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.TH CHMOD 1 "Februar 2017" "GNU coreutils 8.26" "Dienstprogramme für Benutzer"
.SH BEZEICHNUNG
chmod \- Dateimodusbits ändern
.SH ÜBERSICHT
\fBchmod\fP [\fI\,OPTION\/\fP]… \fI\,MODUS\/\fP[\fI\,,MODUS\/\fP]… \fI\,DATEI\/\fP…
.br
\fBchmod\fP [\fI\,OPTION\/\fP]… \fI\,OKTAL‐MODUS DATEI\/\fP…
.br
\fBchmod\fP [\fI\,OPTION\/\fP]… \fI\,\-\-reference=RDATEI DATEI\/\fP…
.SH BESCHREIBUNG
Diese Handbuchseite beschreibt die GNU\-Version von \fBchmod\fP. \fBchmod\fP ändert
die Dateimodusbits jeder angegebenen Datei gemäß \fIModus\fP, der entweder eine
symbolische Repräsentation der durchzuführenden Änderungen sein kann oder
eine oktale Zahl, die das Bitmuster für die neuen Modusbits darstellt.
.PP
Das Format eines symbolischen Modus ist
[\fBugoa\fP.\|.\|.][[\fB\-+=\fP][\fIRechte\fP.\|.\|.].\|.\|.], wobei \fIRechte\fP
entweder keines oder mehrere Zeichen aus der Menge \fBrwxXst\fP ist oder ein
einzelner Buchstabe aus der Menge \fBugo\fP. Es können mehrere symbolische
Modi, durch Kommata getrennt, angegeben werden.
.PP
Eine Kombination der Buchstaben \fBugoa\fP steuert, für welche Benutzer die
Zugriffsrechte der Datei geändert werden: Der Benutzer, dem die Datei gehört
(\fBu\fP), andere Benutzer, die der Gruppe der Datei angehören (\fBg\fP), andere
Benutzer, die nicht der Gruppe der Datei angehören (\fBo\fP) oder alle Benutzer
(\fBa\fP). Wenn keiner der Buchstaben angegeben wurde, ist der Effekt so, als
sei \fBa\fP angegeben worden, aber Bits, die in der umask gesetzt sind, werden
nicht beeinflusst.
.PP
Der Operator \fB+\fP bewirkt, dass die ausgewählten Dateimodusbits zu den
existierenden Dateimodusbits jeder Datei hinzugefügt werden, \fB\-\fP bewirkt,
dass sie entfernt werden. \fB=\fP bewirkt, dass sie hinzugefügt werden und
nicht erwähnte Bits entfernt werden, mit der Ausnahme, dass bei
Verzeichnissen nicht erwähnte »set\-user\-ID«\- und »set\-group\-ID«\-Bits nicht
beeinflusst werden.
.PP
Die Buchstaben \fBrwxXst\fP wählen die Dateimodusbits für die betroffenen
Benutzer aus: Lesen (\fBr\fP), Schreiben (\fBw\fP), Ausführen (oder Suchen bei
Verzeichnissen) (\fBx\fP), nur Ausführen/Suchen, wenn die Datei ein Verzeichnis
ist oder bereits für einige Benutzer die Ausführungsrechte besitzt (\fBX\fP),
die Benutzer\- oder Gruppenkennung bei der Ausführung setzen (\fBs\fP), Schalter
für eingeschränktes Löschen oder »klebriges« (sticky) Bit (\fBt\fP). Statt
einer oder mehrerer dieser Buchstaben können Sie exakt einen der Buchstaben
\fBugo\fP angeben: Die Rechte werden dem Benutzer verliehen, dem die Datei
gehört (\fBu\fP), die Rechte werden anderen Benutzern verliehen, die Mitglieder
der Gruppe der Datei sind (\fBg\fP) oder die Rechte werden Benutzern verliehen,
die in keiner der vorherigen zwei Kategorien sind (\fBo\fP).
.PP
Ein numerischer Modus besteht aus einer bis vier oktalen Ziffern (0\-7), die
aus der Summe der Bits mit den Werten 4, 2 und 1 abgeleitet
werden. Weggelassene Ziffern werden als führende Nullen angenommen. Die
erste Ziffer wählt die Attribute »set\-user\-ID« (4), »set\-group\-ID« (2) und
eingeschränktes Löschen oder »klebrig« (sticky, 1). Die zweite Ziffer wählt
die Rechte des Benutzers aus, dem die Datei gehört: Lesen (4), Schreiben (2)
und Ausführen (1). Die dritte Ziffer wählt die Rechte für Benutzer aus, die
in der Gruppe der Datei sind, dabei gelten dieselben Werte; die vierte
Ziffer gilt für Benutzer, die nicht in der Gruppe der Datei sind, auch hier
gelten dieselben Werte.
.PP
\fBchmod\fP ändert niemals die Rechte von symbolischen Links, denn der
Systemaufruf von \fBchmod\fP kann deren Rechte nicht ändern. Das ist aber kein
Problem, weil die Rechte von symbolischen Links niemals benutzt
werden. Allerdings ändert \fBchmod\fP bei jedem in der Befehlszeile
aufgelisteten symbolischen Link die Rechte der Datei, auf die dieser
zeigt. Im Gegensatz dazu ignoriert \fBchmod\fP symbolische Links, die bei einem
rekursiven Durchwandern von Verzeichnissen angetroffen werden.
.SH "SETUID\- UND SETGID\-BITS"
\fBchmod\fP löscht das »set\-group\-ID«\-Bit einer regulären Datei, wenn die
Gruppenkennung der Datei nicht mit der effektiven Gruppenkennung des
Benutzers oder einer seiner zusätzlichen Gruppenkennungen übereinstimmt, es
sei denn, der Benutzer hat die entsprechenden Privilegien. Zusätzliche
Einschränkungen können bewirken, dass die Bits »set\-user\-ID« und
»set\-group\-ID« aus \fIMODUS\fP oder \fIRDATEI\fP ignoriert werden. Dieses
Verhalten hängt von der Richtlinie und Funktionalität des zu Grunde
liegenden Systemaufrufs \fBchmod\fP ab. Im Zweifel überprüfen Sie das Verhalten
des zu Grunde liegenden Systems.
.PP
\fBchmod\fP lässt die Bits »set\-user\-ID« und »set\-group\-ID« von einem
Verzeichnis unangetastet, es sei denn, Sie geben dies explizit anders
an. Sie können diese Bits mit symbolischen Modi wie \fBu+s\fP und \fBg\-s\fP setzen
oder löschen und Sie können die Bits mit einem numerischen Modus setzen
(aber nicht löschen).
.SH "SCHALTER FÜR EINGESCHRÄNKTES LÖSCHEN ODER »KLEBRIGES« (STICKY) BIT"
Der Schalter für eingeschränktes Löschen oder »klebriges« (sticky) Bit ist
ein einzelnes Bit, dessen Interpretation vom Dateityp abhängt. Bei
Verzeichnissen verhindert es, dass nicht privilegierte Benutzer eine Datei
in diesem Verzeichnis löschen oder umbenennen, es sei denn, ihnen gehört die
Datei oder das Verzeichnis; dies nennt sich »Schalter für eingeschränktes
Löschen« für das Verzeichnis und wird üblicherweise bei allgemein
schreibbaren Verzeichnissen wie \fB/tmp\fP verwendet. Bei regulären Dateien auf
einigen älteren Systemen sorgt das Bit dafür, dass das »Text\-Image« eines
Programms auf dem Auslagerungsgerät gespeichert wird. Dadurch kann das
Programm schneller geladen werden, wenn es ausgeführt wird; dies nennt sich
das »klebrige« (sticky) Bit.
.SH OPTIONEN
.PP
Den Modus jeder DATEI auf MODUS setzen. Mit \fB\-\-reference\fP wird der Modus
jeder DATEI auf den Modus von RDATEI gesetzt.
.TP
\fB\-c\fP, \fB\-\-changes\fP
Wie \fB\-\-verbose\fP, aber nur durchgeführte Änderungen berichten
.TP
\fB\-f\fP, \fB\-\-silent\fP, \fB\-\-quiet\fP
Die meisten Fehlermeldungen unterdrücken
.TP
\fB\-v\fP, \fB\-\-verbose\fP
Eine Diagnose für jede verarbeitete Datei ausgeben
.TP
\fB\-\-no\-preserve\-root\fP
»/« nicht besonders behandeln (Voreinstellung)
.TP
\fB\-\-preserve\-root\fP
Rekursive Bearbeitung von »/« ablehnen
.TP
\fB\-\-reference\fP=\fI\,RDATEI\/\fP
Modus von RDATEI anstatt der MODUS\-Werte verwenden
.TP
\fB\-R\fP, \fB\-\-recursive\fP
Dateien und Verzeichnisse rekursiv ändern
.TP
\fB\-\-help\fP
Diese Hilfe anzeigen und beenden
.TP
\fB\-\-version\fP
Versionsinformation anzeigen und beenden
.PP
Jeder MODUS hat die Form »[ugoa]*([\-+=]([rwxXst]*|[ugo]))+|[\-+=][0\-7]+«.
.SH AUTOR
Geschrieben von David MacKenzie und Jim Meyering.
.SH "FEHLER BERICHTEN"
Onlinehilfe für GNU coreutils:
.br
Berichten Sie Fehler in der Übersetzung von chmod an
.SH COPYRIGHT
Copyright \(co 2016 Free Software Foundation, Inc. Lizenz GPLv3+: GNU GPL
Version 3 oder neuer .
.br
Dies ist freie Software: Sie können sie verändern und weitergeben. Es gibt
KEINE GARANTIE, soweit gesetzlich zulässig.
.SH "SIEHE AUCH"
chmod(2)
.PP
.br
Vollständige Dokumentation unter:
.br
oder lokal verfügbar mit: info \(aq(coreutils) chmod invocation\(aq
.SH ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
Karl Eichwalder ,
Lutz Behnke ,
Michael Piefel ,
Michael Schmidt ,
Mario Blättermann
und
Dr. Tobias Quathamer
erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
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