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Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH SWAPON 8 "Oktober 2014" util\-linux System\-Administration .SH BEZEICHNUNG swapon, swapoff \- Geräte und Dateien für Paging und Auslagerung aktivieren oder deaktivieren .SH ÜBERSICHT \fBswapon\fP [Optionen] [\fISpezialdatei\fP …] .br \fBswapoff\fP [\fB\-va\fP] [\fISpezialdatei\fP …] .SH BESCHREIBUNG Mit \fBswapon\fP können Sie Geräte angeben, die für Paging und Auslagerung genutzt werden sollen. Das zu verwendende Gerät oder die zu verwendende Datei wird über das Argument \fISpezialdatei\fP angegeben. Es kann in der Form \fB\-L\fP\fI Bezeichnung\fP oder \fB\-U\fP\fI UUID\fP vorliegen, um das Gerät anhand der Bezeichnung oder UUID anzugeben. \fBswapon\fP\-Aufrufe werden normalerweise in den Startskripten des Systems ausgeführt, um alle Auslagerungsgeräte verfügbar zu machen, so dass die Paging\- und Auslagerungsaktivitäten zwischen verschiedenen Geräten und Dateien untereinander verschachtelt werden. \fBswapoff\fP deaktiviert die Auslagerung auf den angegebenen Geräten und Dateien. Wenn der Schalter \fB\-a\fP angegeben wird, wird die Auslagerung auf allen bekannten Auslagerungsgeräten und \-dateien (die in \fI/proc/swaps\fP oder \fI/etc/fstab\fP gefunden werden) deaktiviert. .SH OPTIONEN .TP \fB\-a\fP,\fB \-\-all\fP Alle in der Datei \fI/etc/fstab\fP mit »swap« markierten Geräte werden verfügbar gemacht, außer jenen mit der Option »noauto«. Geräte, die bereits für die Auslaqerung in Verwendung sind, werden stillschweigend übersprungen. .TP \fB\-d\fP,\fB \-\-discard\fP[\fB=\fP\fIRegel\fP] aktiviert Auslagerungs\-Verwerfungen, falls das zugrundeliegende Auslagerungsgerät die Verwerfungs\- oder Kürzungsaktionen (»discard« bzw. »trim«) unterstützt. Dies könnte die Performance auf SSD\-Geräten verbessern, was aber oft nicht der Fall ist. Mit der Option können Sie zwischen zwei verfügbaren Auslagerungs\-Verwerfungsregeln wählen: \fB\-\-discard=once\fP zum Ausführen einer einmaligen Verwerfungsaktion für den gesamten Auslagerungsbereich bei dessen Aktivierung; oder \fB\-\-discard=pages\fP zum asynchronen Verwerfen freigestellter Auslagerungsseiten, bevor diese zur erneuten Nutzung verfügbar gemacht werden. Wenn keine Regel ausgewählt ist, werden standardmäßig beide Verwerfungstypen aktiviert. Die Einhängeoptionen \fBdiscard\fP, \fBdiscard=once\fP oder \fBdiscard=pages\fP in der Datei \fI/etc/fstab\fP könnten ebenfalls zum Aktivieren der Verwerfungsschalter verwendet werden. .TP \fB\-e\fP,\fB \-\-ifexists\fP überspringt nicht vorhandene Geräte stillschweigend. Sie können auch die Einhängeoption \fBnofail\fP in \fI/etc/fstab\fP verwenden, um nicht vorhandene Geräte zu überspringen. .TP \fB\-f\fP,\fB \-\-fixpgsz\fP initialisiert den Auslagerungsbereich neu (mittels \fBmkswap\fP), falls die Seitengröße nicht der des aktuellen Kernels entspricht. \fBmkswap\fP(8) initialisiert das gesamte Gerät und prüft nicht auf defekte Blöcke. .TP \fB\-h\fP,\fB \-\-help\fP zeigt einen Hilfetext an und beendet das Programm. .TP \fB\-L\fP\fI Bezeichnung\fP verwendet die Partition mit der angegebenen \fIBezeichnung\fP (dafür ist Zugriff auf \fI/proc/partitions\fP erforderlich). .TP \fB\-o\fP,\fB \-\-options \fP\fIOptionen\fP gibt die Auslagerungsoptionen durch eine Fstab\-kompatible, durch Kommata getrennte Zeichenkette an. Zum Beispiel: .RS .RS .sp \fBswapon \-o pri=1,discard=pages,nofail /dev/sda2\fP .sp .RE Die Zeichenkette \fIOptionen\fP wird zuletzt ausgewertet und setzt alle Befehlszeilenoptionen außer Kraft. .RE .TP \fB\-p\fP,\fB \-\-priority \fP\fIPriorität\fP legt die Priorität des Auslagerungsgerätes fest. Die Priorität ist ein Wert zwischen \-1 und 32767. Ein höherer Wert bedeutet eine höhere Priorität. Siehe \fBswapon\fP(2) für eine vollständige Beschreibung der Auslagerungsprioritäten. Fügen Sie \fBpri=\fP\fIWert\fP zum Optionsfeld in der Datei \fI/etc/fstab\fP hinzu, um diesen Wert mit \fBswapon \-a\fP zu verwenden. Wenn keine Priorität angegeben ist, wird standardmäßig \-1 verwendet. .TP \fB\-s\fP,\fB \-\-summary\fP zeigt eine Zusammenfassung der Nutzung der Auslagerung nach Gerät an. Dies ist gleichbedeutend mit »cat /proc/swaps«. Dieses Ausgabeformat ist VERALTET. Sie sollten stattdessen \fB\-\-show\fP verwenden, das Ihnen eine bessere Kontrolle über die Ausgabedaten ermöglicht. .TP \fB\-\-show\fP[\fB=\fP\fISpalte\fP …] zeigt eine definierbare Tabelle der Auslagerungsbereiche an. Siehe die Ausgabe mit \fB\-\-help\fP für eine Liste der verfügbaren Spalten. .TP \fB\-\-output\-all\fP gibt alle verfügbaren Spalten aus. .TP \fB\-\-noheadings\fP zeigt mit \fB\-\-show\fP keine Überschriften an. .TP \fB\-\-raw\fP führt mit \fB\-\-show\fP keine Ausrichtung der Tabellenspalten durch. .TP \fB\-\-bytes\fP zeigt in der Ausgabe von \fB\-\-show\fP die Auslagerungsgröße in Byte anstelle von benutzerfeundlichen Einheiten an. .TP \fB\-U\fP\fI UUID\fP verwendet die Partition mit der angegebenen \fIUUID\fP. .TP \fB\-v\fP,\fB \-\-verbose\fP Ausführlicher Modus. .TP \fB\-V\fP,\fB \-\-version\fP zeigt Versionsinformationen an und beendet das Programm. .SH EXIT\-STATUS Seit Version 2.36 hat \fBswapoff\fP die folgenden Exit\-Status\-Werte: .TP \fB0\fP Erfolg .TP \fB2\fP Es ist nicht genügend Systemspeicher verfügbar, um die Auslagerung zu beenden (OOM). .TP \fB4\fP Der Systemaufruf \fBswapoff\fP(2) schlug aus einem anderen Grund fehl. .TP \fB8\fP Nicht auf dem Systemaufruf \fBswapoff\fP(2) basierender Systemfehler (Speicher ausgeschöpft, …). .TP \fB16\fP Aufruf\- oder Syntaxfehler .TP \fB32\fP Alle \fBswapoff\fP(2)\-Systemaufrufe sind beim Aufruf mit \fB\-\-all\fP fehlgeschlagen. .TP \fB64\fP Einige \fBswapoff\fP(2)\-Systemaufrufe waren beim Aufruf mit \fB\-\-all\fP erfolgreich. Der Befehl \fBswapoff \-\-all\fP gibt 0 zurück (alles erfolgreich), 32 (alles fehlgeschlagen) oder 64 (teilweise erfolgreich, teilweise fehlgeschlagen). Für die alten Versionen vor Version 2.36 war kein Exit\-Status dokumentiert; 0 bedeutet Erfolg in allen Versionen. .SH UMGEBUNGSVARIABLEN .IP LIBMOUNT_DEBUG=all aktiviert die Fehlersuchausgabe für libmount. .IP LIBBLKID_DEBUG=all aktiviert die Debug\-Ausgabe für libblkid. .SH DATEIEN \fI/dev/sd??\fP Standard\-Paging\-Geräte .br \fI/etc/fstab\fP ASCII\-Beschreibungstabelle der Dateisysteme .SH ANMERKUNGEN .SS "Dateien mit Löchern" Die Implementierung der Auslagerungsdatei im Kernel erwartet, dass ohne Hilfe des Dateisystems direkt in die Datei geschrieben werden kann. Dies ist bei Dateien mit Löchern oder auf Copy\-On\-Write\-Dateisystemen wie \fBbtrfs\fP ein Problem. .sp Befehle wie \fBcp\fP(1) oder \fBtruncate\fP(1) erstellen Dateien mit Löchern. Solche Dateien werden von \fBswapon\fP abgewiesen. .sp Von \fBfallocate\fP(1) erstellte vorzugewiesene Dateien könnten, abhängig vom Dateisystem, auch als Dateien mit Löchern interpretiert werden. Vorzugewiesene Auslagerungsdateien werden von XFS auf Linux seit Kernel 4.18 unterstützt. .sp Die am besten portable Lösung zur Erstellung einer Auslagerungsdatei ist die Verwendung von \fBdd\fP(1) und /dev/zero. .SS Btrfs Auslagerungsdateien auf Btrfs\-Dateisystemen werden für Dateien mit dem Attribut \fBnocow\fP seit Linux 5.0 unterstützt. In der Handbuchseite zu \fBbtrfs\fP(5) finden Sie weitere Details. .SS NFS Auslagerung über \fBNFS\fP funktioniert möglicherweise nicht. .SS Suspendierung \fBswapon\fP erkennt die Signatur eines Auslagerungsbereichs mit alten Suspend\-Daten (zum Beispiel S1SUSPEND, S2SUSPEND, …) automatisch und schreibt diese neu. Das Problem ist, dass wenn dies nicht getan würde, dann würden beim nächsten Versuch des Aufwachens Daten beschädigt. .SH GESCHICHTE Der Befehl \fBswapon\fP erschien in 4.0BSD. .SH "SIEHE AUCH" \fBswapoff\fP(2), \fBswapon\fP(2), \fBfstab\fP(5), \fBinit\fP(8), \fBfallocate\fP(1), \fBmkswap\fP(8), \fBmount\fP(8), \fBrc\fP(8) .SH VERFÜGBARKEIT Der Befehl \fBswapon\fP ist Teil des Pakets util\-linux, welches auf https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util\-linux/ verfügbar ist. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org Mailingliste der Übersetzer .ME .