.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 1996 Andries Brouwer (aeb@cwi.nl) .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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September 2017" Linux Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG sysctl \- Systemparameter lesen/schreiben .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP \fB#include \fP .PP \fBint _sysctl(struct __sysctl_args *\fP\fIargs\fP\fB);\fP .fi .PP \fIHinweis:\fP Es gibt keinen Glibc\-Wrapper für diesen Systemaufruf; siehe ANMERKUNGEN. .SH BESCHREIBUNG \fBVerwenden Sie diesen Systemaufruf nicht!\fP Siehe ANMERKUNGEN. .PP Der Aufruf \fB_sysctl\fP() liest und/oder schreibt Kernel\-Parameter, zum Beispiel den Rechnernamen oder die maximale Anzahl geöffneter Dateien. Das Argument hat die Form .PP .in +4n .EX struct __sysctl_args { int *name; /* Variable beschreibender Vektor aus Ganzzahlen */ int nlen; /* Länge dieses Vektors */ void *oldval; /* 0 oder Adresse, an der der alte Wert gespeichert werden soll */ size_t *oldlenp; /* verfügbarer Platz für den alten Wert, überschrieben durch die tatsächliche Größe des alten Wertes */ void *newval; /* 0 oder Adresse des neuen Wertes */ size_t newlen; /* Größe des neuen Wertes */ }; .EE .in .PP Dieser Aufruf sucht in einer Baumstruktur, die möglicherweise einer Verzeichnisstruktur unter \fI/proc/sys\fP ähnelt, und ruft, wenn das gewünschte Element gefunden wird, eine entsprechende Routine auf, um den Wert zu lesen oder zu verändern. .SH RÜCKGABEWERT Bei erfolgreichem Abschluss gibt \fB_sysctl\fP() 0 zurück. Andernfalls wird ein Wert von \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP entsprechend gesetzt. .SH FEHLER .TP \fBEACCES\fP, \fBEPERM\fP keine Suchrechte für eines der vorgefundenen »Verzeichnisse«, keine Leserechte, wenn \fIoldval\fP nicht null war oder keine Schreibrechte, wenn \fInewval\fP nicht null war. .TP \fBEFAULT\fP Der Aufruf fragte nach dem vorherigen Wert durch Setzen von \fIoldval\fP auf einen Wert ungleich NULL, stellte dafür aber keinen Platz in \fIoldlenp\fP zur Verfügung. .TP \fBENOTDIR\fP \fIname\fP wurde nicht gefunden. .SH "KONFORM ZU" Dieser Aufruf ist Linux\-spezifisch und sollte nicht in portierbaren Programmen benutzt werden. Einen \fBsysctl\fP()\-Aufruf gibt es in Linux seit Version 1.3.57. Er entstammt BSD\-4.4. Ausschließlich Linux hat das Abbild \fI/proc/sys\fP und die Schemata der Objektbenennung unterscheiden sich in Linux und 4.4BSD, aber die Deklaration der Funktion \fBsysctl\fP() ist in beiden gleich. .SH ANMERKUNGEN .\" See http://lwn.net/Articles/247243/ .\" Though comments in suggest that it is needed by old glibc binaries, .\" so maybe it's not going away. Glibc stellt keinen Wrapper für diesen Systemaufruf bereit; rufen Sie ihn mit \fBsyscall\fP(2) auf. Oder besser … rufen Sie ihn \fInicht\fP auf: Von der Benutzung dieses Systemaufrufs wird seit langen abgeraten und er ist so unbeliebt, dass \fBer wahrscheinlich in einer künftigen Kernel\-Version verschwinden wird\fP. Seit Linux 2.6.24 führt die Verwendung dieses Systemaufrufs zu Warnungen in der Kernel\-Protokolldatei. Entfernen Sie ihn jetzt aus Ihren Programmen und benutzen Sie stattdessen die Schnittstelle \fI/proc/sys\fP. .PP Dieser Systemaufruf ist nur verfügbar, wenn der Kernel mit der Option \fBCONFIG_SYSCTL_SYSCALL\fP konfiguriert wurde. .SH FEHLER Die Objektnamen verändern sich zwischen Kernel\-Versionen, was diesen Systemaufruf für Anwendungen wertlos macht. .PP Nicht alle verfügbaren Objekte sind richtig dokumentiert. .PP Es ist noch nicht möglich, das Betriebssystem durch Schreiben nach \fI/proc/sys/kernel/ostype\fP zu ändern. .SH BEISPIEL .EX #define _GNU_SOURCE #include #include #include #include #include #include int _sysctl(struct __sysctl_args *args ); #define OSNAMESZ 100 int main(void) { struct __sysctl_args args; char osname[OSNAMESZ]; size_t osnamelth; int name[] = { CTL_KERN, KERN_OSTYPE }; memset(&args, 0, sizeof(struct __sysctl_args)); args.name = name; args.nlen = sizeof(name)/sizeof(name[0]); args.oldval = osname; args.oldlenp = &osnamelth; osnamelth = sizeof(osname); if (syscall(SYS__sysctl, &args) == \-1) { perror("_sysctl"); exit(EXIT_FAILURE); } printf("Auf dieser Maschine läuft %*s\en", osnamelth, osname); exit(EXIT_SUCCESS); } .EE .SH "SIEHE AUCH" \fBproc\fP(5) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.16 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Chris Leick erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .