.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH SETARCH 8 "Dezember 2017" util\-linux System\-Administration .SH BEZEICHNUNG setarch \- ändert die vom System gemeldete Architektur und/oder setzt neue Personalisierungs\-Schalter. .SH ÜBERSICHT \fBsetarch\fP [\fIArch\fP] [Optionen] [\fIProgramm\fP [\fIArgumente\fP…]] .sp \fBsetarch\fP \fB\-\-list\fP|\fB\-h\fP|\fB\-V\fP .sp \fBarch\fP [Optionen] [\fIProgramm\fP [\fIArgument\fP…]] .SH BESCHREIBUNG \fBsetarch\fP verändert Ausführungsdomänen und Personalitätsschalter von Prozessen. .PP Die Ausführungsdomänen beeinflussen derzeit nur die Ausgabe von \fBuname \-m\fP. Beispielsweise sorgt der Aufruf von \fBsetarch i386 \fP\fIProgramm\fP auf einem AMD64\-System dafür, dass das \fIProgramm\fP den Rechnertyp als \fIi686\fP sieht (oder eine andere relevante Architektur) anstelle von \fIx86_64\fP. Es ermöglicht außerdem das Setzen verschiedener Personalisierungsoptionen. Das vorgegebene \fIProgramm\fP ist \fB/bin/sh\fP. .PP Seit Version 2.33 ist das Befehlszeilenargument \fIarch\fP optional und \fBsetarch\fP kann zur Veränderung der Personalitätsschalter (ADDR_LIMIT_*, SHORT_INODE, usw.) ohne Änderung der Ausführungsdomäne verwandt werden. .SH OPTIONEN .TP \fB\-\-list\fP listet die Architekturen auf, die \fBsetarch\fP kennt. Ob allerdings \fBsetarch\fP tatsächlich eine bestimmte dieser Architekturen setzen kann, ist von dem laufenden Kernel abhängig. .TP \fB\-\-uname\-2.6\fP sorgt dafür, dass das \fIProgramm\fP einen Kernel mit einer Versionsnummer sieht, die mit 2.6 beginnt. Schaltet UNAME26 ein. .TP \fB\-v\fP,\fB \-\-verbose\fP Ausführlicher Modus. .TP \fB\-3\fP, \fB\-\-3gb\fP gibt an, dass \fIProgramm\fP einen maximalen Adressraum von 3 GB belegen soll. Unterstützt auf x86. Schaltet ADDR_LIMIT_3GB ein. .TP \fB\-\-4gb\fP Diese Option hat keinen Effekt. Sie wird nur aus Gründen der Rückwärtskompatibilität unterstützt und kann in zukünftigen Veröffentlichungen entfernt werden. .TP \fB\-B\fP, \fB\-\-32bit\fP begrenzt den Adressraum auf 32 Bit, um Hardware zu emulieren. Unterstützt auf ARM und Alpha. Schaltet ADDR_LIMIT_32BIT ein. .TP \fB\-F\fP, \fB\-\-fdpic\-funcptrs\fP behandelt Funktionszeiger des Anwendungsraums auf Signal\-Handler als Zeiger auf Adressdeskriptoren. Diese Option hat auf Architekturen, die keine FDPIC\-ELF\-Programme unterstützen, keinen Effekt. In Kernel v4.14 ist die Unterstützung auf die CPU\-Architekturen ARM, Blackfin, Fujitsu FR\-V und SuperH beschränkt. .TP \fB\-I\fP, \fB\-\-short\-inode\fP Veralteter Fehleremulationsschalter. Schaltet SHORT_INODE ein. .TP \fB\-L\fP, \fB\-\-addr\-compat\-layout\fP stellt das alte Layout des virtuellen Adressraums bereit. Verwenden Sie dies, falls das \fIProgramm\fP nicht über den PT_GNU_STACK\-ELF\-Header verfügt. Schaltet ADDR_COMPAT_LAYOUT ein. .TP \fB\-R\fP, \fB\-\-addr\-no\-randomize\fP deaktiviert die Randomisierung des virtuellen Adressraums. Schaltet ADDR_NO_RANDOMIZE ein. .TP \fB\-S\fP, \fB\-\-whole\-seconds\fP Veralteter Fehleremulationsschalter. Schaltet WHOLE_SECONDS ein. .TP \fB\-T\fP, \fB\-\-sticky\-timeouts\fP Dies führt dazu, dass die Systemaufrufe \fBselect\fP(2), \fBpselect\fP(2) und \fBppoll\fP(2) den Wert der Zeitüberschreitung beibehalten, anstatt ihn so zu verändern, dass er die Zeit wiedergibt, die während einer Unterbrechung durch einen Signal\-Handler nicht geschlafen wurde. Verwenden Sie dies, wenn \fIProgramm\fP von diesem Verhalten abhängt. Für weitere Details siehe die Zeitüberschreitungsbeschreibung in der Handbuchseite \fBselect\fP(2). Schaltet STICKY_TIMEOUTS ein. .TP \fB\-X\fP, \fB\-\-read\-implies\-exec\fP Falls dies gesetzt ist, wird \fBmmap\fP(3) PROT_READ auch das Bit PROT_EXEC hinzufügen \- wie dies von alten x86\-Programmen erwartet wird. Beachten Sie, dass der ELF\-Lader dieses Bit automatisch setzen wird, wenn es ein altes Programm antrifft. Schaltet READ_IMPLIES_EXEC ein. .TP \fB\-Z\fP, \fB\-\-mmap\-page\-zero\fP SVr4\-Fehleremulation, die \fBmmap\fP(3) auf Seite Null als nur lesbar setzen wird. Verwenden Sie dies, wenn \fIProgramm\fP von diesem Verhalten abhängt und der Quellcode nicht zum Korrigieren verfügbar ist. Schaltet MMAP_PAGE_ZERO ein. .TP \fB\-V\fP,\fB \-\-version\fP zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .TP \fB\-h\fP,\fB \-\-help\fP zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. .SH BEISPIELE setarch \-\-addr\-no\-randomize meintestprogramm .br setarch ppc32 rpmbuild \-\-target=ppc \-\-rebuild foo.src.rpm .br setarch ppc32 \-v \-vL3 rpmbuild \-\-target=ppc \-\-rebuild bar.src.rpm .br setarch ppc32 \-\-32bit rpmbuild \-\-target=ppc \-\-rebuild foo.src.rpm .SH AUTOR .MT sopwith@redhat.com Elliot Lee .ME .br .MT jnovy@redhat.com Jindrich Novy .ME .br .MT kzak@redhat.com Karel Zak .ME .SH "SIEHE AUCH" \fBpersonality\fP(2), \fBselect\fP(2) .SH VERFÜGBARKEIT Der Befehl \fBsetarch\fP ist Teil des Pakets util\-linux, welches aus dem .UR https://\:www.kernel.org\:/pub\:/linux\:/utils\:/util\-linux/ Linux Kernel\-Archiv .UE heruntergeladen werden kann. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann , Dr. Tobias Quathamer und Helge Kreutzmann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org Mailingliste der Übersetzer .ME .