.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH LESSKEY 1 "Version 551: 11. Juni 2019" .SH BEZEICHNUNG lesskey \- Tastenbelegungen für Less festlegen .SH ÜBERSICHT \fBlesskey [\-o Ausgabe] [\-\-] [Eingabe]\fP .br \fBlesskey [\-\-output=Ausgabe] [\-\-] [Eingabe]\fP .br \fBlesskey \-V\fP .br \fBlesskey \-\-version\fP .SH BESCHREIBUNG \fILesskey\fP wird zum Angeben einer Reihe von Tastenbelegungen verwendet, die von \fBless\fP verwendet werden. Die Eingabedatei ist eine Textdatei, welche die Tastenbelegungen beschreibt. Falls »\-« übergeben wird, wird aus der Standardeingabe gelesen. Falls keine Eingabedatei angegeben wird, wird ein Standard\-Dateiname als Name der Eingabedatei verwendet, welcher systemabhängig ist: Auf Unix\-Systemen wird $HOME/.lesskey, auf MS\-DOS\-Systemen $HOME/_lesskey und auf OS/2\-Systemen $HOME/lesskey.ini oder $INIT/lesskey.ini verwendet, falls $HOME nicht definiert ist. Die Ausgabedatei ist eine Binärdatei, die von \fBless\fP verwendet wird. Falls keine Ausgabedatei angegeben ist und die Variable LESSKEY gesetzt ist, wird LESSKEY als Name der Ausgabedatei verwendet. Anderenfalls wird ein Standard\-Dateiname als Name der Ausgabedatei verwendet, der systemabhängig ist: Auf Unix\- und OS\-9\-Systemen wird $HOME/.less, auf MS\-DOS\-Systemen $HOME/_less und auf OS/2\-Systemen $HOME/less.ini oder $INIT/less.ini verwendet, falls $HOME nicht definiert ist. Falls die Ausgabedatei bereits existiert, wird sie durch \fBlesskey\fP überschrieben. .PP Die Option \fB\-V\fP oder \fB\-\-version\fP veranlasst \fBlesskey\fP, seine Versionsnummer auszugeben und das Programm unmittelbar zu beenden. Wenn \fB\-V\fP oder \fB\-\-version\fP angegeben ist, werden andere Optionen und Argumente ignoriert. .PP Die Eingabedatei besteht aus einem oder mehreren \fIAbschnitten\fP. Jeder Abschnitt beginnt mit einer Zeile, die dessen Typ bezeichnet. Mögliche Abschnitte sind: .IP #command definiert neue Befehlstasten. .IP #line\-edit definiert neue Tasten zur Zeilenbearbeitung. .IP #env definiert Umgebungsvariablen. .PP Leere Zeilen, und Zeilen, die mit einem Rautezeichen (#) beginnen, werden ignoriert, außer bei den speziellen Abschnittsüberschriften. .SH COMMAND\-Abschnitt Der »command«\-Abschnitt beginnt mit der Zeile .sp #command .sp Falls der »command«\-Abschnitt der erste Abschnitt in der Datei ist, kann diese Zeile weggelassen werden. Der »command«\-Abschnitt besteht aus Zeilen der folgenden Form: .sp \fIZeichenkette\fP \fIAktion\fP [Extra\-Zeichenkette] .sp Der Leerraum kann aus einer beliebigen Folge von einem oder mehreren Leerzeichen und/oder Tabulatoren bestehen. Die \fIZeichenkette\fP bezeichnet die Befehlstaste(n), welche die Aktion aufrufen. Die \fIZeichenkette\fP kann eine einzelne Befehlstaste oder eine Abfolge von bis zu 15 Tasten sein. Die \fIAktion\fP ist der Name der Less\-Aktion aus der nachfolgenden Liste. Die Zeichen in der \fIZeichenkette\fP können wortwörtlich erscheinen oder es kann ein Zirkumflex (^) vorangestellt werden, um eine Steuertaste zu kennzeichnen. Ein Rückschrägstrich, dem eine bis drei Ziffern in oktaler Notation folgen, können zum Angeben des oktalen Werts eines Zeichens verwendet werden. Ein Rückschrägstrich, dem verschiedene Zeichen folgen, geben die Eingabezeichen wie folgt an: .IP \eb RÜCKTASTE .IP \ee ESCAPE .IP \en ZEILENVORSCHUB .IP \er EINGABETASTE .IP \et TABULATOR .IP \eku PFEILTASTE AUF .IP \ekd PFEILTASTE AB .IP \ekr PFEILTASTE RECHTS .IP \ekl PFEILTASTE LINKS .IP \ekU SEITE AUF .IP \ekD SEITE AB .IP \ekh HOME .IP \eke END .IP \ekx ENTF .PP Ein Rückschrägstrich, dem ein anderes Zeichen folgt, zeigt an, dass das Zeichen wortwörtlich genommen werden soll. Den Zeichen Zirkumflex, Leerzeichen, Tabulator und dem Rückschrägstrich selbst muss ein Rückschrägstrich vorangestellt werden. .PP Einer Aktion kann eine »Extra«\-Zeichenkette folgen. Wenn ein solcher Befehl ausgelöst wird, während \fBless\fP läuft, wird die Aktion ausgeführt und die Extra\-Zeichenkette ausgewertet, so als ob sie in \fBless\fP eingegeben worden wäre. Diese Funktion kann in bestimmten Fällen zur Erweiterung der Funktionalität eines Befehls verwendet werden. Schauen Sie sich die Befehle »{« und »:t« im nachfolgenden Beispiel an. Die Extra\-Zeichenkette hat für die »quit«\-Aktion eine besondere Bedeutung: Wenn \fBless\fP beendet wird, dann wird das erste Zeichen der Extra\-Zeichenkette als dessen Exit\-Status verwendet. .SH BEISPIEL Die folgende Eingabedatei beschreibt die Reihe der standardmäßigen von \fBless\fP verwendeten Befehlstasten: .sp .nf #command \er forw\-line \en forw\-line e forw\-line j forw\-line \ekd forw\-line ^E forw\-line ^N forw\-line k back\-line y back\-line ^Y back\-line ^K back\-line ^P back\-line J forw\-line\-force K back\-line\-force Y back\-line\-force d forw\-scroll ^D forw\-scroll u back\-scroll ^U back\-scroll \e40 forw\-screen f forw\-screen ^F forw\-screen ^V forw\-screen \ekD forw\-screen b back\-screen ^B back\-screen \eev back\-screen \ekU back\-screen z forw\-window w back\-window \ee\e40 forw\-screen\-force F forw\-forever \eeF forw\-until\-hilite R repaint\-flush r repaint ^R repaint ^L repaint \eeu undo\-hilite g goto\-line \ekh goto\-line < goto\-line \ee< goto\-line p percent % percent \ee[ left\-scroll \ee] right\-scroll \ee( left\-scroll \ee) right\-scroll \ekl left\-scroll \ekr right\-scroll \ee{ no\-scroll \ee} end\-scroll { forw\-bracket {} } back\-bracket {} ( forw\-bracket () ) back\-bracket () [ forw\-bracket [] ] back\-bracket [] \ee^F forw\-bracket \ee^B back\-bracket G goto\-end \ee> goto\-end > goto\-end \eke goto\-end \eeG goto\-end\-buffered = status ^G status :f status / forw\-search ? back\-search \ee/ forw\-search * \ee? back\-search * n repeat\-search \een repeat\-search\-all N reverse\-search \eeN reverse\-search\-all & filter m set\-mark M set\-mark\-bottom \eem clear\-mark ' goto\-mark ^X^X goto\-mark E examine :e examine ^X^V examine :n next\-file :p prev\-file t next\-tag T prev\-tag :x index\-file :d remove\-file \- toggle\-option :t toggle\-option t s toggle\-option o _ display\-option | pipe v visual ! shell + firstcmd H help h help V version 0 digit 1 digit 2 digit 3 digit 4 digit 5 digit 6 digit 7 digit 8 digit 9 digit q quit Q quit :q quit :Q quit ZZ quit .fi .sp .SH VORRANG Die von \fIlesskey\fP angegebenen Befehl erhalten Vorrang vor den standardmäßigen Befehlen. Ein standardmäßiger Befehl kann durch einen entsprechenden Eintrag in der Eingabedatei mit der Aktion »invalid« deaktiviert werden. Alternativ können Sie einen Schlüssel, der nichts tun soll, mit der Aktion »noaction« definieren. Dabei ist »noaction« ähnlich wie »invalid«, aber \fBless\fP gibt für einen »invalid«\-Befehl einen Warnklang aus, aber nicht für einen »noaction«\-Befehl. Zusätzlich können ALLE Standardbefehle durch Hinzufügen dieser Steuerzeile zur Eingabedatei deaktiviert werden: .sp #stop .sp Dadurch werden alle Standardbefehle ignoriert. Die #stop\-Zeile sollte die letzte Zeile in diesem Abschnitt der Datei sein. .PP Denken Sie daran, dass #stop gefährlich sein kann. Da sämtliche Standardbefehle deaktiviert werden, müssen Sie genügend Befehle vor der #stop\-Zeile angeben, um alle notwendigen Aktionen zu aktivieren. Beispielsweise könnte ein nicht definierter »quit«\-Befehl sehr frustierend sein. .SH ZEILENBEARBEITUNGS\-ABSCHNITT Der Zeilenbearbeitungs\-Abschnitt beginnt mit folgender Zeile: .sp #line\-edit .sp Dieser Abschnitt gibt neue Tastenbelegungen für die Befehle zur Zeilenbearbeitung an, in ähnlicher Weise, wie Tastenbelegungen für gewöhnliche Befehle im #command\-Abschnitt angegeben werden. Der Zeilenbearbeitungs\-Abschnitt besteht aus einer Liste von Tasten und Aktionen, jeweils eine pro Zeile wie im nachfolgenden Beispiel. .SH BEISPIEL Die folgende Eingabedatei beschreibt den Satz der standardmäßigen von \fBless\fP verwendeten Zeilenbearbeitungstasten: .sp .nf #line\-edit \et forw\-complete \e17 back\-complete \ee\et back\-complete ^L expand ^V literal ^A literal \eel right \ekr right \eeh left \ekl left \eeb word\-left \ee\ekl word\-left \eew word\-right \ee\ekr word\-right \eei insert \eex delete \ekx delete \eeX word\-delete \eekx word\-delete \ee\eb word\-backspace \ee0 home \ekh home \ee$ end \eke end \eek up \eku up \eej down ^G abort .fi .sp .SH "UMGEBUNGSVARIABLEN FÜR LESS" Der Abschnitt zu den Umgebungsvariablen beginnt mit der Zeile .sp #env .sp Dieser Zeile folgt eine Liste zuzuweisender Umgebungsvariablen. Jede Zeile besteht aus dem Namen einer Umgebungsvariable, einem Gleichheitszeichen (=) und dem Wert, welcher der Umgebungsvariable zugewiesen werden soll. Leerräume vor oder nach dem Gleichheitszeichen werden ignoriert. Die auf diese Weise zugewiesenen Variablen sind nur für \fBless\fP sichtbar. Falls eine Variable sowohl in der Systemungebung als auch in der Lesskey\-Datei zugewiesen ist, erhält der Wert in der Lesskey\-Datei Vorrang. Obwohl die Lesskey\-Datei zur Außerkraftsetzung der in der Umgebung festgelegten Variablen verwendet werden kann, besteht der Hauptzweck der Zuweisung von Variablen in der Lesskey\-Datei einfach darin, die Konfigurationsinformationen für \fBless\fP zusammen in einer Datei zu speichern. .SH BEISPIEL Die folgende Eingabedatei setzt die Option \fB\-i\fP immer dann, wenn \fBless\fP ausgeführt wird und setzt den Zeichensatz auf »latin1«: .sp .nf #env LESS = \-i LESSCHARSET = latin1 .fi .sp .SH "SIEHE AUCH" less(1) .SH WARNUNGEN Auf MS\-DOS\- und OS/2\-Systemen senden bestimmten Tasten eine Zeichensequenz, die mit einem NUL\-Zeichen beginnt (0). Dieses NUL\-Zeichen sollte in der Lesskey\-Datei als \e340 eingetragen werden. .SH COPYRIGHT Copyright \(co 1984\-2019 Mark Nudelman .PP Less ist Teil des GNU\-Projekts und freie Software. Sie können es entweder unter den Bedingungen der (1) GNU General Public License, wie von der Free Software Foundation veröffentlicht, oder (2) der Less\-Lizenz, weitergeben und/oder modifizieren. Weitere Einzelheiten bezüglich der Weitergabe finden Sie in der Datei README der Less\-Distribution. Sie sollten ein Exemplar der GNU General Public License zusammen mit dem Quellcode von Less erhalten haben. Siehe die Datei COPYING. Falls nicht, schreiben Sie an die Free Software Foundation, 59 Temple Place, Suite 330, Boston, MA 02111\-1307, USA. Sie sollten außerdem eine Kopie der Less\-Lizenz erhalten haben. Siehe die Datei LICENSE. .PP Less wird in der Hoffnung weitergegeben, dass es Ihnen von Nutzen sein wird, aber OHNE IRGENDEINE GARANTIE, sogar ohne die implizite Garantie der MARKTREIFE oder der VERWENDBARKEIT FÜR EINEN BESTIMMTEN ZWECK. Details finden Sie in der GNU General Public License. .SH AUTOR .PP Mark Nudelman .br Schicken Sie Fehlermeldungen oder Kommentare (auf Englisch) an . .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org Mailingliste der Übersetzer .ME .