.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (c) 1992 Drew Eckhardt (drew@cs.colorado.edu), March 28, 1992 .\" Parts Copyright (c) 1995 Nicolai Langfeldt (janl@ifi.uio.no), 1/1/95 .\" and Copyright (c) 2006, 2007, 2014 Michael Kerrisk .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH STAT 2 "13. August 2020" Linux Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG stat, fstat, lstat, fstatat \- Dateistatus ermitteln .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP \fB#include \fP \fB#include \fP .PP \fBint stat(const char *\fP\fIPfadname\fP\fB, struct stat *\fP\fIStatuspuffer\fP\fB);\fP \fBint fstat(int \fP\fIdd\fP\fB, struct stat *\fP\fIStatuspuffer\fP\fB);\fP \fBint lstat(const char *\fP\fIPfadname\fP\fB, struct stat *\fP\fIStatuspuffer\fP\fB);\fP \fB#include \fP/* Definition der AT_*\-Konstanten */ \fB#include \fP .PP \fBint fstatat(int \fP\fIVerzdd\fP\fB, const char *\fP\fIPfadname\fP\fB, struct stat *\fP\fIStatuspuffer\fP\fB,\fP \fB int \fP\fISchalter\fP\fB);\fP .fi .PP .RS -4 Mit Glibc erforderliche Makros (siehe \fBfeature_test_macros\fP(7)): .RE .PP .ad l \fBlstat\fP(): .RS 4 .\" _XOPEN_SOURCE\ &&\ _XOPEN_SOURCE_EXTENDED /* Glibc 2.19 und älter */ _BSD_SOURCE || /* Seit Glibc 2.20 */ _DEFAULT_SOURCE || _XOPEN_SOURCE\ >=\ 500 || /* Seit Glibc 2.10: */ _POSIX_C_SOURCE\ >=\ 200112L .RE .PP \fBfstatat\fP(): .ad l .RS 4 .PD 0 .TP 4 Seit Glibc 2.10: _POSIX_C_SOURCE\ >=\ 200809L .TP Vor Glibc 2.10: _ATFILE_SOURCE .RE .PD .ad .SH BESCHREIBUNG Diese Funktionen geben Informationen über eine Datei im Puffer zurück, auf den \fIStatuspuffer\fP zeigt. Dazu werden keinerlei Rechte an der angegebenen Datei benötigt, aber – im Falle von \fBstat\fP(), \fBfstatat\fP() und \fBlstat\fP() – müssen alle Verzeichnisse im \fIPfadnamen\fP, der zu der Datei führt, durchsucht werden dürfen. .PP \fBstat\fP() und \fBfstatat\fP() liefern die Informationen zu der in \fIPfadname\fP angegebenen Datei und übergibt diese an \fIfstatat\fP(), wie nachfolgend beschrieben. .PP \fBlstat\fP() ist ähnlich \fBstat\fP(), nur dass falls \fIPfadname\fP ein symbolischer Link ist, Informationen zum Link zurückgegeben werden und nicht zur Datei, auf die der Link zeigt. .PP .\" \fBfstat\fP ist ähnlich \fBstat\fP, außer dass die Datei, zu der Informationen ermittelt werden sollen, durch den Dateideskriptor \fIdd\fP angegeben wird. .SS "Die Struktur stat" Alle diese Systemaufrufe geben eine Struktur \fIstat\fP zurück, die folgendermaßen aufgebaut ist: .PP .in +4n .EX struct stat { dev_t st_dev; /* Gerät */ ino_t st_ino; /* Inode */ mode_t st_mode; /* Dateityp und \-modus */ nlink_t st_nlink; /* Anzahl harter Links */ uid_t st_uid; /* UID des Besitzers */ gid_t st_gid; /* GID des Besitzers */ dev_t st_rdev; /* Typ (wenn Inode\-Gerät) */ off_t st_size; /* Größe in Bytes*/ blksize_t st_blksize; /* Blockgröße für Dateisystem\-E/A */ blkcnt_t st_blocks; /* Anzahl der zugewiesenen 512B\-Blöcke */ /* Seit Linux 2.6 unterstützt der Kernel Nanosekundengenauigkeit für die folgenden Zeitstempelfelder. Für Details vor Linux 2.6 lesen Sie ANMERKUNGEN. */ struct timespec st_atim; /* Zeit des letzten Zugriffs */ struct timespec st_mtim; /* Zeit der letzten Veränderung*/ struct timespec st_ctim; /* Zeit der letzten Statusänderung*/ #define st_atime st_atim.tv_sec /* Rückwärtskompatibilität */ #define st_mtime st_mtim.tv_sec #define st_ctime st_ctim.tv_sec }; .EE .in .PP \fIHinweis:\fP Die Reihenfolge der Felder in der \fIstat\fP\-Struktur ist in den verschiedenen Architekturen nicht gleich. Außerdem zeigt die oben genannte Definition nicht die Auffüll\-Bytes, die in verschiedenen Architekturen zwischen einigen Feldern vorhanden sind. Im Quellcode von Glibc und Kernel finden Sie bei Bedarf Details hierzu. .PP .\" Background: inode attributes are modified with i_mutex held, but .\" read by stat() without taking the mutex. \fIHinweis\fP: Zur Leistungsverbesserung und aus Einfachheitsgründen können verschiedene Felder in der Struktur \fIstat\fP Zustandsinformationen von verschiedenen Zeitpunkten während der Ausführung des Systemaufrufs enthalten. Wird beispielsweise \fIst_mode\fP oder \fIst_uid\fP von einem anderen Prozess während der Ausführung des Systemaufrufs durch Aufruf von \fBchmod\fP(2) oder \fBchown\fP(2) geändert, dann könnte \fBstat\fP() den alten \fIst_mode\fP zusammen mit dem neuen \fIst_uid\fP oder den alten \fIst_uid\fP zusammen mit dem neuen \fIst_mode\fP zurückliefern. .PP Die Bedeutung der Felder in \fIstat\fP im Einzelnen: .TP \fIst_dev\fP Dieses Feld beschreibt das Gerät, auf dem sich die Datei befindet. (Die Makros \fBmajor\fP(3) und \fBminor\fP(3) können zum Zerlegen der Gerätekennungen in diesem Feld nützlich sein.) .TP \fIst_ino\fP Dieses Feld enthält die Inode\-Nummer der Datei. .TP \fIst_mode\fP Dieses Feld enthält den Dateityp und \-modus. Siehe \fBinode\fP(7) für weitere Informationen. .TP \fIst_nlink\fP Dieses Feld enthält die Anzahl der harten Links auf die Datei. .TP \fIst_uid\fP Dieses Feld enthält die Benutzerkennung des Eigentümers der Datei. .TP \fIst_gid\fP Dieses Feld enthält die Kennung des Gruppeneigentümers der Datei. .TP \fIst_rdev\fP Dieses Feld beschreibt das Gerät, das diese Datei (Inode) repräsentiert. .TP \fIst_size\fP Dieses Feld gibt die Größe der Datei (falls sie eine reguläre Datei oder ein symbolischer Link ist) in Byte an. Die Größe eines symbolischen Links ist die Länge des enthaltenen Pfadnamens, ohne abschließendes NULL\-Byte. .TP \fIst_blksize\fP Dieses Feld liefert die »bevorzugte« Blockgröße für effiziente Dateisystem\-E/A. .TP \fIst_blocks\fP Dieses Feld gibt die Anzahl der Blöcke, die der Datei zugewiesen sind, in 512\-Byte\-Einheiten an. Dies kann kleiner als \fIst_size\fP/512 sein, wenn die Datei Löcher enthält. .TP \fIst_atime\fP Dies ist der Zeitpunkt des letzten Zugriffs auf Dateidaten. .TP \fIst_mtime\fP Dies ist der Zeitpunkt der letzten Veränderung von Dateidaten. .TP \fIst_ctime\fP Dies ist der Zeitstempel der letzten Dateistatusveränderung (Zeitpunkt der letzten Änderung der Inode). .PP .\" Weitere Informationen zu obigen Feldern finden Sie in \fBinode\fP(7). .SS fstatat() Der Systemaufruf \fBfstatat\fP() ist eine allgemeinere Schnittstelle zum Zugriff auf Dateiinformationen, die immer noch das gleiche Verhalten wie einer aus \fBstat\fP(), \fBlstat\fP() und \fBfstat\fP() bereitstellen kann. .PP Falls der in \fIPfadname\fP übergebene Pfadname relativ ist, wird er als relativ zu dem im Dateideskriptor \fIVerzdd\fP referenzierten Verzeichnis interpretiert (statt relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses, wie es bei \fBstat\fP() und \fBlstat\fP() für einen relativen Pfadnamen erfolgt). .PP Falls \fIPfadname\fP relativ ist und \fIVerzdd\fP den besonderen Wert \fBAT_FDCWD\fP annimmt, wird \fIPfadname\fP als relativ zum aktuellen Arbeitsverzeichnis des aufrufenden Prozesses interpretiert (wie \fBstat\fP() und \fBlstat\fP()). .PP Falls \fIPfadname\fP absolut ist, wird \fIVerzdd\fP ignoriert. .PP \fISchalter\fP kann entweder 0 sein oder durch bitweises ODER eines oder mehrere der folgenden Schalter gesetzt haben: .TP \fBAT_EMPTY_PATH\fP (seit Linux 2.6.39) .\" commit 65cfc6722361570bfe255698d9cd4dccaf47570d .\" Before glibc 2.16, defining _ATFILE_SOURCE sufficed Falls \fIPfadname\fP eine leere Zeichenkette ist, wird mit der Datei gearbeitet, auf die \fIVerzdd\fP verweist (dies kann mit dem \fBO_PATH\fP\-Schalter von \fBopen\fP(2) ermittelt werden). In diesem Fall kann sich \fIVerzdd\fP auf jeden Dateityp beziehen, nicht nur einem Verzeichnis und das Verhalten von \fBfstatat\fP() ist ähnlich zu dem von \fBfstat\fP(). Falls \fIVerzdd\fP \fBAT_FDCWD\fP ist, erfolgt der Aufruf im aktuellen Arbeitsverzeichnis. Dieser Schalter ist Linux\-spezifisch; definieren Sie \fB_GNU_SOURCE\fP, um dessen Definition zu ermitteln. .TP \fBAT_NO_AUTOMOUNT\fP (seit Linux 2.6.38) .\" commit 42f46148217865a545e129612075f3d828a2c4e4 Die Terminal\-»basename«\-Komponente von \fIPfadname\fP wird nicht automatisch eingehängt, wenn es ein Verzeichnis ist, das selbst ein Selbsteinhängepunkt ist. Dies ermöglicht dem Aufrufenden, Informationen zu einem Auto\-Einhängepunkt zu sammeln, anstatt zu dem Ort, der eingehängt werden würde. Seit Linux 4.14 realisiert dies keinen nicht existierenden Namen in einem bei\-Bedarf\-Verzeichnis, sie für indirekte Zuordnungen von Selbsteinhängeprogrammen verwandt werden. Dieser Schalter ist unwirksam, wenn der Einhängepunkt bereits eingehängt wurde. .IP Sowohl \fBstat\fP() und \fBlstat\fP() handeln, als ob \fBAT_NO_AUTOMOUNT\fP gesetzt worden wäre. .IP Der Schalter \fBAT_NO_AUTOMOUNT\fP kann in Werkzeugen verwendet werden, die Verzeichnisse einlesen, um automatische Masseneinhängungen eines Verzeichnisses zu verhindern, welches Auto\-Einhängepunkte enthält. .IP .\" Before glibc 2.16, defining _ATFILE_SOURCE sufficed Dieser Schalter ist Linux\-spezifisch; definieren Sie \fB_GNU_SOURCE\fP, um dessen Definition zu ermitteln. .TP \fBAT_SYMLINK_NOFOLLOW\fP Falls \fIPfadname\fP ein symbolischer Link ist, wird er nicht dereferenziert: Stattdessen werden Informationen zum Link selbst zurückgegeben, wie \fBlstat\fP(). In der Voreinstellung dereferenziert \fBfstatat\fP() symbolische Links, wie auch \fBstat\fP(). .PP Lesen Sie \fBopenat\fP(2) für eine Beschreibung der Notwendigkeit von \fBfstatat\fP(). .SH RÜCKGABEWERT Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP entsprechend gesetzt. .SH FEHLER .TP \fBEACCES\fP Der Suchzugriff auf eines der Verzeichnisse im Pfadpräfix von \fIPfadname\fP wurde verweigert (siehe auch \fBpath_resolution\fP(7)). .TP \fBEBADF\fP \fIdd\fP ist kein zulässiger offener Dateideskriptor. .TP \fBEFAULT\fP Ungültige Adresse. .TP \fBELOOP\fP Beim Pfaddurchlauf wurden zu viele symbolische Links gefunden. .TP \fBENAMETOOLONG\fP \fIPfadname\fP ist zu lang. .TP \fBENOENT\fP Eine Komponente von \fIPfadname\fP existiert nicht oder ist ein toter symbolischer Link. .TP \fBENOENT\fP \fIPfadname\fP ist die leere Zeichenkette und \fBAT_EMPTY_PATH\fP wurde in \fISchalter\fP nicht angegeben. .TP \fBENOMEM\fP Kein Speicher mehr (das bedeutet Speicher im Kernel). .TP \fBENOTDIR\fP Eine Komponente des Pfadpräfixes von \fIPfadname\fP ist kein Verzeichnis. .TP \fBEOVERFLOW\fP \fIPfadname\fP oder \fIdd\fP bezieht sich auf eine Datei, deren Name, Inode\-Anzahl oder Anzahl der Blöcke nicht durch die Typen \fIoff_t\fP, \fIino_t\fP oder \fIblkcnt_t\fP repräsentiert werden kann. Dieser Fehler kann beispielsweise auftreten, wenn eine auf einer 32\-bit\-Plattform kompilierte Anwendung ohne \fI\-D_FILE_OFFSET_BITS=64\fP \fBstat\fP() für eine Datei aufruft, deren Größe \fI(1<<31)\-1\fP Byte übersteigt. .PP Die folgenden Fehler können zusätzlichen bei \fBfstatat\fP() auftreten: .TP \fBEBADF\fP \fIVerzdd\fP ist kein zulässiger Dateideskriptor. .TP \fBEINVAL\fP Unzulässiger Schalter in \fISchalter\fP angegeben. .TP \fBENOTDIR\fP \fIPfadname\fP ist relativ und \fIVerzdd\fP ist ein Dateideskriptor, der sich auf eine Datei bezieht, die kein Verzeichnis ist. .SH VERSIONEN \fBfstatat\fP() wurde zu Linux in Kernel 2.6.16 hinzugefügt; Bibliotheksunterstützung wurde zu Glibc in Version 2.4 hinzugefügt. .SH "KONFORM ZU" .\" SVr4 documents additional .\" .BR fstat () .\" error conditions EINTR, ENOLINK, and EOVERFLOW. SVr4 .\" documents additional .\" .BR stat () .\" and .\" .BR lstat () .\" error conditions EINTR, EMULTIHOP, ENOLINK, and EOVERFLOW. \fBstat\fP(), \fBfstat\fP(), \fBlstat\fP(): SVr4, 4.3BSD, POSIX.1\-2001, POSIX.1.2008. .PP \fBfstatat\fP(): POSIX.1\-2008. .PP Entsprechend POSIX.1\-2001 benötigt \fBlstat\fP() bei Anwendung auf einen symbolischen Link lediglich im Feld \fIst_size\fP und im Dateityp des \fIst_mode\fP\-Feldes der \fIstat\fP\-Struktur gültige Rückgabeinformationen. POSIX.1\-2008 engt diese Spezifikation ein, indem \fBlstat\fP() in allen Feldern außer den Modus\-Bits in \fIst_mode\fP gültige Informationen zurückgeben muss. .PP Die Verwendung der Felder \fIst_blocks\fP und \fIst_blksize\fP kann die Portabilität einschränken. Diese wurden in BSD eingeführt. Die Interpretation unterscheidet sich auf verschiedenen Systemen, und möglicherweise auf einem einzelnen System, wenn NFS\-Einhängungen bestehen. .SH ANMERKUNGEN .SS Zeitstempelfelder Ältere Kernel und ältere Standards unterstützen keine Zeitstempel\-Felder für Nanosekunden. Stattdessen gab es die drei Zeitstempel\-Felder – \fIst_atime\fP, \fIst_mtime\fP und \fIst_ctime\fP –, angegeben als \fItime_t\fP, die Zeitstempel mit Sekundengenauigkeit ergaben. .PP .\" Seit Kernel 2.5.48 unterstützt die \fIstat\fP\-Struktur die Nanosekunden\-Auflösung für die drei Zeitstempel\-Felder. Die Nanosekunden\-Komponenten jedes Zeitstempels sind durch Namen der Form \fIst_atim.tv_nsec\fP verfügbar, falls geeignete Feature\-Test\-Makros definiert sind. Nanosekunden\-Zeitstempel wurden in POSIX.1\-2008 standardisiert und seit Glibc\-Version 2.12 legt Glibc die Nanosekundenkomponentennamen offen, falls \fB_POSIX_C_SOURCE\fP mit einem Wert von 200809L oder größer oder \fB_XOPEN_SOURCE\fP mit einem Wert von 700 oder größer definiert ist. Bis einschließlich Glibc 2.19 sind die Definitionen der Nanosekundenkomponenten auch definiert, falls \fB_BSD_SOURCE\fP oder \fB_SVID_SOURCE\fP definiert sind. Falls keines der erwähnten Makros definiert ist, dann werden die Nanosekunden\-Werte mit Namen der Form \fIst_atimensec\fP angezeigt. .SS "Unterschiede C\-Bibliothek/Kernel" .\" See include/asm-i386/stat.h in the Linux 2.4 source code for the .\" various versions of the structure definitions Mit der Zeit führte der Größenzuwachs der \fIstat\fP\-Struktur auf 32\-Bit\-Plattformen wie i386 zu drei Folgeversionen von \fBstat\fP(): \fIsys_stat\fP() (slot \fI__NR_oldstat\fP), \fIsys_newstat\fP() (slot \fI__NR_stat\fP) und \fIsys_stat64()\fP (slot \fI__NR_stat64\fP). Die ersten zwei Versionen waren bereits in Linux 1.0. (allerdings mit anderen Namen) verfügbar; die letzte wurde in Linux 2.4 hinzugefügt. Ähnliches gilt für \fBfstat\fP() und \fBlstat\fP(). .PP Die Kernel\-interne Version der Struktur \fIstat\fP handhabte drei verschieden Versionen, und zwar: .TP \fI__old_kernel_stat\fP Die ursprüngliche Struktur, mit eher engen Felder und keiner Auffüllung. .TP \fIstat\fP Größeres Feld \fIst_ino\fP mit ergänzter Auffüllung an verschiedenen Teilen der Struktur, um zukünftige Erweiterungen zu erlauben. .TP \fIstat64\fP Noch größeres Feld \fIst_ino\fP, größere Felder \fIst_uid\fP und \fIst_gid\fP, um der Linux\-2.4\-Erweiterung der UIDs und GIDs auf 32 bit Platz zu schaffen, und verschiedene andere vergrößerte Felder und weitere Auffüllungen in der Struktur. (Verschiedene Auffüllbytes wurden schließlich in Linux 2.6 mit dem Aufkommen von 32\-bit\-Gerätekennungen und Nanosekundenkomponenten der Zeitstempelfelder benutzt.) .PP .\" .\" A note from Andries Brouwer, July 2007 .\" .\" > Is the story not rather more complicated for some calls like .\" > stat(2)? .\" .\" Yes and no, mostly no. See /usr/include/sys/stat.h . .\" .\" The idea is here not so much that syscalls change, but that .\" the definitions of struct stat and of the types dev_t and mode_t change. .\" This means that libc (even if it does not call the kernel .\" but only calls some internal function) must know what the .\" format of dev_t or of struct stat is. .\" The communication between the application and libc goes via .\" the include file that defines a _STAT_VER and .\" _MKNOD_VER describing the layout of the data that user space .\" uses. Each (almost each) occurrence of stat() is replaced by .\" an occurrence of xstat() where the first parameter of xstat() .\" is this version number _STAT_VER. .\" .\" Now, also the definitions used by the kernel change. .\" But glibc copes with this in the standard way, and the .\" struct stat as returned by the kernel is repacked into .\" the struct stat as expected by the application. .\" Thus, _STAT_VER and this setup cater for the application-libc .\" interface, rather than the libc-kernel interface. .\" .\" (Note that the details depend on gcc being used as c compiler.) Die Wrapperfunktion der Glibc \fBstat\fP() versteckt diese Details vor Anwendungen. Sie ruft die neuste Version des vom Kernel bereitgestellten Systemaufrufs auf und packt die zurückgelieferten Informationen neu, falls dies für alte Programme benötigt wird. .PP Auf modernen 64\-Bit\-Systemen ist das Leben einfacher: Es gibt einen einzigen Systemaufruf \fBstat\fP() und der Kernel arbeitet mit einer Struktur \fIstat\fP, die Felder einer ausreichenden Größe enthält. .PP .\" strace(1) shows the name "newfstatat" on x86-64 Der der Glibc\-Wrapper\-Funktion \fBfstatat\fP() zugrunde liegende Systemaufruf ist tatsächlich \fBfstatat64\fP() oder auf einigen Architekturen \fBnewfstatat\fP(). .SH BEISPIELE Das folgende Programm ruft \fBlstat\fP() auf zeigt ausgewählte Felder der zurückgelieferten Struktur \fIstat\fP an. .PP .EX #include #include #include #include #include #include #include int main(int argc, char *argv[]) { struct stat sb; if (argc != 2) { fprintf(stderr, "Aufruf: %s \en", argv[0]); exit(EXIT_FAILURE); } if (lstat(argv[1], &sb) == \-1) { perror("lstat"); exit(EXIT_FAILURE); } printf("Kennung des enthaltenen Gerätes: [%jx,%jx]\en", (uintmax_t) major(sb.st_dev), (uintmax_t) minor(sb.st_dev)); printf("Dateityp: "); switch (sb.st_mode & S_IFMT) { case S_IFBLK: printf("blockorientiertes Gerät\en"); break; case S_IFCHR: printf("zeichenorientiertes Gerät\en"); break; case S_IFDIR: printf("Verzeichnis\en"); break; case S_IFIFO: printf("FIFO/Pipe\en"); break; case S_IFLNK: printf("symbolischer Link\en"); break; case S_IFREG: printf("reguläre Datei\en"); break; case S_IFSOCK: printf("Socket\en"); break; default: printf("unbekannt?\en"); break; } printf("I\-Node\-Nummer: %ju\en", (uintmax_t) sb.st_ino); printf("Modus: %jo (oktal)\en", (uintmax_t) sb.st_mode); printf("Link count: %ju\en", (uintmax_t) sb.st_nlink); printf("Ownership: UID=%ju GID=%ju\en", (uintmax_t) sb.st_uid, (uintmax_t) sb.st_gid); printf("Preferred I/O block size: %jd bytes\en", (intmax_t) sb.st_blksize); printf("File size: %jd bytes\en", (intmax_t) sb.st_size); printf("Blocks allocated: %jd\en", (intmax_t) sb.st_blocks); printf("Letzte Statusänderung: %s", ctime(&sb.st_ctime)); printf("Letzter Dateizugriff: %s", ctime(&sb.st_atime)); printf("Letzte Dateiänderung: %s", ctime(&sb.st_mtime)); exit(EXIT_SUCCESS); } .EE .SH "SIEHE AUCH" \fBls\fP(1), \fBstat\fP(1), \fBaccess\fP(2), \fBchmod\fP(2), \fBchown\fP(2), \fBreadlink\fP(2), \fBstatx\fP(2), \fButime\fP(2), \fBcapabilities\fP(7), \fBinode\fP(7), \fBsymlink\fP(7) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. 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