.\" Automatically generated by Pod::Man 4.10 (Pod::Simple 3.35) .\" .\" Standard preamble: .\" ======================================================================== .de Sp \" Vertical space (when we can't use .PP) .if t .sp .5v .if n .sp .. .de Vb \" Begin verbatim text .ft CW .nf .ne \\$1 .. .de Ve \" End verbatim text .ft R .fi .. .\" Set up some character translations and predefined strings. \*(-- will .\" give an unbreakable dash, \*(PI will give pi, \*(L" will give a left .\" double quote, and \*(R" will give a right double quote. \*(C+ will .\" give a nicer C++. Capital omega is used to do unbreakable dashes and .\" therefore won't be available. \*(C` and \*(C' expand to `' in nroff, .\" nothing in troff, for use with C<>. .tr \(*W- .ds C+ C\v'-.1v'\h'-1p'\s-2+\h'-1p'+\s0\v'.1v'\h'-1p' .ie n \{\ . ds -- \(*W- . ds PI pi . if (\n(.H=4u)&(1m=24u) .ds -- \(*W\h'-12u'\(*W\h'-12u'-\" diablo 10 pitch . if (\n(.H=4u)&(1m=20u) .ds -- \(*W\h'-12u'\(*W\h'-8u'-\" diablo 12 pitch . ds L" "" . ds R" "" . ds C` "" . ds C' "" 'br\} .el\{\ . ds -- \|\(em\| . ds PI \(*p . ds L" `` . ds R" '' . ds C` . ds C' 'br\} .\" .\" Escape single quotes in literal strings from groff's Unicode transform. .ie \n(.g .ds Aq \(aq .el .ds Aq ' .\" .\" If the F register is >0, we'll generate index entries on stderr for .\" titles (.TH), headers (.SH), subsections (.SS), items (.Ip), and index .\" entries marked with X<> in POD. Of course, you'll have to process the .\" output yourself in some meaningful fashion. .\" .\" Avoid warning from groff about undefined register 'F'. .de IX .. .nr rF 0 .if \n(.g .if rF .nr rF 1 .if (\n(rF:(\n(.g==0)) \{\ . if \nF \{\ . de IX . tm Index:\\$1\t\\n%\t"\\$2" .. . if !\nF==2 \{\ . nr % 0 . nr F 2 . \} . \} .\} .rr rF .\" ======================================================================== .\" .IX Title "DH 1" .TH DH 1 "2021-03-06" "13.3.3~bpo10+1" "Debhelper" .\" For nroff, turn off justification. Always turn off hyphenation; it makes .\" way too many mistakes in technical documents. .if n .ad l .nh .SH "NAME" dh \- Debhelper\-Befehls\-Sequenzer .SH "ÜBERSICHT" .IX Header "ÜBERSICHT" \&\fBdh\fR \fISequenz\fR [\fB\-\-with\fR \fIAdd-on\fR[\fB,\fR\fIAdd-on\fR …]] [\fB\-\-list\fR] [\fIDebhelper-Optionen\fR] .SH "BESCHREIBUNG" .IX Header "BESCHREIBUNG" \&\fBdh\fR führt eine Sequenz von Debhelper-Befehlen aus. Die unterstützten \&\fISequenz\fRen entsprechen den Zielen einer \fIdebian/rules\fR\-Datei: \&\fBbuild-arch\fR, \fBbuild-indep\fR, \fBbuild\fR, \fBclean\fR, \fBinstall-indep\fR, \&\fBinstall-arch\fR, \fBinstall\fR, \fBbinary-arch\fR, \fBbinary-indep\fR und \fBbinary\fR. .SH "OVERRIDE\- UND HOOK-ZIELE" .IX Header "OVERRIDE- UND HOOK-ZIELE" Eine \fIdebian/rules\fR\-Datei, die \fBdh\fR benutzt, kann einen Befehl in jedem Schritt einer Sequenz außer Kraft setzen, indem sie ein Override-Ziel (Override target) definiert. Es ist auch möglich, Befehle vor oder nach jedem Schritt einzuspeisen, ohne den Schritt selbst zu beeinflussen. .SS "Befehle vor oder nach einem Schritt einspeisen" .IX Subsection "Befehle vor oder nach einem Schritt einspeisen" \&\fIHinweis\fR: Diese Funktionalität erfordert Debhelper 12.8 oder neuer, zudem muss das Paket Kompatibilitätsmodus 10 oder neuer nutzen. .PP Um Befehle vor \fIdh_Befehl\fR einzuspeisen, fügen Sie den Rules-Dateien ein Ziel namens \fBexecute_before_\fR\fIdh_Befehl\fR hinzu. Genauso fügen Sie, wenn Sie nach \fIdh_Befehl\fR Befehle einspeisen wollen, \&\fBexecute_after_\fR\fIdh_Befehl\fR hinzu. Beide Ziele können für denselben \&\fIdh_Befehl\fR benutzt werden und das sogar dann, wenn der Befehl außer Kraft gesetzt wurde (wie nachfolgend in \*(L"Einen Befehl außer Kraft setzen\*(R" beschrieben). .PP Wenn diese Ziele definiert sind, wird \fBdh\fR die Ziele vor beziehungsweise nach dem Aufruf von \fIdh_Befehl\fR (oder dessen Override-Ziel) aufrufen. .SS "Einen Befehl außer Kraft setzen" .IX Subsection "Einen Befehl außer Kraft setzen" Um \fIdh_Befehl\fR außer Kraft zu setzen, fügen Sie der Datei »rules« ein Ziel mit Namen \fBoverride_\fR\fIdh_Befehl\fR hinzu. Sobald es normalerweise \&\fIdh_Befehl\fR ausführen würde, wird \fBdh\fR stattdessen dieses Ziel aufrufen. Das Override-Ziel kann dann den Befehl mit zusätzlichen Optionen oder stattdessen ganz andere Befehle ausführen. Siehe die folgenden Beispiele. .SS "Architekturabhängige/\-unabhängige Override\- und Hook-Ziele" .IX Subsection "Architekturabhängige/-unabhängige Override- und Hook-Ziele" Die Override\- und Hook-Ziele können so definiert werden, dass sie nur ausgeführt werden, wenn architekturabhängige bzw. \-unabhängige Pakete gebaut werden. Benutzen Sie dazu Ziele mit Namen wie \&\fBoverride_\fR\fIdh_Befehl\fR\fB\-arch\fR und \fBoverride_\fR\fIdh_Befehl\fR\fB\-indep\fR. .PP Diese Funktionalität ist seit Debhelper 8.9.7 (für Override-Ziele) und 12.8 (für Hook-Ziele) verfügbar. .SS "Komplett leere Ziele" .IX Subsection "Komplett leere Ziele" Als besondere Optimierung wird \fBdh\fR ein Ziel überspringen, falls es komplett leer ist. Dies eignet sich für Override-Ziele, bei denen der Befehl einfach nur übersprungen und so der Mehraufwand beim Aufruf eines Scheinziels eingespart wird. .PP Beachten Sie, das das Ziel komplett leer sein muss, damit dies funktioniert. .PP .Vb 3 \& # überspringt dh_bar auf die gute und optimierte Art \& # hier wird eine Begründung zum Überspringen von dh_bar eingefügt \& override_dh_bar: \& \& \& \& # überspringt dh_foo auf die langsame Art \& override_dh_foo: \& # hier wird eine Begründung des Überspringens von dh_foo eingefügt \& # (diese Kommentare verursachen die Ausführung eines Scheinziels) .Ve .SS "Überprüfung, dass Ziele von dh aufgenommen werden" .IX Subsection "Überprüfung, dass Ziele von dh aufgenommen werden" Um zu bestätigen, dass \fBdh\fR ein Override\- oder Hook-Ziel gefunden hat, können Sie beispielsweise folgenden Befehl verwenden: .PP .Vb 6 \& $ dh binary \-\-no\-act | grep dh_install | head \-n5 \& dh_installdirs \& dh_install \& debian/rules execute_after_dh_install \& dh_installdocs \& dh_installchangelogs .Ve .PP Das \fBdebian/rules execute_after_dh_install\fR in der Ausgabe zeigt an, dass \&\fBdh\fR ein \fBexecute_after_dh_install\fR\-Ziel registriert hat und es direkt nach \fBdh_install\fR\|(1) ausführen würde. .PP Beachten Sie, dass \*(L"Komplett leere Ziele\*(R" im oberen Listing weggelassen wurde. Damit wird es etwas schwieriger zu finden, weil Sie nach der Weglassung eines Befehlsnamens suchen. Aber andererseits bleibt das Prinzip dasselbe. .SS "Vorbehalte bei Hook-Zielen und Makefile-Bedingungen (conditionals)" .IX Subsection "Vorbehalte bei Hook-Zielen und Makefile-Bedingungen (conditionals)" Wenn Sie sich entscheiden, ein Hook-Target in Makefile-Bedingungen einzubetten, seien Sie sich bitte bewusst, dass \fBdh\fR alle Hook-Targets im Voraus berechnet und die Rechenergebnisse zwischenspeichert. Darüber hinaus werden die Bedingungen später wieder ausgelöst, wenn \fBdh\fR das Hook-Target aufruft, und es wird dabei davon ausgehen, dass sich die Ergebnisse nicht geändert haben. .PP Die Auswertung und das Zwischenspeichern passieren \fIoft\fR schon, bevor \fBdh\fR weiß, ob es Pakete für arch:any (\-a) und/oder arch:all (\-i) bauen wird, und kann deswegen verwirrende Resultate erzielen – vor allem, wenn \&\fBdh_listpackages\fR\|(1) Teil der Bedingung ist. .PP Die meisten Probleme lassen sich vermeiden, indem das Hook-Ziel von Bedingungen befreit wird und danach der »body«\-Teil teilweise oder komplett konditional gemacht wird. Beispielsweise: .PP .Vb 10 \& # EINFACH: Es ist durchdefiniert, was passieren wird. Das Hook\-Ziel \& # wird immer berücksichtigt. Der »vielleicht ausführen«\-Teil hat eine \& # Bedingung, aber dh_foo wird mit Sicherheit übersprungen. \& # \& # Hinweis: Der Bedingungsteil wird »zweimal« untersucht, bevor er \& # beeinflusst, was passiert. Einmal, wenn dh nachsieht, welche \& # Hook\-Ziele vorkommen und das zweite Mal, wenn das Hook\-Ziel override_dh_foo \& # ausgeführt wird. Falls *eines* davon FALSE zurückliefert, wird »vielleicht \& # ausführen« übersprungen. \& override_dh_foo: \& ifneq (...) \& vielleicht ausführen \& endif \& \& # EINFACH: Dies hier ist genaus durchdefiniert. Das Hook\-Ziel wird immer \& # ausgeführt und dh_bar wird übersprungen. Der »vielleicht ausführen«\-Teil ist \& # bedingt, so wie man es erwarten würde. \& # \& # Hinweis: Die Bedingung wird trotzdem mehrmals überprüft (jedes \& # Mal in einem anderen Prozess). Nur die Untersuchung während des \& # Laufs des Hook\-Ziels beeinflusst, was passiert. \& override_dh_bar: \& : # Scheinbefehl, der erzwingt, dass das Ziel immer ausgeführt wird \& ifneq (...) \& vielleicht ausführen \& endif \& \& \& \& # KOMPLIZIERT: Dieser Fall ist ggf. nicht trivial und hat seine Haken. \& # Benutzen Sie es auf eigene Verantwortung, wenn dh_listpackages in der Bedingung steckt. \& # \& # Hier wird entweder dh_baz normal ODER stattdessen »vielleicht ausführen« ausgeführt. \& # \& # Es wird noch komplizierter, wenn die Frage aufkommt, ob dh in \& # debian/rules rekursiv arbeiten muss, weil Sie ein »explicit« Standardziel \& # (z. B. ein »build\-arch:«\-Ziel, das von »%:« getrennt ist) haben. \& ifneq (...) \& override_dh_baz: \& vielleicht ausführen \& endif .Ve .PP Diese Rezepte funktionieren auch bei bedingten Abhängigkeitszielen, die oft in einer Abwandlung des folgenden Beispiels anzutreffen sind: .PP .Vb 5 \& COND_TASKS = \& ifneq (...) \& COND_TASKS += vielleicht\-ausführen \& endif \& ... \& \& vielleicht\-ausführen: \& ... \& \& # EINFACH: Es ist durchdefiniert, was passiert. Die \& # $(COND_TASKS) werden entweder übersprungen oder nicht. \& # \& # Hinweis: Die Bedingung wird »zweimal« überprüft und beeinflusst immer, \& # was passiert. Einmal, wenn dh nachsieht, welche Hook\-Ziele \& # vorhanden sind, und einmal, wenn das Hook\-Ziel override_dh_foo \& # ausgeführt wird. Wenn bei *einem* der beiden Male ein FALSE # zurückgeliefert wird, wird $(COND_TASKS) übersprungen \& override_dh_foo: $(COND_TASKS) \& \& \& \& # EINFACH: Dieses hier ist genauso durchdefiniert. Das Hook\-Ziel \& # wird ausgeführt und dh_bar wird übersprungen. Der $(COND_TASKS)\-Teil \& # ist so bedingt wie man erwarten würde. \& # \& # Hinweis: Die Bedingung wird trotzdem mehrmals überprüft (jedes # Mal in einem anderen Prozess. Nur die Überprüfung während des Laufs des \& # Hook\-Ziels beeinflusst, was passiert. \& override_dh_bar: $(COND_TASKS) \& : # Scheinbefehl, der das Ziel zwingt, immer ausgeführt zu werden \& \& # KOMPLIZIERT: Dieser Fall kann kompliziert sein und seine Haken haben. \& # Verwenden Sie es auf Ihre eigene Verantwortung, wenn dh_listpackages in der Bedingung vorkommt. \& # \& ifneq (...) \& override_dh_baz: $(COND_TASKS) \& endif .Ve .PP Im Zweifelsfall suchen Sie sich eins der \fB\s-1EINFACHEN\s0\fR Fallbeispiele aus, welches zu Ihrem Bedarf passt. .SH "OPTIONEN" .IX Header "OPTIONEN" .IP "\fB\-\-with\fR \fIErweiterung\fR[\fB,\fR\fIAdd-on\fR …]" 4 .IX Item "--with Erweiterung[,Add-on …]" fügt die Debhelper-Befehle, die durch die genannte Erweiterung angegeben wurden an geeigneten Stellen der ausgeführten Befehlssequenz hinzu. Diese Option kann mehr als einmal wiederholt werden oder es können mehrere Add-ons durch Kommas getrennt aufgeführt werden. Dies wird benutzt, wenn es ein Fremdpaket gibt, das Debhelper-Befehle bereitstellt. Dokumentation über die Sequenz-Erweiterungsschnittstelle finden Sie in der Datei \fI\s-1PROGRAMMING\s0\fR. .Sp Eine \fBBuild-Depends\fR\-Beziehung zum Paket \fBdh\-sequence\-\fR\fIErweiterung\fR setzt eine \fB\-\-with\fR\-\fIErweiterung\fR voraus. Das vermeidet, dass ein explizites \fB\-\-with\fR in \fIdebian/rules\fR benötigt wird, das nur dupliziert, was bereits über die Bauabhängigkeiten in \fIdebian/control\fR erklärt wurde. Die Beziehung kann (seit 12.5) optional gemacht werden, z. B. über Bauprofile. Dies versetzt Sie in die Lage, einfach eine Erweiterung zu deaktivieren, die nur zu einem bestimmten Profil passt (z. B. um Bootstrapping zu erleichtern). .Sp Ab Debhelper 12.5 können Erweiterungen auch im reinen \fBindep\fR\-Modus (über \&\fBBuild-Depends-Indep\fR) oder reinen \fBarch\fR\-Modus (über \&\fBBuild-Depends-Arch\fR) aktiviert werden. Derartige Erweiterungen sind nur in der bestimmten Sequenz aktiv (z. B. \fBbinary-indep\fR), die Abhängigkeitsverwaltung für Cross-Bauen vereinfachen. .Sp Bitte beachten Sie, dass Erweiterungen, die über \fBBuild-Depends-Indep\fR oder \&\fBBuild-Depends-Arch\fR aktiviert wurden, zusätzlichen Beschränkungen unterliegen, die sicherzustellen, dass das Ergebnis sogar dann deterministisch ist, wenn die Erweiterung nicht verfügbar ist (z. B. während des Aufräumens). Dies impliziert, dass einige Erweiterungen mit diesen Beschränkungen inkompatibel sind und nur über \fBBuild-Depends\fR (oder manuell ber \fIdebian/rules\fR) benutzt werden können. Derzeit können derartige Erweiterungen nur Befehle zu Sequenzen hinzufügen. .IP "\fB\-\-without\fR \fIErweiterung\fR" 4 .IX Item "--without Erweiterung" das Gegenteil von \fB\-\-with\fR, deaktiviert die Benutzung der angegebenen Erweiterung. Diese Option kann mehrfach wiederholt werden oder es können mehrere Erweiterungen zum Deaktivieren durch Kommas getrennt aufgelistet werden. .IP "\fB\-\-list\fR, \fB\-l\fR" 4 .IX Item "--list, -l" listet alle verfügbaren Erweiterungen auf. .Sp Wenn es nur mit dieser Option aufgerufen wird, kann \fBdh\fR aus jedem Verzeichnis aufgerufen werden (d.h. es benötigt keinen Zugriff auf Dateien aus einem Quellpaket). .IP "\fB\-\-no\-act\fR" 4 .IX Item "--no-act" gibt Befehle aus, die für eine angegebene Sequenz ausgeführt würden, führt sie aber nicht aus .Sp Beachten Sie, dass dh normalerweise die Ausführung von Befehlen, von denen es weiß, dass sie nichts tun, überspringt. Mit »\-\-no\-act« wird die vollständige Liste der Befehle der Reihe nach ausgegeben. .PP Andere an \fBdh\fR übergebene Optionen werden an jeden Befehl, den es ausführt, weitergereicht. Damit kann eine Option wie \fB\-v\fR, \fB\-X\fR oder \fB\-N\fR sowie spezialisiertere Optionen gesetzt werden. .SH "BEISPIELE" .IX Header "BEISPIELE" Um zu sehen, welche Befehle in einer Sequenz enthalten sind, ohne tatsächlich etwas zu tun, geben Sie Folgendes ein: .PP .Vb 1 \& dh binary\-arch \-\-no\-act .Ve .PP Dies ist eine sehr einfache »rules«\-Datei für Pakete, bei denen die vorgegebenen Befehlssequenzen ohne zusätzliche Optionen arbeiten. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ .Ve .PP Oft möchten Sie eine Option an einen speziellen Debhelper-Befehl übergeben. Der einfachste Weg, dies zu tun, besteht darin, ein Override-Ziel für diesen Befehl hinzuzufügen. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \& \& override_dh_strip: \& dh_strip \-Xfoo \& \& override_dh_auto_configure: \& dh_auto_configure \-\- \-\-with\-foo \-\-disable\-bar .Ve .PP Manchmal ist ein Paket den \fBdh_auto_configure\fR\|(1) und \fBdh_auto_build\fR\|(1) so fremd, dass sie nicht automaitsch einschätzen können, was daran zu machen ist. Um ihre Ausführung zu verhindern und stattdessen Ihre eigenen Befehle einzusetzen, schreiben Sie Folgendes: .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \& \& override_dh_auto_configure: \& ./mondoconfig \& \& override_dh_auto_build: \& mach\-dass\-sich\-das\-Universum\-in\-Wohlgefallen\-auflöst .Ve .PP Ein weiterer häufiger Fall ist, dass Sie vor oder nach der Ausführung eines besonderen Debhelper-Befehls manuell etwas tun möchten. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \& \& # Beispiel geht von Debhelper/12.8 und Kompatibilitätsstufe 10+ aus \& execute_after_dh_fixperms: \& chmod 4755 debian/foo/usr/bin/foo .Ve .PP Falls Sie auf einer älteren Debhelper\-Kompatibilitätsstufe sind, würde das Beispiel wie folgt aussehen: .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \& \& # ältere Debhelper\-Versionen oder Verwendung von Kompatibilitätsstufe 9 \& #und niedriger \& override_dh_fixperms: \& dh_fixperms \& chmod 4755 debian/foo/usr/bin/foo .Ve .PP Python-Werkzeuge werden aufgrund ständiger Änderungen in diesem Bereich nicht standardmäßig von dh ausgeführt. Sie können \fBdh_python2\fR folgendermaßen benutzen. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \-\-with python2 .Ve .PP So wird die Benutzung von Perls Bausystem \fBModule::Build\fR erzwungen wird, was nötig sein kann, falls Debhelper fälschlicherweise feststellt, dass das Programm MakeMaker verwendet. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \-\-buildsystem=perl_build .Ve .PP Hier ein Beispiel für das außer Kraft setzen, wobei die \&\fBdh_auto_\fR\fI*\fR\-Befehle den Paketquelltext für ein Paket finden, bei dem der Quelltext in einem Unterverzeichnis liegt. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \-\-sourcedirectory=src .Ve .PP Und hier ist ein Beispiel, wie \fBdh_auto_\fR\fI*\fR\-Befehlen mitgeteilt wird, dass in einem Unterverzeichnis gebaut wird, das beim \fBAufräumen\fR entfernt wird. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \-\-builddirectory=build .Ve .PP Falls Ihr Paket parallel gebaut werden kann, benutzen Sie bitte entweder Kompatibilitätsmodus 10 oder übergeben Sie \fB\-\-parallel\fR an Dh. Dann wird \&\fBdpkg-buildpackage \-j\fR funktionieren. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \-\-parallel .Ve .PP Falls Ihr Paket nicht verlässlich unter Verwendung mehrerer Threads gebaut werden kann, übergeben Sie bitte \fB\-\-no\-parallel\fR an Dh (oder den zuständigen \fBdh_auto_\fR\fI*\fR\-Befehl): .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \-\-no\-parallel .Ve .PP Es folgt eine Möglichkeit, die Ausführung mehrerer Befehle, die Sie nicht ausführen möchten, durch \fBdh\fR zu verhindern, indem Sie leere Override-Ziele für jeden Befehl definieren. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \& \& # nicht auszuführende Befehle: \& override_dh_auto_test override_dh_compress override_dh_fixperms: .Ve .PP Ein langer Bauprozess für ein separates Dokumentationspaket kann durch Benutzung von architekturabhängigen Außerkraftsetzungen (Overrides) abgetrennt werden. Diese Ziele werden übersprungen, wenn »build\-arch«\- und »binary\-arch«\-Sequenzen ausgeführt werden. .PP .Vb 3 \& #!/usr/bin/make \-f \& %: \& dh $@ \& \& override_dh_auto_build\-indep: \& $(MAKE) \-C docs \& \& # Keine Tests für Dokumente nötig \& override_dh_auto_test\-indep: \& \& override_dh_auto_install\-indep: \& $(MAKE) \-C docs install .Ve .PP Angenommen, Sie möchten zusätzlich zum vorhergehenden Beispiel die Dateimodusbits einer Datei ändern, aber nur, wenn Sie ein architekturabhängiges Paket bauen, da sie beim Bauen der Dokumentation nicht vorhanden ist. .PP .Vb 3 \& # Beispiel geht von Debhelper/12.8 und Kompatibilitätsstufe 10+ aus \& execute_after_dh_fixperms\-arch: \& chmod 4755 debian/foo/usr/bin/foo .Ve .SH "INTERNA" .IX Header "INTERNA" Falls Sie neugierig auf die Interna von \fBdh\fR sind, ist hier beschrieben, wie es unter der Haube arbeitet. .PP Im Kompatibilitätsmodus 10 (oder höher) erzeugt \fBdh\fR eine Stempeldatei \&\fIdebian/debhelper\-build\-stamp\fR, nachdem die Bauschritte abgeschlossen sind, um ein erneutes Ausführen zu vermeiden. Es ist möglich, die Stempeldatei zu verhindern, indem \fB\-\-without=build\-stamp\fR an \fBdh\fR übergeben wird. Dies sorgt dafür, dass »unsauber« gebaute Pakete sich eher so verhalten, wie es manche Leute erwarten. Allerdings wird der Bau und das Testen möglicherweise zweimal ausgeführt (das zweite Mal als root oder unter \fBfakeroot\fR\|(1)). .PP Innerhalb eines Override-Ziels werden \fBdh_*\fR\-Befehle eine \&\fIdebian/package.debhelper.log\fR\-Protokolldatei erzeugen, um den Überblick zu behalten, für welche Pakete die Befehle ausgeführt wurden. Diese Protokolldateien werden entfernt, sobald die Override-Ziele erledigt sind. .PP Im Kompatibilitätsmodus 9 oder älter wird jeder Debhelper-Befehl in \&\fIdebian/package.debhelper.log\fR aufgezeichnet, wenn er erfolgreich ausgeführt wurde. (Was durch \fBdh_clean\fR gelöscht wird.) Daher kann \fBdh\fR sagen, welche Befehle bereits für welche Pakete ausgeführt wurden und die erneute Ausführung dieser Befehle überspringen. .PP Jedes Mal, wenn \fBdh\fR (im Kompatibilitätsmodus 9 oder älter) ausgeführt wird, geht es das Protokoll durch, um festzustellen, welcher Befehl in der angegebenen Sequenz zuletzt ausgeführt wurde. Es fährt dann mit dem nächsten Befehl fort. .PP Eine Sequenz kann außerdem abhänge Ziele in debian/rules ausführen. Die Sequenz »binary« führt zum Beispiel das Ziel »install« aus. .PP \&\fBdh\fR benutzt die Umgebungsvariable \fB\s-1DH_INTERNAL_OPTIONS\s0\fR, um Informationen an die Debhelper-Befehle durchzureichen, die innerhalb der Ziele ausgeführt werden. Der Inhalt (und die tatsächliche Existenz) dieser Umgebungsvariable ist, wie der Name schon andeutet, Gegenstand dauernder Änderungen. .PP Befehle in den Sequenzen \fBbuild-indep\fR, \fBinstall-indep\fR und \&\fBbinary-indep\fR werden an die Option \fB\-i\fR übergeben, um sicherzustellen, dass sie nur auf architekturunabhängigen Paketen funktionieren. Befehle in den Sequenzen \fBbuild-arch\fR, \fBinstall-arch\fR und \fBbinary-arch\fR werden an die Option \fB\-a\fR übergeben, um sicherzustellen, dass sie nur auf architekturabhängigen Paketen funktionieren. .SH "SIEHE AUCH" .IX Header "SIEHE AUCH" \&\fBdebhelper\fR\|(7) .PP Dieses Programm ist Teil von Debhelper. .SH "ÜBERSETZUNG" .IX Header "ÜBERSETZUNG" Diese Übersetzung wurde mit dem Werkzeug \&\fBpo4a\fR durch Chris Leick \&\fIc.leick@vollbio.de\fR und das deutsche Debian\-Übersetzer\-Team im Dezember 2011 erstellt. .PP Bitte melden Sie alle Fehler in der Übersetzung an \&\fIdebian\-l10n\-german@lists.debian.org\fR oder als Fehlerbericht an das Paket \&\fIdebhelper\fR. .PP Sie können mit dem folgenden Befehl das englische Original anzeigen man \-L en Abschnitt Handbuchseite .SH "AUTOR" .IX Header "AUTOR" Joey Hess