BEZEICHNUNG¶
wipefs - eine Signatur von einem Gerät löschen
ÜBERSICHT¶
wipefs [
-ahnpqtV] [
-o Versatz]
Gerät
…
BESCHREIBUNG¶
wipefs kann die Signaturen von Dateisystemen, RAID oder
Partitionstabellen (Magic Strings) vom angegebenen
Gerät
löschen, um diese für libblkid unsichtbar zu machen.
Das Dateisystem selbst wird durch
wipefs nicht gelöscht, ebenso
keine anderen auf dem Gerät gespeicherten Daten. Beim Aufruf ohne die
Optionen
-a oder
-o werden alle sichtbaren Dateisysteme
einschließlich der Versatzpunkte der Signaturen angezeigt.
wipefs ruft das BLKRRPART-Ioctl beim Löschen einer
Partitionstabelle auf, um den Kernel über die Änderung zu
informieren.
Beachten Sie, dass einige Dateisysteme oder Partitionstabellen mehrere
»Magic Strings« auf den Geräten speichern. Der Befehl
wipefs zeigt nur die erste Position eines entdeckten Magic Strings an.
Das Gerät wird nicht nach weiteren im gleichen Dateisystem durchsucht.
Es ist möglich, dass nach der Ausführung von
wipefs -o
Versatz das gesamte Dateisystem oder die Partitionstabelle durch
einen anderen Magic String an anderer Position immer noch sichtbar ist.
Mit der Option
-a werden alle für libblkid sichtbaren Magic
Strings gelöscht.
Beachten Sie, dass
wipefs kein verschachtelten Partitionstabellen auf
Geräteteilen löscht. Die Option
--force wird dazu
benötigt.
OPTIONEN¶
- -a, --all
- löscht alle verfügbaren Signaturen. Die zu löschenden
Signaturen können mit der Option -t eingegrenzt werden.
- -b, --backup
- erstellt eine Sicherung der Signatur in der Datei
$HOME/wipefs-<devname>-<offset>.bak. Weitere Details finden
Sie im Abschnitt BEISPIELE.
- -f, --force
- erzwingt das Löschen selbst dann, wenn das Dateisystem
eingehängt ist. Dies ist notwendig, um die Partitionstabelle eines
blockorientierten Gerätes löschen zu können.
- -h, --help
- zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm.
- -n, --no-act
- sorgt dafür, dass alles erledigt wird, bis auf den
endgültigen Aufruf von write().
- -o, --offset Versatz
- gibt den Ort der Signatur (in Bytes) an, die vom Gerät
gelöscht werden soll. Die Zahl für Versatz kann ein
Präfix »0x« enthalten, so dass die Zahl als
Hexadezimalwert interpretiert iwrd. Es ist möglich, die Option
-o mehrmals anzugeben.
Auf das Argument Versatz können die binären (2^N)
Suffixe KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB,
PiB und EiB folgen (das »iB« ist optional, wie in
»K«, und ist gleichbedeutend mit »KiB«) oder
die dezimalen Suffixe KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für
GB, PB und EB.
- -p, --parsable
- veranlasst die Ausgabe in einem auswertbaren anstatt menschenlesbaren
Format. Alle potenziell unsicheren Zeichen einer Zeichenkette werden in
den korrespondierenden Hexadezimalwert umgewandelt, indem das
Präfix »\x« vorangestellt wird.
- -q, --quiet
- unterdrückt die Ausgabe vom Meldungen nach dem erfolgreichen
Löschen der Signatur.
- -t, --types Liste
- grenzt die ausgegebenen oder zu löschenden Signaturen ein. Es
können in einer durch Kommata getrennten Liste mehrere Typen
angegeben werden. Der Liste oder den angegebenen Typen kann ein
»no« vorangestellt werden, um die Typen anzugeben,
für die keine Aktion ausgeführt werden soll. Weitere Details
finden Sie in mount(8).
- -V, --version
- zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm.
BEISPIELE¶
- wipefs --all --backup /dev/sdb
- löscht alle Signaturen vom Gerät /dev/sdb und erstellt eine
Sicherungsdatei ~/wipefs-sdb-<offset>.bak für jede
Signatur.
- dd if=~/wipefs-sdb-0x00000438.bak of=/dev/sdb seek=$((0x00000438)) bs=1
conv=notrunc
- stellt die ext2-Signatur aus der Sicherungsdatei
~/wipefs-sdb-0x00000438.bak wieder her.
AUTOR¶
Karel Zak <kzak@redhat.com>
UMGEBUNGSVARIABLEN¶
- Das Setzen von LIBBLKID_DEBUG=0xffff aktiviert die Debug-Ausgabe.
SIEHE AUCH¶
blkid(8),
findfs(8)
VERFÜGBARKEIT¶
Der Befehl wipefs ist Teil des Pakets util-linux und kann von
ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/ heruntergeladen werden.
ÜBERSETZUNG¶
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario
Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General
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