP enthalten ist. Falls der Optionsangabe ein Negationsoperator vorangestellt ist, werden nur die Dateisysteme überprüft, für die die \fIDateisystemoption\fP in deren Einhängeoptionen in \fI/etc/fstab\fP nicht enthalten ist. .sp Wenn beispielsweise \fBopts=ro\fP in der \fIDateisystemliste\fP enthalten ist, dann werden nur die aufgelisteten Dateisysteme überprüft, für die in \fI/etc/fstab\fP die Option \fBro\fP angegeben ist. .sp Zwecks Kompatibilät mit Mandrake\-Distributionen, deren Boot\-Skripte von einer nicht autorisierten Änderung der Benutzerschnittstelle abhängen, wird ein in der \fIDateisystemliste\fP gefundenes Dateisystem des Typs \fBloop\fP so interpretiert, als wäre \fBopts=loop\fP als Argument zur Option \fB\-t\fP angegeben worden. .sp Normalerweise wird der Dateisystemtyp daraus abgeleitet, welcher \fIDateisystemtyp\fP in den entsprechenden Einträgen der \fI/etc/fstab\fP gefunden wird. Falls der Typ nicht ermittelt werden kann und nur ein einzelnes Dateisystem als Argument mit der Option \fB\-t\fP angegeben wird, verwendet \fBfsck\fP den angegebenen Dateisystemtyp. Ist dieser Typ nicht verfügbar, wird der voreingestellte Dateisystemtyp verwendet (derzeit ext2). .TP \fB\-A\fP arbeitet die Datei \fI/etc/fstab\fP durch und versucht, alle Dateisysteme in einem Arbeitsgang zu überprüfen. Diese Option wird typischerweise in der Systeminitialisierungsdatei \fI/etc/rc\fP verwendet, anstatt mehrere Befehle zum Überprüfen einzelner Dateisysteme aufzurufen. .sp Die Dateisystemwurzel wird zuerst überprüft, es sei denn, die Option \fB\-P\fP wurde angegeben (siehe unten). Danach werden die Dateisysteme in der Reihenfolge überprüft, wie sie in \fIfs_passno\fP, der sechsten Spalte in der Datei \fI/etc/fstab\fP angegeben sind. Dateisysteme mit einem \fIfs_passno\fP\-Wert von 0 werden übersprungen und nicht geprüft. Dateisysteme mit einem \fIfs_passno\fP\-Wert größer als 0 werden der Reihe nach überprüft, das Dateisystem mit dem niedrigsten \fIfs_passno\fP\-Wert zuerst. Gibt es mehrere Dateisysteme mit dem gleichen \fIfs_passno\fP\-Wert, dann versucht \fBfsck\fP, diese parallel zu prüfen, allerdings wird vermieden, mehrere Dateisystemüberprüfungen auf dem gleichen Laufwerk gleichzeitig auszuführen. .sp \fBfsck\fP überprüft keine gestapelten Geräte (RAIDs, dm\-crypt \&…\&) parallel zu anderen Geräten. Siehe unten die Einstellung für FSCK_FORCE_ALL_PARALLEL. Das /sys\-Dateisystem wird zum Ermitteln der Abhängigkeiten der Geräten untereinander verwendet. .sp Daher ist eine in \fI/etc/fstab\fP\-Dateien sehr häufig anzutreffende Konfiguration, dass die Dateisystemwurzel auf einen \fIfs_passno\fP\-Wert von 1 gesetzt ist und alle anderen Dateisysteme einen \fIfs_passno\fP\-Wert von 2 haben. Dies ermöglicht \fBfsck\fP, Prüfprogramme automatisch parallel auszuführen, falls es vorteilhaft ist. Systemadministratoren könnten entscheiden, diese Konfiguration nicht zu verwenden, falls sie aus verschiedenen Gründen parallele Dateisystemüberprüfungen vermeiden wollen – zum Beispiel, wenn der jeweilige Rechner über wenig Speicher verfügt, so dass übermäßige Auslagerung zu erwarten ist. .sp Normalerweise überprüft \fBfsck\fP nicht, ob das Gerät tatsächlich existiert, bevor ein dateisystemspezifisches Prüfprogramm aufgerufen wird. Dadurch kann während des Systemstarts der Modus der Dateisystemreparatur aufgerufen werden, wenn das nicht vorhandene Dateisystem einen schwerwiegenden Fehler verursacht. Mit der \fI/etc/fstab\fP\-Einhängeoption \fBnofail\fP können Sie \fBfsck\fP anweisen, nicht existierende Geräte zu überspringen. \fBfsck\fP überspringt auch jene nicht existierenden Geräte, für die der spezielle Dateisystemtyp \fBauto\fP angegeben ist. .TP \fB\-C\fP\ [\fIfd\fP] zeigt einfache Balkengrafiken zum Fortschritt bzw. zur Abarbeitung der Dateisystemüberprüfung an (gegenwärtig nur für ext2, ext3 und ext4), sofern die entsprechenden Prüfprogramme dies unterstützen. \fBfsck\fP verwaltet die Dateisystemprüfprogramme so, dass nicht mehrere solcher Balkengrafiken gleichzeitig angezeigt werden. Grafische Oberflächen können einen Dateideskriptor \fIfd\fP angeben, in diesem Fall wird die Fortschrittsbalken\-Information an diesen Dateideskriptor gesendet. .TP \fB\-M\fP überprüft keine eingehängten Dateisysteme und gibt den Exit\-Code 0 für eingehängte Dateisysteme zurück. .TP \fB\-N\fP führt nichts aus, sondern zeigt lediglich, was ausgeführt würde. .TP \fB\-P\fP Wenn der Schalter \fB\-A\fP gesetzt ist, wird die Dateisystemwurzel parallel zu anderen Dateisystemen überprüft. Dies ist zugegebenermaßen nicht die sicherste Sache der Welt, da im Ernstfall Dinge wie \fBe2fsck\fP(8) die Dateisystemwurzel beschädigen könnten! Diese Option wird hauptsächlich für Systemadministratoren zur Verfügung gestellt, welche die Dateisystemwurzel nicht in kompakter Form neu partitionieren wollen (was wirklich die richtige Lösung ist). .TP \fB\-R\fP überspringt die Dateisystemwurzel, wenn der Schalter \fB\-A\fP beim Überprüfen aller Dateisysteme gesetzt ist. Dies ist in dem Fall sinnvoll, wenn die Dateisystemwurzel bereits im Schreib\-Lese\-Modus eingehängt wurde. .TP \fB\-T\fP zeigt den Titel nicht beim Starten. .TP \fB\-V\fP erzeugt ausführliche Ausgaben, einschließlich derer von ausgeführten dateisystemspezifischen Befehlen. .SH "DATEISYSTEMSPEZIFISCHE OPTIONEN" \fBOptionen, die von Fsck nicht verstanden werden, werden an das dateisystemspezifische Prüfprogramm weitergegeben!\fP .PP Diese Optionen \fBdürfen keine\fP weiteren Argumente akzeptieren, da \fBfsck\fP nicht eindeutig bestimmen kann, welche Optionen Argumente akzeptieren und welche nicht. .PP Auf \fB\-\-\fP folgende Optionen und Argumente werden als dateisystemspezifische Optionen interpretiert und an das dateisystemspezifische Prüfprogramm weitergegeben. .PP Bitte beachten Sie, dass \fBfsck\fP nicht daraufhin entworfen wurde, beliebig komplizierte Optionen an dateisystemspezifische Prüfprogramme weiterzugeben. Falls Sie dies vorhaben, führen Sie besser das dateisystemspezifische Prüfprogramm direkt aus. Wenn Sie \fBfsck\fP solch entsetzlich komplizierte Optionen und Argumente übergeben, und es verhält sich nicht so wie erwartet, \fBbemühen Sie sich nicht damit, so etwas als Fehler zu melden.\fP Sie tun fast sicher etwas, was Sie mit \fBfsck\fP nicht tun sollten. Optionen für verschiedene dateisystemspezifische Fscks sind nicht standardisiert. .SH DATEIEN \fI/etc/fstab\fP .SH UMGEBUNGSVARIABLEN Das Verhalten des Programms \fBfsck\fP wird durch die folgenden Umgebungsvariablen beeinflusst: .TP \fBFSCK_FORCE_ALL_PARALLEL\fP Wenn diese Umgebungsvariable gesetzt ist, versucht \fBfsck\fP alle angegebenen Dateisysteme parallel zu überprüfen, ungeachtet dessen, ob sich die Dateisysteme sich auf dem gleichen Gerät zu befinden scheinen. Dies ist sinnvoll für RAID\-Systeme oder High\-End\-Speichersysteme, wie Sie beispielsweise von Unternehmen wie IBM oder EMC angeboten werden. Beachten Sie, dass der Wert fs_passno nicht verwendet wird. .TP \fBFSCK_MAX_INST\fP Diese Umgebungsvariable begrenzt die maximale Anzahl der Prüfprogramme, die gleichzeitig ausgeführt werden können. Dies ermöglicht Konfigurationen für eine große Anzahl von Laufwerken, ohne dass zu viele Prüfprogramme auf einmal gestartet werden, was eine Überlastung des Prozessors und Speichers des Systems zur Folge haben könnte. Falls dieser Wert 0 ist, dann ist die Anzahl der Prozesse unbegrenzt. Dies ist gegenwärtig die Voreinstellung, aber zukünftige Versionen von \fBfsck\fP könnten versuchen, auf der Basis der vom System bereitgestellten Daten automatisch zu ermitteln, wie viele Dateisystemüberprüfungen gleichzeitig ausgeführt werden können. .TP \fBPATH\fP Die Umgebungsvariable \fBPATH\fP wird nach den dateisystemspezifischen Prüfprogrammen durchsucht. .TP \fBFSTAB_FILE\fP Diese Umgebungsvariable ermöglicht dem Systemadministrator, den vorgegebenen Ort der Datei \fI/etc/fstab\fP zu übergehen. Sie ist auch nützlich für Entwickler, die \fBfsck\fP testen wollen. .TP \fBLIBBLKID_DEBUG=all\fP aktiviert die Debug\-Ausgabe. .TP \fBLIBMOUNT_DEBUG=all\fP aktiviert die Debug\-Ausgabe für libmount. .SH "SIEHE AUCH" .na \fBfstab\fP(5), \fBmkfs\fP(8), \fBfsck.ext2\fP(8) oder \fBfsck.ext3\fP(8) oder \fBe2fsck\fP(8), \fBcramfsck\fP(8), \fBfsck.jfs\fP(8), \fBfsck.nfs\fP(8), \fBfsck.minix\fP(8), \fBfsck.msdos\fP(8), \fBfsck.vfat\fP(8), \fBfsck.xfs\fP(8), \fBreiserfsck\fP(8) .ad .SH AUTOREN .nf Theodore Ts'o Karel Zak .fi. .SH VERFÜGBARKEIT Der Befehl Fsck ist Teil des Pakets util\-linux, welches aus dem .UR ftp://\:ftp.kernel.org\:/pub\:/linux\:/utils\:/util\-linux/ Linux Kernel\-Archiv .UE . heruntergeladen werden kann. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann , Mario Blättermann und Dr. Tobias Quathamer erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .