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SOURCES.LIST(5) APT SOURCES.LIST(5)

NAME

sources.list - Liste konfigurierter APT-Datenquellen

BESCHREIBUNG

Die Quellenliste /etc/apt/sources.list und die in /etc/apt/sources.list.d/ enthaltenen Dateien wurden entworfen, um eine beliebige Anzahl aktiver Quellen und unterschiedlicher Quellmedien zu unterstützen. Die Dateien führen eine Quelle je Zeile auf (einzeiliger Stil) oder enthalten mehrzeilige Absätze, die eine oder mehrere Quellen pro Absatz definieren (Deb822-Stil), bei der die bevorzugte Quelle zuerst aufgeführt wird (im Fall, dass eine einzelne Version von mehr als einer Quelle verfügbar ist). Die Informationen über die konfigurierten Quellen werden durch apt-get update (oder einem vergleichbaren Befehl einer anderen APT-Oberfläche) beschafft.

SOURCES.LIST.D

Das Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d stellt eine Möglichkeit bereit, sources.list-Einträge in separaten Dateien hinzuzufügen. Zwei verschiedene Formate sind, wie in den beiden nächsten Abschnitten erklärt, erlaubt. Dateinamen müssen abhängig vom enthaltenen Format entweder eine .list- oder .sources-Endung haben. Die Dateinamen dürfen nur Buchstaben (a-z und A-Z), Ziffern (0-9), Unterstrich (_), Bindestrich (-) und Punkt (.) enthalten. Andernfalls wird APT einen Hinweis ausgeben, dass es eine Datei ignoriert hat, falls die Datei nicht auf ein Muster in der Konfigurationsliste Dir::Ignore-Files-Silently passt – in diesem Fall wird sie stillschweigend ignoriert.

FORMAT MIT EINZEILIGEM STIL

Dateien in diesem Format haben die Endung.list. Jede Zeile, die eine Quelle angibt, beginnt mit einem Typ (z.B. deb-src), gefolgt von Optionen und Argumenten für diesen Typ. Individuelle Einträge können nicht auf einer Folgezeile fortgesetzt werden. Leere Zeilen werden ignoriert und ein #-Zeichen irgendwo in einer Zeile kennzeichnet den Rest der Zeile als Kommentar. Ein Eintrag kann folglich durch Auskommentieren der ganzen Zeile deaktiviert werden. Falls Optionen bereitgestellt werden sollen, werden sie durch Leerräume getrennt und alle zusammen in quadratische Klammern ([]) eingeschlossen. Sie sind in der Zeile nach dem Typ enthalten und mit einem Leerraum von ihm getrennt. Falls eine Option mehrere Werte erlaubt, werden diese voneinander per Komma (,) getrennt. Ein Optionsname wird von seinem (seinen) Wert(en) durch ein Gleichheitszeichen (=) getrennt. Optionen mit mehreren Werten haben außerdem -= und += als Trenner, die statt den vorgegebenen Wert durch den (die) angegebenen Wert(e) zu ersetzen, den vorgegebenen Wert selbst ändern oder entfernen.

Dies ist das traditionelle, von allen APT-Versionen unterstützte Format. Beachten Sie, dass nicht alle unten beschriebenen Optionen von allen Versionen von APT unterstützt werden. Beachten Sie außerdem, dass einige ältere Anwendungen dieses Format selbst auswerten und nicht erwarten, dass Optionen auftauchen, da diese vor der Einführung der Unterstützung mehrerer Architekturen nicht üblich waren.

FORMAT IM DEB822-STIL

Dateien in diesem Format haben die Endung.sources. Die Syntax des Formates ist dem ähnlich, was andere von Debian und seinen Derivaten benutzte Dateien verwenden, wie Metadatendateien, die APT von den konfigurierten Quellen herunterlädt oder der Datei debian/control in einem Debian-Quellpaket. Individuelle Einträge werden durch eine leere Zeile getrennt: Zusätzliche leere Zeilen werden ignoriert und #-Zeichen am Anfang einer Zeile kennzeichnen die ganze Zeile als Kommentar. Ein Eintrag kann daher deaktiviert werden, indem jede Zeile, die zum Absatz gehört, auskommentiert wird. Es ist üblicherweise jedoch einfacher, dem Absatz das Feld »Enabled: no« hinzuzufügen, um den Eintrag zu deaktivieren. Durch Entfernen des Feldes oder indem es auf »yes« gesetzt wird, wird es wieder aktiviert. Optionen haben dieselbe Syntax wie jedes andere Feld: ein Feldname, durch einen Doppelpunkt (:) und optionale Leerräume von ihren (ihrem) Wert(en) getrennt. Beachten Sie insbesondere, dass mehrere Werte durch Leerräume getrennt werden, nicht durch Kommas, wie im einzeiligen Format. Felder mit mehreren Werten wie Architectures haben obendrein Architectures-Add und Architectures-Remove, um den Vorgabewert zu ändern, statt ihn zu ersetzen.

Dies ist ein neues Format, das von APT selbst seit Version 1.1. unterstützt wird. Ältere Versionen ignorieren solche Dateien, wie vorher beschrieben, mit einer Benachrichtigung. Es ist vorgesehen, dieses Format schrittweise zum Standardformat zu machen und das vorher beschriebene Format mit dem einzeiligen Stil zu missbilligen, da das neue für Menschen einfacher zu erstellen, zu erweitern und zu ändern ist. Dies trifft für Maschinen ebenso zu, insbesondere dann, wenn viele Quellen und/oder Optionen beteiligt sind. Entwickler, die mit APT-Quellen arbeiten und/oder sie auswerten, sind dringend ermutigt, dieses Format zu unterstützen und das APT-Team zu kontaktieren, um diese Arbeit zu koordinieren und weiterzugeben. Benutzer können dieses Format bereits übernehmen, es könnten jedoch Probleme mit Software auftreten, die dieses Format noch nicht unterstützen.

DIE TYPEN »DEB« UND »DEB-SRC«: ALLGEMEINES FORMAT

Der deb-Typ beschreibt ein typisches zweistufiges Debian-Archiv, Distribution/Komponente. Distribution ist typischerweise eine Suite wie stable oder testing oder ein Codename wie stretch oder buster während Komponente entweder main, contrib oder non-free ist. Der deb-src-Typ beschreibt den Quellcode einer Debian-Distribution in der gleichen Form wie den deb-Typ. Eine deb-src-Zeile wird benötigt, um Quellindizes herunterzuladen.

Das Format für zwei Einträge im einzeiligen Stil, die die deb- und deb-src-Typen benutzen, ist:

deb [ Option1=Wert1 Option2=Wert2 ] URI Suite [Bestandteil1] [Bestandteil2] [...]
deb-src [ Option1=Wert1 Option2=Wert2 ] URI Suite [Bestandteil1] [Bestandteil2] [...]

Der alternative Eintrag sieht im Format des Deb822-Stils etwa so aus:

     Types: deb deb-src
     URIs: URI
     Suites: Suite
     Components: [Bestandteil1] [Bestandteil2] [...]
     Option1: Wert1
     Option2: Wert2
   

Der URI für den deb-Typ muss die Basis der Debian-Distribution angeben, wo APT die Informationen findet, die es benötigt. Suite kann einen genauen Pfad angeben. In diesem Fall müssen die Komponenten weggelassen werden und Suite muss mit einem Schrägstrich (/) enden. Dies ist nützlich, wenn nur ein bestimmtes Unterverzeichnis des vom URI angegebenen Archivs von Interesse ist. Wenn Suite keinen genauen Pfad angibt, muss mindestens eine Komponente angegeben sein.

Suite könnte außerdem eine Variable, $(ARCH), enthalten, die zur Debian-Architektur (wie amd64 oder armel) expandiert wird, die auf dem System benutzt wird. Dies erlaubt es, architekturunabhängige sources.list-Dateien zu benutzen. Im Allgemeinen ist dies nur von Interesse, wenn ein genauer Pfad angegeben wird, andernfalls wird APT automatisch einen URI mit der aktuellen Architektur generieren.

Insbesondere im Format im einzeiligen Stil könnte es nötig sein, da pro Zeile nur eine Distribution angegeben werden kann, mehrere Zeilen für den gleichen URI zu haben, falls eine Untermenge aller verfügbarer Distributionen oder Komponenten von diesem Ort gewünscht wird. APT wird die URI-Liste sortieren, nachdem es intern eine komplette Zusammenstellung generiert hat und es wird mehrere Bezüge zum gleichen Internet-Rechner zusammenfassen, zum Beispiel zu einer einzigen Verbindung, so dass es keine ineffiziente Verbindunge herstellt, sie schließt, sonst etwas tut und dann erneut eine Verbindung zum gleichen Rechner herstellt. APT parallelisiert außerdem Verbindungen zu verschiedenen Rechnern, um effektiver mit Orten niedriger Bandbreite umzugehen.

Es ist wichtig, die Quellen in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit aufzulisten, die bevorzugte Quelle zuerst. Typischerweise resultiert dies in einer Sortierung nach Geschwindigkeit, vom schnellsten zum langsamsten (CD-ROM, gefolgt von Rechnern im lokalen Netzwerk, gefolgt von Internet-Rechnern, zum Beispiel).

Die Quellen für Ihre Distribution könnten zum Beispiel im Format mit einzeiligem Stil so aussehen:

deb http://deb.debian.org/debian stretch main contrib non-free
deb http://security.debian.org stretch/updates main contrib non-free

oder im Format mit Deb822-Stil so:

Types: deb
URIs: http://deb.debian.org/debian
Suites: stretch
Components: main contrib non-free
Types: deb
URIs: http://security.debian.org
Suites: stretch/updates
Components: main contrib non-free

.

DIE TYPEN DEB UND DEB-SRC: OPTIONEN

Jeder Quelleneintrag kann Optionen haben, die angegeben wurden, um zu ändern, auf welche Quelle zugegriffen wird und wie Daten von ihr beschafft werden. Format, Syntax und Namen der Optionen weichen, wie beschrieben, zwischen dem Format mit einzeiligem Stil und dem Format mit Deb822-Stil voneinander ab, für beide sind jedoch dieselben Optionen verfügbar. Der Einfachheit halber wird der Deb822-Feldname aufgeführt und der einzeilige Name in Klammern bereitgestellt. Denken Sie daran, dass Sie ergänzend zum expliziten Setzen von Optionen mit mehreren Werten auch die Möglichkeit haben, sie basierend auf dem Vorgabewert zu ändern, aber diese Namen werden hier nicht explizit aufgeführt. Nicht unterstützte Optionen werden stillschweigend von allen APT-Versionen ignoriert.

Architectures (arch) ist eine Option mit mehreren Werten, die definiert, für welche Architekturen Informationen heruntergeladen werden sollen. Falls diese Option nicht gesetzt ist, ist die Voreinstellung »alle Architekturen«. Dies wird durch die Konfigurationsoption APT::Architectures definiert.

Languages (lang) ist eine Option mit mehreren Werten, die definiert, welche Sprachinformationen, wie etwa übersetzte Paketbeschreibungen, heruntergeladen werden sollen. Falls diese Option nicht gesetzt ist, werden alle durch die Konfigurationsoption Acquire::Languages definierten Sprachen heruntergeladen.

Targets (target) ist eine Option mit mehreren Werten, die definiert, welche Herunterladeziele APT aus dieser Quelle versucht zu beschaffen. Ist sie nicht angegeben, wird die Voreinstellung durch den Konfigurationsbereich Acquire::IndexTargets spezifiziert (Ziele werden im Feld Created-By durch ihren Namen angegeben). Außerdem können Ziele mittels des Felds Identifier als Option mit einem Wahrheitswert aktiviert oder deaktiviert werden, anstatt diese Option mit mehreren Werten zu benutzen.

PDiffs (pdiffs) ist ein yes-/no- (Ja-/Nein-)Wert, der steuert, ob APT versuchen soll, PDiffs zum Aktualisieren alter Indexe zu benutzen, statt die ganzen neuen Indexe herunterzuladen. Der Wert dieser Option wird ignoriert, falls das Depot die Verfügbarkeit von PDiffs nicht ankündigt. Sie ist auf den Wert der Option mit demselben Namen für eine bestimmte Indexdatei voreingestellt, die im Gültigkeitsbereich Acquire::IndexTargets definiert ist und die Ihrerseits wiederum auf den Wert der Konfigurationsoption Acquire::PDiffs voreingestellt ist, deren Vorgabe yes ist.

By-Hash (by-hash) kann die Werte yes, no oder force haben und steuert, ob APT versuchen sollte, Indexe über einen URI zu beschaffen, der aus einer Hash-Summe der erwarteten Datei konstruiert wird, statt über einen gut bekannten stabilen Dateinamen. Damit können unpassende Hash-Summen vermeiden werden, dies erfordert jedoch einen Spiegelserver, der dies unterstützt. Ein yes- oder no-Wert aktiviert/deaktiviert die Verwendung dieser Funktionalität, falls diese Quelle ihre Unterstützung anzeigt, während force die Funktionalität ungeachtet der Angabe der Quelle aktiviert. Sie ist auf den Wert der Option mit demselben Namen für eine bestimmte Indexdatei voreingestellt, die im Gültigkeitsbereich Acquire::IndexTargets definiert ist und die ihrerseits wiederum auf den Wert der Konfigurationsoption Acquire::By-Hash voreingestellt ist, deren Vorgabe yes ist.

Überdies gibt es Optionen, die, falls sie gesetzt sind, alle Quellen mit demselben URI und derselben Suite beeinflussen, daher müssen sie auf alle solchen Einträgen gesetzt werden und können sich nicht zwischen verschiedenen Bestandteilen unterscheiden. APT wird versuchen, solche Anomalien aufzuspüren und Fehler auszugeben.

Allow-Insecure (allow-insecure), Allow-Weak (allow-weak) und Allow-Downgrade-To-Insecure (allow-downgrade-to-insecure) sind Wahrheitswerte, deren Voreinstellung no ist. Falls sie auf yes gesetzt sind, umgehen sie Teile von apt-secure(8) und sollten daher nicht leichtfertig benutzt werden.

Trusted (trusted) ist ein Wert, der drei Status annehmen kann. APT entscheidet standardmäßig, ob ein Paket als vertrauenswürdig angesehen wird oder ob eine Warnung erscheinen sollte, bevor z.B. Pakete aus dieser Quelle installiert werden. Diese Option kann benutzt werden, um diese Entscheidung außer Kraft zu setzen. Der Wert yes sagt APT, dass es diese Quelle immer als vertrauenswürdig ansehen soll, sogar dann, wenn sie die Authentifizierungsprüfungen nicht erfolgreich durchläuft. Sie deaktiviert Teile von apt-secure(8) und sollte daher nur in einem lokalen und vertrauenswürdigen Umfeld (falls überhaupt) verwendet werden, da die Sicherheit andernfalls verletzt wird. Der Wert no tut das Gegenteil. Er sorgt dafür, dass die Quelle als nicht vertrauenswürdig behandelt wird, sogar dann, wenn sie die Authentifizierungsprüfungen erfolgreich durchläuft. Der Vorgabewert kann nicht explizit gesetzt werden.

Signed-By (signed-by) ist entweder ein absoluter Pfad zu einer Schlüsselbunddatei (muss für den Benutzer von _apt zugänglich und lesbar sein, sorgen Sie also dafür, dass jeder Leserechte an der Datei hat) oder einer oder mehrere Fingerabdrücke von Schlüsseln, die entweder im trusted.gpg-Schlüsselbund oder in den Schlüsselbunden im Verzeichnis trusted.gpg.d/ liegen (siehe apt-key fingerprint). Falls die Option gesetzt ist, wird/werden nur der/die Schlüssel in diesem Schlüsselbund oder nur die Schlüssel mit diesen Fingerabdrücken für die apt-secure(8)-Überprüfung dieses Depots benutzt. Sie ist auf den Wert der Option mit demselben Namen voreingestellt, falls sie in der vorher beschafften Release-Datei gesetzt ist. Andernfalls werden alle Schlüssel in den vertrauenswürdigen Schlüsselbunden als gültige Unterzeichner für dieses Depot angesehen.

Check-Valid-Until (check-valid-until) ist ein yes-/no- (Ja-/Nein-)Wert, der steuert, ob APT versuchen soll, Wiederholungsangriffe aufzuspüren. Ein Depotersteller kann eine Zeit festlegen, bis zu der die im Depot bereitgestellten Daten als gültig angesehen werden und, falls dieser Zeitpunkt erreicht ist, aber keine neuen Daten bereitgestellt wurden, die Daten als ungültig angesehen werden und eine Fehlermeldung erscheint. Neben einer Steigerung der Sicherheit, da ein böswilliger Angreifer nie alte Daten senden kann, um einen Anwender vom Upgrade auf eine neue Version abzuhalten, hilft dies Benutzern auch, Spiegelserver zu erkennen, die nicht länger aktualisiert werden. Einige Depots, wie die historischen Archive, werden jedoch absichtlich nicht mehr aktualisiert, daher kann diese Prüfung durch Setzen dieser Option auf no deaktiviert werden. Voreingestellt ist der Wert der Konfigurationsoption Acquire::Check-Valid-Until, die ihrerseits die Voreinstellung yes hat.

Valid-Until-Min (valid-until-min) und Valid-Until-Max (valid-until-max) können benutzt werden, um die Dauer in Sekunden zu verlängern oder zu verkürzen, in der die Daten des Depots als gültig angesehen werden. -Max kann insbesondere dann nützlich sein, wenn das Depot kein Valid-Until-Feld in seiner Release-Datei bereitstellt, mit dem Sie Ihren eigenen Wert setzen können, während -Min benutzt werden kann, um die Gültigkeitsdauer auf selten aktualisierten (lokalen) Spiegelservern für ein häufig aktualisiertes aber weniger oft erreichbares Archiv (das auch in der sources.list steht) zu erhöhen anstatt die Prüfung ganz zu deaktivieren. Voreingestellt sind die Werte der Konfigurationsoptionen Acquire::Min-ValidTime und Acquire::Max-ValidTime, die standardmäßig jeweils nicht gesetzt sind.

URI-BESCHREIBUNG

Die derzeit zulässigen URI-Typen sind:

file

Das file-Schema erlaubt es einem beliebigen Verzeichnis im Dateisystem, als Archiv betrachtet zu werden. Dies ist nützlich für eingehängtes NFS und lokale Spiegel oder Archive.

cdrom

Das cdrom-Schema erlaubt APT ein lokales CD-ROM-Laufwerk mit Medienwechsel zu benutzen. Benutzen Sie das Programm apt-cdrom(8), um CD-ROM-Einträge in der Quellenliste zu erstellen.

http

Das http-Schema gibt einen HTTP-Server für das Archiv an. Wenn eine Umgebungsvariable http_proxy mit dem Format http://Server:Port/ gesetzt ist, wird der in http_proxy angegebene Proxy-Server benutzt. Anwender eines HTTP/1.1-authentifizierten Proxys können eine Zeichenkette mit dem Format http://Anwender:Passwort@Server:Port/ benutzt. Beachten Sie, dass dies eine unsichere Authentifizierungsmethode ist.

ftp

Das ftp-Schema gibt einen FTP-Server für das Archiv an. Das FTP-Verhalten von APT ist in hohem Maße konfigurierbar. Um weitere Informationen zu erhalten, lesen Sie die apt.conf(5)-Handbuchseite. Bitte beachten Sie, dass ein FTP-Proxy durch Benutzung der ftp_proxy-Umgebungsvariablen angegeben werden kann. Es ist mittels dieser Umgebungsvariable und nur dieser Umgebungsvariable möglich, einen HTTP-Proxy anzugeben (HTTP-Proxy-Server verstehen oft auch FTP-URLs). FTP-Proxys, die gemäß Angabe in der Konfigurationsdatei HTTP benutzen, werden ignoriert.

copy

Das copy-Schema ist identisch mit dem file-Schema, außer dass Pakete in das Zwischenspeicherverzeichnis kopiert werden, anstatt direkt von ihrem Herkunftsort benutzt zu werden. Dies ist für Leute nützlich, die Wechseldatenträger benutzen, um Dateien mit APT umherzukopieren.

rsh, ssh

Die rsh/ssh-Methode ruft RSH/SSH auf, um sich mit einem Rechner in der Ferne zu verbinden und als angegebener Benutzer auf die Dateien zuzugreifen. Es wird empfohlen, vorher Rhosts und RSA-Schlüssel zu konfigurieren. Für die Übertragung von Dateien aus der Ferne werden die Standardbefehle find und dd verwandt.

weitere zulässige URI-Typen hinzufügen

APT kann mit weiteren Methoden, die in anderen optionalen Paketen geliefert werden, die dem Namensschema apt-transport-Methode folgen sollten, erweitert werden. Das APT-Team betreut zum Beispiel außerdem das Paket apt-transport-https, das Zugriffsmethoden für HTTPS-URIs mit Funktionen bereitstellt, die denen der HTTP-Methode ähneln. Außerdem sind z.B. Methoden für die Benutzung von debtorrent verfügbar – siehe apt-transport-debtorrent(1).

BEISPIELE

benutzt die lokal gespeicherten (oder per NFS eingehängten) Archive in /home/apt/debian für stable/main, stable/contrib und stable/non-free.

deb file:/home/apt/debian stable main contrib non-free

Types: deb
URIs: file:/home/apt/debian
Suites: stable
Components: main contrib non-free

wie oben, außer das dies die »unstable«- (Entwicklungs-) Distribution benutzt.

deb file:/home/apt/debian unstable main contrib non-free

Types: deb
URIs: file:/home/apt/debian
Suites: unstable
Components: main contrib non-free

Quellenangabe für Obiges

deb-src file:/home/apt/debian unstable main contrib non-free

Types: deb-src
URIs: file:/home/apt/debian
Suites: unstable
Components: main contrib non-free

Die erste Zeile bekommt Paketinformationen für die Architekturen in APT::Architectures, während die zweite immer amd64 und armel holt.

deb http://deb.debian.org/debian stretch main
deb [ arch=amd64,armel ] http://deb.debian.org/debian stretch main

Types: deb
URIs: http://deb.debian.org/debian
Suites: stretch
Components: main
Types: deb
URIs: http://deb.debian.org/debian
Suites: stretch
Components: main
Architectures: amd64 armel

benutzt HTTP, um auf das Archiv auf archive.debian.org zuzugreifen und nur den hamm/main-Bereich zu benutzen.

Types: deb
URIs: http://archive.debian.org/debian-archive
Suites: hamm
Components: main

benutzt FTP, um auf das Archiv auf archive.debian.org unter dem debian-Verzeichnis zuzugreifen und nur den stretch/contrib-Bereich zu benutzen.

deb ftp://ftp.debian.org/debian stretch contrib

Types: deb
URIs: ftp://ftp.debian.org/debian
Suites: stretch
Components: contrib

benutzt FTP, um auf das Archiv auf ftp.debian.org unter dem debian-Verzeichnis zuzugreifen und nur den unstable/contrib-Bereich zu benutzen. Falls diese Zeile zusammen mit der aus dem vorherigen Beispiel in der Datei sources.list auftaucht, wird eine einzelne FTP-Sitzung für beide Quellzeilen benutzt.

deb ftp://ftp.debian.org/debian unstable contrib

Types: deb
URIs: ftp://ftp.debian.org/debian
Suites: unstable
Components: contrib

benutzt HTTP, um auf das Archiv auf ftp.tlh.debian.org unter dem universe-Verzeichnis zuzugreifen und benutzt nur Dateien, die unter unstable/binary-i386 auf i386-Maschinen, unstable/binary-amd64 auf amd64 und so weiter für andere unterstützte Architekturen, gefunden werden. [Beachten Sie, dass dieses Beispiel nur anschaulich macht, wie die Platzhaltervariable benutzt wird. Offizielle Debian-Archive sind nicht so strukturiert.]

deb http://ftp.tlh.debian.org/universe unstable/binary-$(ARCH)/

Types: deb
URIs: http://ftp.tlh.debian.org/universe
Suites: unstable/binary-$(ARCH)/

benutzt HTTP, um sowohl Binärpakete als auch Quellen von den Suites Stable, Testing, Unstable und den Bestandteilen Main und Contrib zu holen.

deb http://deb.debian.org/debian stable main contrib
deb-src http://deb.debian.org/debian stable main contrib
deb http://deb.debian.org/debian testing main contrib
deb-src http://deb.debian.org/debian testing main contrib
deb http://deb.debian.org/debian unstable main contrib
deb-src http://deb.debian.org/debian unstable main contrib

Types: deb deb-src
URIs: http://deb.debian.org/debian
Suites: stable testing unstable
Components: main contrib

SIEHE AUCH

apt-get(8), apt.conf(5), /usr/share/doc/apt-doc/acquire-additional-files.txt

BUGS

APT bug page[1]. If you wish to report a bug in APT, please see /usr/share/doc/debian/bug-reporting.txt or the reportbug(1) command.

TRANSLATION

The english translation was done by John Doe <john@doe.org> in 2009, 2010 and Daniela Acme <daniela@acme.us> in 2010 together with the Debian Dummy l10n Team <debian-l10n-dummy@lists.debian.org>.

Note that this translated document may contain untranslated parts. This is done on purpose, to avoid losing content when the translation is lagging behind the original content.

AUTOREN

Jason Gunthorpe

APT team

FUßNOTEN

1.
APT bug page
25 November 2016 APT 1.4.9