.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH NSENTER 1 "Juni 2013" util\-linux "Dienstprogramme für Benutzer" .SH BEZEICHNUNG nsenter \- Programme im Namensraum anderer Prozesse ausführen .SH ÜBERSICHT \fBnsenter\fP [Optionen] [\fIProgramm\fP [\fIArgumente\fP]] .SH BESCHREIBUNG Das Programm wechselt in den Namensraum eines oder mehrerer Prozesse und führt dann das angegebene Programm aus. Verfügbare Namensräume sind: .TP \fBEinhänge\-Namensraum\fP Ein\- und Aushängen eines Dateisystems wirkt sich nicht auf das übrige System aus (Schalter \fBCLONE_\:NEWNS\fP), außer für Dateisysteme, die nicht ausdrücklich als gemeinsam zu nutzen markiert sind (mit \fBmount \-\-make\-\:shared\fP; siehe \fI/proc\:/self\:/mountinfo\fP für den Schalter \fBshared\fP). .TP \fBUTS\-Namensraum\fP Das Festlegen von Rechner\- oder Domainname wirkt sich nicht auf das übrige System aus (Schalter \fBCLONE_\:NEWUTS\fP). .TP \fBIPC\-Namensraum\fP Der Prozess erhält einen unabhängigen Namensraum für System\-V\-Meldungswarteschlangen, Semaphor\-Sätze und gemeinsam genutzte Speichersegmente (Schalter \fBCLONE_\:NEWIPC\fP). .TP \fBNetzwerk\-Namensraum\fP Der Prozess erhält unabhängige IPv4\- und IPv6\-Stacks, IP\-Routing\-Tabellen, Firewall\-Regeln, die Verzeichnisbäume \fI/proc\:/net\fP und \fI/sys\:/class\:/net\fP, Sockets usw. (Schalter \fBCLONE_\:NEWNET\fP). .TP \fBPID\-Namensraum\fP Kindprozesse erhalten einen eigenen Satz an Prozess\-IDs zum Verarbeiten der Mappings separat vom \fBnsenter\fP\-Prozess (Schalter \fBCLONE_\:NEWPID\fP). \fBnsenter\fP ruft standardmäßig »fork« auf, wenn in den Prozess\-ID\-Namensraum gewechselt wird, so dass das neue Programm und dessen Kinder einen gemeinsamen Namensraum haben und füreinander sichtbar sind. Wenn \fB\-\-no\-fork\fP verwendet wird, wird das neue Programm ohne vorheriges Forken ausgeführt. .TP \fBBenutzer\-Namensraum\fP Der Prozess erhält einen eigenen Satz an Benutzer\-IDs, Gruppen\-IDs und Fähigkeiten (Schalter \fBCLONE_\:NEWUSER\fP). .TP In \fBclone\fP(2) finden Sie die exakte Semantik der Schalter. .TP Wenn kein \fIProgramm\fP angegeben ist, dann wird \*(lq${SHELL}\*(rq ausgeführt (Voreinstellung: /bin\:/sh). .SH OPTIONEN .TP \fB\-t\fP, \fB\-\-target\fP \fIProzess\-ID\fP gibt einen Zielprozess an, aus dem die Kontexte ermittelt werden sollen. Die durch die \fIProzess\-ID\fP anzugebenden Kontexte sind: .RS .PD 0 .IP "" 20 .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/ns/mnt der mount\-Namensraum .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/ns/uts der UTS\-Namensraum .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/ns/ipc der IPC\-Namensraum .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/ns/net der Netzwerk\-Namensraum .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/ns/pid der Prozess\-ID\-Namensraum .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/ns/user der Benutzer\-Namensraum .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/root das Wurzelverzeichnis .TP /proc/\fIProzess\-ID\fP/cwd das Arbeitsverzeichnis .PD .RE .TP \fB\-m\fP, \fB\-\-mount\fP[=\fIDatei\fP] wechselt in den Einhänge\-Namensraum. Wenn keine Datei angegeben ist, wird in den Einhänge\-Namensraum der Zieldatei gewechselt. Wenn eine Datei angegeben ist, wird in den Einhänge\-Namensraum dieser Datei gewechselt. .TP \fB\-u\fP, \fB\-\-uts\fP[=\fIDatei\fP] wechselt in den UTS\-Namensraum. Wenn keine Datei angegeben ist, wird in den UTS\-Namensraum des Zielprozesses gewechselt. Wenn eine Datei angegeben ist, wird in den UTS\-Namensraum dieser Datei gewechselt. .TP \fB\-i\fP, \fB\-\-ipc\fP[=\fIDatei\fP] wechselt in den IPC\-Namensraum. Wenn keine Datei angegeben ist, wird in den IPC\-Namensraum des Zielprozesses gewechselt. Wenn eine Datei angegeben ist, wird in den IPC\-Namensraum dieser Datei gewechselt. .TP \fB\-n\fP, \fB\-\-net\fP[=\fIDatei\fP] wechselt in den Netzwerk\-Namensraum. Wenn keine Datei angegeben ist, wird in den Netzwerk\-Namensraum des Zielprozesses gewechselt. Wenn eine Datei angegeben ist, wird in den Netzwerk\-Namensraum dieser Datei gewechselt. .TP \fB\-p\fP, \fB\-\-pid\fP[=\fIDatei\fP] wechselt in den Prozess\-ID\-Namensraum. Wenn keine Datei angegeben ist, wird in den Prozess\-ID\-Namensraum des Zielprozesses gewechselt. Wenn eine Datei angegeben ist, wird in den Prozess\-ID\-Namensraum dieser Datei gewechselt. .TP \fB\-U\fP, \fB\-\-user\fP[=\fIDatei\fP] wechselt in den Benutzer\-Namensraum. Wenn keine Datei angegeben ist, wird in den Benutzer\-Namensraum des Zielprozesses gewechselt. Wenn eine Datei angegeben ist, wird in den Benutzer\-Namensraum dieser Datei gewechselt. Siehe auch die Optionen \fB\-\-setuid\fP und \fB\-\-setgid\fP. .TP \fB\-G\fP, \fB\-\-setgid\fP \fIGruppen\-ID\fP legt die Gruppen\-ID fest, die in dem Benutzer\-Namensraum verwendet wird, in den gewechselt werden soll. .TP \fB\-S\fP, \fB\-\-setuid\fP \fIBenutzer\-ID\fP legt die Benutzer\-ID fest, die in dem Benutzer\-Namensraum verwendet wird, in den gewechselt werden soll. .TP \fB\-r\fP, \fB\-\-root\fP[=\fIVerzeichnis\fP] legt das Wurzelverzeichnis fest. Wenn kein Verzeichnis angegeben ist, wird in das Wurzelverzeichnis des Zielprozesses gewechselt. Wenn ein Verzeichnis angegeben ist, wird es zum neuen Wurzelverzeichnis. .TP \fB\-w\fP, \fB\-\-wd\fP[=\fIVerzeichnis\fP] legt das Arbeitsverzeichnis fest. Wenn kein Verzeichnis angegeben ist, wird in das Arbeitsverzeichnis des Zielprozesses gewechselt. Wenn ein Verzeichnis angegeben ist, wird es zum neuen Arbeitsverzeichnis. .TP \fB\-F\fP, \fB\-\-no\-fork\fP veranlasst, dass »fork« vor dem Ausführen des angegebenen Programms nicht aufgerufen wird. In der Voreinstellung wird \fBfork\fP durch \fBnsenter\fP beim Wechsel in den Prozess\-ID\-Namensraum aufgerufen, so dass die jeweiligen Kindprozesse auch in den neuen Prozess\-ID\-Namensraum wechseln. .TP \fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .TP \fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm. .SH "SIEHE AUCH" \fBsetns\fP(2), \fBclone\fP(2) .SH AUTOR .MT ebiederm@xmission.com Eric Biederman .ME .SH VERFÜGBARKEIT Der Befehl nsenter ist Teil des Pakets util\-linux, welches aus dem .UR ftp://\:ftp.kernel.org\:/pub\:/linux\:/utils\:/util\-linux/ Linux Kernel\-Archiv .UE . heruntergeladen werden kann. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .