Scroll to navigation

PERROR(3) Linux-Programmierhandbuch PERROR(3)

BEZEICHNUNG

perror - eine Systemfehlermeldung ausgeben

ÜBERSICHT

#include <stdio.h>

void perror(const char *s);

#include <errno.h>

const char * const sys_errlist[];
int sys_nerr;
int errno; /* Nicht wirklich auf diese Weise deklariert; siehe errno(3). */

Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):

sys_errlist, sys_nerr:
Von Glibc 2.19 bis 2.31:
_DEFAULT_SOURCE
Glibc 2.19 und älter:
_BSD_SOURCE

BESCHREIBUNG

Die Funktion perror() schreibt eine Meldung auf die Standardfehlerausgabe, die den zuletzt aufgetretenen Fehler beschreibt, der während eines Aufrufs einer System- oder Bibliotheksfunktion aufgetreten ist.

Zuerst wird (falls s nicht NULL und *s kein NULL-Byte ('\0') ist) der Argumentstring s, danach ein Doppelpunkt, ein Leerzeichen und dann die eine Fehlermeldung, die dem aktuellen Wert von errno entspricht, gefolgt von einem Zeilenvorschub ausgegeben.

Um am nützlichsten zu sein, sollte die Argumentenzeichenkette den Namen der Funktion enthalten, die den Fehler auslöste.

Die globale Fehlerliste sys_errlist[], die mit errno indiziert werden kann, kann verwandt werden, um die Fehlermeldungen ohne den Zeilenumbruch zu erhalten. Der größte gültige Index für sys_errlist[] ist sys_nerr-1. Vorsicht ist geboten, wenn direkt auf diese Liste zugegriffen wird, denn neue Fehlerwerte sind eventuell noch nicht hinzugefügt worden. Die Verwendung von sys_errlist[] ist heutzutage missbilligt, verwenden Sie stattdessen strerror(3).

Wenn ein Systemaufruf fehlschlägt, gibt er normalerweise -1 zurück und setzt die Variable errno auf einen Wert, der beschreibt, was falsch lief. (Diese Werte können in <errno.h> gefunden werden.) Viele Bibliotheksfunktionen verhalten sich genauso. Die Funktion perror() übersetzt diesen Fehlercode in eine für Menschen lesbare Form. Beachten Sie, dass errno nach erfolgreichem System- oder Bibliotheksfunktionsaufruf undefiniert ist: Dieser Aufruf kann die Variable aber sehr wohl ändern, auch wenn er erfolgreich ist – zum Beispiel, wenn er intern weitere Bibliotheksfunktionen verwendet, die fehlschlagen. Daher sollte der Wert von errno gespeichert werden, wenn auf den fehlgeschlagenen Aufruf nicht sofort ein Aufruf von perror() folgt.

VERSIONEN

Seit Glibc Version 2.32 befinden sich die Definitionen von sys_nerr und sys_errlist nicht mehr in <stdio.h>.

ATTRIBUTE

Siehe attributes(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke.

Schnittstelle Attribut Wert
perror() Multithread-Fähigkeit MT-Safe race:stderr

KONFORM ZU

perror(), errno: POSIX.1-2001, POSIX.1-2008, C89, C99, 4.3BSD.

Die externen sys_nerr und sys_errlist leiten sich aus BSD ab, werden aber nicht in POSIX.1 spezifiziert.

ANMERKUNGEN

Die externen sys_nerr und sys_errlist sind durch Glibc definiert, befinden sich aber in <stdio.h>.

SIEHE AUCH

err(3), errno(3), error(3), strerror(3)

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Schulze <joey@infodrom.org>, Patrick Rother <krd@gulu.net>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de> und Mario Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer.

1. November 2020