.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright 1993 Rickard E. Faith (faith@cs.unc.edu) and .\" and Copyright 2002 Michael Kerrisk .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. The author(s) may not .\" have taken the same level of care in the production of this manual, .\" which is licensed free of charge, as they might when working .\" professionally. .\" .\" Formatted or processed versions of this manual, if unaccompanied by .\" the source, must acknowledge the copyright and authors of this work. .\" %%%LICENSE_END .\" .\" Modified Fri Jan 31 16:26:07 1997 by Eric S. Raymond .\" Modified Fri Dec 11 17:57:27 1998 by Jamie Lokier .\" Modified 24 Apr 2002 by Michael Kerrisk .\" Substantial rewrites and additions .\" 2005-05-10 mtk, noted that lock conversions are not atomic. .\" .\" FIXME Maybe document LOCK_MAND, LOCK_RW, LOCK_READ, LOCK_WRITE .\" which only have effect for SAMBA. .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH FLOCK 2 "15. März 2016" Linux Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG flock \- wendet empfohlene Sperren auf eine offene Datei an oder entfernt sie .SH ÜBERSICHT \fB#include \fP .sp \fBint flock(int \fP\fIfd\fP\fB, int \fP\fIoperation\fP\fB);\fP .SH BESCHREIBUNG Wendet empfohlene Sperren auf eine offene, durch \fIfd\fP festgelegte Datei an oder entfernt sie. Das Argument \fIoperation\fP ist eines der folgenden: .RS 4 .TP 9 \fBLOCK_SH\fP Richtet eine gemeinsame Sperre ein. Mehrere Prozesse können eine Datei zur selben Zeit sperren. .TP \fBLOCK_EX\fP Richtet eine exklusive Sperre ein. Nur ein Prozess kann zu einer Zeit eine Datei sperren. .TP \fBLOCK_UN\fP entfernt eine von diesem Prozess gehaltene Sperre. .RE .PP Ein Aufruf von \fBflock\fP() kann blockieren, wenn von einem anderen Prozess eine inkompatible Sperre gehalten wird. Um eine nichtblockierende Anfrage zu machen, verbinden Sie \fBLOCK_NB\fP (mittels ODER) mit irgendeiner der obigen Operationen. Eine einzelne Datei kann nicht gleichzeitig gemeinsame und alleinige Sperren haben. Mit \fBflock\fP() erstellte Sperren sind mit einem offenen Eintrag in der Dateitabelle verbunden (siehe \fBopen\fP(2)). Dies bedeutet, dass Kopien der Dateideskriptoren (erzeugt durch zum Beispiel \fBfork\fP(2) oder \fBdup\fP(2)) sich auf die gleiche Sperre beziehen. Diese Sperre kann von jedem dieser Dateideskriptoren modifiziert oder freigegeben werden. Weiterhin wird die Sperre entweder durch eine explizite \fBLOCK_UN\fP\-Operation auf jedem dieser doppelten Dateideskriptoren freigegeben oder wenn alle derartigen Dateideskriptoren geschlossen wurden. Falls ein Prozess \fBopen\fP(2) (oder etwas Ähnliches) verwendet um mehrere Datedeskriptoren für dieselbe Datei zu erhalten, werden diese Dateideskriptoren von \fBflock\fP() unabhängig behandelt. Ein Versuch, die Datei mit einem dieser Dateideskriptoren zu sperren kann durch eine Sperre verwehrt werden, die der aufrufende Prozess bereits für einen anderen Dateideskriptor eingerichtet hat. Ein Prozess darf nur einen Typ vor Sperre (gemeinsam oder exklusiv) auf eine Datei halten. Nachfolgende Aufrufe von \fBflock\fP() für eine bereits gesperrte Datei wird eine bestehende Sperre zum neuen Sperrmodus ändern. Von \fBflock\fP() angelegte Sperren bleiben über einen Aufruf von \fBexecve\fP(2) erhalten. Eine Datei kann unabhängig vom Modus, mit dem sie geöffnet wurde, mit einer gemeinsamen oder exklusiven Sperre versehen werden. .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP entsprechend gesetzt. .SH FEHLER .TP \fBEBADF\fP \fIfd\fP ist kein Deskriptor für eine geöffnete Datei. .TP \fBEINTR\fP Während des Wartens auf die Sperre wurde der Aufruf durch ein von einem Handler abgefangenes Signal unterbrochen; siehe \fBsignal\fP(7). .TP \fBEINVAL\fP \fIoperation\fP ist ungültig. .TP \fBENOLCK\fP Der Kernel hatte keinen Speicher mehr für das Anlegen von Sperrdatensätzen (lock records). .TP \fBEWOULDBLOCK\fP Die Datei ist gesperrt und der Schalter \fBLOCK_NB\fP wurde gewählt. .SH "KONFORM ZU" 4.4BSD (der Systemaufruf \fBflock\fP() erschien erstmals in 4.2BSD). Eine Version von \fBflock\fP(), möglicherweise in Form von \fBfcntl\fP(2) realisiert, ist auf den meisten UNIX\-Systemen vorhanden. .SH ANMERKUNGEN .\" E.g., according to the flock(2) man page, FreeBSD since at least 5.3 Seit Kernel 2.0 wird \fBflock\fP() als eigener Systemaufruf realisiert anstatt in der GNU\-C\-Bibliothek als Aufruf von \fBfcntl\fP(2) emuliert zu werden. Es gibt keine Wechselwirkung zwischen den Arten von Sperren, die von \fBflock\fP() und \fBfcntl\fP(2) angelegt wurden. Außerdem erkennt \fBflock\fP() keine Deadlocks. (Beachten Sie, dass auf einigen modernen BSD\-Systemen durch \fBflock\fP() und \fBfcntl\fP(2) erzeugte Sperren miteinander interagieren.) .PP .\" commit 5eebde23223aeb0ad2d9e3be6590ff8bbfab0fc2 In Linux\-Kerneln bis 2.6.11 sperrt \fBflock\fP() keine Dateien über NFS (das bedeutet, der Sperrbereich beschränkt sich auf das lokale System). Stattdessen können Sie die byteweise Sperrung von \fBfcntl\fP(2) verwenden, die auch über NFS funktioniert. Vorausgesetzt wird dabei eine ausreichend aktuelle Version von Linux und ein Server, der Sperrungen unterstützt. Seit Linux 2.6.12 unterstützen NFS\-Clients Sperrungen durch \fBflock\fP(), indem sie diese als byteweise Sperrungen der gesamten Datei emulieren. Das bedeutet, dass Sperrungen durch \fBfcntl\fP(2) und \fBflock\fP() über NFS miteinander interagieren. Seit Linux 2.6.37 unterstützt der Kernel einen Kompatibilitätsmodus, der ermöglicht, dass Sperrungen durch \fBflock\fP() (und auch byteweise Sperrungen durch \fBfcntl\fP(2)) als lokal aufgefasst werden; siehe die Erläuterungen zur Option \fIlocal_lock\fP in \fBnfs\fP(5). .PP \fBflock\fP() setzt nur empfehlende Sperren, bei geeigneten Berechtigungen für eine Datei kann ein Prozess den Einsatz von \fBflock\fP() ignorieren und E/A auf die Datei durchführen. .PP Die von \fBflock\fP() und \fBfcntl\fP(2) eingerichteten Sperren haben unterschiedliche Semantik in Bezug auf durch \fBfork\fP(2) erzeugte Prozesse und \fBdup\fP(2). Auf Systemen, die \fBflock\fP () mit \fBfcntl\fP(2) implementieren, wird die Semantik von \fBflock\fP() anders sein als die in dieser Handbuchseite beschriebene. .PP .\" Kernel 2.5.21 changed things a little: during lock conversion .\" it is now the highest priority process that will get the lock -- mtk Die Umwandlung einer Sperre (von gemeinsam zu exklusiv oder umgekehrt) ist nicht garantiert atomar: zuerst wird die bestehende Sperre entfernt und dann eine neue Sperre errichtet. Zwischen diesen beiden Schritten kann eine anstehende Sperranforderung von einem anderen Prozess gewährt werden, mit dem Ergebnis, dass die Umwandlung entweder blockiert oder, wenn \fBLOCK_NB\fP angegeben wurde, fehlschlägt. (Dies ist die ursprüngliche BSD\-Verhalten und tritt bei vielen anderen Implementierungen auf.) .SH "SIEHE AUCH" \fBflock\fP(1), \fBclose\fP(2), \fBdup\fP(2), \fBexecve\fP(2), \fBfcntl\fP(2), \fBfork\fP(2), \fBopen\fP(2), \fBlockf\fP(3), \fBlslocks\fP(8) \fIDocumentation/filesystems/locks.txt\fP im Linux\-Kernelquellbaum (\fIDocumentation/locks.txt\fP bei älteren Kerneln). .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.09 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Dennis Stampfer , Martin Eberhard Schauer und Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .