.\" -*- coding: UTF-8 -*- '\" t .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH SYSTEMD\-COREDUMP 8 "" "systemd 247" systemd\-coredump .ie \n(.g .ds Aq \(aq .el .ds Aq ' .\" ----------------------------------------------------------------- .\" * Define some portability stuff .\" ----------------------------------------------------------------- .\" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ .\" http://bugs.debian.org/507673 .\" http://lists.gnu.org/archive/html/groff/2009-02/msg00013.html .\" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ .\" ----------------------------------------------------------------- .\" * set default formatting .\" ----------------------------------------------------------------- .\" disable hyphenation .nh .\" disable justification (adjust text to left margin only) .ad l .\" ----------------------------------------------------------------- .\" * MAIN CONTENT STARTS HERE * .\" ----------------------------------------------------------------- .SH BEZEICHNUNG systemd\-coredump, systemd\-coredump.socket, systemd\-coredump@.service \- Erlangen, Speichern und Verarbeiten von Speicherauszügen .SH ÜBERSICHT .PP /lib/systemd/systemd\-coredump .PP /lib/systemd/systemd\-coredump \fB\-\-backtrace\fP .PP systemd\-coredump@\&.service .PP systemd\-coredump\&.socket .SH BESCHREIBUNG .PP systemd\-coredump@\&.service ist ein Systemdienst, der Speicherauszüge vom Kernel erlangen und sie auf verschiedene Arten bearbeiten kann\&. Das Programm \fBsystemd\-coredump\fP erledigt die eigentliche Arbeit\&. Es wird zweimal aufgerufen: einmal als Handhabungsprogramm durch den Kernel und das zweite Mal in systemd\-coredump@\&.service, um die Daten tatsächlich ins Journal zu schreiben\&. .PP Wenn der Kernel \fBsystemd\-coredump\fP aufruft, um den Speicherauszug zu handhaben, läuft es im privilegierten Modus und wird sich mit dem durch die Unit systemd\-coredump\&.socket erstellten Socket verbinden, die wiederum eine nicht privilegierte systemd\-coredump@\&.service\-Instanz erzeugen wird, um den Speicherauzug zu verarbeiten\&. Daher sind systemd\-coredump\&.socket und systemd\-coredump@\&.service Hilfs\-Units, die die eigentliche Verarbeitung von Speicherauszügen vornehmen und der normalen Diensteverwaltung unterliegen\&. .PP Speicherauszüge können in das Journal geschrieben oder als Datei gespeichert werden\&. Sobald sie gespeichert wurden, können sie für weitere Verarbeitungen, beispielsweise in \fBgdb\fP(1), abgefragt werden\&. .PP Standardmäßig protokolliert \fBsystemd\-coredump\fP die Speicherauszüge, einschließlich, falls möglich, der Ablaufverfolgung (Backtrace) in das Journal und speichert den Speicherauszug selbst in eine externe Datei in /var/lib/systemd/coredump\&. .PP Das Verhalten eines bestimmten Programms beim Empfang eines Signal wird durch zwei Faktoren geregelt, die in \fBcore\fP(5) im Detail beschrieben sind\&. Insbesondere werden Speicherauszüge nur verarbeitet, wenn die zugehörigen Ressourcenbegrenzungen ausreichend sind\&. .PP Es ist auch möglich, \fBsystemd\-coredump\fP mit der Option \fB\-\-backtrace\fP aufzurufen\&. In diesem Fall erwartet \fBsystemd\-coredump\fP auf der Standardeingabe einen Journaleintrag im \m[blue]\fBJournal\-Exportformat\fP\m[]\&\s-2\u[1]\d\s+2\&. Der Eintrag sollte ein \fIMESSAGE=\fP\-Feld und sämtliche zusätzliche Metadatenfelder, die der Aufrufende vernünftigerweise erwarten würde, enthalten\&. \fBsystemd\-coredump\fP hängt zusätzliche Metadatenfelder auf die gleiche Art an, wie es das für vom Kernel empfangene Speicherauszüge auch macht\&. In diesem Modus werden keine Speicherauszüge im Journal gespeichert\&. .SH KONFIGURATION .PP Für von \fBsystemd\fP gestartete Programme können Prozessressourcenbegrenzungen mit der Direktive \fILimitCORE=\fP eingerichtet werden, siehe \fBsystemd.exec\fP(5)\&. .PP Um vom Kernel für den Umgang mit Speicherauszügen eingesetzt zu werden, muss \fBsystemd\-coredump\fP im Parameter \fIkernel\&.core_pattern\fP von \fBsysctl\fP(8) konfiguriert sein\&. Die Syntax dieses Parameters wird in \fBcore\fP(5) erklärt\&. Systemd installiert die Datei /usr/lib/sysctl\&.d/50\-coredump\&.conf, die \fIkernel\&.core_pattern\fP entsprechend konfiguriert\&. Diese Datei kann gemäß normaler \fBsysctl.d\fP(5)\-Regeln maskiert oder außer Kraft gesetzt werden, um eine andere Einstellung zu verwenden\&. Falls die Sysctl\-Konfiguration verändert wird, muss diese im Kernel aktualisiert werden, bevor sie wirksam wird, siehe \fBsysctl\fP(8) und \fBsystemd\-sysctl\fP(8)\&. .PP Um im Modus \fB\-\-backtrace\fP eingesetzt zu werden, muss ein geeignetes Backtrace\-Handhabungsprogramm auf der Senderseite installiert sein\&. Im Falle von \fBpython\fP(1) bedeutet dies beispielsweise, dass ein \fIsys\&.excepthook\fP installiert sein muss, siehe \m[blue]\fBsystemd\-coredump\-python\fP\m[]\&\s-2\u[2]\d\s+2\&. .PP Das Verhalten von \fBsystemd\-coredump\fP selbst wird mittels der Konfigurationsdatei /etc/systemd/coredump\&.conf und entsprechenden Schnippseln in /etc/systemd/coredump\&.conf\&.d/*\&.conf konfiguriert, siehe \fBcoredump.conf\fP(5)\&. Eine neue Instanz von \fBsystemd\-coredump\fP wird nach jedem Empfang eines Speicherauszuges aufgerufen\&. Daher werden Änderungen in diesen Dateien wirksam, wenn das nächste Mal ein Speicherauszug empfangen wird\&. .PP Die von Speicherauszügen verwandten Ressourcen werden auf zwei Arten begrenzt\&. Parameter wie die maximale Größe empfangener Speicherauszüge und Dateien können in den oben erwähnten Dateien /etc/systemd/coredump\&.conf und Schnippseln geändert werden\&. Zusätzlich wird die Speicherdauer von Speicherauszügen durch \fBsystemd\-tmpfiles\fP beschränkt, entsprechende Einstellungen sind standardmäßig in /usr/lib/tmpfiles\&.d/systemd\&.conf\&. .SS "Deaktivierung der Verarbeitung von Speicherauszügen" .PP Um die möglicherweise ressourcenintensive Verarbeitung durch \fBsystemd\-coredump\fP zu deaktivieren, setzen Sie .sp .if n \{\ .RS 4 .\} .nf Storage=none ProcessSizeMax=0 .fi .if n \{\ .RE .\} .sp in \fBcoredump.conf\fP(5)\&. .SH VERWENDUNG .PP Im Journal gespeicherte Daten können wie gewöhnlich mit \fBjournalctl\fP(1) betrachtet werden\&. \fBcoredumpctl\fP(1) kann zur Abfrage gespeicherter Speicherauszüge, unabhängig von ihrem Ort, zur Anzeige von Informationen und zur Verarbeitung z\&.B\&. durch Weitergabe an den GNU\-Debugger (gdb) verwandt werden\&. .SH "SIEHE AUCH" .PP \fBcoredump.conf\fP(5), \fBcoredumpctl\fP(1), \fBsystemd\-journald.service\fP(8), \fBsystemd\-tmpfiles\fP(8), \fBcore\fP(5), \fBsysctl.d\fP(5), \fBsystemd\-sysctl.service\fP(8)\&. .SH ANMERKUNGEN .IP " 1." 4 Journal\-Exportformat .RS 4 \%https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/export .RE .IP " 2." 4 systemd\-coredump\-python .RS 4 \%https://github.com/keszybz/systemd\-coredump\-python .RE .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org Mailingliste der Übersetzer .ME .