.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 1983, 1991 The Regents of the University of California. .\" And Copyright (C) 2011 Guillem Jover .\" And Copyright (C) 2006, 2014 Michael Kerrisk .\" All rights reserved. .\" .\" %%%LICENSE_START(BSD_4_CLAUSE_UCB) .\" Redistribution and use in source and binary forms, with or without .\" modification, are permitted provided that the following conditions .\" are met: .\" 1. Redistributions of source code must retain the above copyright .\" notice, this list of conditions and the following disclaimer. .\" 2. Redistributions in binary form must reproduce the above copyright .\" notice, this list of conditions and the following disclaimer in the .\" documentation and/or other materials provided with the distribution. .\" 3. 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Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH READLINK 2 "8. Oktober 2016" Linux Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG readlink, readlinkat \- liest das Ziel eines symbolischen Links .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .sp \fBssize_t readlink(const char *\fP\fIPfadname\fP\fB, char *\fP\fIPuffer\fP\fB, size_t \fP\fIPuffergröße\fP\fB);\fP .sp \fB#include \fP/* Definition der AT_*\-Konstanten */ \fB#include \fP .sp \fBint readlinkat(int \fP\fIdirfd\fP\fB, const char *\fP\fIPfadname\fP\fB,\fP \fB char *\fP\fIPuffer\fP\fB, size_t \fP\fIPuffergröße\fP\fB);\fP .sp .fi .in -4n Mit Glibc erforderliche Makros (siehe \fBfeature_test_macros\fP(7)): .in .sp .ad l \fBreadlink\fP(): .RS 4 .\" || _XOPEN_SOURCE\ &&\ _XOPEN_SOURCE_EXTENDED _XOPEN_SOURCE\ >=\ 500 || _POSIX_C_SOURCE\ >=\ 200112L || /* Glibc\-Versionen <= 2.19: */ _BSD_SOURCE .RE .sp \fBreadlinkat\fP(): .PD 0 .ad l .RS 4 .TP 4 Seit Glibc 2.10: _POSIX_C_SOURCE\ >=\ 200809L .TP Vor Glibc 2.10: _ATFILE_SOURCE .RE .ad b .PD .SH BESCHREIBUNG \fBreadlink\fP() platziert den Inhalt des symbolischen Links \fIPfadname\fP in den \fIPuffer\fP, der die Größe \fIPuffergröße\fP hat. \fBreadlink\fP() hängt kein Null\-Byte an \fIPuffer\fP. Ist der Puffer zu klein, um den ganzen Inhalt aufzunehmen, verkürzt es (stillschweigend) den Inhalt (auf die Länge von \fIPuffergröße\fP Zeichen). .SS readlinkat() Der Systemaufruf \fBreadlinkat\fP() funktioniert genauso wie \fBreadlink\fP(), außer den hier beschriebenen Unterschieden. Falls der in \fIPfadname\fP übergebene Pfadname relativ ist wird er als relativ zu dem im Dateideskriptor \fIdirfd\fP referenzierten Verzeichnis interpretiert (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, wie es bei \fBreadlink\fP() für einen relativen Pfadnamen erfolgt). Falls \fIPfadname\fP relativ ist und \fIdirfd\fP den besonderen Wert \fBAT_FDCWD\fP annimmt wird \fIPfadname\fP als relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie \fBreadlink\fP()). Falls \fIPfadname\fP absolut ist wird \fIdirfd\fP ignoriert. .\" commit 65cfc6722361570bfe255698d9cd4dccaf47570d Seit Linux 2.6.39 kann \fIPfadname\fP eine leere Zeichenkette sein. In diesem Fall arbeitet der Aufruf auf dem durch \fIdirfd\fP referenzierten symbolischen Link (der durch die Verwendung der Schalter \fBO_PATH\fP und \fBO_NOFOLLOW\fP von \fBopen\fP(2) erlangt worden sein kann). .PP Lesen Sie \fBopenat\fP(2) für eine Beschreibung der Notwendigkeit von \fBreadlinkat\fP(). .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg geben diese Aufrufe die Anzahl der Byte zurück, die in \fIPuffer\fP platziert wurden. (Falls der zurückgegebene Wert gleich \fIPuffergröße\fP ist, könnte eine Verkürzung aufgetreten sein.) Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP so gesetzt, dass es den Fehler angibt. .SH FEHLER .TP \fBEACCES\fP Für einen Bestandteil des Pfad\-Präfix fehlt die Sucherlaubnis. (Siehe auch \fBpath_resolution\fP(7).) .TP \fBEFAULT\fP \fIPuffer\fP überschreitet den reservierten Adressbereich dieses Prozesses. .TP \fBEINVAL\fP .\" At the glibc level, bufsiz is unsigned, so this error can only occur .\" if bufsiz==0. However, the in the kernel syscall, bufsiz is signed, .\" and this error can also occur if bufsiz < 0. .\" See: http://thread.gmane.org/gmane.linux.man/380 .\" Subject: [patch 0/3] [RFC] kernel/glibc mismatch of "readlink" syscall? \fIPuffergröße\fP ist nicht positiv. .TP \fBEINVAL\fP Die benannte Datei (d.h. die endgültige Dateinamenkomponente von \fIPfadname\fP) ist kein symbolischer Link. .TP \fBEIO\fP Beim Lesen vom Dateisystem trat ein E/A\-Fehler (engl. I/O) auf. .TP \fBELOOP\fP Beim Übersetzen des Pfadnamens wurden zu viele symbolische Links vorgefunden. .TP \fBENAMETOOLONG\fP Ein Pfadname oder ein Bestandteil eines Pfadnamens war zu lang. .TP \fBENOENT\fP Die angegebene Datei existiert nicht. .TP \fBENOMEM\fP Es war nicht genügend Kernel\-Speicher verfügbar. .TP \fBENOTDIR\fP Eine Komponente des Pfad\-Präfixes ist kein Verzeichnis. .PP Die folgenden zusätzlichen Fehler können bei \fBreadlinkat\fP() auftreten: .TP \fBEBADF\fP \fIdirfd\fP ist kein zulässiger Dateideskriptor. .TP \fBENOTDIR\fP \fIPfadname\fP ist relativ und \fIdirfd\fP ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei bezieht, die kein Verzeichnis ist. .SH VERSIONEN \fBreadlinkat\fP() wurde zu Linux in Kernel 2.6.16 hinzugefügt; Bibliotheksunterstützung wurde zu Glibc in Version 2.4 hinzugefügt. .SH "KONFORM ZU" \fBreadlink\fP(): 4.4BSD (\fBreadlink\fP() erschien erstmalig in 4.2BSD), POSIX.1\-2001, POSIX.1\-2008. \fBreadlinkat\fP(): POSIX.1\-2008. .SH ANMERKUNGEN In Glibc\-Versionen bis einschließlich Glibc 2.4 wurde der Typ des Rückgabewerts von \fBreadlink\fP() als \fIint\fP deklariert. Heutzutage ist der Typ des Rückgabewerts als \fIssize_t\fP deklariert, wie es (neuerdings) in POSIX.1\-2001 benötigt wird. Wenn Sie einen Puffer mit einer festen Größe verwenden, ist eventuell nicht genug Platz für die Inhalte des symbolischen Links vorhanden. Die erforderliche Größe für den Puffer kann aus dem Wert \fIstat.st_size\fP ermittelt werden, der nach einem Aufruf der Funktion \fBlstat\fP(2) für den Link zurückgegeben wird. Allerdings sollte die Anzahl der Byte, die von \fBreadlink\fP() und \fBreadlinkat\fP() geschrieben wurden, überprüft werden. Damit kann sichergestellt werden, dass die Größe des symbolischen Links zwischen den Aufrufen nicht zugenommen hat. Die dynamische Zuweisung des Puffers für \fBreadlink\fP() und \fBreadlinkat\fP() behebt außerdem ein verbreitetes Portabilitätsproblem, wenn Sie \fIPATH_MAX\fP für die Puffergröße benutzen. Diese Konstante muss laut POSIX nicht zwingend definiert sein, wenn das System eine solche Beschränkung nicht hat. .SS "Anmerkungen zur Glibc" Unter älteren Kernels, in denen \fBreadlinkat\fP() nicht verfügbar ist, weicht die Glibc\-Wrapper\-Funktion auf \fBreadlink\fP() aus. Wenn \fIPfadname\fP ein relativer Pfadname ist, dann konstruiert die Glibc einen Pfadnamen, der auf jenem symbolischen Link in \fI/proc/self/fd\fP basiert, der dem Argument \fIdirfd\fP entspricht. .SH BEISPIEL Das folgende Programm reserviert den von \fBreadlink\fP() benötigten Puffer dynamisch mittels der Information, die von \fBlstat\fP(2) bereitgestellt wird. Dabei wird in Fällen, in denen \fBlstat\fP(2) die Größe Null zurückliefert, auf einen Puffer der Größe \fBPATH_MAX\fP zurückgefallen. .nf #include #include #include #include #include #include int main(int argc, char *argv[]) { struct stat sb; char *linkname; ssize_t r, bufsiz; if (argc != 2) { fprintf(stderr, "Aufruf: %s \en", argv[0]); exit(EXIT_FAILURE); } if (lstat(argv[1], &sb) == \-1) { perror("lstat"); exit(EXIT_FAILURE); } bufsiz = sb.st_size + 1; /* Einige magische Symlinks unter (beispielsweise) /proc und /sys geben \(aqst_size\(aq als Null zurück. In diesem Fall wird PATH_MAX als eine »genügend gute« Schätzung angenommen */ if (sb.st_size == 0) bufsiz = PATH_MAX; printf("%zd\en", bufsiz); linkname = malloc(bufsiz); if (linkname == NULL) { perror("malloc"); exit(EXIT_FAILURE); } r = readlink(argv[1], linkname, bufsiz); if (r == \-1) { perror("readlink"); exit(EXIT_FAILURE); } linkname[r] = \(aq\e0\(aq; printf("\(aq%s\(aq zeigt auf \(aq%s\(aq\en", argv[1], linkname); if (r == bufsiz) printf("(Der zurückgegebene Puffer könnte verkürzt worden sein)\en"); free(linkname); exit(EXIT_SUCCESS); } .fi .SH "SIEHE AUCH" \fBreadlink\fP(1), \fBlstat\fP(2), \fBstat\fP(2), \fBsymlink\fP(2), \fBrealpath\fP(3), \fBpath_resolution\fP(7), \fBsymlink\fP(7) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.09 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Markus Kaufmann , Chris Leick , Dr. Tobias Quathamer , Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .