.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright 2000 Andreas Dilger (adilger@turbolinux.com) .\" .\" This file may be copied under the terms of the GNU Public License. .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH BLKID 8 "März 2013" util\-linux System\-Administration .SH BEZEICHNUNG blkid \- Blockgeräteattribute ermitteln/ausgeben .SH ÜBERSICHT \fBblkid\fP \fB\-L\fP\fI Bezeichner\fP | \fB\-U\fP\fI uuid\fP \fBblkid\fP [\fB\-dghlv\fP] [\fB\-c\fP \fIDatei\fP] [\fB\-o\fP \fIFormat\fP] [\fB\-s\fP \fIMarkierung\fP] .in +6 [\fB\-t\fP \fINAME=Wert\fP] [\fIGerät\fP …] .in -6 \fBblkid\fP \fB\-p\fP [\fB\-O\fP \fIVersatz\fP] [\fB\-o\fP \fIFormat\fP] [\fB\-S\fP \fIGröße\fP] [\fB\-s\fP \fIMarkierung\fP] .in +9 [\fB\-n\fP \fIListe\fP] [\fB\-u\fP \fIListe\fP] \fIGerät\fP … .in -9 \fBblkid\fP \fB\-i\fP [\fB\-o\fP \fIFormat\fP] [\fB\-s\fP \fIMarkierung\fP] \fIGerät\fP … .SH BESCHREIBUNG Das Programm \fBblkid\fP ist eine Befehlszeilenschnittstelle zur Arbeit mit der Bibliothek \fBlibblkid\fP(3). Es kann die Art des Inhalts (z.B. Dateisystem oder Auslagerung) bestimmen, den ein Blockgerät enthält und auch die Attribute (Merkmale, NAME=Wert\-Paare) aus den Metadaten des Inhalts (z.B. die Felder LABEL oder UUID). .PP \fBEs wird empfohlen, den Befehl \fP \fBlsblk\fP(8) \fBstatt blkid zu verwenden, um Informationen über Blockgeräte zu erhalten.\fP \fBlsblk\fP(8) stellt mehr Informationen bereit, die Ausgabeformatierung kann besser eingestellt werden und es benötigt keine Root\-Berechtigungen, um tatsächliche Informationen zu erlangen. .PP Falls \fIGerät\fP festgelegt ist, werden nur die Merkmale dieses Geräts angezeigt. Es ist möglich, auf der Befehlszeile mehrere Argumente \fIGerät\fP festzulegen. Falls keines angegeben ist, werden alle Geräte, die in \fI/proc/partitions\fP auftauchen, angezeigt, falls sie erkannt werden. .PP Beachten Sie, dass \fBblkid\fP Informationen direkt aus den Geräten ausliest und für alle Benutzer außer Root die ungeprüften zwischengespeicherten Informationen zurückliefert. Es ist besser, \fBlsblk \-\-fs\fP zu verwenden, um einen benutzerfreundlichen Überblick über Dateisysteme und Geräte zu erhalten. \fBlsblk\fP(8) kann auch leicht in Skripten verwendet werden. \fBblkid\fP ist hauptsächlich für Systemdienste und für das Prüfen auf Funktionalitäten der Bibliothek libblkid gedacht. .PP \fBblkid\fP hat zwei Hauptbetriebsarten: Suche nach einem Gerät mit einem bestimmten NAME=Wert\-Paar oder Anzeige von NAME=Wert\-Paaren für ein oder mehrere Geräte. .SH OPTIONEN Die Argumente \fIGröße\fP und \fIVersatz\fP können von multiplikativen Endungen wie KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB (das »iB« ist optional, z.B. hat »K« die gleiche Bedeutung wie »KiB«) oder den Endungen KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB, ZB und YB gefolgt werden. .TP \fB\-c\fP\fI Zwischenspeicherdatei\fP liest aus \fIZwischenspeicherdatei\fP statt aus der Standardzwischenspeicherdatei (siehe den Abschnitt KONFIGURATIONSDATEI für weitere Details). Falls Sie mit einem sauberen Zwischenspeicher beginnen möchten (d.h. keine Geräte berichtet werden sollen, die früher eingelesen wurden aber nicht notwendigerweise derzeit verfügbar sind), geben Sie \fI/dev/null\fP an. .TP \fB\-d\fP kodiert nicht druckbare Zeichen nicht. Standardmäßig werden die nicht druckbaren Zeichen durch die Notation ^ und M\- kodiert. Beachten Sie, dass das Ausgabeformat \fB\-o udev\fP eine andere Kodierung verwendet, die nicht deaktiviert werden kann. .TP \fB\-g\fP führt einen Durchlauf der automatischen Speicherbereinigung (Garbage Collection) durch und entfernt Geräte, die nicht mehr existieren. .TP \fB\-h\fP zeigt einen Benutzungshinweis an und beendet das Programm. .TP \fB\-i\fP zeigt Informationen über E/A\-Begrenzungen an (d.h. die E/A\-Topologie). Das Ausgabeformat »export« wird automatisch aktiviert. Diese Option kann zusammen mit der Option \fB\-p\fP verwandt werden. .TP \fB\-k\fP listet alle bekannten Dateisysteme und RAIDs auf und beendet das Programm. .TP \fB\-l\fP sucht nur nach Geräten, die auf das mit der Option \fB\-t\fP angegebene Suchmuster passen. Falls mehrere Geräte auf den Suchparameter passen, wird das Gerät mit der höchsten Priorität zurückgeliefert oder das erste Gerät mit der angegebenen Priorität. Gerätetypen, in Reihenfolge absteigender Priorität: Device Mapper, EVMS, LVM, MD und schließlich reguläre Blockgeräte. Falls diese Option nicht angegeben ist, wird \fBblkid\fP alle Geräte, die auf das angegebene Suchmuster passen, ausgeben. .TP \fB\-L\fP\fI Bezeichner\fP schlägt das Gerät nach, das diesen Dateisystem\-\fIBezeichner\fP verwendet. Dies ist mit \fB\-l \-o device \-t LABEL=\fP\fIBezeichner\fP identisch. Die Nachschlagemethode kann /dev/disk/by\-label\-udev\-Symlinks zuverlässig verwenden (abhängig von einer Einstellung in /etc/blkid.conf). Vermeiden Sie die direkte Verwendung der Symlinks. Es ist nicht zuverlässig, die Symlinks ohne Prüfung zu verwenden. Die Option \fB\-L\fP funktioniert auf Systemen mit und ohne Udev. Unglücklicherweise verwendet das ursprüngliche \fBblkid\fP(8) aus den E2fsprogs die Option \fB\-L\fP als Synonym für \fB\-o list\fP. Zur besseren Portabilität verwenden Sie \fB\-l \-o device \-t LABEL=\fP\fIBezeichner\fP und \fB\-o list\fP statt der Option \fB\-L\fP in Ihren Skripten. .TP \fB\-n\fP\fI Liste\fP beschränkt die Prüffunktionen auf die (durch Kommata getrennten) angegebene \fIListe\fP der Superblocktypen (Namen). Den Listeneinträgen kann »no« vorangestellt werden, um die Typen festzulegen, die ignoriert werden sollen. Beispielsweise prüft .sp blkid \-p \-n vfat,ext3,ext4 /dev/sda1 .sp auf Vfat, Ext3\- und Ext4\-Dateisysteme und .sp blkid \-p \-n nominix /dev/sda1 .sp prüft auf alle unterstützten Formate außer Minix\-Dateisysteme. Diese Option ist nur mit \fB\-p\fP zusammen sinnvoll. .TP \fB\-o\fP\fI Format\fP verwendet das angegebene Ausgabeformat. Beachten Sie, dass die Reihenfolge der Variablen und Geräte nicht festgelegt ist. Siehe auch die Option \fB\-s\fP. Folgende Werte kann der Parameter \fIFormat\fP annehmen: .RS .TP \fBfull\fP alle Markierungen ausgeben (Vorgabe) .TP \fBvalue\fP den Wert der Markierungen ausgeben .TP \fBlist\fP gibt die Geräte in einem benutzerfreundlichen Format aus; dieses Ausgabeformat wird bei systemnaher Untersuchung (\fB\-p\fP oder \fB\-i\fP) nicht unterstützt. Dieses Ausgabeformat ist zugunsten des Befehls \fBlsblk\fP(8) \fBVERALTET\fP. .TP \fBdevice\fP gibt nur die Gerätenamen aus; dieses Ausgabeformat wird für die Optionen \fB\-L\fP und \fB\-U\fP immer aktiviert. .TP \fBudev\fP gibt Schlüssel="Wert"\-Paare zum leichten Import in die Udev\-Umgebung aus. Den Schlüsseln wird immer ID_FS_ oder ID_PART_ vorangestellt. Die Udev\-Ausgabe liefert die ID_FS_AMBIVALENT\-Markierung, falls weitere Superblöcke erkannt wurden. Außerdem werden für alle, auch leere Partitionen, ID_PART_ENTRY_*\-Markierungen zurückgeliefert. Dieses Ausgabeformat ist \fBVERALTET\fP. .TP \fBexport\fP gibt Schlüssel=Wert\-Paare zum leichten Import in die Umgebung aus; dieses Ausgabeformat wird immer aktiviert, wenn E/A\-Begrenzungen (Option \fB\-i\fP) angefordert werden. Die nichtdruckbaren Zeichen werden mit der Notation ^ und M\- kodiert und alle möglicherweise unsicheren Zeichen werden maskiert. .RE .TP \fB\-O\fP\fI Versatz\fP untersucht an dem übergebenen \fIVersatz\fP (nur nützlich mit \fB\-p\fP). Diese Option kann mit der Option \fB\-i\fP zusammen verwandt werden. .TP \fB\-p\fP schaltet auf systemnahe Superblockuntersuchung um (unter Umgehung des Zwischenspeichers). Beachten Sie, dass systemnahe Untersuchungen auch Informationen über Partitionstabellenarten (PTTYPE\-Markierung) und Partitionen (PART_ENTRY_*\-Markierung) zurückliefern. Die Markierungsnamen, die von systemnaher Untersuchung zurückgeliefert werden, basieren auf den intern von libblkid benutzten Namen und können sich von dem unterscheiden, was beim Aufruf mit \fB\-p\fP gemeldet wird (zum Beispiel PART_ENTRY_UUID= vs PARTUUID=). .TP \fB\-s\fP\fI Markierung\fP zeigt für jedes (angegebene) Gerät nur die Markierungen, die auf \fIMarkierung\fP passen, an. Es ist möglich, mehrere Optionen \fB\-s\fP festzulegen. Falls keine Markierung festgelegt ist, dann werden alle Merkmale für alle (angegebenen) Geräte angezeigt. Um nur den Zwischenspeicher zu aktualisieren, ohne Merkmale anzuzeigen, verwenden Sie \fB\-s none\fP ohne weitere Optionen. .TP \fB\-S\fP\fI Größe\fP setzt die Größe des Geräts/der Datei außer Kraft (nur mit \fB\-p\fP nützlich). .TP \fB\-t\fP\fI NAME\fP\fB=\fP\fIWert\fP sucht nach Blockgeräten mit Merkmalen namens \fINAME\fP, die den Wert \fIWert\fP haben und zeigt alle gefundenen Geräte an. Typische Werte für \fINAME\fP sind u.A. \fBTYPE\fP, \fBLABEL\fP und \fBUUID\fP. Falls keine Geräte auf der Befehlszeile festgelegt sind werden alle Blockgeräte durchsucht; andernfalls werden nur die angegeben Geräte durchsucht. .TP \fB\-u\fP\fI Liste\fP beschränkt die Untersuchungsfunktion auf die angegebene (Komma\-getrennte) \fIListe\fP der »Benutzungsarten«. Unterstützte Benutzungsarten sind: filesystem, raid, crypto und other. Den Listeneinträgen kann »no« vorangestellt werden, um die zu ignorierenden Benutzungsarten festzulegen. Beispielsweise untersucht .sp blkid \-p \-u filesystem,other /dev/sda1 .sp auf alle Dateisysteme und andere (z.B. Auslagerungs\-)Formate und .sp blkid \-p \-u noraid /dev/sda1 .sp untersucht auf alle unterstützten Formate außer RAID. Diese Option ist nur im Zusammenspiel mit \fB\-p\fP nützlich. .TP \fB\-U\fP\fI UUID\fP schaut nach Geräten, die diese Dateisystem\-\fIUUID\fP verwenden. Für weitere Details siehe die Option \fB\-L\fP. .TP \fB\-V\fP zeigt die Versionsnummer an und beendet das Programm. .SH RÜCKGABEWERT Falls das angegebene Gerät oder das durch das festgelegte Merkmal adressierte Gerät (Option \fB\-t\fP) gefunden wurde und es möglich war, Informationen über das Gerät zu sammeln, wird ein Exit\-Code 0 zurückgegeben. Beachten Sie, dass die Option \fB\-s\fP die Ausgabemarkierungen filtert aber nicht den Rückgabewert beeinflusst. Falls das festgelegte Merkmal nicht gefunden wurde oder kein (festgelegtes) Gerät identifiziert wurde, wird ein Exit\-Code 2 zurückgeliefert. Bei Benutzungs\- oder anderen Fehlern wird ein Rückgabewert von 4 zurückgeliefert. Wenn die die systemnahe Untersuchung kein eindeutiges Ergebnis erbringt, wird 8 als Rückgabewert geliefert. .SH KONFIGURATIONSDATEI Der Standardort der Konfigurationsdatei \fI/etc/blkid.conf\fP kann mit der Umgebungsvariablen BLKID_CONF außer Kraft gesetzt werden. Die folgenden Optionen steuern die Bibliothek libblkid: .TP \fISEND_UEVENT=\fP Sende Uevent wenn der Symlink \fI/dev/disk/by\-{label,uuid,partuuid,partlabel}/\fP nicht auf LABEL, UUID, PARTUUID oder PARTLABEL auf dem Gerät passt. Vorgabe ist »yes«. .TP \fICACHE_FILE=\fP Setzt den Standardort der Zwischenspeicherdatei außer Kraft. Diese Einstellung kann durch die Umgebungsvariable BLKID_FILE außer Kraft gesetzt werden. Vorgabe ist \fI/run/blkid/blkid.tab\fP oder \fI/etc/blkid.tab\fP auf Systemen ohne /run\-Verzeichnis. .TP \fIEVALUATE=\fP Definiert die Evaluationsmethoden LABEL und UUID. Derzeit unterstützt Libblkid die Methoden »udev« und »scan«. In einer Kommata\-getrennten Liste dürfen mehr als eine Methode festgelegt werden. Vorgabe ist »udev,scan«. Die Methode »udev« verwendet \fI/dev/disk/by\-*\fP\-Symlinks von Udev und die Methode »scan« prüft alle Belockgeräte aus der Datei \fI/proc/partitions\fP. .SH AUTOR \fBblkid\fP wurde von Andreas Dilger für libblkid geschrieben und von Theodore Ts'o und Karel Zak verbessert. .SH UMGEBUNGSVARIABLEN .IP "Setzen von LIBBLKID_DEBUG=all aktiviert die Fehlersuchausgabe." .SH "SIEHE AUCH" \fBlibblkid\fP(3), \fBfindfs\fP(8), \fBlsblk\fP(8), \fBwipefs\fP(8) .SH VERFÜGBARKEIT Der Befehl blkid ist Teil des Pakets util\-linux und kann von ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/utils/util\-linux/ heruntergeladen werden. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .