.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Process this file with .\" groff -man -Tascii lscpu.1 .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH LSCPU 1 "Januar 2013" util\-linux "Dienstprogramme für Benutzer" .SH BEZEICHNUNG lscpu \- Informationen zur Prozessorarchitektur anzeigen .SH ÜBERSICHT \fBlscpu\fP [\fB\-a\fP|\fB\-b\fP|\fB\-c\fP] [\fB\-x\fP] [\fB\-s\fP \fIVerzeichnis\fP] [\fB\-e\fP[=\fIListe\fP]|\fB\-p\fP[=\fIListe\fP]] .br \fBlscpu\fP \fB\-h\fP|\fB\-V\fP .SH BESCHREIBUNG \fBlscpu\fP beschafft Informationen zur CPU\-Architektur aus sysfs und /proc/cpuinfo. Die Ausgabe des Befehls kann entweder für maschinelle Auswertung oder für bessere Lesbarkeit für den Benutzer optimiert werden. Die Informationen beinhalten beispielsweise die Anzahl der CPUs, Threads, Kerne, Sockets und »Non\-Uniform Memory Access«(NUMA\-)Knoten. Außerdem werden Informationen zu CPU\-Zwischenspeichern und deren gemeinsamer Nutzung, Prozessorfamilie und \-modell, bogoMIPS, Bytereihenfolge und Stepping bereitgestellt. Optionen, deren Ausgabe in Tabellenform dargestellt wird, haben ein \fIListe\fP\-Argument. Verwenden Sie dieses Argument zum Anpassen der Ausgabe an Ihre Erfordernisse. Geben Sie eine durch Kommata getrennte Liste von Spaltenüberschriften in der gewünschten Reihenfolge an, um die Ausgabe auf bestimmte Spalten zu beschränken. In \fBSPALTEN\fP finden Sie eine Liste der verfügbaren Spaltenüberschriften (für die Groß\- oder Kleinschreibung nicht beachtet wird). Nicht alle Spalten werden auf allen Architekturen unterstützt. Wenn eine solche Spalte angegeben wird, zeigt \fBlscpu\fP diese an, stellt aber keine Daten zur Verfügung. .SS SPALTEN Beachten Sie, dass topologische Elemente (Kern, Socket, usw.) aufeinanderfolgende eindeutige IDs beginnend mit 0 verwenden, während logische CPU\-Nummern vom Kernel vergeben werden, wobei die aufeinanderfolgende Nummerierung nicht gewährleistet werden kann. .TP \fBCPU\fP ist die logische CPU\-Nummer einer CPU, so wie sie vom Linux\-Kernel verwendet wird. .TP \fBCORE\fP ist die logische Kern\-Nummer. Ein Kern kann mehrere CPUs enthalten. .TP \fBSOCKET\fP ist die logische Socket\-Nummer. Ein Socket kann mehrere Kerne enthalten. .TP \fBBOOK\fP ist die logische Buch\-Nummer. Ein Buch kann mehrere Sockets enthalten. .TP \fBNODE\fP ist die logische Nummer des NUMA\-Knotens. Ein Knoten kann mehrere Bücher enthalten. .TP \fBCACHE\fP zeigt Informationen dazu an, wie Zwischenspeicher von mehreren CPUs gemeinsam genutzt werden. .TP \fBADDRESS\fP ist die physikalische Adresse einer CPU. .TP \fBONLINE\fP zeigt an, ob die Linux\-Instanz die CPU gegenwärtig nutzt. .TP \fBCONFIGURED\fP zeigt an, ob der Hypervisor die CPU einer virtuellen Hardware zugeordnet hat, auf der die Linux\-Instanz läuft. Konfigurierte CPUs können durch die Linux\-Instanz online gesetzt werden. Diese Spalte enthält nur dann Daten, wenn Ihre Hardware und der Hypervisor die dynamische Zuweisung von CPU\-Ressourcen unterstützt. .TP \fBPOLARIZATION\fP Diese Spalte enthält Daten für Linux\-Instanzen auf virtueller Hardware, deren Hypervisor den CPU\-Dispatching\-Modus (die Polarisierung) ändern kann. Folgende Polarisierungen sind möglich: .RS .TP 12 \fBhorizontal\fP Die Last wird über alle CPUs verteilt. .TP 12 \fBvertical\fP Die Last wird auf wenige CPUs konzentriert. .P Bei vertikaler Polarisierung zeigt die Spalte auch den Grad der Konzentration an, »high«, »medium« oder »low«. Diese Spalte enthält nur dann Daten, wenn Ihre Hardware und der Hypervisor die CPU\-Polarisierung unterstützt. .TP \fBMMHZ\fP ist die maximale Taktfrequenz der CPU. Dies ist nützlich, wenn lscpu als Werkzeug zur Bestandsaufnahme der Hardware verwendet wird. Beachten Sie, dass der Megahertz\-Wert dynamisch ist und vom CPU\-Governor an die aktuell nötigen Ressourcen angepasst wird. .RE .SH OPTIONEN .TP \fB\-a\fP,\fB \-\-all\fP bezieht sowohl Online\- als auch Offline\-CPUs in die Ausgabe ein (Voreinstellung für \fB\-e\fP). Diese Option darf nur zusammen mit \fB\-e\fP oder \fB\-p\fP angegeben werden. .TP \fB\-b\fP,\fB \-\-online\fP begrenzt die Ausgabe auf Online\-CPUs (Voreinstellung für \fB\-p\fP). Diese Option darf nur zusammen mit \fB\-e\fP oder \fB\-p\fP angegeben werden. .TP \fB\-c\fP,\fB \-\-offline\fP begrenzt die Ausgabe auf Offline\-CPUs. Diese Option darf nur zusammen mit \fB\-e\fP oder \fB\-p\fP angegeben werden. .TP \fB\-e\fP,\fB \-\-extended\fP[=\fIListe\fP] gibt die Prozessorinformation in einem menschenlesbaren Format aus. Wenn das Argument \fIListe\fP nicht angegeben ist, werden alle Spalten in der Ausgabe angezeigt, für die Daten verfügbar sind. Wenn das \fIListe\fP\-Argument verwendet wird, dürfen zwischen Optionszeichenkette, Gleichheitszeichen und \fIListe\fP keine Leerzeichen oder sonstigen Freiräume eingefügt werden. Beispiele: »\fB\-e=cpu,node\fP« oder »\fB\-\-extended=cpu,node\fP«. .TP \fB\-h\fP,\fB \-\-help\fP zeigt eine Hilfe an und beendet das Programm. .TP \fB\-p\fP,\fB \-\-parse\fP[=\fIListe\fP] optimiert die Befehlsausgabe für die maschinelle Auswertung. Falls das Argument \fIListe\fP nicht angegeben ist, dann geschieht die Ausgabe in standardmäßiger abwärtskompatibler Form. Dieses abwärtskompatible Format verwendet zwei Kommata zum Trennen der Spalten für den CPU\-Cache. Falls keine CPU\-Caches erkannt werden, wird die Cache\-Spalte gar nicht angezeigt. .br Wenn das \fIListe\fP\-Argument verwendet wird, werden die Zwischenspeicher\-Spalten mit einem Doppelpunkt (:) getrennt. Beachten Sie, dass das optionale \fIListe\fP\-Argument nicht durch Leerzeichen von der Option getrennt werden darf. Die korrekte Form wäre beispielsweise »\fB\-p=cpu,node\fP« oder »\fB\-\-parse=cpu,node\fP«. .TP \fB\-s\fP,\fB \-\-sysroot \fP\fIVerzeichnis\fP beschafft Daten für eine fremde Linux\-Instanz, nicht jene, auf der der Befehl \fBlscpu\fP aufgerufen wird. Das angegebene \fIVerzeichnis\fP ist die Dateisystemwurzel der zu untersuchenden Linux\-Instanz. .TP \fB\-x\fP,\fB \-\-hex\fP verwendet die Hexadezimalschreibweise für CPU\-Sätze, z.B. »0x3«. Per Vorgabe wird die Listenschreibweise verwendet (z.B. 0,1). .TP \fB\-V\fP,\fB \-\-version\fP zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .SH FEHLER Die allgemeine Übersicht über CPU\-Familie, Modell usw. basiert stets auf der ersten CPU. Gelegentlich liefert der Kernel in Xen Dom0 falsche Daten. Auf virtueller Hardware kann die Anzahl der Kerne pro Socket usw. falsch sein. .SH AUTOR .nf Cai Qian Karel Zak Heiko Carstens .fi .SH "SIEHE AUCH" \fBchcpu\fP(8) .SH VERFÜGBARKEIT Der Befehl lscpu ist Teil des Pakets util\-linux und kann von ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/utils/util\-linux/ heruntergeladen werden. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. 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