.\" Copyright 1999, George Staikos (staikos@0wned.org) .\" This file may be used subject to the terms and conditions of the .\" GNU General Public License Version 2, or any later version .\" at your option, as published by the Free Software Foundation. .\" This program is distributed in the hope that it will be useful, .\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of .\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the .\" GNU General Public License for more details." .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH SYSCTL 8 "27. Februar 2020" procps\-ng System\-Administration .SH BEZEICHNUNG sysctl \- Kernelparameter zur Laufzeit konfigurieren .SH ÜBERSICHT \fBsysctl\fP [\fIOptionen\fP] [\fIVariable\fP[\fB=\fP\fIWert\fP]] […] .br \fBsysctl \-p\fP [\fIDatei\fP oder \fIregulärer_Ausdruck\fP] […] .SH BESCHREIBUNG \fBsysctl\fP wird dazu verwendet, Kernelparameter zur Laufzeit zu ändern. Die verfügbaren Parameter sind unter /proc/sys/ aufgelistet. Für die \fBsysctl\fP\-Unterstützung in Linux ist Procfs notwendig. Sie können \fBsysctl\fP sowohl zum Lesen als auch zum Schreiben von Sysctl\-Daten verwenden. .SH PARAMETER .TP \fIVariable\fP bezeichnet den Namen des Schlüssels, aus dem gelesen werden soll. Ein Beispiel ist kernel.ostype. Anstelle von ».« wird auch »/« als Trenner akzeptiert. .TP \fIVariable\fP=\fIWert\fP Um einen Schlüssel zu setzen, verwenden Sie die Form \fIVariable\fP=\fIWert\fP, wobei die \fIVariable\fP der Schlüssel ist und \fIWert\fP der Wert, auf den er gesetzt werden soll. Wenn der Wert Anführungszeichen oder Zeichen enthält, die von der Shell ausgewertet werden, müssen Sie den Wert in doppelte Anführungszeichen (") einschließen. .TP \fB\-n\fP, \fB\-\-values\fP deaktiviert die Ausgabe des Schlüsselnamens, wenn Werte ausgegeben werden. .TP \fB\-e\fP, \fB\-\-ignore\fP ignoriert Fehlermeldungen über unbekannte Schlüssel. .TP \fB\-N\fP, \fB\-\-names\fP gibt nur die Namen aus. Dies könnte mit Shells nützlich sein, die über eine programmierbare Vervollständigung verfügen. .TP \fB\-q\fP, \fB\-\-quiet\fP bewirkt, dass die gesetzten Werte nicht in die Standardausgabe geschrieben werden. .TP \fB\-w\fP, \fB\-\-write\fP gibt an, dass alle Argumente einen zu setzenden Schlüssel vorschreiben. .TP \fB\-p\fP[\fIDATEI\fP], \fB\-\-load\fP[=\fIDATEI\fP] lädt Sysctl\-Einstellungen aus der angegebenen Datei oder aus /etc/sysctl.conf, falls keine Datei angegeben ist. Die Angabe von \fB\-\fP als Dateiname bewirkt, dass die Daten aus der Standardeingabe gelesen werden. Mit dieser Option sieht \fBsysctl\fP Argumente als Dateien an, die in der Reihenfolge gelesen werden, in der sie angegeben sind. Das Datei\-Argument kann als regulärer Ausdruck angegeben werden. .TP \fB\-a\fP, \fB\-\-all\fP zeigt alle aktuell verfügbaren Werte an. .TP \fB\-\-deprecated\fP schließt veraltete Parameter in die Auflistung der Werte mit \fB\-\-all\fP ein. .TP \fB\-b\fP, \fB\-\-binary\fP gibt Werte ohne Zeilenumbrüche aus. .TP \fB\-\-system\fP lädt Einstellungen aus allen systemweiten Konfigurationsdateien. Die Dateien werden aus den Verzeichnissen in der folgenden Liste in der angegebenen Reihenfolge von oben nach unten gelesen. Sobald eine Datei eines angegebenen Namens geladen ist, werden jegliche Dateien gleichen Namens in darauf folgenden Verzeichnissen ignoriert. .br /etc/sysctl.d/*.conf .br /run/sysctl.d/*.conf .br /usr/local/lib/sysctl.d/*.conf .br /usr/lib/sysctl.d/*.conf .br /lib/sysctl.d/*.conf .br /etc/sysctl.conf .TP \fB\-r\fP, \fB\-\-pattern\fP \fIMuster\fP wendet nur Einstellungen an, die dem angegebenen \fIMuster\fP entsprechen. Das \fIMuster\fP kann ein erweiterter regulärer Ausdruck sein. .TP \fB\-A\fP Alias für \fB\-a\fP .TP \fB\-d\fP Alias für \fB\-h\fP .TP \fB\-f\fP Alias für \fB\-p\fP .TP \fB\-X\fP Alias für \fB\-a\fP .TP \fB\-o\fP bewirkt nichts; ist nur zwecks BSD\-Kompatibilität vorhanden. .TP \fB\-x\fP bewirkt nichts; ist nur zwecks BSD\-Kompatibilität vorhanden. .TP \fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. .TP \fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .SH BEISPIELE /sbin/sysctl \-a .br /sbin/sysctl \-n kernel.hostname .br /sbin/sysctl \-w kernel.domainname="example.com" .br /sbin/sysctl \-p/etc/sysctl.conf .br /sbin/sysctl \-a \-\-pattern forward .br /sbin/sysctl \-a \-\-pattern forward$ .br /sbin/sysctl \-a \-\-pattern 'net.ipv4.conf.(eth|wlan)0.arp' .br /sbin/sysctl \-\-system \-\-pattern 'net.ipv6' .SH "VERALTETE PARAMETER" Die Parameter \fBbase_reachable_time\fP und \fBretrans_time\fP sind veraltet. Der Befehl \fBsysctl\fP erlaubt keine Änderungen der Werte dieser Parameter. Benutzer, die nach wie vor veraltete Kernel\-Schnittstellen verwenden, sollten die Werte auf anderen Wegen in das /proc\-Dateisystem befördern. Zum Beispiel: .PP echo 256 > /proc/sys/net/ipv6/neigh/eth0/base_reachable_time .SH DATEIEN \fI/proc/sys\fP .br \fI/etc/sysctl.d/*.conf\fP .br \fI/run/sysctl.d/*.conf\fP .br \fI/usr/local/lib/sysctl.d/*.conf\fP .br \fI/usr/lib/sysctl.d/*.conf\fP .br \fI/lib/sysctl.d/*.conf\fP .br \fI/etc/sysctl.conf\fP .SH "SIEHE AUCH" \fBsysctl.conf\fP(5) \fBregex\fP(7) .SH AUTOR .UR staikos@0wned.org George Staikos .UE .SH "FEHLER MELDEN" Bitte schicken Sie Fehlermeldungen (auf Englisch) an .UR procps@freelists.org .UE