.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 1993 Rickard E. Faith .\" and Copyright (C) 1994 Andries E. Brouwer .\" and Copyright (C) 2002, 2005, 2016 Michael Kerrisk .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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Raymond .\" Modified 2001-10-13 by Michael Kerrisk .\" Added note on historical behavior of MS_NOSUID .\" Modified 2002-05-16 by Michael Kerrisk .\" Extensive changes and additions .\" Modified 2002-05-27 by aeb .\" Modified 2002-06-11 by Michael Kerrisk .\" Enhanced descriptions of MS_MOVE, MS_BIND, and MS_REMOUNT .\" Modified 2004-06-17 by Michael Kerrisk .\" 2005-05-18, mtk, Added MNT_EXPIRE, plus a few other tidy-ups. .\" 2008-10-06, mtk: move umount*() material into separate umount.2 page. .\" 2008-10-06, mtk: Add discussion of namespaces. .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH MOUNT 2 "12. Dezember 2016" Linux Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG mount \- Dateisystem einhängen .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .sp \fBint mount(const char *\fP\fIquelle\fP\fB, const char *\fP\fIZiel\fP\fB,\fP \fB const char *\fP\fIDateisystemtyp\fP\fB,\fP \fB unsigned long \fP\fIEinhängeschalter\fP\fB,\fP \fB const void *\fP\fIDaten\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG \fBmount\fP() hängt das durch \fIQuelle\fP angegebene Dateisystem (was oft ein Pfadname, der sich auf ein Gerät bezieht, ist; es kann aber auch der Pfadname eines Verzeichnisses oder einer Datei oder eine Platzhalterzeichenkette sein) an dem durch den Pfadnamen in \fItarget\fP festgelegten Ort (einem Verzeichnis oder einer Datei) ein. Zum Einhängen von Dateisystemen sind geeignete Rechte erforderlich (Linux: \fBCAP_SYS_ADMIN\fP\-Capability). Die Werte für das Argument \fIdateisystemtyp\fP, die der Kernel unterstützt, werden in \fI/proc/filesystems\fP aufgelistet (z.B. »btrfs«, »ext4«, »jfs«, »xfs«, »vfat«, »fuse«, »tmpfs«, »cgroup«, »proc«, »mqueue«, »nfs«, »cifs«, »iso9660« ). Weitere Typen könnten verfügbar werden, wenn geeignete Module geladen sind. Das Argument \fIDaten\fP wird von den verschiedenen Dateisystemen interpretiert. Typischerweise ist es eine Zeichenkette aus Optionen, die durch Kommata getrennt sind, und die von diesem Dateisystem verstanden werden. Lesen Sie \fBmount\fP(8), um weitere Einzelheiten über die verfügbaren Optionen für jeden Dateisystemtyp zu erhalten. Ein Aufruf von \fBmount\fP() führt eines einer Reihe von allgemeinen Aktionsarten durch, abhängig von den in \fIEinhängeschalter\fP festgelegten Bits. Die Wahl der auszuführenden Aktion wird durch Testen der in \fIEinhängeschalter\fP gesetzten Bits bestimmt, wobei die Tests in der hier aufgeführten Reihenfolge abgearbeitet werden: .IP * 3 Eine bestehende Einhängung neu einhängen: \fIEinhängeschalter\fP enthält \fBMS_REMOUNT\fP. .IP * Create a bind mount: \fImountflags\fP includes \fBMS_BIND\fP. .IP * Change the propagation type of an existing mount: \fImountflags\fP includes one of \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP, or \fBMS_UNBINDABLE\fP. .IP * Eine bestehende Einhängung an einen neuen Ort verschieben: \fIEinhängeschalter\fP enthält \fBMS_MOVE\fP. .IP * Eine neue Einhängung erstellen: \fIEinhängeschalter\fP enthält keinen der obigen Schalter. .PP .\" Jede dieser Aktionen wird später auf dieser Seite genauer beschrieben. Wie weiter unten beschrieben ist, können weitere Schalter in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt werden, um das Verhalten von \fBmount\fP() zu verändern. .SS "Zusätzliche Einhängeschalter" .\" .\" FIXME 2.6.25 Added MS_I_VERSION, which needs to be documented. .\" Die folgende Liste beschreibt zusätzliche Schalter, die in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt werden können. Beachten Sie, dass einige Aktionstypen einige oder alle dieser Schalter ignorieren, wie dies später auf dieser Seite beschrieben ist. .TP \fBMS_DIRSYNC\fP (seit Linux 2.5.19) Verzeichniswechsel auf diesem System synchron ausführen.(Diese Eigenschaft kann für einzelne Verzeichnisse oder Unterverzeichnisse durch Benutzung von \fBchattr\fP(1) erreicht werden.) .TP \fBMS_LAZYTIME\fP (seit Linux 4.0) .\" commit 0ae45f63d4ef8d8eeec49c7d8b44a1775fff13e8 .\" commit fe032c422c5ba562ba9c2d316f55e258e03259c6 .\" commit a26f49926da938f47561f386be56a83dd37a496d Reduziert die Aktualiserung der Inode\-Zeitstempel (Atime, Mtime, Ctime) auf der Platte, indem diese Änderungen nur im Speicher verwaltet werden. Die Zeitstempel auf der Platte werden nur aktualisiert, wenn: .RS .IP (a) 5 der Inode aus einem anderen Grund (neben den Dateizeitstempeln) aktualisiert werden muss; .IP (b) die Anwendung \fBfsync\fP(2), \fBsyncfs\fP(2) oder \fBsync\fP(2) einsetzt; .IP (c) ein wiederhergestellter Inode wird aus dem Speicher entfernt; oder .IP (d) mehr als 24 Stunden vergangen sind, seitdem der Inode auf Platte geschrieben wurde. .RE .IP Diese Einhängeoption reduziert die Schreibaktionen für die Aktualisierung der Inode\-Zeitstempel signifikant, besonders für Mtime und Atime. Im Falle eines Systemabsturzes könnten die Atime\- und Mtime\-Felder allerdings bis zu 24 Stunden veraltet sein. Examples of workloads where this option could be of significant benefit include frequent random writes to preallocated files, as well as cases where the \fBMS_STRICTATIME\fP mount option is also enabled. (The advantage of combining \fBMS_STRICTATIME\fP and \fBMS_LAZYTIME\fP is that \fBstat\fP(2) will return the correctly updated atime, but the atime updates will be flushed to disk only in the cases listed above.) .TP \fBMS_MANDLOCK\fP .\" commit 95ace75414f312f9a7b93d873f386987b92a5301 Zwingendes Sperren von Dateien auf diesem Dateisystem erlauben. (Zwingendes Sperren muss immer noch für jede Datei eingeschaltet werden, wie es in \fBfcntl\fP(2) beschrieben ist.) Seit Linux 4.5 benötigt diese Einhängeoption die Capability \fBCAP_SYS_ADMIN\fP. .TP \fBMS_NOATIME\fP Nicht die Zugriffszeiten für (alle Typen von) Dateien auf diesem Dateisystem aktualisieren. .TP \fBMS_NODEV\fP Keinen Zugriff auf Geräte (Spezialdateien) auf diesem Dateisystem erlauben. .TP \fBMS_NODIRATIME\fP Nicht die Zugriffszeiten für Verzeichnisse auf diesem Dateisystem aktualisieren. Dieser Schalter stellt eine Untermenge der Funktionalität von \fBMS_NOATIME\fP bereit; sprich \fBMS_NOATIME\fP impliziert \fBMS_NODIRATIME\fP. .TP \fBMS_NOEXEC\fP .\" (Possibly useful for a filesystem that contains non-Linux executables. .\" Often used as a security feature, e.g., to make sure that restricted .\" users cannot execute files uploaded using ftp or so.) Nicht erlauben, dass Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden. .TP \fBMS_NOSUID\fP .\" (This is a security feature to prevent users executing set-user-ID and .\" set-group-ID programs from removable disk devices.) Die Bits set\-user\-ID und set\-user\-group\-ID und Datei\-Capabilities nicht berücksichtigen, wenn Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden. .TP \fBMS_RDONLY\fP Dateisystem nur zum Lesen einhängen. .TP \fBMS_REC\fP (seit Linux 2.4.11) Used in conjunction with \fBMS_BIND\fP to create a recursive bind mount, and in conjunction with the propagation type flags to recursively change the propagation type of all of the mounts in a subtree. See below for further details. .TP \fBMS_RELATIME\fP (seit Linux 2.6.20) .\" Matthew Garrett notes in the patch that added this behavior .\" that this lets utilities such as tmpreaper (which deletes .\" files based on last access time) work correctly. Wenn auf eine Datei auf diesem Dateisystem zugegriffen wird, nur die letzte Zugriffzeit der Datei (atime) aktualisieren, falls der aktuelle Wert von »atime« kleiner oder gleich der letzten Änderungszeit der Datei (mtime) oder der Zeit der letzten Statusänderung (ctime) ist. Diese Option ist für Programme wie \fBmutt\fP(1) sinnvoll, die wissen müssen, ob eine Datei seit der letzten Änderung gelesen wurde. Seit Linux 2.6.30 verhält sich der Kernel, wie es dieser Schalter vorgibt (falls nicht \fBMS_NOATIME\fP angegeben wurde) und der Schalter \fBMS_STRICTATIME\fP wird benötigt, um traditionelle Semantiken zu erhalten. Zusätzlich wird seit Linux 2.6.30 die letzte Zugriffszeit der Datei immer aktualisiert, wenn sie älter als einen Tag ist. .TP \fBMS_SILENT\fP (seit Linux 2.6.17) Die Anzeige bestimmter Warnungen (\fIprintk\fP()) im Kernel\-Protokoll unterdrücken. Dieser Schalter ersetzt den falsch benannten und veralteten Schalter \fBMS_VERBOSE\fP (verfügbar seit Linux 2.4.12), der die gleiche Bedeutung hat. .TP \fBMS_STRICTATIME\fP (seit Linux 2.6.30) Die letzte Zugriffszeit (atime) immer aktualisieren, wenn auf Dateien auf diesem Dateisystem zugegriffen wird (dies war das Standardverhalten vor Linux 2.6.30). Die Angabe dieses Schalters überschreibt den Effekt der Schalter \fBMS_NOATIME\fP und \fBMS_RELATIME\fP. .TP \fBMS_SYNCHRONOUS\fP Schreiben auf diesem Dateisystem synchronisieren (als ob der Schalter \fBO_SYNC\fP für \fBopen\fP(2) für alle offenen Dateien auf diesem Dateisystem angegeben worden wäre). .PP .\" Von Linux 2.4 aufwärts können die Schalter \fBMS_NODEV\fP, \fBMS_NOEXEC\fP und \fBMS_NOSUID\fP pro Einhängepunkt gesetzt werden. Von Linux 2.6.16 aufwärts können auch die Schalter \fBMS_NOATIME\fP und \fBMS_NODIRATIME\fP pro Einhängepunkt gesetzt werden. Außderdem kann der Schalter \fBMS_RELATIME\fP pro Einhängepunkt gesetzt werden. .SS "Eine existierende Einhängung erneut einhängen" Die existierende Einhängung kann erneut eingehängt werden, indem \fBMS_REMOUNT\fP in den \fIEinhängeschalter\fP festgelegt wird. Dies erlaubt Ihnen, die \fIEinhängeschalter\fP und \fIDaten\fP von einer existierenden Einhängung zu ändern, ohne das Dateisystem aus\- und wieder einzuhängen. \fIZiel\fP sollte der gleiche Wert sein, wie beim anfänglichen Aufruf von \fBmount\fP() angegeben wurde; \fIQuelle\fP und \fIDateisystemtyp\fP werden ignoriert. Die Argumente \fIQuelle\fP und \fIDateisystemtyp\fP werden ignoriert. Die Argumente \fIEinhängeschalter\fP und \fIDaten\fP sollten den im originalen \fBmount\fP()\-Aufruf verwendeten Werten entsprechen, außer für jene Parameter, die bewusst geändert werden. .\" See the definition of MS_RMT_MASK in include/uapi/linux/fs.h Die folgenden \fIEinhängeschalter\fP können geändert werden: \fBMS_LAZYTIME\fP, \fBMS_MANDLOCK\fP, \fBMS_NOATIME\fP, \fBMS_NODEV\fP, \fBMS_NODIRATIME\fP, \fBMS_NOEXEC\fP, \fBMS_NOSUID\fP, \fBMS_RELATIME\fP, \fBMS_RDONLY\fP und \fBMS_SYNCHRONOUS\fP. Versuche, die Einstellung des Schalters \fBMS_DIRSYNC\fP zu ändern, werden ohne Rückmeldung ignoriert. .\" commit ffbc6f0ead47fa5a1dc9642b0331cb75c20a640e Seit Linux 3.17 erhält die Neueinhänge\-Aktion die bestehenden Werte der Schalter \fBMS_NOATIME\fP, \fBMS_NODIRATIME\fP, \fBMS_RELATIME\fP und \fBMS_STRICTATIME\fP, falls keiner davon explizit angegeben wurde, statt als Vorgabe \fBMS_RELATIME\fP zu verwenden. .\" See https://lwn.net/Articles/281157/ Since Linux 2.6.26, this flag can also be used to make an existing bind mount read\-only by specifying \fImountflags\fP as: MS_REMOUNT | MS_BIND | MS_RDONLY .\" Note that only the \fBMS_RDONLY\fP setting of the bind mount can be changed in this manner. .SS "Creating a bind mount" .\" since 2.4.0-test9 If \fImountflags\fP includes \fBMS_BIND\fP (available since Linux 2.4), then perform a bind mount. A bind mount makes a file or a directory subtree visible at another point within the single directory hierarchy. Bind mounts may cross filesystem boundaries and span \fBchroot\fP(2) jails. Die Argumente \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP werden ignoriert. The remaining bits in the \fImountflags\fP argument are also ignored, with the exception of \fBMS_REC\fP. (The bind mount has the same mount options as the underlying mount point.) However, see the discussion of remounting above, for a method of making an existing bind mount read\-only. .\" By default, when a directory is bind mounted, only that directory is mounted; if there are any submounts under the directory tree, they are not bind mounted. If the \fBMS_REC\fP flag is also specified, then a recursive bind mount operation is performed: all submounts under the \fIsource\fP subtree (other than unbindable mounts) are also bind mounted at the corresponding location in the \fItarget\fP subtree. .SS "Changing the propagation type of an existing mount" If \fImountflags\fP includes one of \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP, or \fBMS_UNBINDABLE\fP (all available since Linux 2.6.15), then the propagation type of an existing mount is changed. If more than one of these flags is specified, an error results. The only flags that can be used with changing the propagation type are \fBMS_REC\fP and \fBMS_SILENT\fP. Die Argumente \fIQuelle\fP, \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP werden ignoriert. The meanings of the propagation type flags are as follows: .TP \fBMS_SHARED\fP Make this mount point shared. Mount and unmount events immediately under this mount point will propagate to the other mount points that are members of this mount's peer group. Propagation here means that the same mount or unmount will automatically occur under all of the other mount points in the peer group. Conversely, mount and unmount events that take place under peer mount points will propagate to this mount point. .TP \fBMS_PRIVATE\fP Make this mount point private. Mount and unmount events do not propagate into or out of this mount point. This is the default propagation type for newly created mount points. .TP \fBMS_SLAVE\fP If this is a shared mount point that is a member of a peer group that contains other members, convert it to a slave mount. If this is a shared mount point that is a member of a peer group that contains no other members, convert it to a private mount. Otherwise, the propagation type of the mount point is left unchanged. When a mount point is a slave, mount and unmount events propagate into this mount point from the (master) shared peer group of which it was formerly a member. Mount and unmount events under this mount point do not propagate to any peer. A mount point can be the slave of another peer group while at the same time sharing mount and unmount events with a peer group of which it is a member. .TP \fBMS_UNBINDABLE\fP Make this mount unbindable. This is like a private mount, and in addition this mount can't be bind mounted. When a recursive bind mount (\fBmount\fP() with the \fBMS_BIND\fP and \fBMS_REC\fP flags) is performed on a directory subtree, any bind mounts within the subtree are automatically pruned (i.e., not replicated) when replicating that subtree to produce the target subtree. .PP By default, changing the propagation type affects only the \fItarget\fP mount point. If the \fBMS_REC\fP flag is also specified in \fImountflags\fP, then the propagation type of all mount points under \fItarget\fP is also changed. .\" For further details regarding mount propagation types, see \fBmount_namespaces\fP(7). .SS "Verschieben einer Einhängung" Falls \fIEinhängeschalter\fP den Schalter \fBMS_MOVE\fP enthält (verfügbar seit Linux 2.4.18), dann wird ein Unterbaum verschoben. \fIquelle\fP gibt einen existierenden Einhängepunkt und \fIZiel\fP den neuen Ort an, zu dem der bestehende Einhängpunkt hin verlegt werden soll. Das Verschieben ist atomar: Das Unterbaum wird zu keinem Zeitpunkt ausgehängt. .\" Die verbliebenen Bits im Argument \fIEinhängeschalter\fP werden ignoriert, wie auch die Argumente \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP. .SS "Erstellung eines neuen Einhängepunktes" Falls kein Schalter aus \fBMS_REMOUNT\fP, \fBMS_BIND\fP, \fBMS_MOVE\fP, \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP und \fBMS_UNBINDABLE\fP in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt ist führt \fBmount\fP() seine Vorgabeaktion aus: Erstellung eines neuen Einhängepunktes. \fIQuelle\fP legt die Quelle für den neuen Einhängepunkt fest und \fIZiel\fP legt das Verzeichnis fest, an den der Einhängepunkt erstellt werden soll. .\" Die Argumente \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP werden eingesetzt und weitere Bits können in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt werden, um das Verhalten des Aufrufs zu verändern. .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP entsprechend gesetzt. .SH FEHLER Die im Folgenden aufgeführten Fehlerwerte resultieren aus vom Dateisystemtyp unabhängigen Fehlern. Jeder Dateisystemtyp kann seine eigenen speziellen Fehler und sein eigenes spezielles Verhalten aufweisen. Lesen Sie den Linux\-Kernel\-Quellcode, um Einzelheiten zu erfahren. .TP \fBEACCES\fP Eine Komponente eines Pfades war nicht durchsuchbar. (Siehe auch \fBpath_resolution\fP(7).) .TP \fBEACCES\fP Es wurde versucht, ein nur\-lesbares Dateisystem einzuhängen, ohne den Schalter \fBMS_RDONLY\fP zu verwenden. .TP \fBEACCES\fP .\" mtk: Probably: write permission is required for MS_BIND, with .\" the error EPERM if not present; CAP_DAC_OVERRIDE is required. Das Blockgerät \fIquelle\fP befindet sich auf einem Dateisystem, das mit der Option \fBMS_NODEV\fP eingehängt wurde. .TP \fBEBUSY\fP \fIQuelle\fP ist bereits eingehängt. .TP \fBEBUSY\fP \fIQuelle\fP kann nicht neu nur\-lesend eingehängt werden, da dort immer noch Dateien zum Schreiben offen sind. .TP \fBEBUSY\fP \fIQuelle\fP kann nicht auf \fIZiel\fP eingehängt werden, weil \fIZiel\fP immer noch beschäftigt ist (es ist Arbeitsverzeichnis eines Threads, Einhängepunkt eines anderen Gerätes, hat geöffnete Dateien, etc.). .TP \fBEFAULT\fP Eines der Zeiger\-Argumente zeigt außerhalb des Adressraums der Benutzer. .TP \fBEINVAL\fP \fIquelle\fP hat einen ungültigen Superblock. .TP \fBEINVAL\fP Eine Neueinhängungsaktion (\fBMS_REMOUNT\fP) wurde versucht, aber \fIsource\fP war nicht bereits auf \fItarget\fP eingehängt. .TP \fBEINVAL\fP Eine Verschiebeaktion (\fBMS_MOVE\fP) wurde versucht, aber \fIsource\fP war kein Einhängepunkt oder war \(aq/\(aq. .TP \fBEINVAL\fP \fImountflags\fP enthält mehr als einen aus \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP und \fBMS_UNBINDABLE\fP. .TP \fBEINVAL\fP \fImountflags\fP enthält \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP oder \fBMS_UNBINDABLE\fP und enthält auch einen von \fBMS_REC\fP oder \fBMS_SILENT\fP verschiedenen Schalter. .TP \fBEINVAL\fP An attempt was made to bind mount an unbindable mount. .TP \fBELOOP\fP Bei der Auflösung des Pfadnamens wurden zu viele Links gefunden. .TP \fBELOOP\fP A move operation was attempted, and \fItarget\fP is a descendant of \fIsource\fP. .TP \fBEMFILE\fP (Falls kein blockorientiertes Gerät benötigt wird:) Die Tabelle der Platzhaltergeräte ist voll. .TP \fBENAMETOOLONG\fP Ein Pfadname war länger als \fBMAXPATHLEN\fP. .TP \fBENODEV\fP Der \fIDateisystemtyp\fP ist nicht im Kernel konfiguriert. .TP \fBENOENT\fP Ein Pfadname war leer oder hatte eine nicht existierende Komponente. .TP \fBENOMEM\fP Der Kernel konnte keine freie Seite reservieren, um Dateinamen oder Daten hinein zu kopieren. .TP \fBENOTBLK\fP Die \fIQuelle\fP ist kein blockorientiertes Gerät (und ein Gerät war erforderlich). .TP \fBENOTDIR\fP Das \fIZiel\fP oder ein Präfix der \fIQuelle\fP ist kein Verzeichnis. .TP \fBENXIO\fP Die Major\-Nummer des blockorientierten Gerätes \fIQuelle\fP liegt außerhalb des Bereichs. .TP \fBEPERM\fP Der Aufrufende verfügt nicht über die erforderlichen Rechte. .SH VERSIONEN .\" Die Definitionen von \fBMS_DIRSYNC\fP, \fBMS_MOVE\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_REC\fP, \fBMS_RELATIME\fP, \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_SLAVE\fP, \fBMS_STRICTATIME\fP und \fBMS_UNBINDABLE\fP wurden in der Version 2.12 in die Glibc\-Header aufgenommen. .SH "KONFORM ZU" Diese Funktion ist Linux\-spezifisch und sollte nicht in Programmen benutzt werden, die portabel gehalten werden sollen. .SH ANMERKUNGEN .\" Multiple mounts on same mount point: since 2.3.99pre7. Seit Linux 2.4 kann ein einzelnes Dateisystem an mehreren Einhängepunkten eingehängt sein und mehrere Einhängungen können auf dem gleichen Einhängepunkt gestapelt werden. Das Argument \fIEinhängeschalter\fP hat die Magische Zahl 0xC0ED (\fBMS_MGC_VAL\fP) in den oberen 16 Bits. (Alle andere in BESCHREIBUNG vorgestellten Schalter liegen in den unteren 16 Bits von \fIEinhängeschalter\fP.). In Kernel\-Versionen vor 2.4 war die Angabe von \fBMS_MGC_VAL\fP notwendig, aber seit Linux 2.4 ist dies nicht mehr notwendig und wird, falls angegeben, ignoriert. Der Originalschalter \fBMS_SYNC\fP wurde in 1.1.69 in \fBMS_SYNCHRONOUS\fP umbenannt, als ein anderer \fBMS_SYNC\fP zu \fI\fP hinzugefügt wurde. .LP .\" The change is in patch-2.4.0-prerelease. .\" Vor Linux 2.4 würde ein Versuch mit \fBEPERM\fP fehlschlagen, ein Set\-User\-ID\- oder Set\-Group\-ID\-Programm auf einem Dateisystem auszuführen, das mit \fBMS_NOSUID\fP eingehängt ist. Seit Linux 2.4 werden die Bits Set\-User\-ID und Set\-User\-Group\-ID in diesem Fall einfach stillschweigend ignoriert. .SS "Namensräume pro Prozess" Seit Kernel 2.4.19 stellt Linux Einhänge\-Namensräume pro Prozess bereit. Ein Einhänge\-Namensraum ist eine Zusammenstellung von eingehängten Dateisystemen, die für einen Prozess sichtbar sind. Einhängepunkt\-Namensräume können (und werden gewöhnlich) gemeinsam von mehreren Prozessen benutzt und Änderungen am Namensraum (d.h. Ein\- und Aushängen) durch einen Prozess sind für alle anderen Prozesse sichtbar, die den gleichen Namensraum gemeinsam verwenden. (Die Situation in Linux vor 2.4.19 kann so betrachtet werden, als ob ein einzelner Namensraum von jedem Prozess im System gemeinsam benutzt würde.) Ein Kindprozess, der durch \fBfork\fP(2) erzeugt wurde, nutzt den Einhängenamensraum seines Elternprozesses; der Einhängenamensraum wird über ein \fBexecve\fP(2) erhalten. Ein Prozess kann einen privat eingehängten Namensraum erhalten, falls er unter Benutzung des Schalters \fBCLONE_NEWNS\fP von \fBclone\fP(2) erstellt wurde. In diesem Fall wird sein neuer Namensraum als eine \fIKopie\fP des Namensraums des Prozesses, der \fBclone\fP(2) aufrief, initialisiert oder er ruft \fBunshare\fP(2) mit dem Schalter \fBCLONE_NEWNS\fP auf, was veranlasst, dass der Einhänge\-Namensraum des Aufrufenden eine private Kopie des Namensraums erhält, der vorher mit anderen Prozessen gemeinsam benutzt wurde, so dass zukünftiges Ein\- und Aushängen durch den Aufrufenden für andere Prozesse unsichtbar ist (außer Kindprozesse, die der Aufrufende hinterher erzeugt) und umgekehrt. Die Linux\-spezifische Datei \fI/proc/[PID]/mounts\fP stellt die Liste der Einhängepunkte in dem Einhänge\-Namensraum des Prozesses mit der angegebenen ID dar; lesen Sie \fBproc\fP(5), um Einzelheiten zu erfahren. .SH "SIEHE AUCH" \fBmountpoint\fP(1), \fBumount\fP(2), \fBmount_namespaces\fP(7), \fBpath_resolution\fP(7), \fBfindmnt\fP(8), \fBlsblk\fP(8), \fBmount\fP(8), \fBumount\fP(8) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.09 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother , Chris Leick , Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. 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