.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 1993 David Metcalfe (david@prism.demon.co.uk) .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH STRCPY 3 "6. März 2019" GNU Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG strcpy, strncpy \- kopiert eine Zeichenkette .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBchar *strcpy(char *\fP\fIZiel\fP\fB, const char *\fP\fIQuelle\fP\fB);\fP .PP \fBchar *strncpy(char *\fP\fIZiel\fP\fB, const char *\fP\fIQuelle\fP\fB, size_t \fP\fIn\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG Die Funktion \fBstrcpy\fP() kopiert die Zeichenkette, auf die der Zeiger \fIQuelle\fP zeigt, inklusive des abschließenden NULL\-Bytes (\(aq\e0\(aq) an die Stelle, auf die \fIZiel\fP zeigt. Die Zeichenketten dürfen sich nicht überlappen und die Zielzeichenkette \fIZiel\fP muss groß genug sein, um die Kopie aufzunehmen. \fBVorsicht vor Pufferüberläufen!\fP (Siehe FEHLER) .PP Die Funktion \fBstrncpy\fP() arbeitet ähnlich, allerdings werden maximal \fIn\fP Byte von \fIQuelle\fP kopiert. \fBWarnung\fP: Ist kein NULL\-Byte innerhalb der ersten \fIn\fP Byte von \fIQuelle\fP, wird die Zeichenkette in \fIZiel\fP nicht durch ein NULL\-Byte abgeschlossen. .PP Ist die Länge von \fIQuelle\fP kleiner als \fIn\fP, schreibt \fBstrncpy\fP() zusätzliche NULL\-Bytes nach \fIZiel\fP, um sicherzustellen, dass insgesamt \fIn\fP Byte geschrieben werden. .PP Eine einfache Implementierung von \fBstrncpy\fP() ist: .PP .in +4n .EX char * strncpy(char *Ziel, const char *Quelle, size_t n) { size_t i; for (i = 0; i < n && Quelle[i] != \(aq\e0\(aq; i++) Ziel[i] = Quelle[i]; for ( ; i < n; i++) Ziel[i] = \(aq\e0\(aq; return Ziel; } .EE .in .SH RÜCKGABEWERT Die Funktionen \fBstrcpy\fP() und \fBstrncpy\fP() geben einen Zeiger auf die Zielzeichenkette \fIZiel\fP zurück. .SH ATTRIBUTE Siehe \fBattributes\fP(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke. .TS allbox; lbw19 lb lb l l l. Schnittstelle Attribut Wert T{ \fBstrcpy\fP(), \fBstrncpy\fP() T} Multithread\-Fähigkeit MT\-Safe .TE .SH "KONFORM ZU" POSIX.1\-2001, POSIX.1\-2008, C89, C99, SVr4, 4.3BSD. .SH ANMERKUNGEN Einige Programmierer halten \fBstrncpy\fP() für ineffizient und fehleranfällig. Wenn der Programmierer weiß, dass die Größe von \fIZiel\fP größer ist als die Länge von \fIQuelle\fP (indem er Code verwendet, der das überprüft!), kann \fBstrcpy\fP() benutzt werden. .PP Eine gültige (und beabsichtigte) Anwendung von \fBstrncpy\fP() ist es, eine C\-Zeichenkette in einen Puffer fester Länge zu kopieren und zugleich zweierlei zu garantieren: der Puffer läuft nicht über und nicht benutzte Bytes im Zielpuffer werden auf Null gesetzt. (Vielleicht, um Informationslecks zu verhindern, wenn der Puffer auf Medien geschrieben oder mittels einer IPC\-Technik (Interprozesskommunikation) zu einem anderen Prozess übertragen werden soll.) .PP Wenn kein abschließendes NULL\-Byte innerhalb der ersten \fIn\fP Bytes von \fIQuelle\fP enthalten ist, erstellt \fBstrncpy\fP() eine nicht abgeschlossene Zeichenkette in \fIZiel\fP. Falls \fIbuf\fP die Länge \fIbuflen\fP hat, können Sie den Abschluss durch etwas wie das Folgende erzwingen: .PP .in +4n .EX if (buflen > 0) { strncpy(buf, str, buflen \- 1); buf[buflen \- 1]= \(aq\e0\(aq; } .EE .in .PP .\" (Die obige Technik ignoriert natürlich die Tatsache, dass falls die \fIQuelle\fP mehr als \fIbuflen\ \-\ 1\fP Byte enthält, diese Informationen beim Kopieren nach \fIZiel\fP verloren gehen.) .SS strlcpy() Einige Systeme (die BSDs, Solaris und andere) stellen die folgende Funktion bereit: .PP size_t strlcpy(char *ziel, const char *quelle, size_t groesse); .PP .\" http://static.usenix.org/event/usenix99/full_papers/millert/millert_html/index.html .\" "strlcpy and strlcat - consistent, safe, string copy and concatenation" .\" 1999 USENIX Annual Technical Conference .\" https://lwn.net/Articles/506530/ Diese Funktion ähnelt \fBstrncpy\fP(), aber sie kopiert höchstens \fIgroesse\-1\fP Byte zum \fIziel\fP, fügt immer ein abschließendes NULL\-Byte hinzu und füllt das Ziel nicht mit (weiteren) NULL\-Bytes auf. Diese Funktion behebt einige der Probleme von \fBstrcpy\fP() und \fBstrncpy\fP(), aber der Aufrufende muss sich mit der Möglichkeit von Datenverlust befassen, wenn \fIgroesse\fP zu klein ist. Der Rückgabewert der Funktion ist die Länge der \fIquelle\fP, mit der die Verkürzung leicht erkannt werden kann: wenn der Rückgabewert größer als oder gleich der \fIgroesse\fP ist, wurde verkürzt. Wenn Datenverlust nicht auftreten darf, \fImuss\fP der Aufrufende entweder die Argumente vor dem Aufruf oder den Rückgabewert der Funktion prüfen. \fBstrlcpy\fP() ist nicht in der Glibc vorhanden und nicht von POSIX standardisiert, sondern ist unter Linux über die Bibliothek \fIlibbsd\fP verfügbar. .SH FEHLER Wenn die Zielzeichenkette beim Aufruf von \fBstrcpy\fP() nicht groß genug ist, kann alles Denkbare passieren. Der Überlauf von Zeichenkettenpuffern mit fester Länge ist eine beliebte Cracker\-Technik, um vollständige Kontrolle über einen Rechner zu erlangen. Immer, wenn ein Programm Daten aus einem Puffer liest oder in ihn schreibt, muss das Programm zuerst überprüfen, ob es genug freien Platz gibt. Das kann überflüssig sein, wenn Sie beweisen können, dass ein Überlauf unmöglich ist, aber seien Sie vorsichtig: Programme können im Lauf der Zeit geändert werden. Und plötzlich wird das Unmögliche möglich. .SH "SIEHE AUCH" \fBbcopy\fP(3), \fBmemccpy\fP(3), \fBmemcpy\fP(3), \fBmemmove\fP(3), \fBstpcpy\fP(3), \fBstpncpy\fP(3), \fBstrdup\fP(3), \fBstring\fP(3), \fBwcscpy\fP(3), \fBwcsncpy\fP(3) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Markus Schmitt , Dr. Tobias Quathamer , Helge Kreutzmann , Martin Eberhard Schauer und Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org Mailingliste der Übersetzer .ME .