.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" %%%LICENSE_START(PUBLIC_DOMAIN) .\" This file is in the public domain, so clarified as of .\" 1996-06-05 by Arthur David Olson . .\" %%%LICENSE_END .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH TZFILE 5 "6. März 2019" "" Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG tzfile \- Zeitzonen\-Informationen .SH BESCHREIBUNG .ie '\(lq'' .ds lq \&"\" .el .ds lq \(lq\" .ie '\(rq'' .ds rq \&"\" .el .ds rq \(rq\" .de q \\$3\*(lq\\$1\*(rq\\$2 .. Die von \fBtzset\fP(3) verwandten Zeitzoneninformationsdateien werden typischerweise unter einem Verzeichnis mit Namen der Art \fI/usr/share/zoneinfo\fP gefunden. Diese Dateien fangen mit einem 44\-Byte\-Vorspann an, der die folgenden Felder enthält: .IP * 2 Die magische Vierbyte\-ASCII\-Sequenz .q TZif identifiziert die Datei als Zeitzoneninformationsdatei. .IP * Ein Byte identifiziert die Version des Dateiformats (Stand 2017 entweder ein ASCII NUL oder .q 2 , oder .q 3 ). .IP * Fünfzehn Bytes, die Nullen enthalten, sind für zukünftige Nutzung reserviert. .IP * Sechs Vierbyte\-Ganzzahlwerte, geschrieben in einer Standard\-Byte\-Reihenfolge (das »high\-order«\-Byte des Wertes ist zuerst geschrieben). Diese Werte sind, in Reihenfolge: .RS .TP \fItzh_ttisgmtcnt\fP Anzahl der in der Datei hinterlegten UT\-/Lokal\-Kennziffern .TP \fItzh_ttisstdcnt\fP Anzahl der in der Datei gespeicherten Standard\-/Wall\-Kennziffern .TP \fItzh_leapcnt\fP Anzahl der Schaltsekunden, für die Einträge in der Datei gespeichert sind .TP \fItzh_timecnt\fP Anzahl der Übergangszeiten, für die Einträge in der Datei gespeichert sind .TP \fItzh_typecnt\fP Anzahl der lokalen Zeit\-Typen, für die Einträge in der Datei gespeichert sind (dürfen nicht Null sein) .TP \fItzh_charcnt\fP Anzahl der Bytes für in der Datei gespeicherte Zeitzonen\-Abkürzungen .RE .PP Der vorgenannte Vorspann wird von den folgenden Feldern, deren Länge abhängig von den Inhalten des Vorspanns ist, gefolgt: .IP * 2 \fItzh_timecnt\fP: In absteigender Reihenfolge sortierte vorzeichenbehaftete Vierbyte\-Ganzzahlwerte. Diese Werte werden in Standard\-Byte\-Reihenfolge geschrieben. Jeder wird als Übergangszeit (wie von \fBtime\fP(2) zurückgeliefert) verwandt, zu der sich die Regeln zur Berechnung der lokalen Zeit ändern. .IP * \fItzh_timecnt\fP: 1\-Byte\-Ganzzahlwerte. Jeder außer dem letzten teilt mit, welcher der verschiedenen in der Datei beschriebenen Arten lokaler Zeittypen mit welcher Zeitperiode, die mit der identisch indizierten Übergangszeit beginnt und bis zur (aber ausschließlich) der nächsten Übergangszeit fortläuft, zugeordnet ist. (Der letzte Zeittyp ist nur zur Konsistenzprüfung mit der nachfolgend beschriebenen POSIX\-artigen TZ\-Zeichenkette vorhanden.) Diese Werte dienen als Index für das nächste Feld. .IP * \fItzh_typecnt\fP: \fIttinfo\fP\-Einträge, jeder wie folgt definiert: .in +.5i .sp .nf .ta .5i +\w'unsigned char\0\0'u struct ttinfo { int32_t tt_gmtoff; unsigned char tt_isdst; unsigned char tt_abbrind; }; .in -.5i .fi .sp Jede Struktur besteht aus einem vorzeichenbehafteten 4\-Byte\-Ganzzahlwert für \fItt_gmtoff\fP, geschrieben in einer Standard\-Byte\-Reihenfolge, gefolgt von den 1\-Byte\-Werten für \fItt_isdst\fP und für \fItt_abbrind\fP. In jeder Struktur legt \fItt_gmtoff\fP die Anzahl Sekunden fest, die zu UT addiert werden, \fItt_isdst\fP bestimmt, ob \fItm_isdst\fP von \fBlocaltime\fP(3) gesetzt werden soll und \fItt_abbrind\fP entspricht dem Index im Feld der Abkürzungsbytes für Zeitzonen, die den \fIttinfo\fP\-Strukturen in der Datei folgen. .IP * \fItzh_leapcnt\fP\-Paare von 4\-Byte\-Werten, geschrieben in Standard\-Byte\-Reihenfolge. Der erste Wert jedes Paares bezeichnet den nicht negativen Zeitpunkt (Rückgabewert von \fBtime\fP(2)), zu dem die Schaltsekunden auftreten. Der zweite bestimmt die \fIgesamte\fP Anzahl der Schaltsekunden, die während der Zeitperiode, die zu dem angegebenen Zeitpunkt beginnt, eingelegt werden sollen. Die Wertepaare sind in aufsteigender Folge nach der Zeit sortiert. Jeder Übergang ist für eine Schaltsekunde, entweder positiv oder negativ. Übergänge sind immer durch mindestens 28 Tage minus einer Sekunde getrennt. .IP * \fItzh_ttisstdcnt\fP Standard\-/Wall\-Kennziffern, jede wird als 1\-Byte\-Wert gespeichert. Sie geben an, ob die Übergangszeiten, die den lokalen Zeit\-Typen zugeordnet sind, als Standard\-Zeit oder als »wall clock time« angegeben wurden. Sie werden verwendet, wenn eine Zonendatei für die Verarbeitung POSIX\-artiger Zeitzonen\-Umgebungsvariablen eingesetzt wird. .IP * \fItzh_ttisgmtcnt\fP UT\-/Lokal\-Kennziffern, jede als 1\-Byte\-Wert gespeichert. Sie besagen, ob die den lokalen Zeit\-Typen zugeordneten Übergangszeiten als UT oder als lokale Zeit angegeben wurden. Sie werden verwendet, wenn eine Zonendatei für die Verarbeitung POSIX\-artiger Zeitzonen\-Umgebungsvariablen eingesetzt wird. .PP .\" http://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=122906#47 .\" Reviewed by upstream and rejected, May 2012 Die Funktion \fIlocaltime\fP(3) verwendet den ersten \fIttinfo\fP\-Eintrag für Standardzeit in der Datei (oder einfach den ersten \fIttinfo\-Eintrag\fP, wenn kein Standardzeit\-Eintrag existiert), wenn entweder \fItzh_timecnt\fP Null ist oder das Zeit\-Argument kleiner ist als der erste in der Datei abgelegte Übergangszeitpunkt. .SH ANMERKUNGEN Diese Handbuchseite beschreibt \fI\fP aus dem Glibc\-Quelltext (siehe \fItimezone/tzfile.h\fP). .\" End of patch Es scheint, dass timezone \fBtzfile\fP intern verwendet, aber Glibc das nicht in der Anwendungsebene verfügbar macht. Der Grund ist höchstwahrscheinlich, dass die standardisierten Funktionen sinnvoller, besser portierbar und tatsächlich von Glibc dokumentiert sind. Vermutlich ist es nur in Glibc enthalten, um die nicht von Glibc (sondern einer anderen Organisation) gepflegten Zeitzonendaten zu unterstützen. .SS Version\-2\-Format Für Zeitzonen\-Dateien im Version\-2\-Format folgen dem oben Beschriebenen (Vorspann und Daten) ein zweiter Vorspann und Daten in einem ähnlichen Format. Der Unterschied besteht darin, dass die Übergangszeiten und Schaltsekundenzeiten jeweils mit jeweils acht Byte kodiert werden (Schaltsekundenzahlen bleiben vier Bytes). Nach dem zweiten Vorspann und den Daten folgt eine durch Zeilenumbrüche eingeschlossene Zeichenkette im Stil von POSIX\-Zeitzonen\-Umgebungsvariablen. Sie ist für die Behandlung der Momente nach der letzten in der Datei gespeicherten Übergangszeit oder für alle Momente, falls die Datei keine Übergänge enthält, gedacht. Die POSIX\-artige TZ\-Zeichenkette ist leer (d.h. nichts zwischen den Zeilenumbrüchen), falls es keine POSIX\-Darstellung für solche Momente gibt. Falls nicht leer, muss die POSIX\-artige Zeichenkette mit dem lokalen Zeittyp nach der letzten Übergangszeit, falls diese in den Acht\-Byte\-Daten vorhanden ist, übereinstimmen. Falls die letzte Übergangszeit bei der beispielhaften Zeichenkette .q WET0WEST,M3.5.0,M10.5.0/3 im Juli gewesen ist, dann muss der lokale Übergangszeittyp die Sommerzeit festlegen, die mit .q WEST d.h. eine Stunde östlich von UT, festgelegt wird. Falls es auch mindestens einen Übergang gibt, wird der Zeittyp 0 der Zeitperiode von der unendlichen Vergangenheit bis zu, aber nicht einschließlich der ersten Übergangszeit zugeordnet. .SS Version\-3\-Format Für Zeitzonendateien im Version\-3\-Format darf die POSIX\-TZ\-artige Zeichenkette zwei kleinere Erweiterungen gegenüber dem POSIX\-TZ\-Format verwenden, wie diese in \fBnewtzset\fP(3) beschrieben sind. Zuerst darf der Stundenanteil seiner Übergangszeiten vorzeichenbehaftet und im Bereich von \-167 bis 167 sein, statt wie von POSIX verlangt vorzeichenlos im Bereich 0 bis 24. Zweitens ist die Sommerzeit das ganze Jahr über effektiv, falls sie am 1. Januar um 00:00 anfängt und am 31. Dezember um 24:00 endet, plus dem Unterschied zwischen der Sommerzeit und der Standardzeit. .PP In zukünftigen Änderungen des Formats können weitere Daten angehängt werden. .SH "SIEHE AUCH" .\" This file is in the public domain, so clarified as of .\" 1996-06-05 by Arthur David Olson. \fBtime\fP(2), \fBlocaltime\fP(3), \fBtzset\fP(3), \fBtzselect\fP(8), \fBzdump\fP(8), \fBzic\fP(8) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.04 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer , Helge Kreutzmann und Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org Mailingliste der Übersetzer .ME .