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ENVIRONMENT.D(5) environment.d ENVIRONMENT.D(5)

BEZEICHNUNG

environment.d - Definition einer Benutzersitzungsumgebung

ÜBERSICHT

~/.config/environment.d/*.conf

/etc/environment.d/*.conf

/run/environment.d/*.conf

/usr/lib/environment.d/*.conf

/etc/environment

BESCHREIBUNG

Die environment.d-Verzeichnisse enthalten eine Liste »globaler« Umgebungsvariablenzuweisungen für die Benutzerumgebung. systemd-environment-d-generator(8) wertet sie aus und aktualisiert die von der Systemd-Benutzerinstanz exportierte Umgebung für die von ihm gestarteten Dienste.

Es wird empfohlen, alle Namen mit Ziffern zu beginnen, um die Sortierung zu vereinfachen.

Zur Rückwärtskompatibilität wird ein Symlink auf /etc/environment installiert, so dass diese Datei auch ausgewertet wird.

KONFIGURATIONSVERZEICHNISSE UND RANGFOLGE

Konfigurationsdateien werden aus Verzeichnissen in /etc/, /run/ und /lib/, in dieser Rangfolge, gelesen. Jede Konfigurationsdatei in diesen Konfigurationsverzeichnissen muss in der Art Dateiname.conf benannt sein. Dateien in /etc/ setzen Dateien mit dem gleichen Namen in /run/ und /lib/ außer Kraft. Dateien in /run/ setzen Dateien mit dem gleichen Namen in /lib/ außer Kraft.

Pakete sollten ihre Konfigurationsdateien in /lib/ installieren. Dateien in /etc/ sind für den lokalen Administrator reserviert, der diese Logik verwenden kann, um die durch die Lieferantenpakete bereitgestellten Konfigurationsdateien außer Kraft zu setzen. Alle Konfigurationsdateien werden in lexikographischer Reihenfolge sortiert, unabhängig davon, in welchem Verzeichnis sie sich befinden. Falls mehrere Dateien die gleiche Option festlegen, wird der Eintrag in der Datei mit dem lexikographisch letzten Namen Vorrang erhalten. Es wird empfohlen, allen Dateinamen eine zweistellige Zahl und einen Gedankenstrich voranzustellen, um die Sortierung der Dateien zu vereinfachen.

Falls der Administrator eine vom Lieferanten bereitgestellte Konfigurationsdatei deaktivieren möchte, wird empfohlen, einen Symlink im Konfigurationsverzeichnis in /etc/ mit dem gleichen Dateinamen wie die des Lieferanten auf /dev/null zu setzen. Falls die Lieferantendatei im Initrd-Image enthalten ist, muss das Image neu erstellt werden.

KONFIGURATIONSFORMAT

Die Konfigurationsdateien enthalten eine Liste von »SCHLÜSSEL=Wert«-Umgebungsvariablenzuweisungen, getrennt durch Zeilenumbrüche. Die rechte Seite dieser Zuweisungen kann vorher definierte Umgebungsvariablen referenzieren, indem das Format »${ANDERER_SCHLÜSSEL}« und »$ANDERER_SCHLÜSSEL« verwandt wird. Es ist auch möglich, »${FOO:-VORGABEWERT}« zu verwenden, um auf die gleiche Art wie »${FOO}« zu expandieren, außer die Expandierung wäre leer, in welchem Fall sie auf VORGABEWERT expandiert wird; und »${FOO:+ALTERNATIVWERT}« zu verwenden, um auf ALTERNATIVWERT zu expandieren, falls ${FOO}« sich auf einen nicht leeren Wert expandiert hätte. Weiter Elemente der Shell-Syntax werden nicht unterstützt.

Jeder SCHLÜSSEL muss ein gültiger Variablenname sein. Leere Zeilen und Zeilen, die mit dem Kommentarzeichen »#« beginnen, werden ignoriert.

Beispiel

Beispiel 1. Einrichten einer Umgebung, um Zugriff auf ein unter /opt/foo installiertes Programm zu geben

/etc/environment.d/60-foo.conf:

        FOO_DEBUG=force-software-gl,log-verbose
        PATH=/opt/foo/bin:$PATH
        LD_LIBRARY_PATH=/opt/foo/lib${LD_LIBRARY_PATH:+:$LD_LIBRARY_PATH}
        XDG_DATA_DIRS=/opt/foo/share:${XDG_DATA_DIRS:-/usr/local/share/:/usr/share/}
        

SIEHE AUCH

systemd(1), systemd-environment-d-generator(8), systemd.environment-generator(7)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an <debian-l10n-german@lists.debian.org>.

systemd 241