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See the .\" GNU General Public License for more details. .\" .\" You should have received a copy of the GNU General Public License along .\" with this program; if not, write to the Free Software Foundation, Inc., .\" 51 Franklin Street, Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301 USA. .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH UMOUNT 8 "Juli 2014" util\-linux System\-Administration .SH BEZEICHNUNG umount \- Dateisysteme aushängen .SH ÜBERSICHT \fBumount \-a\fP [\fB\-dflnrv\fP] [\fB\-t\fP \fIDateisystemtyp\fP] [\fB\-O\fP \fIOption\fP …] .sp \fBumount\fP [\fB\-dflnrv\fP] {\fIVerzeichnis\fP|\fIGerät\fP} … .sp \fBumount\fP \fB\-h\fP|\fB\-V\fP .SH BESCHREIBUNG Der Befehl \fBumount\fP hängt das oder die erwähnten Dateisysteme aus der Dateihierarchie aus. Ein Dateisystem wird durch das Verzeichnis angegeben, in dem es eingehängt wurde. Die Angabe des speziellen Gerätes, auf dem sich das Dateisystem befindet, kann unter Umständen auch funktionieren. Aber diese Vorgehensweise ist veraltet, hauptsächlich deswegen, weil dies nicht funktionieren würde, wenn das Gerät in mehr als einem Verzeichnis eingehängt ist. .PP Beachten Sie, dass ein Dateisystem nicht ausgehängt werden kann, wenn es »belegt« ist, zum Beispiel wenn darauf befindliche Dateien geöffnet sind, wenn sich das Arbeitsverzeichnis eines Prozesses dort befindet oder eine dortige Auslagerungsdatei in Benutzung ist. Der verursachende Prozess könnte durchaus \fBumount\fP selbst sein – es öffnet die Libc, und diese wiederum könnte beispielsweise lokale Dateien öffnen. Ein »lockeres« Aushängen vermeidet dieses Problem, kann aber andere Probleme hervorrufen. Siehe die Beschreibung zu \fB\-\-lazy\fP unten. .SH OPTIONEN .TP \fB\-a\fP,\fB \-\-all\fP Alle in \fI/proc/self/mountinfo\fP (oder in der veralteten /etc/mtab) aufgeführten Dateisysteme werden ausgehängt, außer den proc\-, devfs\-, devpts\-, sysfs\-, rpc_pipefs\- und nfsd\-Dateisystemen. Diese Liste der Dateisysteme kann durch die Angaben in der Aushängeoption \fB\-\-types\fP ersetzt werden. .TP \fB\-A\fP,\fB \-\-all\-targets\fP hängt alle Einhängepunkte des aktuellen Namensraums für das angegebene Dateisystem aus. Das Dateisystem kann durch einen der Einhängepunkte oder dessen Gerätenamen (oder UUID usw.) angegeben werden. Wenn diese Option zusammen mit \fB\-\-recursive\fP verwendet wird, werden alle innerhalb dieses Dateisystems eingebetteten Dateisysteme rekursiv ausgehängt. Diese Option wird nur auf Systemen unterstützt, auf denen /etc/mtab ein Symlink auf /proc/mounts ist. .TP \fB\-c\fP,\fB \-\-no\-canonicalize\fP kanonisiert keine Pfade. Die Pfad\-Kanonisierung basiert auf den Systemaufrufen \fBstat\fP(2) und \fBreadlink\fP(2). Diese Systemaufrufe können in einigen Fällen hängenbleiben (zum Beispiel wenn ein NFS\-Server nicht verfügbar ist). Die Option muss mit einem kanonischen Pfad zum Einhängepunkt verwendet werden. Weitere Details zu dieser Option finden Sie in der Handbuchseite zu \fBmount\fP(8). Beachten Sie, dass \fBumount\fP diese Option nicht an die Hilfsprogramme \fB/sbin/mount.\fP\fITyp\fP übergibt. .TP \fB\-d\fP,\fB \-\-detach\-loop\fP gibt auch das Loop\-Gerät frei, sofern das ausgehängte Gerät ein Loop\-Gerät war. Diese Option ist für die von \fBmount\fP(8) initialisierten Geräte nicht notwendig, in diesem Fall ist die »Autoclear«\-Funktionalität standardmäßig aktiviert. .TP \fB\-\-fake\fP führt alles aus, außer den tatsächlichen Systemaufruf oder die Ausführung des Umount\-Hilfsprogramms; die Aushängung des Dateisystems wird »vorgetäuscht«. Diese Option kann zum Entfernen von Einträgen aus der veralteten \fI/etc/mtab\fP verwendet werden, die zuvor mit der Option \fB\-n\fP ausgehängt wurden. .TP \fB\-f\fP,\fB \-\-force\fP erzwingt die Aushängung (im Falle eines unerreichbaren NFS\-Dateisystems). Beachten Sie, dass diese Option nicht gewährleisten kann, das sich der Umount\-Befehl nicht aufhängt. Es wird dringend empfohlen, absolute Pfade ohne Symlinks zu verwenden, um unerwünschte »readlink«\- und »stat«\-Systemaufrufe auf unerreichbaren NFS\-Dateisystemen beim Aushängen zu vermeiden. .TP \fB\-i\fP,\fB \-\-internal\-only\fP ruft das Hilfsprogramm \fB/sbin/umount.\fP\fIDateisystem\fP nicht auf, selbst wenn es existiert. Standardmäßig wird ein solches Hilfsprogramm aufgerufen, wenn es existiert. .TP \fB\-l\fP,\fB \-\-lazy\fP hängt »locker« aus. Das Dateisystem wird unmittelbar aus der Dateihierarchie ausgehängt und alle Referenzen zu diesem Dateisystem werden aufgeräumt, sobald es nicht mehr belegt ist. Ein baldiger Neustart des Systems wäre zu erwarten, wenn Sie diese Option für Netzwerkdateisysteme oder lokale Dateisysteme mit Untereinhängungen verwenden. Der empfohlene Anwendungsfall für \fBumount \-l\fP ist es, ein Hängenbleiben des Systems beim Herunterfahren durch eine unerreichbare Netzwerkfreigabe zu verhindern, wo ein normales Aushängen wegen eines nicht erreichbaren Servers oder einer Netzwerkpartition scheitern würde. Erneutes Einhängen der Freigabe wird nicht möglich sein. .TP \fB\-N\fP,\fB \-\-namespace \fP\fINamensraum\fP führt die Aushängung im angegebenen \fINamensraum\fP aus. Der \fINamensraum\fP ist entweder die Kennung des in diesem Namensraum laufenden Prozesses (PID) oder eine spezielle Datei, die diesen Namensraum repräsentiert. .sp \fBumount\fP(8) wechselt in den Namensraum, wenn es die Datei /etc/fstab liest, in die Datei /etc/mtab (oder /run/mount) schreibt und den Systemaufruf \fBumount\fP(2) aufruft, anderenfalls läuft es im ursprünglichen Namensraum. Das bedeutet, dass der Ziel\-Namensraum keine Bibliotheken oder anderes enthalten muss, um den Befehl \fBumount\fP(2) auszuführen. .sp Siehe \fBnamespaces\fP(7) für weitere Informationen. .TP \fB\-n\fP,\fB \-\-no\-mtab\fP hängt aus, ohne in die \fI/etc/mtab\fP zu schreiben. .TP \fB\-O\fP,\fB \-\-test\-opts \fP\fIOption\fP … hängt nur die Dateisysteme aus, für welche die angegebene Option in \fI/etc/fstab\fP gesetzt ist. Mehrere Optionen können in einer durch Kommata getrennten Liste angegeben werden. Jeder Option kann ein \fBno\fP vorangestellt werden, um zu veranlassen, dass für diese Option keine Aktion ausgeführt werden soll. .TP \fB\-q\fP,\fB \-\-quiet\fP unterdrückt Fehlermeldungen der Form »nicht eingehängt«. .TP \fB\-R\fP,\fB \-\-recursive\fP hängt jedes der angegebenen Verzeichnisse rekursiv aus. Das Absteigen in die Verzeichnishierarchie wird angehalten, wenn eine Aushängeaktion in der Kette scheitert, aus welchen Gründen auch immer. Die Beziehung zwischen den Einhängepunkten wird durch die Einträge in /proc/self/mountinfo bestimmt. Das Dateisystem muss durch den Pfad zum Einhängepunkt angegeben werden; ein rekursives Aushängen anhand des Gerätenamens (oder UUID) wird nicht unterstützt. .TP \fB\-r\fP,\fB \-\-read\-only\fP versucht, das Dateisystem schreibgeschützt erneut einzuhängen, wenn das Aushängen fehlschlug. .TP \fB\-t\fP,\fB \-\-types \fP\fITyp\fP … gibt an, dass die Aktionen nur auf die Dateisysteme des angegebenen \fITyps\fP angewendet werden sollen. Mehrere Typen können in einer durch Kommata getrennten Liste angegeben werden. Der Liste der Dateisystemtypen kann ein \fBno\fP vorangestellt werden, um zu veranlassen, dass für alle angegebenen Typen keine Aktion ausgeführt werden soll. Beachten Sie, dass \fBumount\fP die Informationen zu den eingehängten Dateisystemen vom Kernel bezieht (aus /proc/mounts) und sich die Dateisystemnamen von denen in der Datei /etc/fstab unterscheiden können (z.B. »nfs4« und »nfs«). .TP \fB\-v\fP,\fB \-\-verbose\fP aktiviert den ausführlichen Modus. .TP \fB\-V\fP,\fB \-\-version\fP zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .TP \fB\-h\fP,\fB \-\-help\fP zeigt diese Hilfe an und beendet das Programm. .SH LOOP\-GERÄT Unabhängig von der Datei /etc/mtab hängt der Befehl \fBumount\fP ein zuvor durch \fBmount\fP(8) initialisiertes Loop\-Gerät automatisch aus. In diesem Fall wird das Gerät mit dem Schalter »autoclear« initialisiert (siehe die Ausgabe von \fBlosetup\fP(8) für weitere Details), anderenfalls ist es erforderlich, die Option \fB\-\-detach\-loop\fP zu verwenden oder \fBlosetup \-d \fP aufzurufen. Die Autoclear\-Funktionalität wird seit Linux 2.6.25 unterstützt. .SH "EXTERNE HILFSPROGRAMME" Die Syntax der externen Aushänge\-Hilfsprogramme ist: .PP .RS \fBumount.\fP\fISuffix\fP {\fIVerzeichnis\fP|\fIGerät\fP} [\fB\-flnrv\fP] [\fB\-N\fP \fINamensraum\fP] [\fB\-t\fP \fIType\fP.\fIUntertyp\fP] .RE .PP wobei \fISuffix\fP den Dateisystemtyp angibt (oder den Wert eines \fBuhelper=\fP\- oder \fBhelper=\fP\-Markers in der Mtab\-Datei). Die Option \fB\-t\fP kann für Dateisysteme verwendet werden, die Untertypen unterstützen, zum Beispiel: .PP .RS \fBumount.fuse \-t fuse.sshfs\fP .RE .PP Ein \fBuhelper=\fP\fIsoundso\fP\-Marker (unprivilegiertes Hilfsprogramm) kann in der Datei \fI/etc/mtab\fP erscheinen, wenn gewöhnliche Benutzer in der Lage sein sollen, einen Einhängepunkt auszuhängen, der in \fI/etc/fstab\fP nicht definiert ist (zum Beispiel für ein Gerät, das durch \fBudisks\fP(1) eingehängt wurde). .PP Ein \fBhelper=\fP\fITyp\fP\-Marker der Mtab leitet alle Aushängeanfragen an das Hilfsprogramm \fB/sbin/umount.\fP\fITyp\fP um, unabhängig von der Benutzerkennung (UID). .PP Beachten Sie, dass \fI/etc/mtab\fP als veraltet gilt und die »helper=«\-Option und weitere Einhängeoptionen auf Anwendungsebene durch Libmount verwaltet werden. .SH DATEIEN .TP \fI/etc/mtab\fP Tabelle der eingehängten Dateisysteme (veraltet, diese wird üblicherweise durch einen Symlink auf /proc/mounts ersetzt) .TP \fI/etc/fstab\fP Tabelle der bekannten Dateisysteme .TP \fI/proc/self/mountinfo\fP Durch den Kernel erstellte Tabelle der eingehängten Dateisysteme .SH UMGEBUNGSVARIABLEN .IP LIBMOUNT_FSTAB= setzt den standardmäßigen Ort der Fstab\-Datei außer Kraft (wird für Suid ignoriert). .IP LIBMOUNT_MTAB= setzt den standardmäßigen Ort der Mtab\-Datei außer Kraft (wird für Suid ignoriert). .IP LIBMOUNT_DEBUG=all aktiviert die Fehlersuch\-Ausgabe von Libmount. .SH "SIEHE AUCH" \fBumount\fP(2), \fBlosetup\fP(8), \fBmount\fP(8) .SH GESCHICHTE Ein \fBumount\fP\-Befehl erschien in Version 6 von AT&T UNIX. .SH VERFÜGBARKEIT Der Befehl »umount« ist Teil des Pakets util\-linux, welches aus dem .UR https://\:www.kernel.org\:/pub\:/linux\:/utils\:/util\-linux/ Linux Kernel\-Archiv .UE heruntergeladen werden kann. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .