.\" -*- coding: UTF-8 -*-
.\" $File: file.man,v 1.133 2018/10/01 18:51:39 christos Exp $
.\"*******************************************************************
.\"
.\" This file was generated with po4a. Translate the source file.
.\"
.\"*******************************************************************
.Dd 1. Oktober 2018
.Dt FILE 1
.Os
.Sh BEZEICHNUNG
.Nm file
.Nd Bestimmt den Dateityp
.Sh ÜBERSICHT
.Nm
.Bk -words
.Op Fl bcdEhiklLNnprsSvzZ0
.Op Fl Fl apple
.Op Fl Fl extension
.Op Fl Fl mime-encoding
.Op Fl Fl mime-type
.Op Fl e Ar Testname
.Op Fl F Ar Trenner
.Op Fl f Ar Namensdatei
.Op Fl m Ar Magic-Dateien
.Op Fl P Ar Name=Wert
.Ar
.Ek
.Nm
.Fl C
.Op Fl m Ar Magic-Dateien
.Nm
.Op Fl Fl help
.Sh BESCHREIBUNG
Diese Handbuchseite dokumentiert Version 5.35 des Befehls
.Nm .
.Pp
.Nm
überprüft jedes Argument, um es einzusortieren. Es gibt drei Arten
von Tests, die in dieser Reihenfolge ausgeführt werden: Dateisystemtests,
magische Tests und Sprachtests. Der
.Em erste
erfolgreiche Test führt zur
Ausgabe des Dateityps.
.Pp
Der ausgegebene Typ wird normalerweise eines der Worte
.Em text
(die
Datei enthält nur darstellbare Zeichen und ein paar typische Steuerzeichen
und kann wahrscheinlich problemlos auf einem
.Dv ASCII
-Terminal gelesen
werden),
.Em executable
(die Datei enthält das Ergebnis einer
Kompilierung eines Programms in eine Form, die von einem
.Tn UNIX
-Kernel
oder einem anderen verstanden werden kann) oder
.Em data ,
das alles
andere bedeutet (Daten sind normalerweise »binär« oder nicht darstellbar),
enthalten. Ausnahmen sind gut bekannte Dateiformate (Core-Dateien,
TAR-Archive), die bekanntermaßen binäre Daten enthalten. Wenn Sie lokale
Definitionen zu /etc/magic hinzufügen, stellen Sie sicher, dass Sie
.Em »diese Schlüsselwörter erhalten« .
Benutzer verlassen sich darauf, dass für
alle im Verzeichnis lesbaren Dateien das Wort »text« ausgegeben wird. Machen
Sie es nicht wie Berkeley, die »shell commands text« in »shell script«
änderten.
.Pp
Die Dateisystemtests basieren auf der Untersuchung der Rückgabe des
Systemaufrufs
.Xr stat 2 .
Das Programm prüft, ob die Datei leer ist oder
ob sie eine Art von besonderer Datei ist. Sämtliche bekannten und für Ihr
betriebenes System geeignete Dateien (Sockets, symbolische Links oder
benannte Pipes (FIFOs), auf den Systemen, auf denen diese implementiert
sind) werden intuitiv erfasst, falls Sie in der System-Header-Datei
.In sys/stat.h definiert sind.
.Pp
Die magischen Tests werden verwandt, um auf Dateien zu prüfen, deren Daten
in einem bestimmten, festen Format vorliegen. Das kanonische Beispiel
hierfür ist das ausführbare Programm (kompiliertes Programm) in einer
.Dv a.out
-Datei, dessen Format in
.In elf.h ,
.In a.out.h
und möglicherweise
.In exec.h
im Standard-Einbindeverzeichnis definiert ist. Diese Dateien haben eine
»magische Zahl«, die an einem bestimmten Ort nahe des Anfangs der Datei
gespeichert ist und die dem
.Tn UNIX
-Betriebssystem mitteilt, dass die
Datei ein ausführbares Programm ist und welches der mehreren Typen davon es
ist. Das Konzept der »magischen« Zeichen wurde auf Erweiterungen zu
Datendateien angewandt. Jede Datei mit einem invarianten Kennzeichner bei
einem kleinen, festen Versatz in die Datei kann normalerweise auf diese Art
beschrieben werden. Die Information, die diese Dateien identifiziert, wird
aus /etc/magic und der kompilierten magischen Datei
.Pa /usr/share/misc/magic.mgc
oder aus den Dateien im Verzeichnis
.Pa /usr/share/misc/magic ,
falls die kompilierte Datei nicht existiert,
gelesen. Zusätzlich werden die Dateien
.Pa $HOME/.magic.mgc
oder
.Pa $HOME/.magic
gelesen, falls sie existieren, und haben Vorrang vor der
magischen Datei des Systems.
.Pp
Falls eine Datei auf keine der Einträge in der magischen Datei passt, dann
wird die Datei untersucht, ob sie eine Textdatei zu sein scheint. ASCII,
ISO-8859-x, nicht-ISO 8-Bit erweiterte ASCII-Zeichensätze (wie diese auf
Macintosh und IBM-PC-Systemen verwandt werden), UTF-8-kodiertes Unicode,
UTF-16-kodiertes Unicode und EBCDIC-Zeichensätze können durch verschiedene
Bereiche und Sequenzen von Bytes, die darstellbaren Text in jedem Satz
formen, unterschieden werden. Falls eine Datei einen dieser Tests besteht,
wird ihr Zeichensatz berichtet. ASCII, ISO-8859-x, UTF-8 und erweiterte
ASCII-Dateien werden als »text« identifiziert, da sie größtenteils auf fast
jedem Terminal lesbar sein werden; UTF-16 und EBCDIC sind nur »character
data«, da der Text einer Übersetzung bedarf, bevor er lesbar ist. Zusätzlich
wird
.Nm
versuchen, weitere Eigenschaften von textartigen Dateien zu
bestimmen. Falls die Zeilen durch Wagenrücklauf (CR), Zeilenumbruch und
Wagenrücklauf (CRLF) oder NEL anstatt des UNIX-Standards Zeilenumbruch (LF)
beendet werden, wird dies gemeldet. Dateien, die eingebettete
Maskiersequenzen oder Durchstreichungen enthalten, werden auch
identifiziert.
.Pp
Sobald
.Nm
den in der textartigen Datei verwandten Zeichensatz ermittelt
hat, wird es versuchen, die Sprache, in der die Datei geschrieben ist, zu
ermitteln. Der Sprachtest sucht nach bestimmten Zeichenketten (z.B.
.In names.h )
die irgendwo in den ersten Blöcken einer Datei auftauchen
können. Beispielsweise deutet das Schlüsselwort
.Em .br
an, dass die
Datei höchstwahrscheinlich eine
.Xr troff 1
-Eingabedatei ist, sowie das
Schlüsselwort
.Em struct
auf ein C-Programm hinweist. Diese Tests sind
weniger zuverlässig als die vorherigen zwei Gruppen, daher werden sie als
letztes durchgeführt. Die Sprachtestroutinen prüfen auf einiges Vermischtes
(wie
.Xr tar 1
-Archive, JSON-Dateien).
.Pp
Jede Datei, bei der keine der oben aufgeführten Zeichensätze identifiziert
werden kann, wird einfach als »data« gemeldet.
.Sh OPTIONEN
.Bl -tag -width indent
.It Fl Fl apple
Führt dazu, dass der Befehl »file« den Dateityp und das Erstellerkürzel
ausgibt, wie dies von früheren MacOS-Versionen verwandt wurde. Das Kürzel
besteht aus acht Buchstaben, wobei der erste den Dateityp, die nachfolgenden
den Ersteller beschreiben. Diese Option wirkt nur für Dateiformate korrekt,
für die eine Apple-artige Ausgabe definiert ist.
.It Fl b , Fl Fl brief
Hängt keine Dateinamen vor Ausgabezeilen (knapper Modus).
.It Fl C , Fl Fl compile
Schreibt eine
.Pa magic.mgc
Ausgabedatei, die eine vorverarbeitete
Version der Magic-Datei oder des Magic-Verzeichnisses enthält.
.It Fl c , Fl Fl checking-printout
Führt zu einer Überprüfungsausgabe der ausgewerteten Form der
Magic-Datei. Dies wird normalerweise im Zusammenspiel mit dem Schalter
.Fl m
verwandt, um Fehler in einer neuen Magic-Datei zu finden, bevor diese
installiert wird.
.It Fl d
Gibt interne Fehlersuchinformationen auf Stderr aus.
.It Fl E
Gibt bei Dateisystemfehlern (z.B. Datei nicht gefunden) eine Fehlermeldung
aus und beendet das Programm, statt den Fehler als reguläre Ausgabe zu
handhaben (wie dies POSIX vorgibt) und fortzufahren.
.It Fl e , Fl Fl exclude Ar Testname
Schließt den Test namens
.Ar Testname
aus der Liste der zur Bestimmung
des Dateityps durchgeführten Tests aus. Gültige Testnamen sind:
.Bl -tag -width compress
.It apptype
.Dv EMX
-Anwendungstyp (nur unter EMX).
.It ascii
Verschiedene Arten von Textdateien (dieser Test wird versuchen, die
Textkodierung, unabhängig von der Einstellung der Option
.Sq encoding ,
zu
erraten).
.It encoding
Verschiedene Textkodierungen für weiche magische Tests.
.It tokens
Zwecks Rückwärtskompatibilität ignoriert.
.It cdf
Gibt Details zu »Compound Document Files« aus.
.It compress
Prüft auf komprimierte Dateien und schaut hinein.
.It elf
Gibt ELF-Dateien-Details aus, vorausgesetzt, weiche magische Tests sind
aktiviert und die Elf-Magie wird gefunden.
.It json
Untersucht JSON- (RFC-7159)-Dateien durch deren Auswertung auf Regeltreue.
.It soft
Verwendet magische Dateien.
.It tar
Untersucht TAR-Dateien durch Überprüfung der Prüfsumme der
512-Byte-TAR-Kopfzeile. Durch Ausschließen dieses Tests kann eine
detailliertere Inhaltsbeschreibung durch Verwendung der weichen magischen
Methode erhalten werden.
.It text
Ein Synonym für
.Sq ascii .
.El
.It Fl Fl extension
Gibt eine Schrägstrich-getrennte Liste von gültigen Erweiterungen für den
gefundenen Dateityp aus.
.It Fl F , Fl Fl separator Ar Trenner
Verwendet die angegebene Zeichenkette als Trenner zwischen Dateiname und den
zurückgegebenen Dateiergebnissen. Standardmäßig
.Sq \&: .
.It Fl f , Fl Fl files-from Ar Namensdatei
Liest die Liste der zu prüfenden Dateien aus
.Ar Namensdatei
(eine pro
Zeile) vor der Argumentenliste ein. Entweder
.Ar Namensdatei
oder
mindestens ein Dateinamenargument muss vorhanden sein; um die
Standardeingabe zu prüfen, verwenden Sie
.Sq -
als
Dateinamenargument. Bitte beachten Sie, dass Zeilenumbrüche in
.Ar Namensdatei
entfernt werden und die eingeschlossenen Dateinamen verarbeitet
werden, wenn diese Option angetroffen wird und bevor irgendeine Verarbeitung
der weiteren Optionen erfolgt. Dies ermöglicht es, mehrere Listen von
Dateien mit verschiedenen Befehlszeilenargumenten beim gleichen Aufruf von
.Nm
zu verarbeiten. Wenn Sie daher den Trenner setzen wollen, müssen Sie
dies tun, bevor Sie die Dateiliste angeben, also
.Dq Fl F Ar @ Fl f Ar Namensdatei
statt
.Dq Fl f Ar Namensdatei Fl F Ar @ .
.It Fl h , Fl Fl no-dereference
Diese Option führt dazu, dass Symlinks nicht gefolgt wird (auf Systemen, die
Symlinks unterstützen). Dies ist die Vorgabe, falls die Umgebungsvariable
.Dv POSIXLY_CORRECT
nicht definiert ist.
.It Fl i , Fl Fl mime
Führt dazu, dass der Befehl »file« den MIME-Typ statt der traditionellen und
menschenlesbaren Zeichenketten ausgibt. Daher könnte die Ausgabe
.Sq text/plain; charset=us-ascii
statt »ASCII text« lauten.
.It Fl Fl mime-type , Fl Fl mime-encoding
Wie
.Fl i ,
gibt aber nur das/die angegebene(n) Element(e) aus.
.It Fl k , Fl Fl keep-going
Stoppt nicht beim ersten Treffer, sondern fährt fort. Nachfolgenden Treffern
wird die Zeichenkette
.Sq "\[rs]012\- "
vorangestellt. (Falls Sie einen
Zeilenumbruch möchten, siehe die Option
.Fl r . )
Das magische Muster mit
der höchsten Stärke (siehe die Option
.Fl l )
kommt zuerst.
.It Fl l , Fl Fl list
Zeigt eine Liste von Mustern und ihren Stärken, absteigend sortiert gemäß
.Xr magic 4
-Stärke, die zum Abgleich verwandt wird, an (siehe auch die
Option
.Fl k ) .
.It Fl L , Fl Fl dereference
Diese Option führt dazu, dass Symlinks gefolgt wird, wie bei der
gleichbenannten Option in
.Xr ls 1
(auf Systemen, die symbolische Links
unterstützen). Dies ist die Vorgabe, falls die Umgebungsvariable
.Ev POSIXLY_CORRECT
definiert ist.
.It Fl m , Fl Fl magic-file Ar magische_Dateien
Gibt eine alternative Liste an Dateien und Verzeichnissen an, die Magie
enthalten. Dies kann ein einzelner Eintrag sein oder eine durch Doppelpunkte
getrennte Liste. Falls eine kompilierte magische_Datei zusammen mit einer
Datei oder einem Verzeichnis gefunden wird, wird diese stattdessen verwandt.
.It Fl N , Fl Fl no-pad
Füllt Dateinamen nicht auf, so dass sie an der Ausgabe ausgerichtet sind.
.It Fl n , Fl Fl no-buffer
Erzwingt, dass die Standardausgabe nach jeder Dateiüberprüfung geschrieben
wird. Dies ist nur nützlich, wenn eine Liste von Dateien geprüft wird. Es
ist für den Einsatz in Programmen gedacht, die die Dateitypausgabe aus einer
Pipe möchten.
.It Fl p , Fl Fl preserve-date
Versucht auf Systemen, die
.Xr utime 3
oder
.Xr utimes 2
unterstützen,
die Zugriffszeiten der analysierten Dateien zu erhalten, um vorzugeben, dass
.Nm
sie niemals eingelesen hat.
.It Fl P , Fl Fl parameter Ar Name=Wert
Setzt verschiedene Parameterbegrenzungen.
.Bl -column elf_phnum Default XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX -offset indent
.It Sy Name Ta Sy Vorgabe Ta Sy Erklärung
.It Li indir Ta 15 Ta Rekursionsbegrenzung für indirekte Magie
.It Li name Ta 30 Ta verwendet die Zählbegrenzung für Name/Verwendung-Magie
.It Li elf_notes Ta 256 Ta maximal zu verarbeitende ELF-Anmerkungen
.It Li elf_phnum Ta 128 Ta maximal zu verarbeitende ELF-Programmabschnitte
.It Li elf_shnum Ta 32768 Ta maximal zu verarbeitende ELF-Abschnitte
.It Li regex Ta 8192 Ta Längenbegrenzung für Suchen mit regulären Ausdrücken
.It Li bytes Ta 1048576 Ta maximale Anzahl an Byte, die aus einer Datei gelesen werden sollen
.El
.It Fl r , Fl Fl raw
Übersetzt nicht darstellbare Zeichen nicht in \eooo. Normalerweise übersetzt
.Nm
nicht darstellbare Zeichen in ihre oktale Darstellung.
.It Fl s , Fl Fl special-files
Normalerweise versucht
.Nm ,
nur Dateien aus den Argumenten zu lesen und
deren Typ zu bestimmen, für die
.Xr stat 2
meldet, dass sie gewöhnliche
Dateien seien. Dies verhindert Probleme, da das Lesen von besonderen Dateien
zu merkwürdigen Konsequenzen führen kann. Durch Angabe der Option
.Fl s
wird
.Nm
auch Dateien aus den Argumenten lesen, die besondere Dateien
(block- oder zeichenorientierte) sind. Dies ist nützlich, um den
Dateisystemtyp von Daten in rohen Plattenpartitionen, die besondere
blockorientierte Dateien sind, zu bestimmen. Diese Option führt auch dazu,
dass
.Nm
die durch
.Xr stat 2
berichtete Dateigröße ignoriert, da es
auf einigen Systemen die Größe Null für rohe Plattenpartitionen meldet.
.It Fl S , Fl Fl no-sandbox
Auf Systemen, auf denen Libseccomp
.Pa ( https://github.com/seccomp/libseccomp )
verfügbar ist, deaktiviert der
Schalter
.Fl S
das standardmäßig aktivierte Sandboxing. Diese Option wird
benötigt, damit File externe Entpackprogramme ausführen kann, d.h. wenn der
Schalter
.Fl z
angegeben und die eingebauten Entpackprogramme nicht
verfügbar sind.
.Pp
.Em Beachten Sie :
Diese Debian-Version von file wurde ohne Unterstützung
für Seccomp gebaut. Daher hat diese Option keine Auswirkung.
.It Fl v , Fl Fl version
Gibt die Version des Programms aus und beendet sich.
.It Fl z , Fl Fl uncompress
Versucht, in komprimierte Dateien zu schauen.
.It Fl Z , Fl Fl uncompress-noreport
Versucht, in komprimierte Dateien zu schauen, berichtet aber nur
Informationen über den Inhalt und nicht die Komprimierung.
.It Fl 0 , Fl Fl print0
Gibt ein NUL-Zeichen
.Sq \e0
nach dem Ende des Dateinamens aus. Gut zur
Weiterverarbeitung mit
.Xr cut 1 .
Dies betrifft nicht den Trenner, der
weiterhin ausgegeben wird.
.Pp
Falls diese Option mehr als einmal angegeben wird, dann gibt
.Nm
für
jeden Eintrag nur den Dateinamen, gefolgt von einem NUL, gefolgt von einer
Beschreibung (oder ERROR:-Text), gefolgt von einem zweiten NUL aus.
.It Fl -help
Hilfe ausgeben und beenden.
.El
.Sh UMGEBUNGSVARIABLEN
Die Umgebungsvariable
.Ev MAGIC
kann zum Setzen des Standard-Namens der
magischen Datei verwandt werden. Falls diese Variable gesetzt ist, dann wird
.Nm
nicht versuchen,
.Pa $HOME/.magic
zu öffnen.
.Nm
fügt
.Dq Pa .mgc
zu dem Wert dieser Variablen hinzu, wo es sinnvoll ist. Die
Umgebungsvariable
.Ev POSIXLY_CORRECT
steuert (auf Systemen, die
symbolische Links unterstützen), ob
.Nm
versuchen wird, symbolischen
Links zu folgen oder nicht. Falls gesetzt, folgt
.Nm
symbolischen Links,
andernfalls nicht. Dies wird auch durch die Optionen
.Fl L
und
.Fl h
gesteuert.
.Sh DATEIEN
.Bl -tag -width /usr/share/misc/magic.mgc -compact
.It Pa /usr/share/misc/magic.mgc
Kompilierte Vorgabeliste der Magie.
.It Pa /usr/share/misc/magic
Verzeichnis, das die Vorgabe-Magie-Dateien enthält.
.El
.Sh EXIT-STATUS
.Nm
wird sich mit
.Dv 0
beenden, falls die Aktion erfolgreich war oder
.Dv >0 ,
falls ein Fehler angetroffen wurde. Die folgenden Fehler
führen zu Diagnosemeldungen, betreffen aber nicht den Exit-Code des
Programms (wie von POSIX verlangt), außer
.Fl E
wurde angegeben:
.Bl -bullet -compact -offset indent
.It 
Eine Datei konnnte nicht gefunden werden.
.It 
Eine Datei konnte aufgrund unzureichender Rechte nicht gelesen werden.
.It 
Der Dateityp konnte nicht bestimmt werden.
.El
.Sh BEISPIELE
.Bd -literal -offset indent
$ file Datei.c file /dev/{wd0a,hda}
file.c:   C program text
file:     ELF 32-bit LSB executable, Intel 80386, version 1 (SYSV),
          dynamically linked (uses shared libs), stripped
/dev/wd0a: block special (0/0)
/dev/hda: block special (3/0)

$ file -s /dev/wd0{b,d}
/dev/wd0b: data
/dev/wd0d: x86 boot sector

$ file -s /dev/hda{,1,2,3,4,5,6,7,8,9,10}
/dev/hda:   x86 boot sector
/dev/hda1:  Linux/i386 ext2 filesystem
/dev/hda2:  x86 boot sector
/dev/hda3:  x86 boot sector, extended partition table
/dev/hda4:  Linux/i386 ext2 filesystem
/dev/hda5:  Linux/i386 swap file
/dev/hda6:  Linux/i386 swap file
/dev/hda7:  Linux/i386 swap file
/dev/hda8:  Linux/i386 swap file
/dev/hda9:  empty
/dev/hda10: empty

$ file -i Datei.c file /dev/{wd0a,hda}
file.c:      text/x-c
file:        application/x-executable
/dev/hda:    application/x-not-regular-file
/dev/wd0a:   application/x-not-regular-file

.Ed
.Sh SIEHE AUCH
.Xr hexdump 1 ,
.Xr od 1 ,
.Xr strings 1 ,
.Xr magic 5
.Sh STANDARDKONFORMITÄT
.\" URL: http://www.opengroup.org/onlinepubs/009695399/utilities/file.html
Es wird davon ausgegangen, dass dieses Programm die
System-V-Schnittstellendefinition von FILE(CMD) übererfüllt, soweit das aus
der ungenauen Sprache dieser Definition überhaupt erschlossen werden
kann. Das Verhalten ist größtenteils kompatibel zu dem des Programms
gleichen Namens aus System V. Diese Version kennt allerdings mehr Magie,
daher wird es in vielen Fällen andere (allerdings genauere) Ausgabe
erstellen.
.Pp
Der einzige deutliche Unterschied zwischen dieser Version und System V ist,
dass diese Version jeden Leerraum als Trenner betrachtet, so dass
Leerzeichen in Musterzeichenketten maskiert werden müssen. So würde zum
Beispiel
.Bd -literal -offset indent
\*[Gt]10	string	language impress\ 	(imPRESS data)
.Ed
.Pp
in einer bestehenden Magie-Datei wie folgt geändert werden müssen:
.Bd -literal -offset indent
\*[Gt]10	string	language\e impress	(imPRESS data)
.Ed
.Pp
Falls eine Musterzeichenkette einen Rückwärtsschrägstrich enthält, muss
dieser zusätzlich maskiert werden. So würde zum Beispiel
.Bd -literal -offset indent
0	string		\ebegindata	Andrew Toolkit document
.Ed
.Pp
in einer bestehenden Magie-Datei wie folgt geändert werden müssen:
.Bd -literal -offset indent
0	string		\e\ebegindata	Andrew Toolkit document
.Ed
.Pp
SunOS von Sun Microsystems ab Version 3.2 enthält einen Befehl
.Nm ,
der
von dem aus System V abgeleitet ist, aber Erweiterungen enthält. Diese
Version unterscheidet sich geringfügig von dem von Sun. Sie enthält die
Erweiterung des Operators
.Sq \*[Am] ,
der beispielsweise wie folgt
verwandt wird:
.Bd -literal -offset indent
\*[Gt]16	long\*[Am]0x7fffffff	\*[Gt]0		not stripped
.Ed
.Sh SICHERHEIT
Auf Systemen, auf denen Libseccomp
.Pa ( https://github.com/seccomp/libseccomp )
verfügbar ist, wird
.Nm
die
Systemaufrufe auf nur die für die Aktion des Programms notwendigen
einschränken. Diese Durchsetzung stellt keinen Sicherheitsvorteil dar, wenn
.Nm
gebeten wird, Eingabedateien durch Aufruf von externen Programmen mit
der Option
.Fl z
zu dekomprimieren. Um die Ausführung externer
Dekomprimierer zu aktivieren, müssen Sie Sandboxing mittels des Schalters
.Fl S
deaktivieren.
.Sh MAGISCHES VERZEICHNIS
Die magischen Einträge für File wurden aus verschiedenen Quellen gesammelt,
hauptsächlich USENET, und verschiedene Autoren haben beigetragen. Christos
Zoulas (Adresse siehe unten) sammelt zusätzliche oder korrigiert Einträge
für File. Periodisch werden zusammengeführte magische Einträge für File
verteilt.
.Pp
Die Reihenfolge der Einträge in der magischen Datei ist relevant. Abhängig
von dem von Ihnen verwandten System kann die Reihenfolge, in der sie
zusammengestellt wurde, inkorrekt sein.
.Sh GESCHICHTE
Es gab einen Befehl
.Nm
in jedem
.Dv UNIX seit mindestens Research Version 4
(Datum der Handbuchseite: November 1973). Die System-V-Version
führte eine deutliche Änderung ein: die externe Liste von magischen
Typen. Dies verlangsamte das Programm etwas, machte es aber viel flexibler.
.Pp
Dieses Programm, basierend auf der System-V-Version, wurde von Ian Darwin
.Aq ian@darwinsys.com
geschrieben, ohne den Quelltext von irgendjemanden
anzuschauen.
.Pp
John Gilmore überarbeitete den Code umfangreich, er wurde dadurch besser als
in der ersten Version. Geoff Collyer fand eine Reihe von Unzulänglichkeiten
und stellte ein paar magische Einträge für File bereit. Beiträge des
.Sq \*[Am]
-Betreibers Rob McMahon,
.Aq cudcv@warwick.ac.uk ,
1989.
.Pp
Guy Harris,
.Aq guy@netapp.com ,
nahm seit 1993 bis heute viele Änderungen
vor.
.Pp
Hauptsächliche Entwicklung und Betreuung seit 1990 bis heute erfolgt durch
Christos Zoulas
.Aq christos@astron.com .
.Pp
Verändert durch Chris Lowth
.Aq chris@lowth.com ,
2000: die Option
.Fl i
gibt MIME-artige Zeichenketten aus, verwendet eine alternative magische
Datei und interne Logik.
.Pp
Verändert durch Eric Fischer
.Aq enf@pobox.com ,
Juli 2000, um
Zeichencodes zu erkennen und zu versuchen, die Sprache von
nicht-ASCII-Dateien zu bestimmen.
.Pp
Verändert durch Reuben Thomas
.Aq rrt@sc3d.org ,
2007-2011, um
MIME-Unterstützung zu verbessern, MIME- und nicht-MIME-Magie
zusammenzuführen, für Magie sowohl Verzeichnisse als auch Dateien zu
unterstützen, viele Fehlerkorrekturen anzuwenden, zu aktualisieren und eine
Menge an Magie zu korrigieren, das Bausystem zu verbessern, die
Dokumentation zu verbessern und die Python-Anbindung in reinem Python neu zu
schreiben.
.Pp
Die Liste an Beitragenden für das Verzeichnis
.Sq magic
(die magischen
Dateien) ist zu lang, um sie hier aufzunehmen. Sie wissen, wer sie sind,
vielen Dank! Viele Beitragende sind in den Quelldateien aufgeführt.
.Sh RECHTLICHER HINWEIS
Copyright (c) Ian F. Darwin, Toronto, Canada, 1986-1999. Abgedeckt vom
normalen Berkeley Software Distribution-Copyright; siehe die Datei COPYING
in der Quell-Distribution.
.Pp
Die Dateien
.Pa tar.h
und
.Pa is_tar.c
stammen aus dem gemeinfreien
.Xr tar 1
-Programm von John Gilmore und unterliegen nicht der obigen
Lizenz.
.Sh FEHLER
Bitte senden Sie Fehlerberichte und -korrekturen (auf Englisch) an die
Fehlerdatenbank unter
.Pa https://bugs.astron.com/
oder die Mailingliste
unter
.Aq file@astron.com
(besuchen Sie zum Abonnieren
.Pa https://mailman.astron.com/mailman/listinfo/file ) .
.Sh OFFENE PUNKTE
Korrektur der Ausgabe, so dass nicht an allen Stellen Überprüfungen auf die
Schalter MIME und APPLE erfolgen müssen und die eigentliche Ausgabe nur an
einer Stelle erfolgt. Dafür wird ein Design benötigt. Vorschlag: mögliche
Ausgaben in eine Liste schieben, dann den zuletzt geschobenen (hoffentlich
den konkretesten) Wert am Ende herausnehmen oder die Vorgabe nehmen, falls
die Liste leer ist. Dies sollte die Ausgabe nicht verlangsamen.
.Pp
Die Handhabung von
.Dv MAGIC_CONTINUE
und die Ausgabe von \e012- zwischen
Einträgen ist plump und kompliziert; umschreiben und zentralisieren.
.Pp
Ein Teil der Kodierungslogik ist in encoding.c hartkodiert und könnte in die
magischen Dateien verschoben werden, wenn wir eine !:charset-Notierung
hätten.
.Pp
Weiter alle magischen Fehler beheben. Die Fehlerdatenbank von Debian ist
eine gute Quelle.
.Pp
Speichern von beliebig langen Zeichenketten, beispielsweise für %s-Muster,
so dass sie ausgegeben werden können. Debian-Fehler #271672
korrigieren. Dies kann durch Zuweisung von Zeichenketten in eine
Zeichenkettensammlung am Ende der magischen Datei erfolgen und
anschließender Umwandlung aller Zeichenkettenzeiger in relative Versätze aus
der Zeichenkettensammlung.
.Pp
Eine Sytax für relative Versätze nach der aktuellen Stufe hinzfügen
(Debian-Fehler #466037).
.Pp
»file -ki« zum Laufen bringen, d.h. mehrere MIME-Typen zu übergeben.
.Pp
Eine ZIP-Bibliothek zu übergeben, so dass in Office2007-Dokumente geschaut
werden kann, um weitere Details über ihren Inhalt auszugeben.
.Pp
Eine Option hinzuzufügen, um URLs für die Quellen der Dateibeschreibungen
auszugeben.
.Pp
Skript-Suchen kombinieren und eine Möglichkeit hinzufügen, ausführbare Namen
auf MIME-Typen abzubilden (z.B. einen magischen Wert für !:mime zu haben,
der dazu führt, dass die enstehende Zeichenkette aus einer Tabelle
nachgeschlagen wird). Dies würde vermeiden, die gleiche Magie mehrfach für
jeden neuen Skript-Interpreter hinzuzufügen.
.Pp
Wenn ein Datei-Deskriptor verfügbar ist, kann der Puffer übersprungen und
angepasst werden, statt der momentan eingesetzten, zusammengebastelten
Pufferverwaltung.
.Pp
»name« und »use« korrigieren, so dass sie bei der Kompilierung auf
Konsistenz prüfen (doppelte »name«, »use«, die auf nicht definierte »name«
zeigen). »name« / »use« effizienter machen, indem eine sortierte Liste von
Namen erhalten wird. ^ besonders behandeln, um die Bytereihenfolge im
Auswerteteil umzustellen, so dass er nicht maskiert werden muss und dies
dokumentieren.
.Pp
Falls der intern in der Datei angegebene Versatz die Puffergröße
überschreitet (Variable
.Dv HOWMANY
in file.h), dann wird nicht zu dem
Versatz gesprungen, sondern aufgegeben. Es wäre besser, wenn die
Pufferverwaltung greifen würde, sobald der Dateideskriptor verfügbar ist, so
dass ein Bewegen innerhalb der Datei möglich ist. Es muss allerdings
Vorsicht walten gelassen werden, da dies Leistungs- (und daher
Sicherheits-)Auswirkungen hat.
.Sh VERFÜGBARKEIT
Sie können die neuste Version des ursprünglichen Autors mittels anonymen FTP
im Verzeichnis
.Pa /pub/file/file-X.YZ.tar.gz
auf
.Pa ftp.astron.com
erhalten.

.SH ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>
erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
.UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html
GNU General Public License Version 3
.UE
oder neuer bezüglich der
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.MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org
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.ME .