.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 1993 Rickard E. Faith .\" and Copyright (C) 1994 Andries E. Brouwer .\" and Copyright (C) 2002, 2005, 2016 Michael Kerrisk .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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Raymond .\" Modified 2001-10-13 by Michael Kerrisk .\" Added note on historical behavior of MS_NOSUID .\" Modified 2002-05-16 by Michael Kerrisk .\" Extensive changes and additions .\" Modified 2002-05-27 by aeb .\" Modified 2002-06-11 by Michael Kerrisk .\" Enhanced descriptions of MS_MOVE, MS_BIND, and MS_REMOUNT .\" Modified 2004-06-17 by Michael Kerrisk .\" 2005-05-18, mtk, Added MNT_EXPIRE, plus a few other tidy-ups. .\" 2008-10-06, mtk: move umount*() material into separate umount.2 page. .\" 2008-10-06, mtk: Add discussion of namespaces. .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH MOUNT 2 "2. Februar 2018" Linux Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG mount \- Dateisystem einhängen .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBint mount(const char *\fP\fIquelle\fP\fB, const char *\fP\fIZiel\fP\fB,\fP \fB const char *\fP\fIDateisystemtyp\fP\fB,\fP \fB unsigned long \fP\fIEinhängeschalter\fP\fB,\fP \fB const void *\fP\fIDaten\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG \fBmount\fP() hängt das als \fIQuelle\fP angegebene Dateisystem (was oft ein Pfadname, der sich auf ein Gerät bezieht, ist; es kann aber auch der Pfadname eines Verzeichnisses oder einer Datei oder eine Platzhalterzeichenkette sein) an dem durch den Pfadnamen in \fItarget\fP festgelegten Ort (einem Verzeichnis oder einer Datei) ein. .PP Zum Einhängen von Dateisystemen sind geeignete Rechte erforderlich (Linux: \fBCAP_SYS_ADMIN\fP\-Capability). .PP Die Werte für das Argument \fIdateisystemtyp\fP, die der Kernel unterstützt, werden in \fI/proc/filesystems\fP aufgelistet (z.B. »btrfs«, »ext4«, »jfs«, »xfs«, »vfat«, »fuse«, »tmpfs«, »cgroup«, »proc«, »mqueue«, »nfs«, »cifs«, »iso9660« ). Weitere Typen könnten verfügbar werden, wenn geeignete Module geladen sind. .PP Das Argument \fIDaten\fP wird von den verschiedenen Dateisystemen interpretiert. Typischerweise ist es eine Zeichenkette aus Optionen, die durch Kommata getrennt sind und die von diesem Dateisystem verstanden werden. Lesen Sie \fBmount\fP(8), um weitere Einzelheiten über die verfügbaren Optionen für jeden Dateisystemtyp zu erfahren. .PP Ein Aufruf von \fBmount\fP() führt eine aus einer Reihe von allgemeinen Aktionsarten durch, abhängig von den in \fIEinhängeschalter\fP festgelegten Bits. Die Wahl der auszuführenden Aktion wird durch Testen der in \fIEinhängeschalter\fP gesetzten Bits bestimmt, wobei die Tests in der hier aufgeführten Reihenfolge abgearbeitet werden: .IP * 3 Eine bestehende Einhängung neu einhängen: \fIEinhängeschalter\fP enthält \fBMS_REMOUNT\fP. .IP * Eine Bind\-Einhängung erstellen: \fIEinhängeschalter\fP enthält \fBMS_BIND\fP. .IP * Den Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung ändern: \fIEinhängeschalter\fP enthält einen aus \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP, \fBMS_UNBINDABLE\fP. .IP * Eine bestehende Einhängung an einen neuen Ort verschieben: \fIEinhängeschalter\fP enthält \fBMS_MOVE\fP. .IP * Eine neue Einhängung erstellen: \fIEinhängeschalter\fP enthält keinen der obigen Schalter. .PP .\" Jede dieser Aktionen wird später auf dieser Seite genauer beschrieben. Wie weiter unten beschrieben ist, können weitere Schalter in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt werden, um das Verhalten von \fBmount\fP() zu verändern. .SS "Zusätzliche Einhängeschalter" .\" .\" FIXME 2.6.25 Added MS_I_VERSION, which needs to be documented. .\" Die folgende Liste beschreibt zusätzliche Schalter, die in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt werden können. Beachten Sie, dass einige Aktionstypen einige oder alle dieser Schalter ignorieren, wie dies später auf dieser Seite beschrieben ist. .TP \fBMS_DIRSYNC\fP (seit Linux 2.5.19) Verzeichniswechsel auf diesem Dateisystem synchron ausführen. (Diese Eigenschaft kann für einzelne Verzeichnisse oder Unterverzeichnisse durch Benutzung von \fBchattr\fP(1) erreicht werden.) .TP \fBMS_LAZYTIME\fP (seit Linux 4.0) .\" commit 0ae45f63d4ef8d8eeec49c7d8b44a1775fff13e8 .\" commit fe032c422c5ba562ba9c2d316f55e258e03259c6 .\" commit a26f49926da938f47561f386be56a83dd37a496d Reduziert die Aktualiserung der Inode\-Zeitstempel (Atime, Mtime, Ctime) auf der Platte, indem diese Änderungen nur im Speicher verwaltet werden. Die Zeitstempel auf der Platte werden nur aktualisiert, wenn: .RS .IP (a) 5 der Inode aus einem anderen Grund (neben den Dateizeitstempeln) aktualisiert werden muss; .IP (b) die Anwendung \fBfsync\fP(2), \fBsyncfs\fP(2) oder \fBsync\fP(2) einsetzt; .IP (c) ein wiederhergestellter Inode aus dem Speicher entfernt wird; oder .IP (d) mehr als 24 Stunden vergangen sind, seitdem der Inode auf Platte geschrieben wurde. .RE .IP Diese Einhängeoption reduziert die Schreibaktionen für die Aktualisierung der Inode\-Zeitstempel signifikant, besonders für Mtime und Atime. Im Falle eines Systemabsturzes könnten die Atime\- und Mtime\-Felder allerdings bis zu 24 Stunden veraltet sein. .PP Zufälliges Schreiben in vorreservierte Dateien sowie andere Fälle, in denen die Einhängeoption \fBMS_STRICTATIME\fP auch aktiviert ist, sind Beispiele für Betriebsbelastungen, bei denen diese Option deutlichen Vorteil bringen könnte. (Der Vorteil der Kombination von \fBMS_STRICTATIME\fP und \fBMS_LAZYTIME\fP besteht darin, dass \fBstat\fP(2) die korrekt aktualisierte Atime zurückliefern wird, aber Atime\-Aktualisierungen nur in den oben aufgeführten Fällen auf Platte rausgeschrieben werden.) .TP \fBMS_MANDLOCK\fP .\" commit 95ace75414f312f9a7b93d873f386987b92a5301 Zwingendes Sperren von Dateien auf diesem Dateisystem erlauben. (Zwingendes Sperren muss immer noch für jede Datei eingeschaltet werden, wie es in \fBfcntl\fP(2) beschrieben ist.) Seit Linux 4.5 benötigt diese Einhängeoption die Capability \fBCAP_SYS_ADMIN\fP. .TP \fBMS_NOATIME\fP Nicht die Zugriffszeiten für (alle Typen von) Dateien auf diesem Dateisystem aktualisieren. .TP \fBMS_NODEV\fP Keinen Zugriff auf Geräte (Spezialdateien) auf diesem Dateisystem erlauben. .TP \fBMS_NODIRATIME\fP Nicht die Zugriffszeiten für Verzeichnisse auf diesem Dateisystem aktualisieren. Dieser Schalter stellt eine Untermenge der Funktionalität von \fBMS_NOATIME\fP bereit; sprich \fBMS_NOATIME\fP impliziert \fBMS_NODIRATIME\fP. .TP \fBMS_NOEXEC\fP .\" (Possibly useful for a filesystem that contains non-Linux executables. .\" Often used as a security feature, e.g., to make sure that restricted .\" users cannot execute files uploaded using ftp or so.) Nicht erlauben, dass Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden. .TP \fBMS_NOSUID\fP .\" (This is a security feature to prevent users executing set-user-ID and .\" set-group-ID programs from removable disk devices.) Die Bits set\-user\-ID und set\-user\-group\-ID und Datei\-Capabilities nicht berücksichtigen, wenn Programme von diesem Dateisystem ausgeführt werden. .TP \fBMS_RDONLY\fP Dateisystem nur zum Lesen einhängen. .TP \fBMS_REC\fP (seit Linux 2.4.11) Wird zusammen mit \fBMS_BIND\fP verwandt, um eine rekursive Bind\-Einhängung zu erstellen und im Zusammenhang mit Ausbreitungstypschaltern, um rekursiv den Ausbreitungstyp aller Einhängungen in einem Unterbaum zu ändern. Details sind weiter unten beschrieben. .TP \fBMS_RELATIME\fP (seit Linux 2.6.20) .\" Matthew Garrett notes in the patch that added this behavior .\" that this lets utilities such as tmpreaper (which deletes .\" files based on last access time) work correctly. Wenn auf eine Datei auf diesem Dateisystem zugegriffen wird, nur die letzte Zugriffzeit der Datei (atime) aktualisieren, falls der aktuelle Wert von »atime« kleiner oder gleich der letzten Änderungszeit der Datei (mtime) oder der Zeit der letzten Statusänderung (ctime) ist. Diese Option ist für Programme wie \fBmutt\fP(1) sinnvoll, die wissen müssen, ob eine Datei seit der letzten Änderung gelesen wurde. Seit Linux 2.6.30 verhält sich der Kernel wie es dieser Schalter vorgibt (falls nicht \fBMS_NOATIME\fP angegeben wurde) und der Schalter \fBMS_STRICTATIME\fP wird benötigt, um traditionelle Semantiken zu erhalten. Zusätzlich wird seit Linux 2.6.30 die letzte Zugriffszeit der Datei immer aktualisiert, wenn sie älter als einen Tag ist. .TP \fBMS_SILENT\fP (seit Linux 2.6.17) Die Anzeige bestimmter Warnungen (\fIprintk\fP()) im Kernel\-Protokoll unterdrücken. Dieser Schalter ersetzt den falsch benannten und veralteten Schalter \fBMS_VERBOSE\fP (verfügbar seit Linux 2.4.12), der die gleiche Bedeutung hat. .TP \fBMS_STRICTATIME\fP (seit Linux 2.6.30) Die letzte Zugriffszeit (atime) immer aktualisieren, wenn auf Dateien auf diesem Dateisystem zugegriffen wird (dies war das Standardverhalten vor Linux 2.6.30). Die Angabe dieses Schalters überschreibt den Effekt der Schalter \fBMS_NOATIME\fP und \fBMS_RELATIME\fP. .TP \fBMS_SYNCHRONOUS\fP Schreiben auf diesem Dateisystem synchronisieren (als ob der Schalter \fBO_SYNC\fP für \fBopen\fP(2) für alle offenen Dateien auf diesem Dateisystem angegeben worden wäre). .PP .\" Von Linux 2.4 aufwärts können die Schalter \fBMS_NODEV\fP, \fBMS_NOEXEC\fP und \fBMS_NOSUID\fP pro Einhängepunkt gesetzt werden. Von Linux 2.6.16 aufwärts können auch die Schalter \fBMS_NOATIME\fP und \fBMS_NODIRATIME\fP pro Einhängepunkt gesetzt werden. Außerdem kann der Schalter \fBMS_RELATIME\fP pro Einhängepunkt gesetzt werden. Seit Linux 2.6.16 kann \fBMS_RDONLY\fP sowohl auf einer pro\-Einhängepunkt\-Basis als auch auf dem unterliegenden Dateisystem (zurück)gesetzt werden. Das unterliegende Dateisystem wird nur schreibbar sein, falls weder das Dateisystem noch der Einhängepunkt als nur\-lesbar gekennzeichnet sind. .SS "Eine existierende Einhängung erneut einhängen" Die existierende Einhängung kann erneut eingehängt werden, indem \fBMS_REMOUNT\fP in den \fIEinhängeschaltern\fP festgelegt wird. Dies erlaubt Ihnen, die \fIEinhängeschalter\fP und \fIDaten\fP von einer existierenden Einhängung zu ändern, ohne das Dateisystem aus\- und wieder einzuhängen. \fIZiel\fP sollte der gleiche Wert sein, wie beim anfänglichen Aufruf von \fBmount\fP() angegeben wurde. .PP Die Argumente \fIQuelle\fP und \fIDateisystemtyp\fP werden ignoriert. .PP Die Argumente \fIEinhängeschalter\fP und \fIDaten\fP sollten den im originalen \fBmount\fP()\-Aufruf verwendeten Werten entsprechen, außer für jene Parameter, die bewusst geändert werden. Eine weitere Ausnahme ist, dass \fBMS_BIND\fP beim erneuten Einhängen eine andere Bedeutung hat und daher nur aufgenommen werden sollte, wenn es explizit erwünscht ist. .PP .\" See the definition of MS_RMT_MASK in include/uapi/linux/fs.h Die folgenden \fIEinhängeschalter\fP können geändert werden: \fBMS_LAZYTIME\fP, \fBMS_MANDLOCK\fP, \fBMS_NOATIME\fP, \fBMS_NODEV\fP, \fBMS_NODIRATIME\fP, \fBMS_NOEXEC\fP, \fBMS_NOSUID\fP, \fBMS_RELATIME\fP, \fBMS_RDONLY\fP und \fBMS_SYNCHRONOUS\fP. Versuche, die Einstellung des Schalters \fBMS_DIRSYNC\fP zu ändern, werden ohne Rückmeldung ignoriert. .PP .\" commit ffbc6f0ead47fa5a1dc9642b0331cb75c20a640e Seit Linux 3.17 hält die Neueinhänge\-Aktion die bestehenden Werte der Schalter \fBMS_NOATIME\fP, \fBMS_NODIRATIME\fP, \fBMS_RELATIME\fP und \fBMS_STRICTATIME\fP bei, falls keiner davon explizit angegeben wurde, statt als Vorgabe \fBMS_RELATIME\fP zu verwenden. .PP .\" See https://lwn.net/Articles/281157/ Seit Linux 2.6.26 kann dieser Schalter mit \fBMS_BIND\fP verwandt werden, um nur die pro\-Einhängungs\-Schalter zu verändern. Dies ist besonders nützlich, um den »nur\-lesbar«\-Schalter auf einem Einhängepunkt (zurück\-)zusetzen, ohne das unterliegende Dateisystem zu verändern. Wird \fIEinhängeschalter\fP als .PP MS_REMOUNT | MS_BIND | MS_RDONLY .PP .\" festgelegt, dann wird der Zugriff über diesen Einhängepunkt nur\-lesbar, ohne andere Einhängepunkte zu beeinflussen. .SS "Eine Bind\-Einhängung erstellen" .\" since 2.4.0-test9 Falls \fIEinhängeschalter\fP \fBMS_BIND\fP (verfügbar seit Linux 2.4) enthält, dann wird eine Bind\-Einhängung durchgeführt. Eine Bind\-Einhängung macht eine Datei oder ein Verzeichnisunterbaum an einem anderen Punkt innerhalb der einzelnen Verzeichnishierarchie sichtbar. Bind\-Einhängungen können Dateisystemgrenzen überwinden und sich über \fBchroot\fP(2)\-Gefängnisse hinweg erstrecken. .PP Die Argumente \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP werden ignoriert. .PP Die verbleibenden Bits im Argument \fIEinhängeschalter\fP werden außer \fBMS_REC\fP auch ignoriert. (Die Bind\-Einhängung hat die gleichen Einhängeoptionen wie der unterliegende Einhängepunkt.) Lesen Sie allerdings die Diskussion zum erneuten Einhängen weiter oben für eine Methode, wie Sie eine bestehende Bind\-Einhängung auf nur\-lesend ändern. .PP .\" Wenn ein Verzeichnis bind\-eingehängt ist, ist standardmäßig nur dieses Verzeichnis eingehängt; falls es Untereinhängungen unter dem Verzeichnisbaum gibt, sind diese nicht bind\-eingehängt. Falls auch der Schalter \fBMS_REC\fP angegeben ist, dann wird eine rekursive Bind\-Einhängung durchgeführt: Alle Untereinhängungen unter dem Unterbaum \fIQuelle\fP (außer nicht bind\-einhängbaren Einhängungen) werden auch an dem entsprechenden Ort im \fIZiel\fP\-Unterbaum bind\-eingehängt. .SS "Den Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung ändern" Falls \fIEinhängeschalter\fP einen aus \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP, \fBMS_UNBINDABLE\fP (alle seit Linux 2.6.15 verfügbar) enthält, dann wird der Ausbreitungstyp einer bestehenden Einhängung geändert. Falls mehr als einer dieser Schalter festgelegt wird, entsteht ein Fehler. .PP Es können nur die Schalter \fBMS_REC\fP und \fBMS_SILENT\fP für das Ändern des Ausbreitungstyps verwandt werden. .PP Die Argumente \fIQuelle\fP, \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP werden ignoriert. .PP Die Ausbreitungstypschalter haben folgende Bedeutung: .TP \fBMS_SHARED\fP Make this mount point shared. Mount and unmount events immediately under this mount point will propagate to the other mount points that are members of this mount's peer group. Propagation here means that the same mount or unmount will automatically occur under all of the other mount points in the peer group. Conversely, mount and unmount events that take place under peer mount points will propagate to this mount point. .TP \fBMS_PRIVATE\fP Dieser Einhängepunkt wird privat. Ein\- und Aushängeereignisse breiten sich nicht in oder aus diesem Einhängepunkt heraus aus. .TP \fBMS_SLAVE\fP If this is a shared mount point that is a member of a peer group that contains other members, convert it to a slave mount. If this is a shared mount point that is a member of a peer group that contains no other members, convert it to a private mount. Otherwise, the propagation type of the mount point is left unchanged. .PP When a mount point is a slave, mount and unmount events propagate into this mount point from the (master) shared peer group of which it was formerly a member. Mount and unmount events under this mount point do not propagate to any peer. .PP A mount point can be the slave of another peer group while at the same time sharing mount and unmount events with a peer group of which it is a member. .TP \fBMS_UNBINDABLE\fP Diesen Einhängepunkt nicht bind\-einhängbar machen. Dies ähnelt einer privaten Einhängung, zusätzlich kann diese Einhängung nicht bind\-eingehängt werden. Wenn eine rekursive Bind\-Einhängung (\fBmount\fP() mit den Schaltern \fBMS_BIND\fP und \fBMS_REC\fP) auf einem Verzeichnisunterbaum durchgeführt wird, werden alle Bind\-Einhängungen innerhalb des Unterbaums automatisch abgeschnitten (d.h. nicht reproduziert), wenn der Unterbaum zum Erstellen des Zielbaumes reproduziert wird. .PP Standardmäßig betrifft die Änderung des Ausbreitungstyps nur den \fIZiel\fP\-Einhängepunkt. Falls auch der Schalter \fBMS_REC\fP in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt ist, dann wird der Ausbreitungstyp aller Einhängepunkte unter \fIZiel\fP auch geändert. .PP .\" Für weitere Details bezüglich Einhängeausbreitungstypen (einschließlich der neuen Einhängungen zugewiesenen Vorgabeausbreitungstypen) siehe \fBmount_namespaces\fP(7). .SS "Verschieben einer Einhängung" Falls \fIEinhängeschalter\fP den Schalter \fBMS_MOVE\fP enthält (verfügbar seit Linux 2.4.18), dann wird ein Unterbaum verschoben. \fIQuelle\fP gibt einen existierenden Einhängepunkt und \fIZiel\fP den neuen Ort an, zu dem der bestehende Einhängpunkt hin verlegt werden soll. Das Verschieben ist atomar: Das Unterbaum wird zu keinem Zeitpunkt ausgehängt. .PP .\" Die verbliebenen Bits im Argument \fIEinhängeschalter\fP werden ignoriert, wie auch die Argumente \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP. .SS "Erstellung eines neuen Einhängepunktes" Falls kein Schalter aus \fBMS_REMOUNT\fP, \fBMS_BIND\fP, \fBMS_MOVE\fP, \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP und \fBMS_UNBINDABLE\fP in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt ist, führt \fBmount\fP() seine Vorgabeaktion aus: Erstellung eines neuen Einhängepunktes. \fIQuelle\fP legt die Quelle für den neuen Einhängepunkt fest und \fIZiel\fP legt das Verzeichnis fest, an dem der Einhängepunkt erstellt werden soll. .PP .\" Die Argumente \fIDateisystemtyp\fP und \fIDaten\fP werden eingesetzt und weitere Bits können in \fIEinhängeschalter\fP festgelegt werden, um das Verhalten des Aufrufs zu verändern. .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP entsprechend gesetzt. .SH FEHLER Die im Folgenden aufgeführten Fehlerwerte resultieren aus vom Dateisystemtyp unabhängigen Fehlern. Jeder Dateisystemtyp kann seine eigenen speziellen Fehler und sein eigenes spezielles Verhalten aufweisen. Lesen Sie den Linux\-Kernel\-Quellcode, um Einzelheiten zu erfahren. .TP \fBEACCES\fP Eine Komponente eines Pfades war nicht durchsuchbar. (Siehe auch \fBpath_resolution\fP(7).) .TP \fBEACCES\fP Es wurde versucht, ein nur\-lesbares Dateisystem einzuhängen, ohne den Schalter \fBMS_RDONLY\fP zu verwenden. .TP \fBEACCES\fP .\" mtk: Probably: write permission is required for MS_BIND, with .\" the error EPERM if not present; CAP_DAC_OVERRIDE is required. Das Blockgerät \fIquelle\fP befindet sich auf einem Dateisystem, das mit der Option \fBMS_NODEV\fP eingehängt wurde. .TP \fBEBUSY\fP Es wurde versucht, eine neue Einhängung auf einen existierenden Einhängepunkt, der in diesem Einhängenamensraum mit den gleichen \fIsource\fP und \fItarget\fP erzeugt worden war, zu stapeln. .TP \fBEBUSY\fP \fIQuelle\fP kann nicht nur\-lesend neu eingehängt werden, da dort immer noch Dateien zum Schreiben offen sind. .TP \fBEFAULT\fP Eines der Zeiger\-Argumente zeigt außerhalb des Adressraums der Benutzer. .TP \fBEINVAL\fP \fIquelle\fP hat einen ungültigen Superblock. .TP \fBEINVAL\fP Eine Neueinhängungsaktion (\fBMS_REMOUNT\fP) wurde versucht, aber \fIsource\fP war nicht bereits auf \fItarget\fP eingehängt. .TP \fBEINVAL\fP Eine Verschiebeaktion (\fBMS_MOVE\fP) wurde versucht, aber \fIsource\fP war kein Einhängepunkt oder war \(aq/\(aq. .TP \fBEINVAL\fP \fImountflags\fP enthält mehr als einen aus \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP und \fBMS_UNBINDABLE\fP. .TP \fBEINVAL\fP \fImountflags\fP enthält \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_SLAVE\fP oder \fBMS_UNBINDABLE\fP und enthält auch einen von \fBMS_REC\fP oder \fBMS_SILENT\fP verschiedenen Schalter. .TP \fBEINVAL\fP Es wurde versucht, ein nicht\-bind\-einhängbare Einhängung bind\-einzuhängen. .TP \fBEINVAL\fP In einem nicht privilegierten Einhängenamensraum (d.h. einem Einhängenamensraum, der einem Benutzernamensraum gehört, der durch einen nicht privilegierten Benutzer erstellt wurde) wurde eine Bind\-Einhängeaktion (\fBMS_BIND\fP) ohne Angabe von (\fBMS_REC\fP) versucht, womit der Dateisystembaum unterhalb einer der Untereinhängungen des Bind\-eingehängten Verzeichnisses offengelegt worden wäre. .TP \fBELOOP\fP Bei der Auflösung des Pfadnamens wurden zu viele Links gefunden. .TP \fBELOOP\fP Es wurde eine Verschiebeaktion versucht und \fIZiel\fP liegt unterhalb von \fIQuelle\fP. .TP \fBEMFILE\fP (Falls kein blockorientiertes Gerät benötigt wird:) Die Tabelle der Platzhaltergeräte ist voll. .TP \fBENAMETOOLONG\fP Ein Pfadname war länger als \fBMAXPATHLEN\fP. .TP \fBENODEV\fP Der \fIDateisystemtyp\fP ist nicht im Kernel konfiguriert. .TP \fBENOENT\fP Ein Pfadname war leer oder hatte eine nicht existierende Komponente. .TP \fBENOMEM\fP Der Kernel konnte keine freie Seite reservieren, um Dateinamen oder Daten hinein zu kopieren. .TP \fBENOTBLK\fP Die \fIQuelle\fP ist kein blockorientiertes Gerät (und ein Gerät war erforderlich). .TP \fBENOTDIR\fP Das \fIZiel\fP oder ein Präfix der \fIQuelle\fP ist kein Verzeichnis. .TP \fBENXIO\fP Die Major\-Nummer des blockorientierten Gerätes \fIQuelle\fP liegt außerhalb des Bereichs. .TP \fBEPERM\fP Der Aufrufende verfügt nicht über die erforderlichen Rechte. .SH VERSIONEN .\" Die Definitionen von \fBMS_DIRSYNC\fP, \fBMS_MOVE\fP, \fBMS_PRIVATE\fP, \fBMS_REC\fP, \fBMS_RELATIME\fP, \fBMS_SHARED\fP, \fBMS_SLAVE\fP, \fBMS_STRICTATIME\fP und \fBMS_UNBINDABLE\fP wurden in der Version 2.12 in die Glibc\-Header aufgenommen. .SH "KONFORM ZU" Diese Funktion ist Linux\-spezifisch und sollte nicht in Programmen benutzt werden, die portabel gehalten werden sollen. .SH ANMERKUNGEN .\" Multiple mounts on same mount point: since 2.3.99pre7. Seit Linux 2.4 kann ein einzelnes Dateisystem an mehreren Einhängepunkten eingehängt sein und mehrere Einhängungen können auf dem gleichen Einhängepunkt gestapelt werden. .PP Das Argument \fIEinhängeschalter\fP hat die Magische Zahl 0xC0ED (\fBMS_MGC_VAL\fP) in den oberen 16 Bits. (Alle andere in BESCHREIBUNG vorgestellten Schalter liegen in den unteren 16 Bits von \fIEinhängeschalter\fP.). In Kernel\-Versionen vor 2.4 war die Angabe von \fBMS_MGC_VAL\fP notwendig, aber seit Linux 2.4 ist dies nicht mehr notwendig und wird, falls angegeben, ignoriert. .PP Der Originalschalter \fBMS_SYNC\fP wurde in 1.1.69 in \fBMS_SYNCHRONOUS\fP umbenannt, als ein anderer \fBMS_SYNC\fP zu \fI\fP hinzugefügt wurde. .PP .\" The change is in patch-2.4.0-prerelease. .\" Vor Linux 2.4 würde ein Versuch, ein Set\-User\-ID\- oder Set\-Group\-ID\-Programm auf einem Dateisystem auszuführen, das mit \fBMS_NOSUID\fP eingehängt ist, mit \fBEPERM\fP fehlschlagen. Seit Linux 2.4 werden die Bits Set\-User\-ID und Set\-User\-Group\-ID in diesem Fall einfach stillschweigend ignoriert. .SS "Namensräume pro Prozess" Seit Kernel 2.4.19 stellt Linux Einhänge\-Namensräume pro Prozess bereit. Ein Einhänge\-Namensraum ist eine Zusammenstellung von eingehängten Dateisystemen, die für einen Prozess sichtbar sind. Einhängepunkt\-Namensräume können (und werden gewöhnlich) gemeinsam von mehreren Prozessen benutzt und Änderungen am Namensraum (d.h. Ein\- und Aushängen) durch einen Prozess sind für alle anderen Prozesse sichtbar, die den gleichen Namensraum mitverwenden. (Die Situation in Linux vor 2.4.19 kann so betrachtet werden, als ob ein einzelner Namensraum von jedem Prozess im System mitbenutzt würde.) .PP Ein Kindprozess, der durch \fBfork\fP(2) erzeugt wurde, nutzt den Einhängenamensraum seines Elternprozesses; der Einhängenamensraum wird über ein \fBexecve\fP(2) beibehalten. .PP Ein Prozess kann einen privat eingehängten Namensraum erhalten, falls er unter Benutzung des Schalters \fBCLONE_NEWNS\fP von \fBclone\fP(2) erstellt wurde. In diesem Fall wird sein neuer Namensraum als eine \fIKopie\fP des Namensraums des Prozesses, der \fBclone\fP(2) aufrief, initialisiert oder er ruft \fBunshare\fP(2) mit dem Schalter \fBCLONE_NEWNS\fP auf, was veranlasst, dass der Einhänge\-Namensraum des Aufrufenden eine private Kopie des Namensraums erhält, der vorher mit anderen Prozessen gemeinsam benutzt wurde, so dass zukünftiges Ein\- und Aushängen durch den Aufrufenden für andere Prozesse unsichtbar ist (außer Kindprozesse, die der Aufrufende hinterher erzeugt) und umgekehrt. .PP Die Linux\-spezifische Datei \fI/proc/[PID]/mounts\fP stellt die Liste der Einhängepunkte in dem Einhänge\-Namensraum des Prozesses mit der angegebenen ID dar; lesen Sie \fBproc\fP(5), um Einzelheiten zu erfahren. .SH "SIEHE AUCH" \fBmountpoint\fP(1), \fBumount\fP(2), \fBmount_namespaces\fP(7), \fBpath_resolution\fP(7), \fBfindmnt\fP(8), \fBlsblk\fP(8), \fBmount\fP(8), \fBumount\fP(8) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.16 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Check translation of »flag«; would option be better? (Erik Pfannenstein, Patrick Rother , Chris Leick , Mario Blättermann und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an .